Kludenbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 59′ N, 7° 22′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Kirchberg (Hunsrück) | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,88 km2 | |
Einwohner: | 118 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55481 | |
Vorwahl: | 06763 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 071 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 5 55481 Kirchberg (Hunsrück) | |
Website: | Ortsgemeinde Kludenbach | |
Ortsbürgermeister: | Leon Mähringer-Kunz | |
Lage der Ortsgemeinde Kludenbach im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Kludenbach ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kludenbach liegt am Oberlauf, Binger Bach, des Kyrbachs auf der zentralen Hunsrück-Hochfläche. Die Bundesstraße 421 verläuft östlich, die Bundesstraße 327 nördlich des Ortes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor- und frühgeschichtliche Grabhügel finden sich südlich von Kludenbach unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Metzenhausen. Die erstmalige Erwähnung erfolgte 1173 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Springiersbach (Ritter Richard von Clodenbach). Der Name leitet sich von einem althochdeutschen Personennamen *Klodo ab.[2]
Die Grafen von Sponheim hatten einen Hof zu Kludenbach. Es gab auch Zehntrechte der Grafen von Sponheim und der Ritter von Wildberg. Auch das Kloster Ravengiersburg war hier begütert. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Cludinbach im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.[3][4][5] Eine frühe Wüstung Lampenrode lebt noch im Namen der Lampertsmühle weiter.
Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wird der Ort französisch, 1815 wird er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
Ein Abbau von Eisenerz östlich der B 421 erfolgte im 19. Jahrhundert.
Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Ortsbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wird dominiert vom Gemeindehaus, das mit seinem kleinen Zwiebelturm und Glocke an eine Dorfkirche erinnert. Im traditionell katholischen Ort gibt es nur sehr wenige Evangelische Gläubige. Heute werden die Katholiken vom Kloster Ravengiersburg aus betreut.
Früher gab es beim Ort zwei Mühlen, die obere Mühle, die Lambertsmühle am Bingerbach, wurde auch von Kappeler Bauern beschickt. Ihr wurde in einem zweiten Mühlengraben am Hang entlang auch Wasser des erst unterhalb dem Binger Bach zufließenden Rielser Bachs zugeführt.
Unterhalb Kludenbachs liegt die Kludenbacher Mühle. Ab hier trägt der Bach den Namen Brühlbach. Beide Mühlen werden heute als Wohnhäuser genutzt. Bach, Mühlen und frühere Grundbesitzer haben ihren Niederschlag im Ortswappen gefunden.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Kludenbach besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leon Mähringer-Kunz wurde am 1. Januar 2023 Ortsbürgermeister von Kludenbach. Er wurde gemäß der Gemeindeordnung vom Rat in das Ehrenamt gewählt,[7] da für eine am 25. September 2022 angesetzte Direktwahl kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde.[8]
Der Vorgänger von Mähringer-Kunz, Walter Kuhn, hatte das Amt seit 1989 inne.[9] Zuletzt wurde er am 25. Juni 2019 durch den Gemeinderat für weitere fünf Jahre wiedergewählt, da bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 kein Kandidat angetreten war.[10][11] Am 9. Mai 2022 kündigte Kuhn jedoch an, sein Amt zum 31. Dezember 2022 vorzeitig niederzulegen, wodurch eine Neuwahl erforderlich wurde.[12]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Schräglinks geteilt, vorne in Rot über einem silbernen Wellenbalken ein achtspeichiges goldenes Mühlrad, hinten von Blau und Gold geschacht, belegt mit einer Abtskrümme rot-silber wechselnd.“[13] | |
Wappenbegründung: Das Schach von Blau und Gold weist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Sponheim hin. Das Rad erinnert an die beiden Mühlen, die früher auf der Gemarkung betrieben wurden, und der Wellenbalken gibt einen Hinweis auf das Grundwort -bach im Ortsnamen. Der Krummstab nimmt Bezug auf das Kloster Ravengiersburg, das in Kludenbach sieben Lehen besaß. |
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horst Gehann, (1928–2007, lebte zuletzt und verstarb in der Lambertsmühle), Dirigent, Komponist, Konzertorganist, Cembalist und Musikverleger, sein Verlag besteht hier weiter.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Kludenbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 274, „Kludenbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 33 Nummer 15036. Abgerufen am 15. September 2021.
- ↑ Zinsen und Gefälle des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 3,14 MB). Abgerufen am 10. Februar 2022.
- ↑ Abschrift des Zinsen- und Gefälleregisters des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 1,4 MB). Abgerufen am 11. Februar 2022.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Kludenbach. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Der Gemeinderat: Neuer Ortsbürgermeister ab 1. Jan. 2023. In: Mitteilungen der Verbandsgemeinde Kirchberg Hunsrück, Ausgabe 1/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 18. Februar 2023.
- ↑ Stephan Marx: Bekanntmachung zur Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters in der Ortsgemeinde Kludenbach. In: Mitteilungen der Verbandsgemeinde Kirchberg Hunsrück, Ausgabe 32/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 8. August 2022, abgerufen am 30. September 2022.
- ↑ Novum bei dieser Wahl: Einige Dörfer in der VG Kirchberg ohne Einzelergebnis. Walter Kuhn seit 33 Jahren Ortsbürgermeister in Kludenbach. In: Rhein-Hunsrück-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 28. September 2022, abgerufen am 30. September 2022 (Nur Artikelanfang frei verfügbar).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kirchberg, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Niederschrift über die konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Kludenbach vom 25.06.2019. (PDF; 37,9 KB) Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück), archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2019; abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Niederschrift über die Sitzung des Ortsgemeinderates Kludenbach vom 22.06.2022. (PDF; 77,2 KB) Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück), archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2022; abgerufen am 30. September 2022.
- ↑ Wappenbeschreibung Kludenbach