Malatya (Provinz)
Malatya | |
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Nummer der Provinz: | 44 |
Landkreise | |
Basisdaten | |
Koordinaten: | 38° 29′ N, 38° 8′ O |
Provinzhauptstadt: | Malatya |
Region: | Ostanatolien |
Fläche: | 12.313 km² km² |
Einwohnerzahl: | 772.904[1] (2015) |
Bevölkerungsdichte: | 62,77 Einwohner/km² |
Politisches | |
Gouverneur: | Ulvi Saran[2] |
Sitze im Parlament: | 6 |
Strukturelles | |
Telefonvorwahl: | 0422 |
Kennzeichen: | 44 |
Website | |
www.malatya.gov.tr (Türkisch) |
Malatya (armenisch Մալաթիա, zazaisch Meletiye, kurmandschi "Meletî", griechisch Melitene) ist eine türkische Provinz in Ostanatolien mit der gleichnamigen Hauptstadt Malatya. Im Osten liegen Elazığ und Diyarbakır, im Süden Adıyaman, im Westen Kahramanmaraş und im Norden Sivas und Erzincan.
Geographie
Malatya wird beherrscht vom südöstlich gelegenen Taurusgebirge mit den Bergen Korudağ (2100 m), Karakaya Tepe (2424 m), Becbel Tepe (2006 m), Beydağı (2544 m), Kelle Tepe (2150 m) und Gayrık Tepedir (2306 m). Die Nurhak-Berge sind Ausläufer des Taurus, ihre wichtigsten Berge sind der Derbent (2428 m), der Kepez (2140 m), der Kuşkaya Tepesi (1922 m) und der Akçadağ (2013 m).
Geschichte
Die sehr frühe Besiedlung der Region zeigt sich an der in der Umgebung von Malatya liegenden spätjungsteinzeitlichen Stadt Arslantepe. Sie ist das Melid der Hethiter. Im Laufe seiner Geschichte wurde Malatya zweimal verlegt. Der Name Malatya selbst kommt vom hetithischen Melid für Honig. Im Jahre 1750 v. Chr. eroberte König Anitta von Kuschara das Gebiet um Malatya und machte es zum Teil des hethitischen Reiches. Die Assyrer eroberten das Gebiet unter König Sanherib (705-681 v. Chr.). Nach ihnen herrschten hier die Meder und Perser. Mit dem Einfall von Alexander dem Großen geriet Malatya in den hellenistischen Machtbereich. Strabon zählte Malatya als einen der zehn Reichsteile des Königreichs Kappadokien, das von 280 bis 212 v. Chr. existierte, auf. Weitere Herrscher über Malatya waren die Römer, Byzantiner, Araber, Seldschuken und ab 1515 die Osmanen.
Ab 1915 fand hier der Völkermord an der armenischen Minderheit statt. Die überlebenden, nach Armenien geflohenen Armenier gründeten in Jerewan das Stadtviertel Malatya-Sebastia. 1924 wurde das türkische Malatya in den Rang einer Provinz erhoben.
Am 18. April 2007 fand hier das Zirve-Verlagsmassaker statt.
Landkreise
Malatya ist seit 2012 eine Großstadt (Büyükşehir belediyesi). Nach einer Verwaltungsreform 2014 sind alle Landkreise direkt dem Oberbürgermeister von Malatya unterstellt. Die ehemaligen Bürgermeister der Kommunen (Belediye) wurden auf den Rang eines Muhtars runtergestuft. Daher sind die 13 Landkreise gleichzeitig Stadtbezirke.
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Wirtschaft
Die Provinz ist das weltweit größte Anbaugebiet für Aprikosen. Hier werden die süßen Aprikosen entsteint und als ganze Frucht getrocknet. Mittlerweile stammen ca. 95 % der in Europa gehandelten getrockneten Aprikosen aus Malatya. Seit einigen Jahren werden auch frische Früchte nach Europa exportiert. Die Türkei produzierte 2010 mit 476.132 t davon am meisten gefolgt von Iran mit 400.000 t und Usbekistan mit 325.000 t. Italien lag mit 252.892 t an vierter Stelle der Weltproduktion.[3] Die Stadt Malatya hat Aprikosen in ihrem Stadtwappen.
Bekannte Persönlichkeiten
- Hrant Dink, türkisch-armenischer Journalist und Verleger
- İzzettin Doğan, Völkerrechtsprofessor und alevitischer Aktivist
- Gregorius Bar-Hebraeus, Maphrian der syrisch-orthodoxen Kirche
- İsmet İnönü, zweiter Staatspräsident der Türkei
- Ahmet Kaya, türkisch-kurdischer Musiker
- Bülent Korkmaz, Fußballspieler und -trainer
- Michael der Syrer, Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche
- Turgut Özal, Staats- und Ministerpräsident der Türkei
- Emine Sevgi Özdamar, Schauspielerin und Schriftstellerin
- Yüksel Özkasap, Sängerin
- Ayşe Polat, Regisseurin
- İlyas Salman, Schauspieler
- Kemal Sunal, Schauspieler
- Mehmet Topal, türkischer Fußballnationalspieler
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 13. März 2016
- ↑ Webseite der Provinz
- ↑ Website der FAO – Countries by commodity – Apricots abgerufen am 21. Mai 2012