Zum Inhalt springen

Oxymel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Oxymel (von altgriechisch ὀξύ oxý, ‚sauer‘, und μέλ mélHonig‘) ist eine traditionelle Mischung aus Essig und Honig, die bereits in der Antike als Heilmittel verwendet wurde. Die Kombination beider Zutaten wird sowohl in der Naturheilkunde als auch als kulinarische Zutat geschätzt.

Oxymel wurde bereits in Hippokrates (ca. 460–370 v. Chr.) zugesprochenen Schriften als medizinisches Tonikum empfohlen. Auch in der römischen und arabischen Heilkunde fand es Anwendung. In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde es zur Behandlung von Erkältungen, Verdauungsproblemen und Entzündungen genutzt.

Herstellung und Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Grundrezeptur besteht aus Honig (3–4 Teile) und Essig (1 Teil, meist Apfel- oder Weinessig)-

Die Zutaten werden vermischt und je nach Verwendungszweck mit Heilkräutern oder Gewürzen wie Thymian, Ingwer oder Knoblauch angereichert. Die Mischung kann pur eingenommen oder mit Wasser verdünnt als Erfrischungsgetränk getrunken werden.

Gesundheitliche Wirkung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oxymel wird gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben, darunter:

  • Stärkung des Immunsystems
  • Verdauungsfördernde Wirkung
  • Antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften
  • Förderung der Wundheilung

Die Kombination von Honig und Essig wird in der naturheilkundlichen Tradition bei Erkältungen, Halsschmerzen und Magenbeschwerden eingesetzt.

Moderne Verwendung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oxymel erlebt in der modernen Ernährung und „Naturmedizin“ eine Renaissance. Es wird als „gesunde“ Alternative zu zuckerhaltigen Sirups genutzt und in der modernen Pharmazie zur Extraktion von Pflanzenwirkstoffen eingesetzt.

  • B. Kämper: Die Heilkunst der Antike. C.H. Beck, 2010.
  • Christian Rätsch: Heilkräuter der Antike. AT Verlag, 2008.
  • B. Fragner: Traditionelle Naturmedizin und ihre Anwendungen. Springer, 2015.
  • Max Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2016.