Unterpleichfeld

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Wappen Deutschlandkarte
Unterpleichfeld
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Unterpleichfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 52′ N, 10° 3′ OKoordinaten: 49° 52′ N, 10° 3′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Höhe: 265 m ü. NHN
Fläche: 23,93 km2
Einwohner: 3179 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97294
Vorwahl: 09367
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 201
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstraße 14
97294 Unterpleichfeld
Website: www.unterpleichfeld.de
Erster Bürgermeister: Alois Fischer (UWG)
Lage der Gemeinde Unterpleichfeld im Landkreis Würzburg
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Karte
Schloss Burggrumbach
Blick vom Burgstall Erbshausen über den Unterhof (Gemeindeteil von Hausen bei Würzburg) am Grundelbach zum Unterpleichsfelder Gemeindeteil Hilpertshausen
Das ehemalige Schulhaus, heute Rathaus, von Unterpleichfeld

Unterpleichfeld ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterpleichfeld liegt verkehrsgünstig zwischen Würzburg und Schweinfurt, weshalb Unterpleichfeld in neuerer Zeit zu einem bevorzugten Wohnort wurde.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Burggrumbach, Hilpertshausen und Unterpleichfeld.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterpleichfeld wurde 752 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als König Pippin der Jüngere dem 1. Würzburger Bischof Burkard den zehnten Teil der Erträge des Pleichfelder Königsgut schenkte.[5] Die Herren von Grumbach hatten bis 1593 in Burggrumbach und bis 1603 in Unterpleichfeld die Ortsherrschaft inne. Julius Echter von Mespelbrunn (1573–1617 Würzburger Fürstbischof) verlieh Unterpleichfeld eine eigene Dorf- und Gerichtsordnung, nachdem der Ort 1604 an das Hochstift Würzburg (Bürgerspital) gekommen war, das wiederum zum Fränkischen Reichskreis gehörte. Am 13. Oktober 1631 übernachtete der Schwedenkönig Gustav II. Adolf in Schloss zu Unterpleichfeld, bevor er am nächsten Tag mit seinen Truppen nach Würzburg zog und dort die Öffnung der Stadt und die Übergabe der Festung Marienberg forderte.[6] Nach der Schlacht um Würzburg (1796) wurde der Ort von französischen Revolutionstruppen niedergebrannt. Das Hochstift und der zugehörige Ort wurden 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert und dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand III. von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Jahr 1818 wurde mit dem bayerischen Gemeindeedikt die politische Gemeinde Unterpleichfeld begründet.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Hilpertshausen und am 1. Juli 1972 die Gemeinde Burggrumbach eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: 1755 Einwohner
  • 1970: 1999 Einwohner
  • 1987: 2376 Einwohner
  • 1991: 2583 Einwohner
  • 1995: 2645 Einwohner
  • 2000: 2741 Einwohner
  • 2005: 2779 Einwohner
  • 2010: 2821 Einwohner
  • 2015: 3041 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 2419 auf 3003 um 584 Einwohner bzw. um 24,1 %. Quelle: BayLfStat

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Sitzverteilung:[8]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Alois Fischer (Freie Wähler). Er wurde am 15. März 2020 mit 89,0 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:Gespalten von Gold und Blau; vorne ein schwarzer Mohr mit grünem Federschutz [sic], der in der Rechten einen Strauß mit drei roten Rosen an grünen Stängeln hält; hinten ein silberner, mit drei blauen Ringen belegter Schrägbalken.“[9]

Wappenführung seit 1958

Kultur und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist unter anderem das traditionelle Krautfest und das in der Höchststufe musizierende Symphonische Blasorchester des am 19. März 1978[10] gegründeten Musikvereins Unterpleichfeld.[11]
  • Der Sportverein TSV Unterpleichfeld wurde 1926 gegründet. Er hat ca. 800 Mitglieder und vier Abteilungen; Die 1. Mannschaft der Fußball-Herren spielt seit der Saison 2016/2017 in der Landesliga Nordwest.[12]
Bekannte ehemalige Spieler

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lange war Unterpleichfeld auch durch seine drei Sauerkrautfabriken bekannt, von denen nur noch eine existiert.

Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zehn, im produzierenden Gewerbe 62 und im Bereich Handel und Verkehr 44 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 48 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 924. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Im Jahre 1999 gab es 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2345 Hektar, davon waren 2309 Ackerfläche und 28 Dauergrünfläche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hat durch den Neubau der Bundesstraße 19 an Bedeutung gewonnen, da dadurch eine schnelle Anbindung ohne weitere Ortsdurchfahrten nach Würzburg bzw. auf die A 7 möglich ist.

Unterpleichfeld liegt an den Buslinien 44 (Würzburg – Euerfeld) und 46 (Würzburg – Rieden bzw. Opferbaum).

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 125 Kindergartenplätze mit 102 Kindern
  • Volksschulen: eine mit 27 Lehrern und 399 Schülern

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Caspar Ermes (1592–1648), schwedischer Oberst, erhielt 1647 Johann von Sporcks Pfandbesitz in Unterpleichfeld nach dessen Übergang ins kaiserliche Lager geschenkt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Unterpleichfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Unterpleichfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. März 2021.
  3. Gemeinde Unterpleichfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  4. Jost Weyer: Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und Graf Wolfgang II. von Hohenlohe. Ihre Korrespondenz und ihre Stellung zur Alchemie. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 13, 1995, S. 253–266; hier: S. 258.
  5. Wagner, Heinrich: Die Zehnschenkung Pippins für Würzburg (751/2), in: 1250 Jahre Bistum Würzburg, Seite 35–38, Würzburg 1992.
  6. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 161.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 597.
  8. GEMEINDERAT. Abgerufen am 10. Januar 2021.
  9. Eintrag zum Wappen von Unterpleichfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Overblog: Veitshöchheim News.
  11. Musikverein Unterpleichfeld e. V: Website.
  12. unterpleichfeld | // tsv unterpleichfeld@1@2Vorlage:Toter Link/www.unterpleichfeld.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.