Neitersen

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Wappen Deutschlandkarte
Neitersen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Neitersen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 35′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 07132074Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 35′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald)
Höhe: 198 m ü. NHN
Fläche: 5,64 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 07132074 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 57638
Vorwahl: 02681
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 074
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Website: www.vg-altenkirchen.de
Ortsbürgermeister: Horst Klein
Lage der Ortsgemeinde Neitersen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte

Neitersen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.

Geographische Lage

Neitersen liegt etwa fünf km südwestlich von Altenkirchen und wird von der Wied durchflossen. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Neiterschen, Niederölfen, Kahlhardt, Fladersbach und Neitersen. Die Höhnenlage über NN liegt zwischen 200 und 250 Metern. Nachbarorte sind Hemmelzen im Norden, Schöneberg im Osten und Obernau im Westen.

Fladersbach, östlich des Hauptortes, ist heute mit Neitersen zusammengewachsen. Das ein km entfernte Niederölfen liegt nicht im Tal, sondern auf dem Höhenzug oberhalb von Neitersen in Richtung Oberölfen. Neiterschen und Kahlhardt liegen auf der Südseite der Wied.

Geschichte

Am 1. März 1262 schloss die Gräfin Mechthild, die Witwe des Grafen Heinrich III. von Sayn, mit dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden einen Vertrag. In dieser Urkunde werden auch Namentlich einige Dienstleute aufgezählt die sich die Gräfin für Ihre eigene Dienste auf Lebzeit vorbehielt. Dazu gehörten u.a. drei Leute aus Neitersen, nämlich Henriche, Gobelin und Gylise von „Nithirshusen“. Das Original befindet sich im Landeshauptarchiv Koblenz.

In dieser Zeit bis zur Zeit der Reformation war der heutige Ort Neitersen durch die Wied ein Grenzort der zu zwei verschiedenen Gauen gehörte. Das Kirchspiel Schöneberg mit seinen Dörfern, also auch Neiterschen und Kahlhardt, zählte zum Engersgau der von Engers bei Koblenz aus verwaltet wurde. Das Kirchspiel Birnbach, zu dem Neitersen, Fladersbach und Niederölfen gehörte, lag im Auelgau der von Siegburg aus verwaltet wurde.

Im Auelgau und damit auch über das Kirchspiel Birnbach (Neitersen rechts der Wied) waren die Grafen von Sayn die Landesherren geworden. Erst am 5. Juli 1489 kommt auch das Kirchspiel Schöneberg (Neitersen links der Wied) endgültig zum Hause Sayn. Von da an sind alle zur heutigen Gemeinde Neitersen zählenden Dörfer unter einer Herrschaft.

Mitte des 18. Jahrhunderts fielen die Eigentumsrechte an den örtlichen Wäldern vom damaligen Inhaber, dem Grafen von Sayn-Hachenburg, an die örtlichen Waldinteressentenschaften.

1815 kam infolge der Napoleanischen Kriege das Gebiet von Neitersen an Preußen und damit trat verwaltungsmäßig eine Veränderung ein. Die 1.000 jährige Verwaltung nach Kirchspielen wurde aufgehoben und es wurden Bürgermeistereien gegründet. Neiterschen und Kahlhardt kamen mit dem Kirchspiel Schöneberg zur neu gebildeten Bürgermeisterei Flammersfeld und Neitersen, Niederölfen und Fladersbach kamen mit dem Kirchspiel Birnbach zur Bürgermeisterei Weyerbusch.

1848 wird in Fladersbach auf bestreben des Bürgermeisters von Weyerbusch, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, ein Schulhaus vollendet wodurch der Schulunterricht für die Dörfer Neitersen, Niederölfen und Fladersbach nicht mehr in Birnbach stattfindet. 1873 erhält auch Neiterschen bessere Schulverhältnisse, es bildet mit Schöneberg eine Schulgemeinde und der Schulunterricht wird vom Küstergebäude in das neue Schulhaus in Schöneberg verlagert.

