Kreis Borken (1816–1974)

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
p1
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Borken
Fläche: 1.418,78 km2
Einwohner: 370.196 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 261 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: BOR
Kreisschlüssel: 05 5 54Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Kreisgliederung: 17 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Burloer Straße 93
46325 Borken
Website: www.kreis-borken.de
Landrat: Gerd Wiesmann (CDU)
Lage des Kreises Borken in Nordrhein-Westfalen
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Karte
Lage der Städte und Gemeinden des Kreises Borken

Der Kreis Borken liegt im Westmünsterland im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Er gehört zum Regierungsbezirk Münster und ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Sitz des Kreises ist die Stadt Borken. Größte Stadt im Kreis Borken ist Bocholt

Geographie

Räumliche Lage

Der Kreis Borken im Westmünsterland hat im Westen eine 108 Kilometer lange Grenze zu den Niederlanden. Die Nähe zu wichtigen Wirtschaftsregionen in Deutschland und Holland sind Vorteile, die konsequent genutzt werden. Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 57 km, die maximale West-Ost-Ausdehnung beträgt 61 km. Die höchste Erhebung ist ein Schöppinger Berg genannter Ausläufer der Baumberge mit 154 m über NN. Mit 7 m über NN ist die Niederung der Issel bei Anholt der niedrigste Punkt im Kreisgebiet. 42,8 % der Fläche des Kreises Borken (608,4 km²) sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, 48,4 km² sind Naturschutzgebiet. [2]

Kreisangehörige Gemeinden

Der Kreis Borken gliedert sich in 17 kreisangehörige Gemeinden, von denen drei Mittlere kreisangehörige Städte und eine Große kreisangehörige Stadt sind. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Kommunen örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt.

Städte

  1. Ahaus, Mittlere kreisangehörige Stadt (40.245)
  2. Bocholt, Große kreisangehörige Stadt (71.930)
  3. Borken, Mittlere kreisangehörige Stadt (43.489)
  4. Gescher (17.361)
  5. Gronau (Westf.), Mittlere kreisangehörige Stadt (49.824)
  6. Isselburg (11.208)
  7. Rhede (19.595)
  8. Stadtlohn (20.807)
  9. Vreden (23.161)

Gemeinden

  1. Heek (8830)
  2. Heiden (8317)
  3. Legden (7564)
  4. Raesfeld (11.832)
  5. Reken (15.336)
  6. Schöppingen (6651)
  7. Südlohn (9616)
  8. Velen (13.304)

Stand: 31. Dezember 2022[3]

Nachbarkreise bzw. -provinzen

Der Kreis Borken grenzt im Norden an den niedersächsischen Landkreis Grafschaft Bentheim (2 km), im Nordosten an den Kreis Steinfurt (33 km), im Osten an den Kreis Coesfeld (51 km), im Südosten an den Kreis Recklinghausen (29 km), im Südwesten an den Kreis Wesel (45 km), im Westen an den Kreis Kleve (10 km) und im Nordwesten über 108 km an die niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel.

Geschichte

Vorläufer des Kreises Borken waren historische Gerichtsbezirke und die historischen Ämter Ahaus, Bocholt und Horstmar im Fürstbistum Münster sowie die Herrschaften Anholt, Gemen und Werth. Nach der Säkularisierung des Fürstbistums Münster im Reichsdeputationshauptschluss fällt das Gebiet 1803 an das neu gebildete Fürstentum Salm, bevor es zur Durchsetzung der Kontinentalsperre 1811 in das französische Kaiserreich eingegliedert wird. Nach dem Abzug der französischen Truppen 1813 und dem Wiener Kongress wird das Gebiet Teil der preußischen Provinz Westfalen. 1816 erfolgt, bezogen auf das heutige Kreisgebiet, die Verwaltungsgliederung in die Landkreise Borken und Ahaus im Regierungsbezirk Münster. 1923 scheidet die Stadt Bocholt aus dem Kreis Borken aus und wird kreisfreie Stadt. Nach dem Zweitem Weltkrieg wird das heutige Kreisgebiet Teil der britischen Besatzungszone und 1946 Teil des neugebildeten Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Zuge der Kommunalen Neugliederung 1975 werden die bisherigen Kreise Ahaus und Borken, die kreisfreie Stadt Bocholt, die kreisangehörige Stadt Isselburg (vormals Kreis Rees) sowie die Gemeinden Erle (vormals Kreis Recklinghausen) und Gescher (vormals Kreis Coesfeld) zum heutigen Kreis Borken zusammengeschlossen. Die bis dahin zum Landkreis Borken gehörige Gemeinde Dingden wird der neugebildeten Gemeinde Hamminkeln im Kreis Wesel angeschlossen.

Das Wappen des Kreises Borken zeigt drei Säulen. Nach Auskunft des Schöpfers Klaus Wasmuth aus Schermbeck symbolisieren diese drei Säulen die Altkreise Ahaus und Bocholt; und als dritte Säule der 1975 neu entstandene Kreis Borken.

