Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften

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England
England
EM-Rekordspielerin Karen Carney (15)
EM-Rekordtorschützin Beth Mead (6)
Rang 4
Ausrichter 2005, 2022
Bilanz
28 EM-Spiele
14 Siege
3 Unentschieden
11 Niederlagen
56:45 Tore
Statistik
Erstes EM-Spiel
EnglandEngland England 2:3 n. V. Schweden SchwedenSchweden
Moss (NOR); 11. Juni 1987
Höchster EM-Sieg
EnglandEngland England 8:0 Norwegen Norwegen
Falmer (ENG); 11. Juli 2022
Höchste EM-Niederlagen
EnglandEngland England 0:4 Schweden SchwedenSchweden
Jena (DEU); 27. Juni 2001
EnglandEngland England 2:6 Deutschland Deutschland
Helsinki (FIN); 10. September 2009
Erfolge
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 7 (Erste: 1987)
Beste Ergebnisse Erster: 2022
Beste Platzierungen in den Austragungsländern der UEFA-Fußballeuropameisterschaften
(Stand: 31. Juli 2022)

Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der englischen Fußballnationalmannschaft der Frauen bei Europameisterschaften und den Qualifikationen dazu. England nahm – mit Ausnahme von 2005, als man als Gastgeber automatisch qualifiziert war – immer an der Qualifikation teil, nahm sechsmal an der Endrunde teil und erreichte zweimal die Finalrunde, die 1984 und 1995 mit Hin- und Rückspielen ausgetragen wurde. England konnte noch keinen Titel gewinnen. Zwei zweite Plätze sowie ein vierter Platz und ein weiterer Halbfinaleinzug sind die bisher besten Platzierungen. Bei der 1979 durchgeführten inoffiziellen Europameisterschaft in Italien war England durch eine Niederlage im Elfmeterschießen Vierter geworden.[1]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Gegner Ergebnis Trainer/in Bemerkungen und Besonderheiten
1984 keine Endrunde Finale Schweden Zweite Martin Reagan Niederlage im Elfmeterschießen
1987 Norwegen Spiel um Platz 3 Italien Vierter Martin Reagan
1989 Deutschland nicht qualifiziert - - In der Qualifikation an Dänemark und Norwegen gescheitert
1991 Dänemark nicht qualifiziert - - Im Viertelfinale am später erfolgreichen Titelverteidiger Deutschland gescheitert
1993 Italien nicht qualifiziert - - Im Viertelfinale am späteren Gastgeber Italien gescheitert
1995 keine Endrunde Halbfinale Deutschland - Ted Copeland
1997 Norwegen/Schweden nicht qualifiziert - - In den Playoffs an Spanien gescheitert
2001 Deutschland Vorrunde Deutschland, Russland, Schweden - Hope Powell Als Gruppenletzter ausgeschieden
2005 England Vorrunde Dänemark, Finnland, Schweden - Hope Powell Als Gruppenletzter ausgeschieden
2009 Finnland Finale Deutschland Zweiter Hope Powell Höchste Finalniederlage
2013 Schweden Vorrunde Frankreich, Russland, Spanien - Hope Powell Nach Vorrundenaus Ende der Amtszeit von Hope Powell
2017 Niederlande Halbfinale Niederlande - Wales Mark Sampson Gegner in der Vorrunde waren Schottland, Spanien und Portugal. Im Viertelfinale erster Sieg gegen Frankreich seit 1974
2022 England Finale Deutschland Europameister Niederlande Sarina Wiegman Am 3. Dezember 2018 wurde England von der UEFA als Gastgeber bestimmt, wodurch die Mannschaft automatisch qualifiziert ist. Gegner bei der Endrunde waren Nordirland, Norwegen und Österreich.