Im Jahre 1882 wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie Siershahn-Altenkirchen begonnen. Am 30. Mai 1884 wurde die Eisenbahnstrecke eröffnet und Neitersen erhielt einen Bahnhof und gleichzeitig eine Posthilfsstelle mit Fernsprechbetrieb.

1893 wurden die Dörfer Neitersen, Niederölfen und Fladersbach von der Birnbacher Kirche zur Schöneberger Kirchengemeinde umgepfarrt und alle heutigen Ortsteile gehörten erstmalig zur gleichen Kirchengemeinde.

Bis 1908 wurde in der Grube Emma Eisenerz gefördert. In diesem Jahr wurde auch die Grubenbahn zum Bahnhof Neitersen eingestellt.

1911 tritt die Gemeinde Neiterschen dem Schulverband Neitersen-Ölfen bei.

1918 begann die Stromversorgung in Neitersen in der Mühle in Neiterschen mit Hilfe eines Generators der über einen Riemen angetrieben wurde. Über eine Zwei-Phasen-Leitung wurde der komplette Ortsteil Neiterschen und einige Häuser entlang der Strasse auf der rechten Wiedseite versorgt. Die Abrechnung mit der Mühle erfolgte über die Anzahl und Watt-Leistung der Glühbirnen je Haus. Für die umliegenden Orte reichte die Leistung nicht aus. Ab 1920 erfolgte dann die öffentliche Stromversorgung des Ortes mit Überlandleitungen und die Mühle lieferte den Strom in das öffentliche Netz.

Die Dorfschule in Neitersen bestand seit den 1930er Jahren aus 2 Klassenräumen und wurde ursprünglich als Volksschule bis Klasse 8 betrieben, in ihren letzten Jahren jedoch als Grundschule bis Klasse 4. Sie wurde 1973 geschlossen und der Schulbetrieb nach Altenkirchen verlagert.

Am 1. Januar 1969 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Niederölfen nach Neitersen eingemeindet. Die heutige Gemeinde entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den Gemeinden Neitersen (662 Einwohner) und Neiterschen (151).[2]

1984 wurde nach genau 100 Jahren der Personenverkehr auf der Bahnstrecke eingestellt.

Bevölkerung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

  • 1815 – 298
  • 1835 – 330
  • 1871 – 438
  • 1905 – 549
  • 1939 – 605
  • 1950 – 726
  • 1961 – 798
  • 1970 – 818
  • 1987 – 736
  • 2005 – 835

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Neitersen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[4]

Wirtschaft, Kultur und Infrastruktur

Die Bundesstraße 256 und eine Eisenbahnlinie der DB, auf der die Westerwaldbahn Güterverkehr durchführt, führen durch Neitersen. In der Gemeinde befinden sich drei größere Industriebetriebe und ein mehrfach preisgekröntes Programmkino.

Die Gemeinde betreibt seit 1994 eine Mehrzweckhalle neben dem Sportgelände. Sie bietet bis zu 300 Sitzplätze und wird sehr häufig zu festlichen Anlässen genutzt.

siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Neitersen

Vereine

  • Die Wiedbachtaler Sportfreunde Neitersen sind der größte Verein in der Gemeinde. Die erste Fußballmannschaft spielt ab der Saison 2007/2008 in der Rheinlandliga.
  • Der Löschzug Freiwillige Feuerwehr Neitersen besteht seit 1938 und ist Bestandteil der Verbandsgemeindefeuerwehr Altenkirchen.
  • Der Wiedbachtaler Männerchor wurde am 24. November 1912 in Neitersen gegründet.
  • Die Modellfluggruppe Neitersen e.V. wurde am 25. März 1977 in Neitersen gegründet.
  • FILMKULT e. V. der Filmfreunde aus dem Umfeld der Wied Scala

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 189 (PDF)
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen