Semlow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juli 2016 um 09:00 Uhr durch Wurgl (Diskussion | Beiträge) (→‎Kultur: typo, sowohl "Kutur" (1x) und "Kultur" (5x) ist auf der Webseite zu finden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Semlow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Semlow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 11′ N, 12° 39′ OKoordinaten: 54° 11′ N, 12° 39′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Ribnitz-Damgarten
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 34,69 km2
Einwohner: 689 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18334
Vorwahl: 038222
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 085
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 1
18311 Ribnitz-Damgarten
Website: Gemeinde Semlow
Bürgermeisterin: Andrea Eichler
Lage der Gemeinde Semlow im Landkreis Vorpommern-Rügen
KarteRostockLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldAltenpleenGroß MohrdorfGroß MohrdorfGroß MohrdorfKlausdorf (bei Stralsund)KramerhofPreetz (bei Stralsund)ProhnSaal (Vorpommern)BarthDivitz-SpoldershagenFuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Karnin (bei Barth)Kenz-KüstrowLöbnitz (Vorpommern)LüdershagenPruchtenSaal (Vorpommern)TrinwillershagenBergen auf RügenBuschvitzGarz/RügenGustowLietzowParchtitzPatzigPoseritzRalswiekRappinSehlenAhrenshoopBorn a. DarßDierhagenPrerowWieck a. DarßWustrow (Fischland)FranzburgGlewitzGremersdorf-BuchholzMillienhagen-OebelitzPapenhagenRichtenbergSplietsdorfVelgastWeitenhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen)Wendisch BaggendorfElmenhorst (Vorpommern)SundhagenWittenhagenBaabeGöhren (Rügen)Lancken-GranitzSellinMönchgutZirkowGroß KordshagenJakobsdorfLüssow (bei Stralsund)Lüssow (bei Stralsund)NieparsPantelitzSteinhagen (Vorpommern)WendorfZarrendorfAltenkirchen (Rügen)BreegeDranskeGloweLohmePutgartenSagardWiekBad SülzeDettmannsdorfDeyelsdorfDrechowEixenGrammendorfGransebiethHugoldsdorfLindholzTribseesAhrenshagen-DaskowSchlemminRibnitz-DamgartenSemlowAltefährDreschvitzDreschvitzGingstInsel HiddenseeKluisNeuenkirchen (Rügen)Neuenkirchen (Rügen)RambinSamtensSchaprodeSchaprodeTrent (Rügen)Ummanz (Gemeinde)Ummanz (Gemeinde)Ummanz (Gemeinde)BinzGrimmenMarlowPutbusPutbusSassnitzStralsundStralsundSüderholzZingstZingstZingst
Karte

Semlow ist eine Gemeinde im Westen des Kreises Vorpommern-Rügen. Sie liegt südöstlich von Ribnitz-Damgarten. Bis zum 1. Januar 2005 war die Gemeinde Teil des Amtes Ahrenshagen und ist seitdem Teil des Amtes Ribnitz-Damgarten.

Geografie und Verkehr

Semlow liegt etwa 20 Kilometer südöstlich von Ribnitz-Damgarten. Die Bundesstraße 105 Rostock-Stralsund verläuft nördlich der Gemeinde. Der Ort ist von der Bundesautobahn 20 über den Anschluss Tribsees (ca. 20 km) zu erreichen. Die Gemeinde liegt an der Grenze zu Mecklenburg, die hier an der Recknitz verläuft.

Ortsteile

  • Camitz
  • Palmzin
  • Plennin
  • Zornow
  • Semlow

Geschichte

Die Gegend war in der Steinzeit besiedelt. Davon zeugen Megalithgräber und Trogmühlensteinfunde.

Semlow wurde 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist slawisch und soll Neue Erde oder Neue Heimat bedeuten. 1398 erschien der Ort erstmals im Besitz des Geschlechtes Behr. Diesen gehörte die Gegend bis zum Zweiten Weltkrieg. Semlow wurde zum Stammsitz des reichen Geschlechts. Die Gemeinde hatte während des Dreißigjährigen Krieges schwer zu leiden. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 geriet Vorpommern und somit auch Semlow bis 1815 unter schwedische Herrschaft und danach zur preußischen Provinz Pommern. Die Gemeinde war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth, ab 1946 Kreis Stralsund, und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Ribnitz-Damgarten im Bezirk Rostock.