Die Turniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EM 1984[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die erste Europameisterschaft hatten nur 16 Mannschaften gemeldet und die Gruppen für die Qualifikation wurden nach geographischen Gegebenheiten eingeteilt. Die englische Mannschaft qualifizierte sich mit sechs Siegen gegen Schottland, Irland und Nordirland. Als Gruppensieger traf England im Halbfinale der Finalrunde in zwei Spielen auf Dänemark und gewann beide. Auch das Finale wurde in zwei Spielen entschieden. Gegner waren die Schwedinnen, gegen die die Engländerinnen zunächst auswärts antraten. Da beide Heimspiele nach regulärer Spielzeit 1:0 für die Heimmannschaften endeten, kam es zum ersten Elfmeterschießen bei einer EM der Frauen und England verlor dieses mit 3:4.[2]

EM 1987 in Norwegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im selben Jahr begann die Qualifikation für die nächste Europameisterschaft, für die wieder nur 16 Mannschaften gemeldet hatten. England traf auf die gleichen Gegner wie zuvor und gewann wieder und als einzige Mannschaft alle sechs Spiele. Dabei erzielten die Engländerinnen mit 34 Toren die meisten aller 16 Qualifikationsgegner und mussten die wenigsten Gegentore (2) hinnehmen. Die Endrunde der besten vier Mannschaften fand nun in einem Land statt und Norwegen erhielt den Zuschlag. Die Engländerinnen trafen im Halbfinale wie drei Jahre zuvor im Finale auf die Schwedinnen und verloren mit 2:3 nach Verlängerung und anschließend das Spiel um Platz 3 gegen Italien.

EM 1989 in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits drei Monate nach dem Finale begann die Qualifikation für die nächste Endrunde. Diesmal traf England nicht auf Gegner von den britischen Inseln. Stattdessen musste die Mannschaft gegen Titelverteidiger Norwegen, zudem Finnland und Dänemark antreten, die sich als wesentlich stärker erwiesen. England gewann zwar das erste Spiel in Finnland sowie das folgende Heimspiel gegen Dänemark jeweils mit 2:1, musste dann aber in Dänemark die erste Qualifikationsniederlage hinnehmen. Gegen Norwegen wurden dann auch beide Spiele verloren und im Heimspiel gegen Finnland nur ein 1:1 erreicht. Damit schied England punktgleich mit Dänemark, aber der schlechteren Tordifferenz als Gruppendritter aus. Dänemark scheiterte dann im Viertelfinale an Schweden, Norwegen setzte sich gegen die Niederlande durch und verlor erst im Finale seinen Titel an Deutschland.

EM 1991 in Dänemark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Qualifikation für die folgende EM-Endrunde trafen die Engländerinnen wieder auf Norwegen und Finnland sowie diesmal Belgien, gegen das die einzigen Siege gelangen. Mit drei torlosen Remis und einer 0:2-Niederlage in Norwegen reichte es aber zum zweiten Platz und der Qualifikation für das Viertelfinale. Hier trafen sie auf Titelverteidiger Deutschland und verloren mit 0:2 und 1:4, wonach die Amtszeit von Martin Reagan endete. England hatte damit auch die Qualifikation für die erste offizielle WM der Frauen verpasst. Deutschland konnte dann bei der Endrunde den Titel erfolgreich verteidigen.

EM 1993 in Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Qualifikation für die folgende EM nahmen schon 23 Mannschaften teil. Um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren musste England, das nun von John Bilton trainiert wurde, in der Gruppenphase gegen Island und Schottland spielen. England gewann alle vier Spiele und traf im Viertelfinale auf Italien. In Italien wurde zwar mit einem 2:3 noch eine gute Ausgangsbasis gelegt, das Rückspiel wurde aber mit 0:3 verloren. Damit endete die Amtszeit von John Bilton. Danach übernahm Ted Copeland die Aufgabe, der zudem beim englischen Verband Regional Director war.

