Jean Stablinski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. April 2007 um 06:02 Uhr durch FlaBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: it:Jean Stablinski; kosmetische Änderungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jean Stablinski (eigentlich Stablewski, * 21. Mai 1932 in Thun-St Amand, Region Nord-Pas-de-Calais, Frankreich) war ein französischer Profi-Radrennfahrer.

Jean Stablinski wuchs als Sohn polnischer Einwanderer im Kohlerevier Nordfrankreichs auf. Als der Vater 1946 durch einen Arbeitsunfall ums Leben kam, begann der 14-Jährige in einer Bergbaumine in Wallers zu arbeiten, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Daneben verdiente er sich mit Akkordeonspielen ein Rennrad und begann mit dem Radrennsport. Die Mutter soll das Hobby ihres Sohnes nicht toleriert und aus Wut darüber einmal einen Fahrradlenker zertrümmert haben. Mit 16 Jahren ließ Stablinski sich einbürgern und fuhr seine ersten Rennen, mit 21 Jahren erhielt er seinen ersten Profivertrag.

Von 1958 bis 1967 fuhr er gemeinsam mit seinem Freund Jacques Anquetil in denselben Mannschaften, 1962 bis 1964 auch mit Rudi und Willi Altig.

Stablinski - meist kurz Stab gerufen - wurde vor allem durch seinen viermaligen Gewinn und die zweimalige Vizemeisterschaft der Französischen Meisterschaft innerhalb von sechs Jahren bekannt, eine bis heute nicht wieder erreichte Erfolgsserie, was ihm den Beinamen „Monsieur France“ einbrachte. In seiner Profikarriere von 1952 bis 1968 feierte er insgesamt 105 Profisiege, wurde Straßenweltmeister 1962, während dessen er die Tour de France oder den Giro d'Italia nie gewinnen konnte.

Seine Profikarriere endete 1968 als er (wegen des damaligen Konflikts Frankreichs mit Algerien) zum Militärdienst eingezogen wurde.

Nach dem Ende seiner Profikarriere wurde er für 6 Jahre Teamchef bei der französischen Equipe Sonolor Lejeune. Zu seinen Entdeckungen gehörten Lucien Van Impe und Bernard Hinault. Sein Sohn ist der 1956 geborene Jacques Stablinski, der ebenfalls Profi-Radrennfahrer wurde, unter anderem für die Equipe Gitane Campagnolo fuhr und den Spitznamen „Le petit Stab“ erhielt, aber nicht an die Erfolge des Vaters anknüpfen konnte.

Literatur

  • Walter Rottiers: Die großen Radsportstars. München 1991. ISBN 3767903431
  • Jean-Yves Herbeuval et René Deruyk: Les secrets du sorcier Jean Stablinski. La Voix du Nord 2000. ISBN 2908260530

Weblinks