Friedewald (Westerwald)

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Wappen Deutschlandkarte
Datei:Friedewald.png
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Basisdaten
p1
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Daaden
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 7,1 km2
Einwohner: 1125 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57520
Vorwahl: 02743
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 036
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 Daaden
Website: www.daaden.de
Ortsbürgermeister: Dieter Seiler
Lage der Ortsgemeinde Friedewald im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte

Friedewald ist eine ehemalige Stadt und heute Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daaden an.

Geografie

Friedewald liegt im nördlichen Rheinland-Pfalz im Hohen Westerwald am Rand des Neunkhausener-Weitefelder Plateaus. Im Norden des Ortes entspringt der Friedewalder Bach, der in Daaden in die Daade mündet. Nördlich von Friedewald liegt der Galgenkopf, nordöstlich der Schimmerich und südlich der Arndtskopf direkt neben der Friedewalder Höhe.

Nachbargemeinden von Friedewald sind Daaden (mit Biersdorf) im Norden, Derschen im Osten, Nisterberg und Lautzenbrücken im Süden, Langenbach bei Kirburg im Südwesten und Weitefeld im Nordwesten.

Geschichte

Friedewald wurde erstmals 1324 urkundlich erwähnt als „Flecken Friedewald“,[2] als Kaiser Ludwig der Bayer dem grafen Ludwig von Sayn die Erlaubnis erteilte, den Ort zu befestigen. Lange war der Ort Gerichts- und Verwaltungssitz des Amtes Friedewald, Kirchspiel war Daaden.

1815 wurde unter preußischer Verwaltung die Bürgermeisterei Daaden gebildet, die der heutigen Verbandsgemeinde Daaden gleicht. Friedewald wurde Teil davon. 1968 ging der Ort in die Verbandsgemeinde Daaden ein.

Bergbau

Ein inzwischen stillgelegter Basalt-Steinbruch hat sich mit Wasser gefüllt und zu einem unter Naturschutz stehenden Biotop mit Amphibien entwickelt.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1815: 308
  • 1835: 341
  • 1871: 385
  • 1905: 519
  • 1939: 647
  • 1950: 768
  • 1961: 0861
  • 1965: 0941
  • 1970: 1004
  • 1975: 1034
  • 1980: 1058
  • 1985: 1068
  • 1987: 1072
  • 1990: 1107
  • 1995: 1179
  • 2000: 1238
  • 2005: 1211

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Friedewald besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Friedewald

Mittelpunkt der Gemeinde ist ein Schloss mit Renaissance-Fassade. Friedewald erhielt von Ludwig dem Bayern die gleichen Stadtrechte wie Frankfurt am Main, ist jedoch um einiges kleiner geblieben.

Die Grafen von Sayn konnten erst im 14. Jahrhundert ihre Landeshoheit im Hohen Westerwald und im Daadetal sichern; das in seinen Ursprüngen mittelalterliche Schloss legt von diesem Bemühen Zeugnis ab. Der Ort genoss ab 1324 Stadtrechte, die ihm Graf Gottfried von Sayn erwirkte. Eine wichtige Rolle spielte das Schloss während des Dreißigjährigen Krieges als letzter Zufluchtsort für die Grafschaft. 1671 kam Friedewald zur Reichsgrafschaft Sayn-Altenkirchen, die bis 1791 hier ihren Hauptsitz hatte. Graf Heinrich von Sayn errichtete an Stelle der mittelalterlichen Burg um 1580 ein Renaissanceschloss. Dessen Ruine kaufte 1885 Alexander Graf von Hachenburg (aus dem Adelsgeschlecht Sayn-Wittgenstein) für fünf preußische Taler vom Fiskus, baute sie historisch getreu wieder auf und bezog es zehn Jahre später, das er in den folgenden Jahren noch ausbaute. Nach Dehio gilt das Schloss als „ein besonders markantes Beispiel deutscher Fürstenschlösser des Manierismus“.[4] 1912 verkaufte er das Schloss für 450.000 Mark an Prinz Otto von Sayn-Wittgenstein-Berleburg; die von ihm erbaute Gruft (Grafengruft) oberhalb des Ortes blieb jedoch leer.[5]

Das Schloss wird seit 1949 von der Evangelischen Sozialakademie Friedewald und seit 2004 auch von der Stiftung Sozialer Protestantismus genutzt. Seit etwa Mitte 2000 wird das Schloss als Hotel genutzt, in dessen Kapelle auch Trauungen durchgeführt werden.

Kulturdenkmäler

Liste der Kulturdenkmäler in Friedewald (Westerwald)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Friedewald liegt an den Landesstraßen 285 und 286. Die Buslinien 259 und 455 verbinden Friedewald mit dem Bahnhof Daaden an der Daadetalbahn, sie sind tariflich sowohl dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel als auch dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg zugeordnet.

Personen, die in Friedewald gewirkt haben

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Ortsgemeinde Friedewald auf daaden.de
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  4. Hermann Josef Roth: Der Westerwald. DuMont, Köln 1981, ISBN 3-7701-1198-2.
  5. Horst G. Koch: Bergland an Sieg, Heller und Wied - Kreis Altenkirchen. Siegen (Selbstverlag), 1977

Weblinks