EM 1995[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1993 begann mit 29 Mannschaften die Qualifikation für die nächste Europameisterschaft, die wieder und letztmals ohne Endrunde ausgetragen wurde. England traf erstmals auf Slowenien, gegen das zweimal mit 10:0 gewonnen wurde, sowie Belgien und Spanien. Mit 34:0 Toren in vier Siegen und zwei Remis (zweimal 0:0 gegen Spanien) setzten sich die Engländerinnen mit einem Punkt Vorsprung vor Spanien, das beim 0:0 in Belgien einen Punkt zu viel abgab, als Gruppensieger durch. Im Viertelfinale traf England auf Island und gewann zweimal mit 2:1. Im Halbfinale war dann wieder gegen Titelverteidiger Deutschland Endstation. Das Heimspiel wurde erneut mit 1:4 verloren, im Rückspiel dann mit 1:2. Mit dem Halbfinaleinzug hatte sich England aber für die zweite WM in Schweden qualifiziert. Deutschland gelang dann die erneute Titelverteidigung.

EM 1997 in Norwegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neun Monate nach dem Halbfinalaus begann die Qualifikation für die nächste EM-Endrunde für die nun schon 34 Mannschaften gemeldet hatten und die erstmals mit acht Mannschaften ausgetragen wurde. Auf Grund der unterschiedlichen Spielstärke der gemeldeten Mannschaften wurde die Qualifikation in zwei Kategorien eingeteilt. Die 16 stärksten Mannschaften, zu denen auch England gehörte, spielten um die direkte Qualifikation, die 18 schwächeren Mannschaften um die Möglichkeit bei der nächsten Qualifikation in der höheren Kategorie zu spielen. Im ersten Spiel trafen die Engländerinnen auf Italien und mussten sich mit einem 1:1 begnügen. Nach zwei 5:0-Siegen gegen Kroatien und Portugal, gegen die erstmals gespielt wurde, wurde das Rückspiel in Italien mit 1:2 verloren. Danach folgten noch zwei Siege, was aber nur zum zweiten Gruppenplatz reichte, da Italien sich gegen die beiden anderen keine Blöße gegeben hatte. Damit musste England in die Relegationsspiele und gegen einen Gruppendritten spielen. Gegner waren die Spanierinnen, gegen die auswärts mit 1:2 verloren wurde, so dass das 1:1 im Rückspiel nicht reichte, um die Endrunde zu erreichen. England war damit der einzige Gruppenzweite, der gegen einen Gruppendritten ausschied. Für Spanien war es die erste Endrundenteilnahme, die dann erst im Halbfinale endete.

EM 2001 in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 1998 wurde Hope Powell erste Vollzeittrainerin der Frauennationalmannschaft. In der Qualifikation für die EM 2001 spielten die Engländerinnen wieder in der höheren Kategorie und trafen diesmal auf den späteren Olympiasieger Norwegen, gegen den es die beiden einzigen Niederlagen gab, darunter mit 0:8 die höchste Länderspielniederlage. Gegen die weiteren Gegner Portugal und die Schweiz gelangen aber drei Siege und ein Remis, womit der zweite Platz erreicht wurde, sodass die Engländerinnen erneut in die Playoffs mussten. Hier traf England erstmals auf die Ukraine und gewann beide Spiele (2:1 in der Ukraine und 2:0 in England).

Bei der Endrunde in Deutschland wurde im ersten Gruppenspiel und ersten Spiel überhaupt gegen Russland ein 1:1 erreicht, gegen Schweden (0:4) und Deutschland (0:3) aber verloren, so dass England als Gruppenletzter ausschied.

EM 2005 in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die EM 2005 wurde der Gastgeber erstmals vorab festgelegt und England erhielt den Zuschlag für die Austragung. Damit musste sich England nicht qualifizieren.

Bei der Endrunde konnte England den Heimvorteil aber nicht nutzen. Zwar startete die Mannschaft mit einem 3:2 durch ein Tor in der Nachspielzeit von Karen Carney gegen Finnland, das erstmals an der Endrunde teilnahm, verlor dann aber mit 1:2 durch zwei Tore in der Schlussphase gegen Dänemark und durch ein frühes Tor mit 0:1 gegen Vizeeuropameister Schweden. Damit schied England erneut als Gruppenletzter aus.

