Landkreis Oberhavel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juli 2016 um 14:52 Uhr durch Brbg (Diskussion | Beiträge) (Landratswahl, Abschnittsreihenfolge der Brandenburger Kreisartikel vereinheitlicht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 52° 55′ N, 13° 13′ OKoordinaten: 52° 55′ N, 13° 13′ O
Bundesland: Brandenburg
Verwaltungssitz: Oranienburg
Fläche: 1.808,18 km2
Einwohner: 218.551 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 121 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: OHV
Kreisschlüssel: 12 0 65
Kreisgliederung: 19 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Adolf-Dechert-Straße 1
16515 Oranienburg
Website: www.oberhavel.de
Landrat: Ludger Weskamp (SPD)
Lage des Landkreises Oberhavel in Brandenburg
KarteBerlinPolenFreistaat SachsenFreistaat ThüringenSachsen-AnhaltNiedersachsenMecklenburg-VorpommernFrankfurt (Oder)CottbusPotsdamBrandenburg an der HavelLandkreis PrignitzLandkreis Ostprignitz-RuppinLandkreis OberhavelLandkreis UckermarkLandkreis BarnimLandkreis HavellandLandkreis Potsdam-MittelmarkLandkreis Märkisch-OderlandLandkreis Teltow-FlämingLandkreis Dahme-SpreewaldLandkreis Oder-SpreeLandkreis Elbe-ElsterLandkreis Oberspreewald-LausitzLandkreis Spree-Neiße
Karte

Der Landkreis Oberhavel ist ein Landkreis im Norden des Landes Brandenburg. Die Kreisstadt ist Oranienburg.

Geographie

Der Landkreis Oberhavel erstreckt sich als Sektoralkreis von der Südgrenze des Landes Mecklenburg-Vorpommern bis an die Nordgrenze des Landes Berlin. Der obere Flusslauf der Havel ist namensgebend und durchfließt den Landkreis von Norden nach Süden. Mehr als 50 % der Fläche des Landkreises sind Landschafts- oder Naturschutzgebiete.

Der Norden des Landkreises wird durch den Naturraum des Neustrelitzer Kleinseenlandes eingenommen. Dort liegen die beiden größten Seen des Landkreises: der Große Stechlinsee (4,1 km²) im Rheinsberger Seengebiet und der Stolpsee (3,7 km²) am Rand der Himmelpforter Heide. Südlich schließt sich die ackergeprägte Granseer Platte an. Sie umfasst mit dem Großen Wentowsee (2,8 km²) und dem Dretzsee (1,7 km²) den dritt- und viertgrößten See des Landkreises. Einer der größten Feuchtwaldkomplexe der Granseer Platte ist der Harenzacken.[2]

Der mittlere Teil des Landkreises wird darüber hinaus eingenommen durch die Zehdenick-Spandauer Havelniederung, die Waldlandschaften Rüthnicker Heide und Schorfheide, das Rhinluch mit dem Kremmener Luch und das Eberswalder Tal. Im südlichen Teil des Landkreises erstrecken sich die Hochebene des Gliens mit dem Waldgebiet Krämer, der waldreiche Westbarnim mit dem Herthamoor und das Havelländische Luch.[2]

Der Landkreis hat Anteil an den folgenden historischen Landschaften: im Norden an Mecklenburg (Fürstenberger Werder), im Nordosten und Osten an der Uckermark, im Südosten am Barnim, im Südwesten am Havelland sowie im Westen und Nordwesten am Ruppiner Land. Im mittleren Teil liegt das historische Land Löwenberg.

Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern), im Osten die Landkreise Uckermark und Barnim, im Süden das Land Berlin und der Landkreis Havelland sowie im Westen der Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Geschichte

Der Landkreis Oberhavel entstand im Ergebnis der brandenburgischen Kreisreform zum 6. Dezember 1993 durch Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Gransee und Oranienburg.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1993 166.214
1994 167.935
1995 170.505
1996 173.666
1997 178.353
1998 183.997
1999 189.191
2000 192.123
Jahr Einwohner
2001 194.022
2002 195.399
2003 197.055
2004 198.550
2005 200.184
2006 201.289
2007 201.945
2008 202.331
Jahr Einwohner
2009 202.776
2010 203.124
2011 201.199
2012 202.162
2013 203.012
2014 204.898

