Hasborn (Eifel)

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Wappen Deutschlandkarte
Hasborn (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hasborn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 3′ N, 6° 55′ OKoordinaten: 50° 3′ N, 6° 55′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Wittlich-Land
Höhe: 375 m ü. NHN
Fläche: 6,18 km2
Einwohner: 627 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54533
Vorwahl: 06574
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 049
Adresse der Verbandsverwaltung: Kurfürstenstraße 1
54516 Wittlich
Website: www.hasborn.de
Ortsbürgermeister: Hermann Leister
Lage der Ortsgemeinde Hasborn im Landkreis Bernkastel-Wittlich
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Karte
Hasborn

Hasborn in der Eifel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hasborn wurde erstmals 1341 in einer Urkunde des Kurfürsten Balduin erwähnt. Der Ortsname resultiert vermutlich aus „Havekesbrunno“, was Habichtsbrunnen bedeutet. Darauf wird im Sagenbuch des Kreises Wittlich hingewiesen. Eine andere Interpretation des Namens bezieht sich auf einen Franken namens Hasso, der an einem Brunnen („Born“) einen Hof anlegte. An diesem Brunnen führte eine alte Römerstraße vorbei, deren Spuren sieht man noch heute an dem tief eingeschnittenen Hohlweg, der „Holg“ heißt.

Der Ursprung von Hasborn liegt wahrscheinlich in dem untergegangenen Dorf Ritzeroth, das 1357 letztmals erwähnt wird und in einem Seitental des Sammetbaches an der heutigen Straße nach Oberscheidweiler lag. Ritzeroth dürfte wie viele Dörfer in der Gegend an der Pest ausgestorben sein. Der Flurname „Reizat“ erinnert an dieses untergegangene Dorf. Als reichsritterschaftliches Dorf unterstand Hasborn nicht den lokalen Landesherren, sondern einem Reichsritter. Ab 1726 war Hasborn Station der Postkutschenlinie Trier – Koblenz. Diese Linie wurde bis 1879 betrieben.

Ab 1794 stand Hasborn unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist er Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Hasborn besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[2]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Leister wurde am 28. Februar 2020 Ortsbürgermeister von Hasborn. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber antrat, oblag die Neuwahl gemäß Gemeindeordnung dem Gemeinderat, der zunächst aber auch keinen Kandidaten finden konnte. Dies änderte sich erst, als die Möglichkeit einer drohenden Eingemeindung im Raum stand. Mit Hermann Leister wählte der Rat einstimmig einen neuen Ortsbürgermeister.[3]

Leisters Vorgänger Hajo Neumes, der geschäftsführend bis zur Neuwahl tätig war, hatte das Amt fast 21 Jahre ausgeübt.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hasborner Sauerbrunnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sammetbachtal zwischen Hasborn und Oberscheidweiler liegt direkt am Ufer des Sammetbach der Hasborner Sauerbrunnen, eine in devonischen Gesteinen austretende und gefasste Quelle. Das Quellwasser ist braun gefärbt und schmeckt säuerlich. Für die Färbung ist gelöstes Eisen und für den Geschmack Kohlendioxid vulkanischen Ursprungs verantwortlich.

Eichenhain[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Eichenhain, ein in Deutschland einzigartiger, fast 400 Jahre alter Eichenbestand in der Ortsmitte von Hasborn, ist der Überlieferung nach während des Dreißigjährigen Kriegs entstanden, als marodierende Banden es den Bauern unmöglich machten, die Schweine zur Waldweide in die umliegenden Eichenwälder zu treiben. Stattdessen sammelte die Dorfbevölkerung die Eicheln im Wald zusammen und schütteten sie anschließend am Ortsrand den Tieren als Futter aus. Einige Früchte sollen dabei von den Vierbeinern in den Boden eingearbeitet worden sein, sodass sich Keime und Schösslinge entwickeln konnten.