An der Stelle des jetzigen Schlosses befand sich eine slawische alte Grenzburg von 1565. Der Vorgängerbau des heutigen Gutshauses wurde 1565 als Grenzburg zu Mecklenburg errichtet. Das Herrenhaus entstand 1830 nach den Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel für Carl August von Behr-Negendank. Es ist ein schlichter klassizistischer, 15-achsiger Putzbau mit viersäuligem Mittelrisalit. Etwa um 1855 erfolgte an der östlichen Gebäudeseite ein Anbau für ein Gewächshaus und Orangerie. Der westliche Anbau nahe der Kirche wurde um ca. 1868 als Wohnbereich des Schlossbesitzers errichtet. Durch das hohe Kellergeschoss ist das Schloss zur Hof- und Parkseite dreigeschossig. Der an der parkseitigen Gebäudefront vorhandene fünfachsige Mittelrisalit wird durch flache Wandsäulen besonders hervorgehoben. Ursprünglich war der Mittelrisalit mal mit einem Dreiecksgiebel ausgestattet. Rechtsseitig, zwischen dem Schloss und der Orangerie, befindet sich eine steile Treppe als Zugang zum Schlosspark. Die in Richtung Dorf zeigende Schlossseite ist zweigeschossig. Der an dieser Seite vorhandene dreiachsige Mittelrisalit wird durch den Portikus (Säulenvorbau) und dem darauf ruhenden Altan hervorgehoben. Der an der Parkseite, unmittelbar vor dem Schloss gelegene Teich, wurde zwischen 1851 und 1853 im Zusammenhang mit der Parkgestaltung angelegt. Am südlichen Teichrand steht eine Sumpfzypresse und ein nordamerikanischer Nadelbaum.

1767 nahm ein Vertreter der Familie von Behr Namen des verwandten, aber ausgestorbenen Familie Negendank an und führte jetzt den Namen von Behr-Negendank. Zum Gut Semlow kamen folgende Pertinenzien (Nebengüter): Carlshof, Palmzin, Wossen, Stormsdorf und Weitenhagen, später kamen hinzu: Behrenwalde, Katzenow und Koitenhagen.[2] Als weitere Besitzungen sind genannt: Dölitz und Kranichshof.[3] Die Familie von Behr-Negendank mit dem Stammsitz Semlow wurde damit zu einem der größten und einflussreichsten Gutsbesitzer in Pommern.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 7. September 2001 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 250 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber ein blauer Wellenschrägbalken, belegt nach der Figur: oben mit einem goldenen Buchenblatt, unten mit einem goldenen Eichenblatt; begleitet nach der Figur: oben von einem schreitenden, rot gezungten und bewehrten schwarzen Bären mit goldenem Halsband, unten von einem schwarzen Pflug.“

Das Wappen wurde von dem Weimarer Michael Zapfe gestaltet.

Sehenswürdigkeiten

Kultur

  • Seit dem Jahr 2001 existiert der Förderverein zur Erhaltung Semlower Kulturgüter, der kirchliche und kulturelle Belange des Ortes Semlow fördert und unter anderem zur Erhaltung denkmalgeschützter Gebäude und Anlagen beiträgt.[4]
  • Am 4. Oktober 2015 fand das 25. Landeserntedankfest unter dem Motto Semlow: lebendig – bodenständig statt.[5] Die Schirmherrschaft hatte Ministerpräsident Erwin Sellering.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit Semlow verbunden

Literatur

  • Friedrich Lisch: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Band I, Schwerin 1861. Band I, 203 Seiten (online).
  • 675 Jahre Semlow. Ortschronik von Eberhard Kell.

Weblinks

Commons: Semlow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, S. 182, ISBN 3-88042-636-8
  3. Friedrich Lisch: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Band I, Schwerin 1861, S.107
  4. Förderverein zur Erhaltung Semlower Kulturgüter e.V., abgerufen am 26. März 2016
  5. focus.de: Bauern feiern Erntedank – Gottesdienst in alter Maschinenhalle, abgerufen am 26. März 2016