EM 2009 in Finnland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EM 2009 fand in Finnland statt. Erstmals nahmen zwölf Mannschaften am Turnier teil. Geändert wurde auch der Qualifikationsmodus. Die 1. Qualifikationsrunde bestritten nur die 20 schwächsten Nationalmannschaften. England musste erst in der zweiten Runde eingreifen und traf in einer Fünfergruppe auf Spanien, Tschechien und Nordirland sowie erstmals auf Belarus. Die Engländerinnen begannen mit vier Siegen ohne Gegentor, blieben dann zwar im Heimspiel gegen Tschechien auch ohne Gegentor, konnten aber selber auch keins erzielen. Im sechsten Spiel kassierten sie dann beim 6:1 in Belarus das erste Gegentor und auch in den beiden folgenden Spielen – 5:1 in Tschechien und 2:2 in Spanien – blieben sie nicht ohne Gegentore. Dennoch reichte es zum ersten Platz und der direkten Qualifikation für die Endrunde. Tschechien scheiterte als Gruppenzweiter in den Playoffs an Italien.

Gegen Italien verloren die Engländerinnen dann bei der Endrunde das Auftaktspiel mit 1:2. Dabei erhielt Casey Stoney bereits in der 28. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte und war für das zweite Gruppenspiel gesperrt. Dennoch ging England zehn Minuten später durch einen von Fara Williams verwandelten Foulelfmeter in Führung. Im zweiten Spiel gewannen sie dann gegen Russland nach 0:2-Rückstand mit 3:2 und erreichten gegen Schweden ein 1:1. Damit war England bester Gruppendritter und für das Viertelfinale qualifiziert, das erstmals bei einer Endrunde stattfand. Hier trafen sie auf Gastgeber Finnland und gewannen mit 3:2. Gegner im Halbfinale war dann die Niederlande, die sich erstmals überhaupt für die Endrunde qualifiziert hatte. Nach einer torlosen ersten Halbzeit erzielten beide zwischen der 61. und 64. Minute je ein Tor. Dabei blieb es bis zum Ende, so dass es zur Verlängerung kam. In dieser gelang der erst in der 91. Minute eingewechselten Jill Scott vier Minuten vor dem Ende der entscheidende Treffer. Im Finale war dann Titelverteidiger Deutschland der Gegner und es wurde das torreichste Finale der EM-Geschichte. Deutschland führte bereits nach 22 Minuten mit 2:0, aber Karen Carney verkürzte zwei Minuten später auf 1:2. In der zweiten Halbzeit stellte Kim Kulig zunächst den Zweitorevorsprung wieder her, aber Rekordtorschützin Kelly Smith konnte erneut verkürzen. Danach gelangen den Deutschen aber noch drei Tore, was die englische Boulevardzeitung The Sun mit „IT did not get to penalties — but this was still a horror for Hope Powell’s side.“ kommentierte.[3]

EM 2013 in Schweden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EM 2013 fand zum zweiten Mal in Schweden statt. Wieder wurde die Qualifikation von den schwächeren Mannschaften begonnen, diesmal aber nur von den acht schwächsten Teams. England musste wieder erst in der zweiten Runde eingreifen und traf auf die Niederlande und Kroatien sowie erstmals Serbien und Slowenien. England gewann sechs Spiels und spielte zweimal remis, darunter zum Auftakt 2:2 in Serbien und 0:0 in den Niederlanden. Damit wurden die Engländerinnen mit einem Punkt Vorsprung Gruppensieger. Die zweitplatzierten Niederländerinnen konnten sich aber als bester Gruppenzweiter ebenfalls direkt qualifizieren.