Schanzley[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schanzley ist ein steiler Fels hoch über dem Sammetbachtal, tief im Wald gelegen und daher schwierig zu finden.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Kapelle Sankt Rochus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Rochuskapelle
  • Hochaltar um 1700 (Dehio)
  • Ehemalige Pfarrkirche von 1775 mit Kreuzweg
  • 1967 profaniert, 1997/98 Innen- und Außenrenovierung (Deutsche Stiftung Denkmalschutz)
  • heute kulturelles Zentrum genutzt für Veranstaltungen: Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Theater

Neue Kirche Sankt Rochus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • neue, moderne Kirche mit Zeltdach im alten Eichenhain
  • eingeweiht 1968
  • Architekt Böhr aus Trier
  • Führer-Orgel, die ursprünglich in Bergkamen stand

Hasborner Mühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hasborner Mühle, am Sammetbach gelegen und bis 1957 als Getreidemühle genutzt, steht seit einigen Jahren leer.

Kupfergrube Neuglück[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Grenze zu Willwerscheid befindet sich die stillgelegte Kupfergrube Neuglück. Der Zugang ist durch eine Gittertür im Berg versperrt, der Stollen ist aber einsehbar.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im DJK Hasborn e. V. (mehr als 500 Mitglieder) werden die Sportarten Fußball, Tennis, Gymnastik und Volleyball betrieben. In Hasborn gibt es einen Rasenfußballplatz, einen Trainingsplatz, drei Tennisplätze, eine große Mehrzweck-Sporthalle und eine Kegelbahn im Hotel Thomas. Außerdem führt der Maare-Mosel-Radweg auf der Trasse der stillgelegten Eifelbahn durch den Ort.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Anschlussstelle Hasborn besteht eine direkte Anbindung an die Bundesautobahn 1. Durch Hasborn verläuft die Landesstraße 52, die alte Verbindungschaussee zwischen Trier und Koblenz. Busse verkehren nach Wittlich und Daun.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kindergarten Hasborn-Greimerath
  • sechsklassige Grundschule, die von den Kindern aller umliegenden Dörfer besucht wird.

Wertholzlagerplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hasborn befindet sich der Wertholzlagerplatz der Landesforsten Rheinland-Pfalz. Auf einer großen Fläche werden alle Werthölzer aus dem weiten Umkreis zum Zwecke der Besichtigung und der Versteigerung gelagert. Der Weg zum Wertholzlagerplatz zweigt von der Straße nach Niederöfflingen bzw. dem Maare-Mosel-Radweg ab und ist beschildert.

Photovoltaikanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hasborn befindet sich die größte interkommunale Photovoltaikanlage von Rheinland-Pfalz. Die Kapazität beträgt 12 Megawatt. Der Solarpark besteht aus zwei Teilanlagen mit einer Fläche von 40 Hektar, welche sich auf den Gemarkungen von Hasborn und Niederöfflingen aufteilen. Die Anlage wurde am 12. April 2010 unter Beisein der Ministerinnen Margit Conrad und Malu Dreyer eingeweiht.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. Februar 2020 wurde das Ehepaar Cäcilia und Hermann Simon (* 1947) für ihre Verdienste um die Gemeinde zu ihren ersten Ehrenbürgern ernannt.[4]

Söhne und Töchter Hasborns[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Simon (* 1947), Wirtschaftsprofessor, Unternehmensberater und Unternehmer; seit 2020 auch Ehrenbürger (siehe oben)
  • Edeltrud Bayer (* 1957), Ltd. Direktorin, Landesbetrieb Mobilität, Trier

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hasborn (Eifel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz.
  3. a b Der „Kapitän“ von Hasborn ist von Bord gegangen. In: Eifel-Zeitung. 4. März 2020, abgerufen am 22. September 2020.
  4. Immer im Herzen Eifeler geblieben. In: Eifel-Mosel-Zeitung. 4. März 2020, abgerufen am 25. September 2022.