„Kist“ – Versionsunterschied

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Version vom 23. Februar 2010, 12:01 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Kist
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kist hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 44′ N, 9° 50′ OKoordinaten: 49° 44′ N, 9° 50′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Kist
Höhe: 373 m ü. NHN
Fläche: 3,86 km2
Einwohner: 2728 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 707 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97270
Vorwahl: 09306
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 154
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathaus 1
97270 Kist
Website: www.gemeinde-kist.de
Bürgermeister: Volker Faulhaber (SPD)

Kist ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kist.

Geografie

Kist liegt in der Region Würzburg.

Es existieren folgende Gemarkungen: Kist, Irtenberger Wald (gemeindefreies Gebiet).

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 779 unter dem Namen „Chistesbrunno“.

Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Kist 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel.

Religionen

Kist ist überwiegend katholisch geprägt. Nachdem zunächst eine eigenständige Pfarrei bestand, wurde Kist als Expositur Teil der Pfarrei Kleinrinderfeld, ehe nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eine eigenständige Pfarrei Kist gegründet wurde.

Daneben existiert die Evangelische Kirchengemeinde Eisingen-Kist-Waldbrunn.

Kultur

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Bartholomäus

Die heute existierende Pfarrkirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neoromanischen Stil errichtet und ist am 14. Juli 1872 eingeweiht worden.

Sehenswert ist vor allem der Hochaltar, der in der Mitte den Kirchenpatron, links den Hl. Kilian und rechts die Hl. Margarethe zeigt. Über dem Hl. Bartholomäus befindet sich eine Darstellung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube. An dieser Stelle befand sich zuvor ein Ölgemälde, das Gott Vater und den Heiligen Geist zeigte. Dieses thront nun über dem Chorbogenkreuz, welches über dem sogenannten Volksaltar hängt. Zwischen Volks- und Hochaltar schwebt das sogenannte „Ewige Licht“, ein Werk des österreichischen Barock, das als Ersatz für das ursprünglich vorhandene Ewige Licht dient.

Die beiden Seitenaltäre zeigen links die gekrönte Gottesmutter mit dem Jesuskind, rechts den Hl. Josef ebenfalls mit dem Jesuskind.

Darüber hinaus sind an den Seitenpfeilern der Kirche sechs weitere Heiligenfiguren angebracht: Die Hl. Anna, Hl. Lioba, Hl. Agnes, Hl. Joachim, Hl. Antonius, Hl. Sebastian (?).

Über dem Beichtstuhl an der rückwärtigen Seite befindet sich das Gemälde „Petrus in der Reue“ aus der Schule des flämischen Hofmalers Onghers. In einer kleinen Nische unterhalb des Aufgangs zur Empore fand eine dem gotischen Original nachgebildete Pieta Platz. Ein Deckengemälde zeigt Jesus als Heiland auf der Weltkugel sitzend.

Eine ursprünglich auf der linken Seite des Kirchenschiffes befindliche Kanzel konnte aufgrund der liturgischen Bestimmungen des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr in der Kirche aufgestellt werden. Einziges Überbleibsel ist die Taubengestalt des Hl. Geistes, die auf dem Dach der Kanzel angebracht war und ihren neuen Platz am Hochaltar gefunden hat (siehe oben).

Das Geläut der Pfarrkirche besteht aus insgesamt vier Glocken: die größte von ihnen, die der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet ist, wurde im Jahr 2000 zur Ergänzung der übrigen angebracht, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Ersatz für die alten zu Kriegszwecken eingeschmolzenen Glocken gegossen wurden. Als „Fingerzeig in den Himmel“ markiert die Spitze des Kirchturms zugleich den höchsten Punkt im Landkreis Würzburg. Nachts ist die Kirche angestrahlt.

Vorgängerbauten:

Eine erste Kirche dürfte bereits im 9. Jahrhundert existiert haben und den Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan geweiht gewesen sein. Eine zweite Kirche existierte vermutlich bereits um das Jahr 1344, die wohl der Hl. Margarethe geweiht war. Jene Kirche wurde aufgrund ihrer Baufälligkeit ersetzt durch eine ebenfalls der Hl. Margarethe geweihten dritten Kirche, die der damalige Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn errichten ließ, und die im Jahre 1598 eingeweiht wurde. Wohl einziges Überbleibsel dieses Renaissance-Baus ist ein Gedenkstein mit einer Mahnung des Fürstbischofs und der Jahreszahl 1598, die beim Bau der heutigen Kirche im Bereich des Haupteingangs angebracht wurde.

Gasthaus „Grüner Baum“

Das Gasthaus mit dem markanten fränkischen Fachwerk dürfte das älteste Gebäude in Kist darstellen. Zwar trägt ein an der Außenwand befestigter Bildstock die Jahreszahl 1706, jedoch wird vermutet, dass das Haus schon früher errichtet wurde. Zum Komplex gehört noch eine gut erhaltene Scheune aus der Entstehungszeit des Anwesens, die früher als „Zehntscheune“ des Ortes diente. Der Platz vor dem Gasthaus wird durch das sogenannte „Anna-Häuschen“ abgerundet, in dem sich eine barocke Holzfigur der Hl. Mutter Anna mit der kindlichen Gottesmutter befindet.