Bei der Endrunde startete die englische Mannschaft mit einem 2:3 gegen Spanien, wobei Abwehrspielerin Laura Bassett in der 89. Minute das 2:2 erzielt hatte, die Spanierinnen aber in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielen konnten. Im zweiten Spiel gegen Russland konnte dann Toni Duggan in der Nachspielzeit zum 1:1 ausgleichen. Gegen Frankreich wurde dann mit 0:3 verloren und damit nur der letzte Platz belegt. Damit endete die Amtszeit von Hope Powell.

Szene aus dem Spiel gegen Schottland mit Toni Duggan und Chloe Arthur (SCO)

EM 2017 in den Niederlanden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EM 2017 fand in den Niederlanden und erstmals mit 16 Mannschaften statt. England, das seit 2014 vom Waliser Mark Sampson trainiert wird, der England durch den ersten Sieg gegen Deutschland bei der WM 2015 als beste europäische Mannschaft auf Platz 3 führte, traf in der Qualifikation auf Belgien, erstmals auf Bosnien-Herzegowina, sowie Estland – gegen das im ersten Spiel mit 8:0 gewonnen wurde – und Serbien. England konnte sich als Gruppensieger mit sieben Siegen und einem Remis für die EM qualifizieren.

Für die Auslosung der Endrundengruppen am 8. November 2016 waren die Engländerinnen in Topf 1 gesetzt und konnten daher weder Gastgeber Niederlande noch Titelverteidiger Deutschland zugelost werden. England wurde als Gruppenkopf der Gruppe D gelost und erhielt als Gegner den Nachbarn Schottland sowie die beiden iberischen Mannschaften Spanien und Portugal zugelost. Für Schottland und Portugal war es die erste Endrundenteilnahme. Zum Auftakt gewannen die Engländerinnen mit 6:0 gegen Schottland und gewannen dabei erstmals mit mehr als einem Tor Unterschied ein EM-Endrundenspiel. Das 6:0 ist zudem der höchste Sieg in der Geschichte der EM-Endrunden und Jodie Taylor erzielte dabei drei Tore. Gegen Spanien folgte dann ein 2:0 und gegen Portugal, gegen das ein Remis zum Gruppensieg gereicht hätte, folgte der dritte Sieg, womit die Engländerinnen erstmals drei Gruppenspiele bei einem großen Turnier gewannen. Im Viertelfinale konnten sie sich dann gegen Frankreich durchsetzen, gegen das sie seit 1974 nicht mehr gewonnen hatten. Im Halbfinale unterlagen sie dann aber mit 0:3 gegen die Gastgeberinnen. Immerhin wurde Jodie Taylor mit insgesamt fünf Toren Torschützenkönigin des Turniers.

2022 in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung im Finale

Da die FA sich als einziger Verband um die Ausrichtung für 2021 beworben hatte, erhielt England am 3. Dezember 2018 von der UEFA den Zuschlag, wodurch die Mannschaft automatisch qualifiziert ist.[4] Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die EM der Männer, die 2020 stattfinden sollte, um ein Jahr verschoben und deshalb auch die EM der Frauen, so dass diese nun 2022 stattfinden soll. Bei der Auslosung am 28. Oktober 2021 wurden Österreich, Norwegen und Nordirland zugelost. Gegen diese Mannschaften hatten die Engländerinnen bei EM-Endrunden noch nicht gespielt. Nach einem 1:0 gegen Österreich im Eröffnungsspiel konnten sie mit 8:0 gegen Norwegen ihren Rekordsieg von der letzten EM-Endrunde überbieten und den Norwegerinnen damit ihre höchste Länderspielniederlage zufügen. Die Engländerinnen waren damit als erste Mannschaft für das Viertelfinale qualifiziert. Im letzten Spiel gegen Nordirland wurde mit 5:0 gewonnen, womit die Engländerinnen erstmals die Gruppenphase ohne Gegentor überstanden, was zuvor nur Deutschland 2005 gelungen war. Zudem stellten die einen neuen Vorrundentorrekord mit 14:0 Toren auf (zuvor Deutschland mit 11:1, 2001). Nach Siegen im Viertelfinale gegen Spanien (2:1 n. V.) und Halbfinale gegen Schweden (4:0) trafen sie wie 2009 auf Deutschland. In einem ausgeglichenen Spiel stand es nach 90 Minuten 1:1, so dass es zur Verlängerung kam, in der der in der 64. Minute eingewechselten Chloe Kelly der Siegtreffer gelang. Durch die sechs Turniersiege kletterte die Mannschaft in der ewigen Rangliste vom siebten auf den vierten Platz.