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[3][4], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Kreistag

Wahl des Oberhaveler Kreistages 2014[5]
Wahlbeteiligung: 46,1 % (2008: 48,8 %)
 %
30
20
10
0
27,8
26,5
19,4
7,2
5,5
3,9
3,1
1,9
4,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2008
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+0,3
+6,6
−3,7
+0,8
+2,1
−0,4
−3,1
+1,9
−4,5
Sitzverteilung im
Oberhaveler Kreistag 2014
          
Insgesamt 56 Sitze

Am 25. Mai 2014 wurden die 56 Kreistagsabgeordneten neu gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,6 %. Dabei ergab sich folgendes Ergebnis:[6]

Wahlvorschlag Stimmen Stimmen
in Prozent
Sitze
SPD 64.837 27,8 15
CDU 61.884 26,5 15
Linke 45.337 19,4 11
Grüne 16.905 7,2 4
BVB/Freie Wähler 12.876 5,5 3
NPD 9.125 3,9 2
FDP 7.313 3,1 2
Piraten 4.449 1,9 1
Die Unabhängigen 4.369 1,9 1
BürgerBündnis freier Wähler Hennigsdorf (BB) 2.736 1,2 1
Landwirtschaft, Gartenbau, Umwelt (LGU) 2.473 1,1 1
Einzelbewerber Warmbrunn 942 0,4 0

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)

Im Kreistag haben sich SPD und LGU zu einer Fraktionsgemeinschaft zusammengeschlossen. BVB/FREIE WÄHLER, Die Unabhängigen und BB haben sich zu der Fraktionsgemeinschaft "Unabhängige Bürgerfraktion / Freie Wähler" zusammengeschlossen. SPD/LGU und CDU haben im Kreistag eine Koalition gebildet.[7]

Landrat und Dezernenten

Landrat des Landkreises Oberhavel ist seit 12. Juni 2015 Ludger Weskamp (SPD). Der vorherige Landrat war von 1994 bis 2014 Karl-Heinz Schröter (SPD). Mit Schröters Berufung zum Innenminister des Landes Brandenburg führte der Erste Beigeordnete des Landkreises Egmont Hamelow (CDU) vorübergehend die Dienstgeschäfte.

Weskamp erreichte in der Landratsstichwahl am 8. März 2015 60,1 % der gültigen Stimmen[8] Allerdings verfehlte er durch die geringe Wahlbeteiligung von 20,7 % das erforderliche Quorum von 15 % der Wahlberechtigten. Infolgedessen hatte der Kreistag zu entscheiden. Er wählte Weskamp am 27. Mai 2015 entsprechend § 126 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg für eine Amtszeit von acht Jahren zum Landrat.

Vorschlag Name Landrat
stellv. Landrat,
Beigeordnete/r
Geschäftsbereich (GB)
SPD Ludger Weskamp Landrat
CDU[9] Egmont Hamelow Stellv. Landrat Dezernat I - Bauen, Wirtschaft und Umwelt
SPD Dieter Starke Beigeordneter Dezernat II - Bildung und Jugend
(parteilos) Michael Garske Beigeordneter Dezernat III - Arbeit und Gesundheit
CDU Matthias Rink Beigeordneter Dezernat IV - Soziales und Verkehr

(Stand: 16. September 2015)[10]

Wappen

Das Wappen wurde am 18. Mai 1994 genehmigt. Blasonierung: „Geteilt von Silber über Grün; oben goldbewehrte und rotgezungte rote Adler, die Flügel mit goldenen Kleestengeln belegt; unten zwei versetzt nebeneinander fliegende rotbewehrte silberne Schwäne.“[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Felder bei Neuholland

Die Schwerpunkt der Industrie liegt im Süden des Kreises, im engeren Verflechtungsraum mit Berlin. Hierzu gehören neben dem Dienstleistungssektor insbesondere Unternehmen der Verkehrstechnik und Stahlindustrie (besonders in und um Hennigsdorf) sowie der Chemie- und Pharmaindustrie (in und um Oranienburg). Die Wirtschaftsstandorte Oranienburg, Hennigsdorf und Velten bilden einen von 15 Regionalen Wachstumskernen des Landes Brandenburg.[12]

