„Kahla“ – Versionsunterschied

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* [[Ron Winkler]] (* 1973), Schriftsteller, lebte bis 1995 in Kahla
* [[Ron Winkler]] (* 1973), Schriftsteller, lebte bis 1995 in Kahla
<!-- * [[Ralf Stiller]] (* 1962), Musiker und Komponist, Kantor in Kahla (2009-2010)-->
<!-- * [[Ralf Stiller]] (* 1962), Musiker und Komponist, Kantor in Kahla (2009-2010)-->
* [[Georg Spillner]] (1908-1998), bekannt als Musikclown NUK, lebte in Kahla


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 12. Juli 2010, 18:03 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Kahla
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kahla hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 48′ N, 11° 35′ OKoordinaten: 50° 48′ N, 11° 35′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Höhe: 177 m ü. NHN
Fläche: 7,89 km2
Einwohner: 6795 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 861 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07768
Vorwahl: 036424
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 044
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 10
07764 Kahla
Website: www.kahla.de
Bürgermeister: Bernd Leube (FDP)
Lage der Stadt Kahla im Saale-Holzland-Kreis
KarteSachsen-AnhaltGeraJenaLandkreis GreizLandkreis Saalfeld-RudolstadtLandkreis SömmerdaLandkreis Weimarer LandSaale-Orla-KreisAlbersdorf (Thüringen)AltenbergaBad KlosterlausnitzBibra (bei Jena)BobeckBremsnitzBuchaBürgel (Thüringen)Crossen an der ElsterDornburg-CamburgEichenberg (bei Jena)EinebornEisenberg (Thüringen)FrauenprießnitzFreienorlaGeisenhainGneusGösenGolmsdorfGraitschen bei BürgelGroßbockedraGroßeutersdorfGroßlöbichauGroßpürschützGumperdaHainichen (Thüringen)HainspitzHartmannsdorf (bei Eisenberg)Heideland (Thüringen)Hermsdorf (Thüringen)HummelshainJenalöbnitzKahlaKarlsdorf (Thüringen)KleinbockedraKleinebersdorf (Thüringen)KleineutersdorfLaasdorfLehesten (bei Jena)LindigLippersdorf-ErdmannsdorfLöberschützMertendorf (Thüringen)MeusebachMildaMöckern (Thüringen)Mörsdorf (Thüringen)NausnitzNeuengönnaOberbodnitzOrlamündeOttendorf (Thüringen)Petersberg (Saale-Holzland-Kreis)Poxdorf (Thüringen)Rattelsdorf (Thüringen)RaudaRauschwitzRausdorf (Thüringen)Reichenbach (Thüringen)ReinstädtRenthendorfRothensteinRuttersdorf-LotschenScheiditzSchkölenSchleifreisenSchlöbenSchöngleinaSchöps (Thüringen)Schöps (Thüringen)SeitenrodaSerbaSilbitzSt. GangloffStadtrodaSulzaTautenburgTautendorf (Thüringen)TautenhainThierschneckTissaTrockenborn-WolfersdorfTröbnitzUnterbodnitzWaldeck (Thüringen)WalpernhainWaltersdorf (Thüringen)Weißbach (Thüringen)Weißenborn (Holzland)WichmarZimmern (Saale-Holzland-Kreis)Zöllnitz
Karte
Stadtkirche

Kahla ist eine Kleinstadt im mittleren Saaletal, südlich von Jena. Kahla ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal, selbst aber kein VG-Mitglied.

Geografie

Kahla erstreckt sich über Höhenlagen zwischen 160 und 180 m ü. NN.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Altenberga, Bibra, Großeutersdorf, Großpürschütz, Kleineutersdorf, Lindig, Schöps und Seitenroda.

Geschichte

Unter dem Namen "Calo" wird der Ort 876 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zwischen 1283 und 1333 erhält Kahla die Stadtrechte. Ein schwerer Brand im Jahre 1345 vernichtet alle bis dato erhaltenen Urkunden. Nach einem weiteren Brand 1520 wird die Stadt wieder aufgebaut und bleibt in ihrer Baustruktur im großen und ganzen bis heute erhalten.

Während der Reformation und den Bauernkriegen ist Kahla im protestantischen Lager zu finden: 1523 fallen die religiösen Kunstwerke der Margarethenkirche einem Bildersturm zum Opfer. 1524 predigte der Reformator Martin Luther auch in Kahla.

1632 wird Kahla im Dreißigjährigen Krieg geplündert.

