Kircheib
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 43′ N, 7° 27′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Verbandsgemeinde: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Höhe: | 312 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,55 km2 | |
Einwohner: | 536 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57635 | |
Vorwahl: | 02683 | |
Kfz-Kennzeichen: | AK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 062 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 13 57610 Altenkirchen | |
Website: | kircheib.de | |
Ortsbürgermeister: | Karl-Heinz Sterzenbach | |
Lage der Ortsgemeinde Kircheib im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) | ||
Kircheib ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.
Zur Gemeinde gehören außer dem namensgebenden Ort noch die Ortsteile Bleckhausen, Eckenbach, Grünewald, Neuenhof, Reisbitzen, Röttgen und Tente.
Geographische Lage
Kircheib ist ein Straßendorf an der Bundesstraße 8 zwischen Hennef (Sieg) und Altenkirchen. Es liegt am Rande der Leuscheid, einem Waldgebiet im nördlichen Rheinland-Pfalz. Einen Großteil des etwa 600 Hektar großen Ortes macht die sogenannte „Altenkirchen-Asbacher Hochfläche“ aus, die im Frühjahr und Herbst den Zugvögeln als Rastplatz dient.
Unweit des Ortes, bei dem Haus Vierwinden, das bereits zur Verbandsgemeinde Asbach gehört, verläuft die Grenze der Kreise Altenkirchen, Neuwied und Rhein-Sieg.
Geschichte
Die vermutlich erste urkundliche Erwähnung als Eipe (auch Eype) datiert aus dem Jahre 1268. Aus der gleichen Zeit sind eine kleine romanische Basilika und Reste einer sogenannten Motte, einer mittelalterlichen Fliehburg erhalten. Unterhalb Kircheibs bei Vierwinden grenzte die alte Grafschaft Sayn-Altenkirchen an das Herzogtum Berg und das Kurfürstentum Köln. Der Grenzpunkt Vierwinden war durch den „Dreiherrenstein“ kenntlich gemacht, der vor ein paar Jahren wieder neu errichtet wurde. In früheren Zeiten stießen hier auch drei Landwehren zusammen, die bergische, die kölnische und die saynische; davon zeugen noch die alten Landwehren, die früher bis an die Wehrkirche heranreichten. Die saynische Landwehr zog sich über die Eyper Heide in der Höhe von Bleckhausen über Neuenhof bis ins Mehrbachtal. Umfangreiche Reste von spätmittelalterlichen Wallanlagen im Bereich der sogenannten Kircheiber Heide (Naturschutzgebiet) an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen (im Lindscheider Wäldchen an der heutigen Kreisgrenze) komplettieren die historischen Besonderheiten des Ortes auf einer Wasserscheide von Sieg und Wied.
1796 kam es um das Dorf zur Schlacht bei Kircheib zwischen Franzosen unter General Kléber und Österreichern unter General Kray. Der Bajonettkampf tobte auf dem „Köppchen“ östlich von Kircheib, wo heute die Straße in kurzem Anlauf zum großen Wald des Leuscheider Höhenrückens ansteigt.[2]
In den 1850er Jahren war Kircheib das zweitgrößte Dorf nach Mehren in der Bürgermeisterei Weyerbusch; die Einwohnerzahl betrug 211 Personen.
In Neuenhof wurde 1618 Graf Friedrich III. von Wied geboren, der 1653 die Stadt Neuwied gründete.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kircheib besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Die Evangekische Pfarrkirche in Kircheib ist eine romanische dreischiffige Basilika mit einem von einem Kreuzgratgewölbe überdeckten Altarraum. Die Ursprünge der Kirche mit dem markanten Wehrturm liegen im 12. Jahrhundert. In der Reformationszeit wurde die Kirche protestantisch. Im Jahre 1589 erscheint sie als Filiale von Mehren. Sie wurde 1879 von dort abgetrennt und der evangelischen Gemeinde Asbach (Landkreis Neuwied) unterstellt, zu der sie noch heute gehört.
In der Kirche befindet sich ein alter romanischer Taufstein der aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammt.
→ Liste der Kulturdenkmäler in Kircheib
Vereine
- Pfingstclub Kircheib
- Backesverein
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Tradition als historischer Marktflecken an der B8 ist der Haupterwerb der Bewohner auch heute noch von Handel und Handwerk geprägt. Bei einer Einwohnerzahl von nur etwa 500 Kircheibern haben sich dennoch mehr als 30 kleine und größere Betriebe angesiedelt. [5]
Literatur
- Hanna Hoffmann: Kircheib und sein romanisches Gotteshaus. Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen (Westerwald) 1989.
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ zit. nach: Hanna Hoffmann: Kircheib und sein romanisches Gotteshaus
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Umfangreiche Informationen zur weiteren Entwicklung des Ortes sind einer Chronik zu entnehmen, die anlässlich der 725-Jahr-Feier im Jahre 1990 von Peter Krah, Frances de Schrevel und anderen verfasst wurde.
Weblinks
- Seite der Internetauftritt der Ortsgemeinde Kircheib
- Ortsgemeinde Kircheib auf den Seiten der Verbandsgemeinde Altenkirchen
- Kurzporträt von Kircheib bei SWR3