EM 2025 in der Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Qualifikation läuft erstmals unter einem anderen Modus. Analog der UEFA Women’s Nations League wird in drei Ligen gespielt, wobei sich die Gruppensieger und -zweiten der Liga A direkt für die Endrunde qualifizieren. Die Gruppendritten und -vierten haben dann noch die Chance sich über Play-offs für die Endrunde zu qualifizieren. Die englischen Frauen treffen in Liga A3 auf Frankreich, Schweden und Irland.

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sämtliche Statistiken umfassen nur die Europameisterschaften, bei denen tatsächlich eine Endrunde stattgefunden hat. Die Europameisterschaften 1984 und 1995 werden also nicht berücksichtigt.

Spielerinnen mit den meisten Einsätzen bei Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele Spieler Jahr (Spiele)
15 Karen Carney 2005 (3), 2009 (6), 2013 (3), 2017 (3)
14 Jill Scott 2009 (4), 2013 (3), 2017 (3), 2022 (4)
Kelly Smith 2001 (3), 2005 (3), 2009 (6), 2013 (2)
Fara Williams 2005 (3), 2009 (6), 2013 (3), 2017 (2)
13 Ellen White 2013 (3), 2017 (4), 2022 (6)
12 Eniola Aluko 2005 (3), 2009 (6), 2013 (3)
Katie Chapman 2001 (3), 2005 (3), 2009 (6)
Alex Scott 2005 (3), 2009 (5), 2013 (3), 2017 (1)
11 Millie Bright 2017 (5), 2022 (6)
10 Lucy Bronze 2017 (4), 2022 (6)
Fran Kirby 2017 (4), 2022 (6)
Faye White 2001 (1), 2005 (3), 2009 (5)
8 Sue Smith 2001 (3), 2009 (5)
Casey Stoney 2005 (0), 2009 (5), 2013 (3)
Rachel Unitt 2001 (3), 2005 (3), 2009 (2)
7 Anita Asante 2005 (0), 2009 (4), 2013 (3)
Rachel Brown 2001 (0), 2005 (1), 2009 (6), 2013 (0)
Steph Houghton 2013 (3), 2017 (4)
6 Karen Bardsley 2013 (3), 2017 (3)
Rachel Daly 2022 (6)
Toni Duggan 2013 (2), 2017 (4)
Mary Earps 2022 (6)
Alex Greenwood 2017 (1) 2022 (5)
Lauren Hemp 2022 (6)
Chloe Kelly 2022 (6)
Beth Mead 2022 (6)
Alessia Russo 2022 (6)
Georgia Stanway 2022 (6)
Ella Toone 2022 (6)
Keira Walsh 2022 (6)
Leah Williamson 2022 (6)
Rachel Yankey 2001 (1), 2005 (3), 2013 (2)

Stand: 31. Juli 2022 (Für die EM 2022 nominierte Spielerinnen sind fett gedruckt)

