Herisau
Herisau | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Appenzell Ausserrhoden (AR) |
Bezirk: | Hinterland |
BFS-Nr.: | 3001 |
Postleitzahl: | 9100 |
UN/LOCODE: | CH HSA |
Koordinaten: | 738029 / 249663 |
Höhe: | 745 m ü. M. |
Höhenbereich: | 588–995 m ü. M.[1] |
Fläche: | 25,20 km²[2] |
Einwohner: | [3] 15'744 (31. Dezember 2022) |
Einwohnerdichte: | 625 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
23,5 % (31. Dezember 2022)[4] |
Gemeindepräsident: | Paul Signer (FDP) |
Website: | www.herisau.ch |
Blick auf Herisau | |
Lage der Gemeinde | |
Herisau ist eine politische Gemeinde im Bezirk Hinterland des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz. Herisau ist Sitz des Kantonsparlaments und der Kantonsregierung von Appenzell Ausserrhoden und gilt neben Trogen de facto als Hauptort des Kantons.
Herisau wurde zur Alpenstadt des Jahres 2003 gekürt.
Geographie
Die Hinterländer Gemeinde Herisau liegt etwas südlich von St. Gallen an der Glatt, am Jakobsweg von Rorschach nach Einsiedeln.
Nachbargemeinden von Herisau sind St. Gallen, Stein, Hundwil, Waldstatt, Schwellbrunn, Degersheim, Flawil und Gossau.
Geschichte
Herisau wurde 837 erstmals erwähnt. Die Gegend gehörte zum Kloster Sankt Gallen. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert wurden auf dem Gebiet um Herisau drei Burgen (Urstein, Rosenberg und Rosenburg) durch die Herren von Rorschach (Rosenberg) errichtet.[5] Von diesen drei Festungsanlagen existieren heute nur noch Ruinen. Die ehemalige Rosenburg oberhalb vom Ortsteil Ramsen wird heute Ruine Ramsenburg genannt, ihre Überreste wurden 1937 restauriert.
In den Appenzellerkriegen löste sich der Ort 1433 von Sankt Gallen. Während der Reformation wurde Herisau reformiert und deshalb im Rahmen der Landteilung Teil von Appenzell Ausserrhoden. Hauptort war zunächst Trogen. Herisau erhielt Teile dieser Funktion erst 1877.
1648 trennte sich Schwellbrunn und 1719 auch Waldstatt von Herisau.
Kantonsverwaltung
Der Regierungsrat und der Kantonsrat haben ihren Sitz in Herisau. Obwohl der Kanton Appenzell Ausserrhoden laut Kantonsverfassung keinen Kantonshauptort kennt, teilen sich diesen Status de facto Trogen (Sitz der Judikative und des Polizeiwesens) und Herisau (Sitz der Legislative und der Exekutive).
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkern. Da Herisau ein Marktflecken war, erinnert dieser Ortsteil an eine Altstadt.
- Reformierte Pfarrkirche St. Laurentius (erbaut 1516–1520, spätgotisch, barocke Glocke aus dem ehemaligen Kloster Salem)
- Das aus einer alten Mühle hervorgegangene und 1778 zur Textildruckerei erweiterte Schwarze Haus ist ein frühes Industriedenkmal. Heute dient es als Wohnhaus.
- Der Weiler Schwänberg gilt als die älteste Siedlung des Appenzellerlandes. Sehenswert ist beispielsweise das so genannte alte Rathaus - das Wohnhaus eines Söldnerhauptmanns aus dem Dreissigjährigen Krieg.
Einige Gebäude im Ortskern und auf dem übrigen Gemeindegebiet von Herisau (vergl. Weiler Schwänberg) sind auf der Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Wirtschaft
Wegen der ausreichend vorhandenen Wasserkraft wurde das Appenzellerland schon früh industrialisiert und einige bedeutende Firmen (u. a. die Huber+Suhner AG oder die Metrohm AG) haben ihren Sitz in Herisau.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1980 | 14'160 |
2000 | 15'882 |
2010 | 15'236 |
Persönlichkeiten
- Arnold Koller (1874–1959), Psychiater, geboren in Herisau, Begründer der 'Herisauer Anstalt' (heute; Psychiatrisches Zentrum Appenzell Ausserrhoden)
- Johannes Baumann (1876–1953), Schweizer Politiker und Bundesrat
- Robert Walser (1878–1956), Schweizer Schriftsteller
- Hans-Rudolf Merz (* 1942), Schweizer Politiker und Bundesrat
- Markus Zürcher (1946), Schweizer bildender Künstler, Vertreter der Konzeptkunst
- Jürg Frischknecht (* 1947), Schweizer Journalist und Schriftsteller
- Ruth Erat (* 1951), Schweizer Lehrerin, Schriftstellerin, Malerin und Politikerin
- Paul Giger (* 1952), Schweizer Violinist und Komponist
- Ernst Schläpfer (* 1955), zweifacher Schwingerkönig
- Jörg Eberle (* 1962), Schweizer Eishockeyspieler
- Stixi (* 1965) und Sonja (* 1973), Schweizer Gesangsduett
- Erich Keller (* 1968), Schweizer Musiker, Schriftsteller und Historiker
- Costa Vece (* 1969), Schweizer Video- und Installationskünstler
- Mathias Rusterholz (* 1971), Schweizer Leichtathlet, hält Schweizer Rekord im 400-m-Lauf
- Daniel Stricker (* 1975), Schweizer Nationalliga-Eishockeyschiedsrichter
- Paddy Kälin (* 1976), Schweizer Fernsehmoderator
- Jonas Hiller (* 1982), Schweizer Eishockeynationaltorwart, Vertrag bei dem NHL Club Anaheim Ducks
- Beat Forster (* 1983), Schweizer Eishockeyspieler, Vertrag bei dem NLA Club HC Davos
Literatur
- Peter Witschi: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 668: Das Schwarze Haus am Glattbach, ein Herisauer Industriedenkmal, Bern 1999, ISBN 3-85782-668-1
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Herisau
- {{{Autor}}}: Herisau. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Herisau; 1 Bis zu den Appenzellerkriegen. HLS, abgerufen am 10. Oktober 2011.