Hautesvignes

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Hautesvignes
Hautesvignes (Frankreich)
Hautesvignes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Lot-et-Garonne (47)
Arrondissement Marmande
Kanton Tonneins
Gemeindeverband Lot et Tolzac
Koordinaten 44° 28′ N, 0° 21′ OKoordinaten: 44° 28′ N, 0° 21′ O
Höhe 48–142 m
Fläche 8,85 km²
Einwohner 173 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 20 Einw./km²
Postleitzahl 47400
INSEE-Code

Hautesvignes ist eine französische Gemeinde mit 173 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Lot-et-Garonne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Marmande und zum Kanton Tonneins (bis 2015: Kanton Marmande-Est).

Der Name leitet sich vom lateinischen altis vineis ab und weist auf die geografische Lage des Dorfes und den Anbau von Wein hin.[1]

Die Einwohner werden Hautesvignais und Hautesvignaises genannt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hautesvignes liegt ca. 15 km südöstlich von Marmande in der historischen Provinz Agenais.

Umgeben wird Hautesvignes von den fünf Nachbargemeinden:

Agmé Labretonie
Gontaud-de-Nogaret Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Verteuil-d’Agenais
Varès

Hautesvignes liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.

Die Canaule, ein Nebenfluss des Trec de la Greffière, durchquert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit ihren Nebenflüssen,

  • der Croze und
  • dem Rieucaud mit seinem Nebenfluss,
    • dem Ruisseau de Picanty, der in Hautesvignes entspringt.

Außerdem entspringen in Hautesvignes zwei Nebenflüsse des Tolzac, der Ruisseau de Chavignac und der Ruisseau de Barboutan.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologische Untersuchungen ergaben eine Besiedelung des Landstrichs spätestens seit der Spätantike. Eine kreuzförmige Fibel aus Bronze datiert aus dieser Epoche.

Im Jahre 1303 gründete der englische König Eduard I. die Bastide von Hautesvignes. Das Dorf erstreckte sich auf dem Grund einer Motte aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Allerdings ging die Entwicklung der Bastide nicht voran und so behielt Hautesvignes den dörflichen Charakter.

Im Jahre 1621 verfolgte der französische König Ludwig XIII. eine Kampagne gegen die Protestanten. Bevor er die Dörfer Clairac und Tonneins belagern wollte, hielt er sich für eine kurze Zeit auf der Burg von Hautesvignes auf.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von 490. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf rund 100 Einwohner, bevor eine Phase mit moderatem Wachstum einsetzte, die heute noch anhält.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 165 127 101 119 132 141 163 160 173
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[4] INSEE ab 2011[5]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Etienne-de-Bernac[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre ursprünglichen Fundamente reichen vermutlich mindestens bis in das 13. Jahrhundert zurück, als Hautesvignes erstmals erwähnt wurde. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche teilweise neu gebaut, nachdem sie von protestantischen Truppen beschädigt worden war. Gegen 1763 wurde der Glockenturm neu erbaut. Gegen 1871 wurde die Kirche erneut zu einem großen Teil neu gebaut und mit einem Kreuzrippengewölbe ausgestattet. Das Pfarrhaus wurde an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert an der Westseite angebaut. Das Bauwerk wurde 1910 in Teilen als Monument historique eingeschrieben.[6]

Ruinen der mittelalterlichen Motte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Motte befindet sich im Weiler Lamouthe und datiert aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Ihre Kirche Saint-Michel-de-Malbourguet diente bis zum Jahre 1707 als Zweigkirche, verfiel aber in der Folgezeit. Der heutige Bauernhof nutzt die Wohn- und Nebengebäude aus dem 18. Jahrhundert.[7]

Burgruine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde 1279 erstmals erwähnt. Der mittlere Mauerwerksverband stammt aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Gegen 1940 wurde die Burg zerstört.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[9]
Gesamt = 22

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hautesvignes wird von der Route départementale 299 durchquert, die die Gemeinde im Westen über Gontaud-de-Nogaret mit Marmande verbindet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hautesvignes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hautesvignes. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  2. Lot-et-Garonne. habitants.fr, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  3. Ma commune : Hautesvignes. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  4. Notice Communale Hautesvignes. EHESS, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  5. Populations légales 2016 Commune de Hautesvignes (47118). INSEE, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  6. Eglise paroissiale Saint-Etienne-de-Bernac. Französisches Kultusministerium, 24. September 2011, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  7. Ensemble fortifié Saint-Michel-de-Malbourguet. Französisches Kultusministerium, 24. September 2011, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  8. Château fort. Französisches Kultusministerium, 19. April 1996, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).
  9. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Hautesvignes (47118). INSEE, abgerufen am 7. März 2019 (französisch).