Spielerinnen mit den meisten Toren bei Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beath Mead, beste englische EM-Torschützin
Tore Spieler Jahr (Tore)
6 Beth Mead 2022 (6)
5 Jodie Taylor 2017 (5)
4 Eniola Aluko 2005 (0), 2009 (3), 2013 (1)
Alessia Russo 2022 (4)
3 Karen Carney 2005 (1), 2009 (2), 2013 (0), 2017 (0)
Toni Duggan 2013 (1), 2017 (2)
Fran Kirby 2017 (1), 2022 (2)
Kelly Smith 2001 (0), 2005 (0), 2009 (3), 2013 (0)
Fara Williams 2005 (1), 2009 (2), 2013 (0), 2017 (0)
Ellen White 2017 (1), 2022 (2)
2 Kerry Davis 1987 (2)
Georgia Stanway 2022 (2)
Ella Toone 2022 (2)
1 12 Spielerinnen

Stand: 31. Juli 2022

Bilanz gegen die anderen Europameister bei Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutschland: 5 Spiele – 1 Sieg, 4 Niederlagen – 6:16 Tore
  • Niederlande: 2 Spiele – 1 Sieg, 1 Niederlage – 2:4 Tore
  • Norwegen: 1 Spiel – 1 Sieg – 8:0 Tore
  • Schweden: 6 Spiele – 2 Siege, 1 Remis, 4 Niederlagen – 8:10 Tore

Endrunden-Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften (Europa)
Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften (Europa)
Jena (3)
Blackburn (2)
Helsinki (2)
Turku (2)
Spielorte (grün = pos. Bilanz, gelb = ausgegl. Bilanz, rot = neg. Bilanz, fett = Finalspielort, Zahl in Klammern = Anzahl der Spiele, wenn > 1)

Die Engländerinnen bestritten bisher 28 Endrunden-Spiele, wovon 14 gewonnen wurden, drei remis endeten und elf verloren wurden. Drei Spiele mussten verlängert werden, wovon zwei durch ein Tor gewonnen und eins verloren wurde. Neun Endrundenspiele fanden auf heimischen Boden statt. Je dreimal spielten die Engländerinnen gegen die Gastgeberinnen und gegen den Titelverteidiger. Häufigste Gegner waren Schweden (5 Spiele), Deutschland, Russland und Spanien (je 3).

Nr. Datum Ergebnis Gegner Austragungsort Anlass Bemerkung
1 11.06.1987 2:3 n. V. Schweden Schweden Moss (NOR) Halbfinale Erstes Spiel gegen einen amtierenden Europameister
2 13.06.1987 1:2 Italien Italien Drammen (NOR) Spiel um Platz 3
3 24.06.2001 1:1 Russland Russland Jena (DEU) Gruppenspiel Erstes Spiel gegen Russland
4 27.06.2001 0:4 Schweden Schweden Jena (DEU) Gruppenspiel
5 30.06.2001 0:3 Deutschland Deutschland Jena (DEU) Gruppenspiel
6 05.06.2005 3:2 Finnland Finnland Manchester Gruppenspiel 200. Länderspiel
7 08.06.2005 1:2 Danemark Dänemark Blackburn Gruppenspiel
8 11.06.2005 0:1 Schweden Schweden Blackburn Gruppenspiel
9 25.08.2009 1:2 Italien Italien Lahti (FIN) Gruppenspiel
10 28.08.2009 3:2 Russland Russland Helsinki (FIN) Gruppenspiel
11 31.08.2009 1:1 Schweden Schweden Turku (FIN) Gruppenspiel
12 03.09.2009 3:2 Finnland Finnland Turku (FIN) Viertelfinale 250. Länderspiel
13 06.09.2009 2:1 n. V. Niederlande Niederlande Tampere (FIN) Halbfinale
14 10.09.2009 2:6 Deutschland Deutschland* Helsinki (FIN) Finale
15 12.07.2013 2:3 Spanien Spanien Linköping (SWE) Gruppenspiel 300. Länderspiel
16 15.07.2013 1:1 Russland Russland Linköping (SWE) Gruppenspiel 100. Länderspiel von Alex Scott für England
17 18.07.2013 0:3 Frankreich Frankreich Linköping (SWE) Gruppenspiel 100. Niederlage
England scheidet als Gruppenletzter aus
Letztes Spiel unter Hope Powell
18 19.07.2017 6:0 Schottland Schottland Utrecht (NLD) Gruppenspiel Erster Sieg bei einer EM mit mehr als einem Tor Differenz, erstes EM-Spiel der Schottinnen
19 23.07.2017 2:0 Spanien Spanien Breda (NLD) Gruppenspiel
20 27.07.2017 2:1 Portugal Portugal Tilburg (NLD) Gruppenspiel 140. und letztes Länderspiel von Alex Scott
21 30.07.2017 1:0 Frankreich Frankreich Deventer (NLD) Viertelfinale Erster Sieg gegen Frankreich seit 1974
22 03.08.2017 0:3 Niederlande Niederlande Enschede (NLD) Halbfinale
23 06.07.2022 1:0 Osterreich Österreich Manchester Eröffnungsspiel Bis zum 31. Juli 2022 EM-Spiel mit den meisten Zuschauern (68.671)[5]
24 11.07.2022 8:0 Norwegen Norwegen Brighton and Hove Gruppenspiel EM-Rekordsieg
25 15.07.2022 5:0 Nordirland Nordirland Southampton Gruppenspiel
26 20.07.2022 2:1 n. V. Spanien Spanien Brighton and Hove Viertelfinale
27 26.07.2022 4:0 Schweden Schweden Sheffield Halbfinale
28 31.07.2022 2:1 n. V. Deutschland Deutschland London Finale EM-Spiel mit den meisten Zuschauern (87.192[6])