Alte Schule

Gegenüber des Friedhofes liegt das Alte Schulgebäude aus dem Jahre 1869. Heute bietet es im Erdgeschoss der Gemeindebücherei Platz, im Übrigen wird es als Wohnhaus genutzt.

Forsthaus Irtenberg

Außerhalb der Gemeinde liegt etwa fünf Kilometer entfernt das ehemalige Forsthaus Irtenberg, das wohl im 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Bildstöcke

Im Außenbereich der Pfarrkirche befindet sich ein Bildstock aus dem 18. Jahrhundert, der ursprünglich außerhalb des Ortes in der Nähe der zu Eisingen gehörenden Siedlung Erbachshof stand. Später wurde der obere Teil als Grabstein im Kister Friedhof benutzt, ehe er nach einer Restaurierung zusammen mit einem neuen Torso seinen Platz in der Mitte des Ortes fand. Ein weiterer Bildstock aus dem 18. Jahrhundert findet sich ebenfalls außerhalb am sogenannten „Uengershäuser Weg“. Eingemauert in die Außenwand des Gasthauses „Zum Hirschen“ an der Hauptstraße ist eine kleine Darstellung einer Pieta sowie ein Ochsenkopf - das Zeichen für die Metzger - aus dem Ende des 18. Jahrhunderts erkennbar. Am Dorfbrunnen, der in der zweiten Hälfte es 20. Jahrhunderts neu geschaffen wurde, befindet sich ein zeitgenössischer Bildstock, der an Stelle eines Barockbildstocks steht, dessen Oberteil wie eine Krone geformt war. Sein genaues Aussehen könnte man allenfalls aus alten Zeichnungen rekonstruieren. Am Friedhof steht anstelle eines Bildstocks aus dem frühen 18. Jahrhundert ein zeitgenössischer aus Muschelkalk, der zu Ehren des „Heiligen Blutes“ von Walldürn errichtet wurde. Im Altertheimer Weg findet sich ein weiterer zeitgenössischer Bildstock aus Muschelkalk. Es wird vermutet, dass in der Nähe ein Kreuzschlepper aus dem 19. Jahrhundert stand.

Kriegerdenkmal

Zwischen der neuen und der alten Oskar-Popp-Schule wurde im Jahre 1936 ein Kriegerdenkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten errichtet. Es stellt in der Mitte einen überlebensgroßen Soldaten dar, der seinen gefallenen Kameraden stützt. Links und rechts sind im Halbkreis Gedenktafeln mit den Namen der getöteten Kister Soldaten angebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kreis mit weiteren Gedenktafeln geschlossen.

Wasserturm

Als zweites Wahrzeichen thront seit den 1960er Jahren der Wasserturm über den Dächern der Gemeinde.

Vereine u. Verbände

  • AsF (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen)
  • Boccia-Freunde Kist
  • BfK-Ortsverband (Bürger für Kist)
  • Bund Naturschutz
  • CSU-Ortsverband
  • Faschingsfreunde "Die Holzböck"
  • Freiwillige Feuerwehr Kist
  • Gesangverein Liederkranz Kist
  • Junge Union
  • Kister Rock Open Air
  • Löwen Mainfranken Kist, Fanclub des TSV München von 1860
  • Musikverein Kist-Altertheim e.V. 1983
  • Obst- und Gartenbauverein Kist
  • Rauchclub "Gemütlichkeit" Kist
  • Schützengilde "St. Sebastian" Kist eV. 1966
  • SPD-Ortsverein
  • Sportkegelclub
  • SV 46 Kist
  • Sudetendeutsche Landsmannschaft
  • Tischtennisclub
  • VdK Kist
  • Wanderfreunde Kist

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.890, 1987 dann 2.293 und im Jahr 2000 2.474 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Volker Faulhaber (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Walter Öhrlein (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.138000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 58.000 €.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 92 und im Bereich Handel und Verkehr 157 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 117 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 913. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn Betriebe, im Bauhauptgewerbe ein Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 drei landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 77 ha.

Verkehr

Kist liegt direkt an der Auffahrt auf die Bundesautobahn 3 (Anschlussstelle 69 - Würzburg/Kist) und nur wenige Kilometer entfernt von der Autobahn 81 (Anschlussstelle 2, Gerchsheim)

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen:

Freizeitgestaltung

Die Gemeinde Kist verfügt über folgende Freizeiteinrichtungen:

Sportstätten:

  • Sportplatz Carl-Diem-Straße
  • Waldsportplatz
  • Turnhalle „Otto-Seubert-Halle“
  • Tennishalle mit Außenplätzen
  • Kegelbahn (in der Gaststätte „Kister Höh'“)
  • Boccia-Bahn (auf dem Sportgelände Carl-Diem-Straße)
  • Skateranlage (an der Tennishalle)
  • Tischtennis (Schulhof)
  • Beach-Volleyball-Platz (ebenfalls neben der Tennishalle)
  • Schützengilde St. Sebastian Kist 1966 (Gerchsheimer Weg 1)

Spielplätze:

  • Winterleiten
  • Lange Läng (auf dem Sportgelände Carl-Diem-Straße)

Kleinkinderspielplätze:

  • Spitzwiese/Herrleinsäcker
  • Turmstraße (am Wasserturm)

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Commons: Kist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien