Obererbach (Westerwald)

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Wappen Deutschlandkarte
Obererbach (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 40′ OKoordinaten: 50° 44′ N, 7° 40′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald)
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 3,63 km2
Einwohner: 550 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57612
Vorwahl: 02681
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 081
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Website: www.obererbach.de
Ortsbürgermeister: Erhard Schneider
Lage der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald) im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte
Fachwerkhaus in Niedererbach
Ehemaliges Bahnhofsgebäude von Niedererbach

Obererbach (Westerwald) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.

Geographische Lage

Der namensgebende Hauptort liegt etwa vier Kilometer (der Ortsteil Niedererbach etwa drei Kilometer) nördlich des Zentrums von Altenkirchen an der Straße von Eichelhardt bzw. Mammelzen nach Hilgenroth. Beide Ortsteile liegen auch an der Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen mit Haltepunkt und ehemaligem Bahnhof in Niedererbach; die Ortsteile sind umgeben von Äckern, Wiesen und Mischwald; hindurch fließt der Erbach.

Obererbach besteht aus den Ortsteilen Obererbach, Niedererbach, Hacksen, sowie dem Hofgut Koberstein und der Kobersteiner Mühle.

Geschichte

Die heutige Gemeinde Obererbach wurde erstmals 1358 im Zusammenhang mit einer von den Herren von Koberstein (auch Koverstein) erbauten Burg erwähnt, die bei dem südwestlich von Niedererbach liegenden heutigen Hofgut Koberstein lag.

Obererbach gehörte zum Kirchspiel Altenkirchen, das sowohl den kirchlichen Einzugsbereich wie auch eine der unteren weltlichen Verwaltungseinheiten in der Grafschaft Sayn darstellte. Zusammen mit den heutigen Ortsteilen Niedererbach und Hacksen (Haderschen) sowie anderen Ortschaften des Kirchspiels wurde Obererbach um 1610 in den Gerichtsunterlagen des Kirchspielgerichts aufgeführt.[2]

Seit Mitte des 17. Jahrhunderts gehörten die Dörfer Nieder- und Obererbach sowie Hacksen zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen, 1803 kamen diese Orte zusammen mit der Grafschaft zum Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 zum Herzogtum Nassau und 1815 zum Königreich Preußen. Von 1816 an wurden die Dörfer eigenständige Gemeinden, die von der seinerzeit neu geschaffenen Bürgermeisterei Altenkirchen im Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz verwaltet wurden.

Kirche

Kirchlich gehörten die Dörfer Nieder- und Obererbach sowie Hacksen zur Pfarrei Altenkirchen, die ursprünglich zum Erzbistum Köln gehörte. Die Einwohner der Dörfer waren der Filialkirche in Hilgenroth zugeordnet. Mitte des 16. Jahrhunderts führten die Grafen von Sayn die lutherische und 1605 die reformierte Konfession ein. Auch heute noch sind die Einwohner von Obererbach überwiegend evangelisch.
Heute gehören die evangelischen Christen von Obererbach zu der seit 1867 eigenständigen „Evangelischen Kirchengemeinde Hilgenroth“, die der Evangelischen Kirche im Rheinland zugeordnet ist. Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei Marienthal.

Schule

Von der reformierte Kirchengemeinde zu Altenkirchen wurden Mitte des 17. Jahrhunderts die ersten Schritte zur Einrichtung einer Schule in Niedererbach unternommen, welche „zur Ausbildung der Jugend und für kirchliche Aufgaben“ eingerichtet wurde. In einer Statistik aus dem Jahre 1843 sind für Niedererbach mit 86 Einwohnern und Obererbach mit 39 Einwohnern eigene Schulen verzeichnet. [3] Heute stehen noch drei ehemalige Schulgebäude in der Gemeinde.

Eingemeindung

Ab 1. April 1939 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Obererbach, Niedererbach und Hacksen zur Gemeinde Obererbach zusammengeschlossen.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

  • 1815 – 138
  • 1835 – 198
  • 1871 – 258
  • 1905 – 351
  • 1939 – 446
  • 1950 – 521
  • 1961 – 483
  • 1970 – 524
  • 1987 – 457
  • 2005 – 573

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Obererbach (Westerwald) besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[5]

Bürgermeister

Seit 1939 sind die Bürgermeister von Obererbach namentlich bekannt:

Amtszeit Name Amtsbezeichnung
1939–? Alfred Schäfer Bürgermeister
?–1945 Heinrich Hundenbom, Hacksen stellvertretender Bürgermeister
1945–1956 Emil Schüchen, Hacksen Bürgermeister
1956–1964 Wolfgang Danner, Niedererbach Bürgermeister
1964–1983 Werner Burbach, Hacksen Ortsbürgermeister
1983–1999 Willi Eichelhard, Niedererbach Ortsbürgermeister
seit 1999 Erhard Schneider, Obererbach Ortsbürgermeister

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „In Gold gestützte rote Spitze, bedeckt mit einem Adler in verwechselten Farben“.

Der Adler geht auf das Wappen der Herren von Koberstein zurück, die Mitte des 14. Jahrhunderts an der Stelle, an der sich heute das Hofgut Koberstein befindet, eine Burg errichteten und einen Adler in ihrem Wappen führten. Die Farben Gold und Rot verweisen auf die Farben im Wappen der Grafen von Sayn, die Dreiteilung des Wappens symbolisiert die drei Ortsteile der Gemeinde. Die Genehmigungsurkunde wurde am 21. September 1995 ausgestellt.

Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler

Der ehemalige Bahnhof in Obererbach wurde 1886 erbaut. Der aufwändig mit Werkstein gegliederte Bau besteht aus einem Kleinquadermauerwerk und einem Fachwerkgüterschuppen. Das Gebäude wurde von den jetzigen Besitzern restauriert und wird heute als Wohnhaus genutzt.

Liste der Kulturdenkmäler in Obererbach (Westerwald)

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1958/1999, Seite 417 , ISBN 3-922244-80-7
  3. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, hrsg. von der K. Regierung, 1843, Seite 14
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen