Orfgen

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Wappen Deutschlandkarte
Orfgen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Orfgen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 32′ OKoordinaten: 50° 40′ N, 7° 32′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 3,74 km2
Einwohner: 231 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57632
Vorwahl: 02685
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 088
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)
Website: www.vg-altenkirchen-flammersfeld.de
Ortsbürgermeister: Michael Deisting
Lage der Ortsgemeinde Orfgen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte

Orfgen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.

Geographie[edit | edit source]

Der Ort liegt etwa zwei Kilometer nördlich von Flammersfeld, unweit des Treffpunkts von Bundesstraße 256 und Landesstraße 267 bei Schürdt.

Zu Orfgen gehören auch die Wohnplätze Berg und Hahn.[2]

Geschichte[edit | edit source]

Orfgen wurde erstmals 1427–1430 im Mirakelbuch der Kirche zu Hilgenroth schriftlich erwähnt. Woher der Ortsname genau kommt, ist unbekannt. Der Name von Orfgen hat sich seitdem mehrfach geändert: Orffe (1452), Orffge (1470, 1523), Orffgen (1576), Orfgen (1675) – andere Formen sind bekannt. Schon früh (1452) gehörte Orfgen zum Kirchspiel Flammersfeld. Die Kirchspiele waren in der Grafschaft Sayn auch Verwaltungsbezirke. Das Kirchspielsgericht Flammersfeld gehörte zur hohen Feste Birnbach-Altenkirchen (ab 1430) und später (1636) zum Landgericht Hachenburg.

Im Mittelalter zählte Orfgen zur Grafschaft Sayn. Nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn wurden die Einwohner lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert gehörte Orfgen zur Grafschaft Sayn-Hachenburg.

Die Gemeinde Orfgen besteht aus vier, früher fünf, Ortsteilen: Hofacker, Berg, Hahn und Höllburg. Ziegenhahn gehört inzwischen zur Gemeinde Ziegenhain. Die Gemeinde Orfgen gründete 1755, als größter Ort des Kirchspiels Flammersfeld, eine eigene Schule, wozu Räumlichkeiten in Orfgen und Berg angemietet wurden. 1842 wurde vom Gemeinderat beschlossen, die ausgelagerte Schule in Berg (für die Ortsteile Hahn und Berg) mit der Schule von Orfgen zu vereinigen und ein eigenes Schulgebäude zu bauen. 1846 war das Bauwerk fertiggestellt. Es stand etwas schräger und unterhalb des heute noch stehenden Gebäudes auf demselben Bauplatz am Hofacker. Der Lehrer August Flammersfeld aus Oberbieber gründete 1905 einen Leseverein und mit Unterstützung der „Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung“ in Berlin eine Volksbibliothek. 1908 beschloss der Ortsgemeinderat, eine neue Schule zu bauen – angeblich, weil die alte Schule baufällig geworden sei. In Wirklichkeit dürfte es darum gegangen sein, ein neues Gebäude mit geeigneten Räumlichkeiten für diese Volksbibliothek zu schaffen. Das alte Fachwerkgebäude aus 1846 wurde für 500 Mark verkauft, abgebaut und im Ortsteil Höllburg wiedererrichtet, dort steht es noch heute. Auf dem alten Schulgelände wurde 1910 eine neue Schule eröffnet, welche bis zur Schließung kleiner Dorfschulen in den 1960er-Jahren in Betrieb war. Ab August 1965 wurde der Schulbetrieb von der Mittelpunktschule in der Nachbargemeinde Flammersfeld übernommen und das alte Schulhaus kam in private Hände. Es steht heute noch und wird seit 2004 renoviert.

1917 erhielt Orfgen einen Telefonanschluss, 1925 wurde das Dorf an das Stromnetz angeschlossen. Wasser wurde aus Brunnen und Quellen entnommen, bis die Gemeinde 1984 an das Flammersfelder Wassernetz angeschlossen wurde. Erst 2007 wurden die letzten Reste der ehemaligen Quellwasserentnahme entfernt.

Seit 1932 gibt es einen Schützenverein in Orfgen, den KKSV – Kleinkaliberschützenverein Orfgen mit eigenem Schützenhaus, Schießstand und einem jährlichen Schützenfest.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Orfgen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 210
1835 267
1871 368
1905 287
1939 238
Jahr Einwohner
1950 269
1961 231
1970 246
1987 190
2005 248

Politik[edit | edit source]

Gemeinderat[edit | edit source]

Der Gemeinderat in Orfgen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister[edit | edit source]

Michael Deisting wurde im Oktober 2019 Ortsbürgermeister von Orfgen. Bei der Wiederholungswahl am 1. September 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 54,7 % für fünf Jahre gewählt worden. Die Wiederholungswahl wurde notwendig, da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 die einzige Bewerberin nicht die notwendige Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Vorgänger von Michael Deisting war Manfred Lichtenthäler, der das Amt 15 Jahre lang ausübte.[6][7][8]

Wappen[edit | edit source]

Der goldene gelöwte Leopard auf rotem Grund bezieht sich als Wappentier der Grafen von Sayn auf die Grafschaft Sayn. Das schwarze Mühlrad auf goldenem Grund erinnert an die ehemalige Mühle[9] in Orfgen. Der schwarze Pflug auf goldenem Grund symbolisiert die Prägung der Ortschaft durch die Landwirtschaft. Die fünf goldenen Ähren auf grünem Grund stehen für die fünf Orfgener Ortsteile Altenhof, Hofacker, Höllburg, Berg und Hahn.[10]

Kulturdenkmäler[edit | edit source]

Liste der Kulturdenkmäler in Orfgen

Literatur[edit | edit source]

  • Ortsgemeinde Orfgen: Orfgen. Eine Westerwaldgemeinde im Wandel der Zeit, Orfgen 2002.
  • Ottilie Müller: Ein Wappen für Orfgen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 56 (2013), S. 80–81.
  • Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 59 (2016), S. 219–237.
  • Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
  • Elfriede Thiell: Orfgen feiert Geburtstag, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 55 (2012), S. 116–119.

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Orfgen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 18 (PDF; 2,6 MB).
  3. Vgl. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 2015, S. 74–80.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Orfgen. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  6. Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen: Michael Deisting zum Ortsbürgermeister der Gemeinde Orfgen ernannt. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 42/2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ol.wittich.de
  7. Rhein-Zeitung: Orfgen hat entschieden: Michael Deisting wird Ortsbürgermeister. 1. September 2019, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 48. Ergebniszeile. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  9. Zur geschichtlichen Entwicklung der Mühlen in der Grafschaft Sayn siehe Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 2016, S. 219–239.
  10. Siehe Ottilie Müller: Ein Wappen für Orfgen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 2013, S. 80–81.