Anmerkungen: Fett gedruckte Mannschaften gingen als Titelverteidiger in das Turnier, mit "*" gekennzeichnete Mannschaften waren Weltmeister.

Finalrunden-Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ergebnis Gegner Austragungsort Anlass Bemerkung
1 08.04.1984 2:1 Danemark Dänemark Crewe Halbfinale
2 28.04.1984 1:0 Danemark Dänemark Hjørring (DNK) Halbfinale
3 12.05.1984 0:1 Schweden Schweden Göteborg (SWE) Finale
4 27.05.1984 1:0, 3:4 i. E. Schweden Schweden Luton Finale
5 11.12.1994 1:4 Deutschland Deutschland Watford Halbfinale
6 23.02.1995 1:2 Deutschland Deutschland Bochum (DEU) Halbfinale

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Höchster Sieg bei einer Endrunde: England – Norwegen 8:0 (2022)
  • Zweithöchster Sieg bei einer Endrunde: England – Schottland 6:0 (2017)
  • England stellte zweimal die Torschützenkönigin: 2017 – Jodie Taylor mit 5 Toren und 2022 – Beth Mead mit 6 Toren
  • England ist neben Deutschland (2001 und 2009) die einzige Mannschaft, die in der Gruppenphase 10 oder mehr Tore erzielte (2017 und 2022) und neben Deutschland (2005 und 2022) die einzige Mannschaft, die in der Gruppenphase (2022) kein Gegentor kassierte
  • England erzielte die meisten Tore in einer EM-Vorrunde: 14:0 bei der EM 2022
  • England erzielte die meisten Tore in einer EM-Endrunde: 22:2 bei der EM 2022
  • Höchste und zweithöchste Zuschauerzahlen bei EM-Spielen: 87.192 beim EM-Finale im Wembley-Stadion und 68.671 beim Eröffnungsspiel im Old Trafford 2022

Negativrekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Höchste Finalniederlage: 2:6 gegen Deutschland 2009

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inofficial European Women Championship 1979
  2. dfb.de: Europameisterschaft, 1984, Finale
  3. thesun.co.uk: IT did not get to penalties - but this was still a horror for Hope Powell's side.
  4. uefa.com: England Ausrichter der UEFA Women's EURO 2021
  5. England 1-0 Österreich
  6. [1]