1843 bis 1844 beginnt in Kahla die Herstellung von Porzellan, ein Wirtschaftszweig, der bis heute existiert. Die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH ist heute noch einer der wichtigsten Arbeitgeber und macht den Namen der Stadt weit über die Grenzen Thüringens bekannt.

Unterirdische Herstellung von Flugzeugen in Kahla im Jahr 1945

Während des Zweiten Weltkrieges mussten mindestens 156 Kriegsgefangene aus Frankreich sowie Frauen und Männer aus der Ukraine in örtlichen Unternehmen und Einrichtungen Zwangsarbeit verrichten: in der Porzellanfabrik, im Sägewerk Otto, in der Eisengießerei Moser, in der Stadtverwaltung, bei der Firma Müller & Guhlmann und bei der Firma Gustav Vogelsang. In den Jahren 1944 und 1945 wurde in der Umgebung von Kahla eines der unterirdischen Rüstungsprojekte der REIMAHG realisiert. Im Walpersberg entstanden 150.000 m² Produktionsfläche. 15.000 Zwangsarbeiter wurden für dieses Projekt aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt. Es sollte der Strahljäger ME 262 in Serie gebaut werden. Die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und die Arbeitstreiberei führten zu etwa 650 Opfern der Zwangsarbeit, die auf einem eigenen Friedhof oberhalb des Friedhofs an der Bachstraße begraben wurden, die meisten von ihnen Italiener. Im Leubengrund an der Straße von Kahla-Löbschütz nach Lindig wurde 1974 eine zentrale Gedenkstätte für alle Opfer der REIMAHG-Todesfabrik errichtet, deren genaue Zahl (schwankend zwischen 2.800 und 6.000) wahrscheinlich nicht mehr ermittelt werden kann.[2]

Einwohnerentwicklung

Kirche in Kahla-Löbschütz
Rathaus

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960: jeweils 31. Dezember):

  • 1831 - 2337
  • 1890 - 3555
  • 1933 - 7540
  • 1939 - 7665
  • 1960 - 8599
  • 1994 - 8310
  • 1995 - 8189
  • 1996 - 8053
  • 1997 - 7917
  • 1998 - 7861
  • 1999 - 7763
  • 2000 - 7666
  • 2001 - 7598
  • 2002 - 7489
  • 2003 - 7457
  • 2004 - 7428
  • 2005 - 7425
  • 2006 - 7388
  • 2007 - 7366
  • 2008 - 7312
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Wappen

Beschreibung: „In Silber die heilige Margarethe in rotem Ober- und weißem Untergewand mit goldener Krone auf dem Haupt, goldenem Heiligenschein, goldenem Gürtel, mit dem rechten Fuß stehend auf einem grünen geflügelten Drachen mit rot ausschlagender Zunge, einen weißen Kreuzstab in der rechten Hand, welchen sie in den Rachen des Drachen stößt, beseitet links von einem sechsstrahligen goldenen Stern und rechts in ungefährer Mitte des Stabes von dem Schwarzburgischen Wappen (in Blau ein goldener, gekrönter, aufspringender, rechtsgewendeter Löwe).“

Städtepartnerschaft

Kultur, Sehenswürdigkeiten und Geologie

Sehenswürdigkeiten in und um Kahla sind die nahezu vollständig erhaltenen mittelalterliche Stadtmauer und die aus derselben Zeit stammenden Ackerbürgerhäuser, die aus dem 13. Jahrhundert stammende Leuchtenburg, die Jagdanlage Rieseneck, eine der am besten erhaltenen barocken Jagdanlagen Europas, sowie der Dohlenstein, ein 352 m hoher Kalkfelsen, dessen Felsabbrüche in vergangenen Jahrhunderten immer wieder den Lauf der Saale veränderten und so das Landschaftsbild prägten. Die geologischen Verhältnisse im mittleren Saaletal haben die Stadt vielseitig geprägt.

Gedenkstätten

Eine Todesmarsch-Stele in der Gemarkung Kahla-Löbschütz erinnert seit 1985 an die Opfer des Todesmarsches von Häftlingen des KZ Buchenwald, die im Frühjahr 1945 durch den Ort getrieben wurden.

Wirtschaft

Kahla war und ist ein bedeutender Industrie- und Wirtschaftsstandort; die berühmtesten Beispiele dafür sind die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH und die ortsansässige Backwarenfabrik von Griesson - de Beukelaer.

Persönlichkeiten

Personen, die in Kahla geboren wurden

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Quellen

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 213f., ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

Commons: Kahla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch