Besitz (Mecklenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 21′ N, 10° 52′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Boizenburg-Land | |
Höhe: | 10 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,26 km2 | |
Einwohner: | 460 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19258 | |
Vorwahl: | 038844 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 010 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Fritz-Reuter-Straße 3 19258 Boizenburg/Elbe | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Toralf Pfohl | |
Lage der Gemeinde Besitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Besitz (beː) ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Boizenburg-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Boizenburg/Elbe verwaltet.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Ortsteile Besitz und Blücher.[2]
Geografie
Die Gemeinde befindet sich im Westen Mecklenburg-Vorpommerns. Durch das Gemeindegebiet fließen die Sude und die Schaale. Die Bundesstraße 5 und die Bahnstrecke Hamburg–Berlin verlaufen etwa vier Kilometer nördlich von Besitz. Der nächste Bahnhof befindet sich in der Nachbargemeinde Brahlstorf.
Geschichte
Der Name Besitz stammt vom altslawischen brŭtĭ für Bienenstock ab und bedeutet so viel wie Bienenstockort.[3]
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Besitz stammt aus dem Jahr 1376. Funde, unter anderem aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit, belegen jedoch eine weitaus frühere Besiedlung der Gemarkung. Zwischen dem Burgsee und dem Fluss Sude entstand in der Slawenzeit eine Burganlage „Nedderborg“, die nicht mehr erhalten ist, von der aber bis heute ein Flurname kündet. Um 1500 gab es im Dorf zirka 17 Hufen und acht Katen, von denen einer ein Krug und einer eine Schmiede war. 1496 lebten 115 Einwohner in Besitz. Zu leiden hatte der Ort unter dem Dreißigjährigen Krieg, welcher etwa 20 Prozent Bevölkerungsverlust und Wüstungen mit sich brachte.
Aus Überlieferungen geht hervor, dass die Bewohner von jeher mit dem Hochwasser zu kämpfen hatten. Erste Regulierungen an der Sude im Rückstaugebiet der Elbe, welche Hochwassergefahren mindern sollten, erfolgten um 1830.
Der Ort Blücher ist ein ehemaliges Gutsdorf und wurde mit dem Namen Bluggere im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister erstmals urkundlich erwähnt. Das Gut gilt als Stammsitz der ehemals slawischen[4] Adelsfamilie von Blücher. Die Gutsanlage geht auf eine alte Burg zurück (12./13. Jhd.), der Festungsgraben ist heute noch vorhanden. Das Gutshaus ist aus Baumaterial des ab 1690 abgebrochenen Renaissanceschlosses Neuhaus/Elbe im Jahr 1703 erbaut worden. 1702 hatte es der kurhannoversche Major Victor von Zülow von der Familie von Dehn erworben.[5]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Besitz (Mecklenburg)
- Neugotische Dorfkirche von 1876 in Blücher als Nachfolgebau einer alten Kirche; Altaraufsatz aus der Spätrenaissance in der Sakristei.
- Barockes Gutshaus in Blücher von 1703 mit Mittelrisalit und Walmdach nach Plänen von Johann Caspar Borchmann für Major Victor von Zülow; klassizistischer Umbau von 1824. Das Gut war im Mittelalter der namensgebende Stammsitz der Familie von Blücher.
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Dorfkirche Blücher
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Gutshaus in Blücher
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Die Schaale bei Blücher
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ § 1 der Hauptsatzung (PDF; 3,1 MB) der Gemeinde.
- ↑ Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Jahrbücher für Geschichte. Band 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 25 (online [abgerufen am 29. Juli 2015]).
- ↑ Dmitri Nikolajewitsch Jegorow: Die Kolonisation Mecklenburgs im 13. Jahrhundert. Band 2: Der Prozess der Kolonisation (= Bibliothek geschichtlicher Werke aus den Literaturen Osteuropas. Bd. 1, 2, ZDB-ID 1133710-2). Priebatsch, Breslau 1930, S. 431.
- ↑ Blücher. In: Torsten Pöschk: „Hier ist mein eigener Grund; der mir ist Angestorben ...“ Die Gestaltung barocker Gutshäuser, Höfe und Gärten des Adels in Mecklenburg-Schwerin im Kontext des innerstaatlichen Machtkonflikts im 18. Jahrhundert. 1., neue Ausgabe. Books on Demand, Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8423-7436-2, S. 65.