Beulich

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Wappen Deutschlandkarte
Beulich
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Beulich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 10′ N, 7° 27′ OKoordinaten: 50° 10′ N, 7° 27′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Hunsrück-Mittelrhein
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 13,28 km2
Einwohner: 491 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56283
Vorwahl: 06745
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 201
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 1
56281 Emmelshausen
Website: www.ortsgemeinde-beulich.de
Ortsbürgermeister: Werner Kremer
Lage der Ortsgemeinde Beulich im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte

Beulich ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beulich liegt auf einem Höhenrücken zwischen dem Ehrbach- und Baybachtal im nordöstlichen Hunsrück. Der Ort liegt im Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet von Schweich bis Koblenz“.

Zu Beulich gehören auch die Wohnplätze Eckmühl, Haus Eichstiebel, Falkenhof, Grieshof, Neuwieserhöfe, Haus Reischauer und Schmausemühle.[2]

Nachbargemeinden von Beulich sind Morshausen, Mermuth und Gondershausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung des Ortsnamens war 1153, als „Arnolfus de Buleche“ als Zeuge in einer Urkunde genannt wurde.[3] Die Kirche von „Buliche“ wurde im Jahr 1212 erstmals erwähnt.

Beulich war einer der Orte, die zum kurtrierischen Gallscheider Gericht gehörten. Daneben bestand eine grundherrliche Vogtei zu Beulich und Morshausen, die seit mindestens 1255 im Besitz der Herren Boos von Waldeck war. Diese Vogtei war ein Lehen und wurde 1347 von den Grafen von Sayn an Kurtrier verkauft. Im 15. Jahrhundert treten neben den Boos von Waldeck weitere Lehnsnehmer auf. Die Vogtei und das Gallscheider Gericht bestanden bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.

Mit der Besetzung des Linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Während einer organisierten Wanderung des Archäologievereins ARRATA am 16. September 2006 zur villa rustica am Roskerbach, wurde der Fund eines Napoleonhuts auf der Höhe 330 westlich der Neuwieser Höfe gemeldet. Bei diesem Fund, der nicht gesichtet wurde, würde es sich um einen keltischen Reibstein handeln. Aufgrund dieser Fundmeldung fanden umfangreiche Prospektionen statt. Dabei entdeckte Marco Schaffranski (Mermuth) im Jahr 2006 ein vollständig erhaltenes Felsovalbeil aus devonischem Quarzit, das in das Jungneolithikum (ca. 4400 bis 2200 v. Chr.) datiert. Vergleichbare Funde sind auch aus Morshausen, Mermuth, Macken, Oberfell oder bspw. Bell bekannt.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Beulich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 378
1835 465
1871 482
1905 513
1939 453
1950 495
1961 436
Jahr Einwohner
1970 439
1987 507
1997 519
2005 511
2011 489
2017 495

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Beulich besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Werner Kremer. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,28 % in seinem Amt bestätigt.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Beulich
Wappen von Beulich
Blasonierung: „In dem von fünf Zinnen geteilten Schild oben rechts in Silber ein schräglinkes grünes Eichenblatt, daneben links ein schwarzer Rost. Unten drei schräg rechts aneinander gereihte rautenförmige silberne Schnallen.“
Wappenbegründung: Die obere Schildhälfte mit dem Eichenblatt verweist auf den reichen Waldbestand der Gemeinde. Der schwarze Rost nimmt Bezug zum Kirchenpatron St. Laurentius. Die untere Schildhälfte bezieht sich auf die ehemalige Zugehörigkeit von Beulich zu den Herren Boos von Waldeck.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bemerkenswert ist das 1766 errichtete Gemeindehaus „Bagges“.

Pfarrkirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarrkirche St. Laurentius und St. Apollonia wurde 1748 unter dem Baumeister Johann Neurohr an der Stelle eines älteren Vorgängerbaues errichtet. Der romanische Westturm aus dem 11. Jahrhundert wurde in den Jahren 1838/39 erhöht.

Im Inneren der Kirche befindet sich eine von den Gebrüdern Friedrich und Ernst Stumm gebaute Orgel aus dem Jahr 1853. Das mit mechanischer Traktur und Schleifladen ausgestattete Instrument verfügt über 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1997 wurde es durch Förster & Nicolaus Orgelbau umfassend restauriert.[8]

I Hauptwerk C–g3

1. Principal 8′
2. Bordun 8′
3. Viola di Gamba 8′
4. Octav 4′
5. Quint 3′
6. Flaut 4′
7. Octav 2′
8. Mixtur 1′
9. Trompete bass 8′
10. Trompete disc. 8′
II Positiv C–g3
11. Bordun 8′
12. Salicional 8′
13. Flaut 4′
14. Octav 2′
15. Cimbal 1′
16. Krummhorn 8′
Pedal C–c1
17. Subbaß 16′
18. Principalbaß 8′
19. Violonbaß 8′
20. Posaunbaß 16′

Waldforum Roskerbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biotop "Waldforum Roskerbach" im Roskertal geht auf das ehemalige Waldschwimmbad Beulich zurück, das von einheimischen Bürgern angelegt und 1937 eröffnet wurde. 1986 wurde die Anlage renoviert, aufgrund Hygieneproblemen des Wassers jedoch 1991 geschlossen. Ende 2002 begann man mit der Renaturierung des Geländes, wobei die natürlichen Bachläufe wiederhergestellt und mehrere Informationsstationen errichtet wurden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 56 (PDF; 3 MB).
  3. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Band 1. Hölscher, Coblenz 1860 (Urkunde 572).
  4. Wolfgang Welker: Erste Erkenntnisse zur Michelsberger Kultur im Hunsrück – neu entdeckte jungsteinzeitliche Steinbeile aus dem Vorderhunsrück. In: Abenteuer Archäologie. Nr. 8, 2007, ISSN 1615-7125, S. 24–31.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 9. September 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 9. September 2019.
  7. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
  8. Orgelbau Förster & Nicolaus: Beulich, kath. Kirche. Abgerufen am 28. Juni 2015.