Am 26. November 2005 wurde im Kreis Borken Katastrophenalarm ausgelöst. Durch starke Schneefälle am Vortag mit Neuschneehöhen von 30 bis 50 cm waren zahlreiche Freileitungsmaste zusammengebrochen. Zudem rissen zahlreiche Freileitungen, weil sie dem Gewicht des sie ummantelnden Eispanzers nicht mehr standhielten. Dadurch kam es zu Stromausfällen in tausenden Betrieben und Haushalten. Da durch den Stromausfall auch viele Heizungsanlagen in den Wohnhäusern nicht mehr funktionierten, mussten Notunterkünfte eingerichtet werden, um den betroffenen Personen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ein Obdach zu bieten. Um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wurde Lebensmittelgeschäften in Städten und Gemeinden, die nicht vom Stromausfall betroffen waren, die Genehmigung erteilt, auch am 27. November 2005 (Sonntag) zu öffnen. Aufgrund des großen Kundenansturms wurden allerdings bereits am Abend des Vortages einige Grundnahrungsmittel knapp, weil man auf diesen erhöhten Bedarf nicht eingerichtet war. So war zum Beispiel Brot in vielen Läden nicht mehr erhältlich.

Politik

Kreistag

Im Kreistag von Borken sind seit den Wahlen von 1999 Volksvertreter von vier Parteien und einer Wählergruppe vertreten. Die CDU hat die absolute Mehrheit inne.

Kreistag für den Kreis Borken: Wähleranteil und Mandate seit 1994
Wahlperiode
CDU Nordrhein-Westfalen
CDU Nordrhein-Westfalen
SPD Nordrhein-Westfalen
SPD Nordrhein-Westfalen
Unabhängige Wählergemeinschaft Kreis Borken
Unabhängige Wählergemeinschaft Kreis Borken

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FDP Nordrhein-Westfalen
FDP Nordrhein-Westfalen
fl Tag
XII: 1994-1999 51,1 33 31,5 20 7,7 4 7,0 4 2,7 - 64
XIII: 1999-2004 59,1 35 25,1 15 8,0 5 4,9 3 2,9 2 60
XIV: 2004-2009 55,2 33 21,7 13 9,8 6 7,3 4 6,0 4
3
- -
1
60
XV: 2009-2014 60
Quellen: Die Landeswahlleiterin, e.a.

Kultur

Im Jahre 2005 war der Kreis Borken Standort und Ausrichter der Skulptur Biennale Münsterland.

Verkehr

Luftverkehr

Die nächstgelegenen Verkehrsflughäfen sind Airport Weeze, Dortmund Airport, Flughafen Düsseldorf International und Münster-Osnabrück International Airport in Greven.

Privat- und Geschäftsflieger können den Flugplatz Stadtlohn-Vreden nutzen. Segelfliegern steht darüber hinaus der Flugplatz in Borken-Hoxfeld zur Verfügung.

Schienenverkehr

Der Kreis Borken wird von fünf Eisenbahnstrecken erschlossen:

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW GmbH, der NordWestBahn und der Prignitzer Eisenbahn GmbH.

Straßen

Der Kreis Borken wird von zwei Bundesautobahnen und sechs Bundesstraßen erschlossen:

Wirtschaft

Vor allem kleine und mittelständige Unternehmen und Handwerksbetriebe prägen die Wirtschaft im ländlichen Westmünsterland. Ein großes Potenzial bietet die zentrale Lage zwischen dem niederländischen Achterhoek, dem westfälischen Münster und dem Ruhrgebiet. Dadurch haben vor allem Logistikunternehmen den Standort für sich entdeckt. Aber auch internationale Firmen sind vor Ort anzutreffen. In Bocholt betreibt Gigaset Communications ein Werk zur Herstellung schnurloser Telefone und die Flender AG ist Weltmarktführer von Antriebstechnik. Im Bereich Internationale Möbelherstellung und Vertrieb ist die in Stadtlohn ansässige Firma Hülsta zu erwähnen. Einen goßen Einfluss in der Wirtschaft des Kreises Borken war und ist die Textilindustrie mit großen Spinnereien-Webereien-Nähereien. In Bocholt wurde deswegen ein Textilmuseum eröffnet.

Die größte zusammenhängende Industriefläche Nordrhein-Westfalens ist der Industriepark Bocholt mit mehr als 200 Betrieben und über 6.000 Beschäftigten.

Bildung

In Bocholt befindet sich eine Abteilung der Fachhochschule Gelsenkirchen. In dem modernen Campusgebäude an der Münsterstraße sind folgende Studiengänge zu finden: Informationstechnik, International Management, Mechatronik, Wirtschaft sowie Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik.

Medien

  • Radio  : Für den Kreis Borken sendet „ Radio WMW “ im Privatradioverbund des Radio-Nordrhein-Westfalen. Gesendet wird aus Borken.
  • Fernsehen: Der Regionalsender „wm.tv“ sendet Regionales aus den Kreisen Borken-Recklinghausen-Steinfurt-Coesfeld. Gesendet wird aus Bocholt.

Quellen

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. a b Kreis Borken (Hrsg.): Zahlen und Fakten 2006. Borken, 2005
  3. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
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