Raversbeuren
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N, 7° 14′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Kirchberg (Hunsrück) | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,14 km2 | |
Einwohner: | 132 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56850 | |
Vorwahl: | 06543 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 120 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 5 55481 Kirchberg (Hunsrück) | |
Website: | www.raversbeuren.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Marion Engelbach | |
Lage der Ortsgemeinde Raversbeuren im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Raversbeuren ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Raversbeuren liegt auf einem Hochplateau im nördlichen Hunsrück zwischen der Hunsrückhöhenstrasse und der Mosel. Der Ort grenzt unmittelbar an den Flughafen Hahn an. Zu Raversbeuren gehört der Wohnplatz Hof Hunsrückhöhe.[2]
Die Wohngemeinde mit landwirtschaftlichem Charakter umfasst eine Fläche von 5,14 km², davon sind 1,93 km² bewaldet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Gemarkung der Ortsgemeinde befinden sich mehrere Gräber aus der Hallstattzeit. Eine erste Erwähnung findet sich in einer Urkunde von 1324 (Ravengisburen), wahrscheinlich als eine Außensiedlung des Klosters Ravengiersburg. Der Turm der evangelischen Kirche ist aus dem 13. Jahrhundert, ebenfalls die dort vorhandene kleine Glocke mit der Umschrift „Maria werde ich gerufen“ in großen gotischen Buchstaben. Das Langhaus wurde um 1707 erneuert und enthält eine schöne Empore mit Brüstungsfeldern und Malereien aus dem 18. Jahrhundert und eine Orgel der Orgelbauerfamilie Stumm aus Sulzbach. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise französisch besetzt, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Nordwestlich von Raversbeuren, Gemarkung Briedel, bei Margaretenhof, wurde 1867 eine römische Villa entdeckt und 1875 vom Rheinischen Provinzialmuseum untersucht und teilweise freigelegt. Der Komplex des Gutshofes, ohne die Nebengebäude, umfasste eine Fläche von 41 × 26 m. Mehr als 30 Räume konnten freigelegt werden. Das Wasser wurde schon durch Bleirohre herangeführt. Auch in der spätrömischen Zeit war der Gutshof noch existent.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Raversbeuren besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[3]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marion Engelbach wurde am 17. Juli 2024 Ortsbürgermeisterin von Raversbeuren.[4][5] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat,[6] der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Marion Engelbach entschied.
Engelbachs Vorgänger als Ortsbürgermeister war Horst Möhringer.[7][8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau, 2:1 gestellt, eine goldene Glocke, zwei goldene Ähren, ein silbernes Brunnenhaus mit Schwengelbrunnen.“[9] | |
Wappenbegründung: Die ältere der beiden Glocken der evangelischen Pfarrkirche gilt als die älteste Glocke Deutschlands, die den Namen des Giessers trägt. Die Ähren symbolisieren den ehemals landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde. Der vermutlich im späten 18. Jahrhundert entstandene und noch heute im Ort erhaltene Ziehbrunnen war früher eine wichtige Stelle zur Wasserentnahme durch die Bewohner. |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bewohner sind zu etwa achtzig Prozent evangelisch und gehören zur Evangelischen Kirchengemeinde Irmenach-Lötzbeuren-Raversbeuren im Kirchenkreis Simmern-Trarbach. Pfarrsitz ist Lötzbeuren.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche
- Historischer Brunnen
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Raversbeuren
Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wackensteine (Quarzgänge) an der Straße nach Briedeler Heck
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Raversbeuren
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Lott-Festival findet seit zwanzig Jahren auf der Gemarkung der Ortsgemeinde statt. Das seit dem Jahr 1977 bestehende Festival wird wegen des breitgefächerten Musikgenres auch Woodstock auf dem Hunsrück genannt. Der Name Lott entsprach dem Namen eines Flurstücks auf der Hunsrückhöhe der Moselgemeinde Enkirch, wo es bis zu dem Jahr 1985 stattfand. Nach Klagen von Jagdpächtern erfolgte der Umzug ins nahe gelegene Raversbeuren.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hunsrücker Schriftsteller Albert Bauer lebte hier, die Schriftstellerin Elly Kramb ist hier begraben.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Raversbeuren
- Ortsgemeinde Raversbeuren auf den Seiten der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück)
- Literatur über Raversbeuren in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 55 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Horst Möhringer: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Raversbeuren am 09.06.2024. In: Mitteilungen der Verbandsgemeinde Kirchberg Hunsrück, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 20. Juni 2024, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Horst Möhringer: Sitzung des Ortsgemeinderates Raversbeuren. In: Mitteilungen der Verbandsgemeinde Kirchberg Hunsrück, Ausgabe 28/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Ortsbürgermeister. In: Gemeinderat. Ortsgemeinde Raversbeuren, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Raversbeuren, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Raversbeuren. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 8. Oktober 2019 (siehe Kirchberg, Verbandsgemeinde, 26. Ergebniszeile).
- ↑ Ortsgemeinde Raversbeuren. Ortsgemeinderat. Verbandsgemeinde Kirchberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2019; abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Raversbeuren. Verbandsgemeinde Kirchberg, abgerufen am 23. September 2022 (Wappenbeschreibung).