Der gesamte Landkreis ist zudem durch intensive Landwirtschaft geprägt.[13]

Oberhavel erlangt auch zunehmend mehr Bedeutung als Naherholungsgebiet für Berlin und vor allem der Norden des Kreises als naturbelassene Urlaubsregion.[14]

Verkehr

Durch den Landkreis Oberhavel führen die Autobahn A 10 (Berliner Ring) sowie die von ihr abzweigenden Autobahnen A 111 in Richtung Berlin und A 24 in Richtung Hamburg. Zusätzlich verlaufen die Bundesstraßen 96, 96a, 109, 167 und 273 durch den Kreis. Am 1. Januar 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen OHV zugewiesen und seitdem ausgegeben.

Die wichtigsten Eisenbahnstrecken sind der Berliner Außenring, die Berliner Nordbahn nach Stralsund und die Kremmener Bahn nach Neuruppin. Linien der Berliner S-Bahn verkehren nach Oranienburg und Hennigsdorf. Die kreiseigene Oberhavel Verkehrsgesellschaft ist Betreiber des Busverkehrs im Landkreis. Sie hat ihren Sitz in Oranienburg und betreibt 42 Buslinien (2014). Wichtige Binnenwasserstraßen sind die Havel und der Oder-Havel-Kanal. Neben einer Vielzahl lokaler und regionaler Fahrradwegen führen auch der Radfernweg Berlin-Kopenhagen und der Havelradweg durch den Kreis.

Kraftfahrzeuge in Landkreis Oberhavel 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Zugelassene PKW (zum 1.1.)[15] 103 781 104 157 105 928 107 223 108 552 109 802 111 032
PKW je 1.000 Einwohner (31.12.Vj.) 514 515 522 528 540 543 547

Städte und Gemeinden

Nach Abschluss der Gemeindegebietsreform umfasst der Landkreis noch 19 Gemeinden, darunter neun Städte. 14 der Gemeinden sind amtsfrei.

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[16]

Städte

  1. Fürstenberg/Havel (5816)
  2. Gransee, amtsangehörige Stadt (6046)
  3. Hennigsdorf (26.728)
  4. Hohen Neuendorf (27.139)
  5. Kremmen (7781)
  6. Liebenwalde (4481)
  7. Oranienburg (47.752)
  8. Velten (12.424)
  9. Zehdenick (13.283)

Amtsfreie Gemeinden

  1. Birkenwerder (8141)
  2. Glienicke/Nordbahn (12.366)
  3. Leegebruch (6914)
  4. Löwenberger Land (8732)
  5. Mühlenbecker Land (15.573)
  6. Oberkrämer (12.145)

Amt und zugehörige Gemeinden
(Sitz der Amtsverwaltung *)

  1. Gransee, Stadt * (6046)
  2. Großwoltersdorf (764)
  3. Schönermark (449)
  4. Sonnenberg (838)
  5. Stechlin (1179)
Fürstenberg/HavelZehdenickLiebenwaldeOranienburgMühlenbecker LandGlienicke/NordbahnBirkenwerderHohen NeuendorfHohen NeuendorfHennigsdorfLeegebruchVeltenOberkrämerKremmenLöwenberger LandGranseeGranseeSchönermarkSonnenbergGroßwoltersdorfStechlinGroßwoltersdorfBerlinMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern

Siehe auch

Weblinks

Commons: Landkreis Oberhavel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. a b Landschaften in Deutschland. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 12. August 2015.
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 18–21
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
  5. wahlergebnisse.brandenburg.de
  6. Ergebnis Kreistag Oberhavel 25. Mai 2014. Abgerufen am 15. Juni 2014.
  7. cdu-glienicke.de
  8. Ergebnis der Landratsstichwahl am 8. März 2015
  9. CDU-Fraktion Oberhavel Vorstellung-Stellv. Landrat. Abgerufen am 17. Juni 2013.
  10. Struktur der Kreisverwaltung Oberhavel. Abgerufen am 16. September 2015.
  11. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  12. Unternehmen Wachstumskern O-H-V
  13. Wirtschaftsregion Landkreis Oberhavel
  14. Freizeit und Tourismus Landkreis Oberhavel
  15. Statistik Fz3 Kraftfahrt-Bundesamt
  16. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).