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Liste der Stolpersteine in der Autonomen Gemeinschaft Madrid

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Stolperstein in Madrid, 2019

Die Liste der Stolpersteine in der Autonomen Gemeinschaft Madrid enthält die Stolpersteine in der Autonomen Gemeinschaft Madrid in Spanien, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers. In Spanien werden sie zumeist piedras de la memoria (Erinnerungssteine) genannt.

Die ersten Verlegungen in Madrid erfolgten am Vormittag des 26. April 2019, am späten Nachmittag in Moralzarzal.

Schicksal der spanischen Republikaner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Deutschen Besetzung Frankreichs wurden große Gruppen von spanischen Republikanern, die nach dem Sieg Francos nach Frankreich geflüchtet waren, vom NS-Regime in Haft genommen und entweder dem Vichy-Regime übergeben oder in das KZ Mauthausen deportiert. 7.532 Spanier waren dort inhaftiert und zur Zwangsarbeit verurteilt, 4.816, nahezu zwei Drittel, wurden vom NS-Regime ermordet. Den Emigranten entzog das Franco-Regime die Staatsangehörigkeit und machte sie somit staatenlos. Im KZ mussten sie den blauen Winkel für die Emigranten und Staatenlose tragen. Den überlebenden spanischen KZ-Häftlingen wurde mehrere Jahrzehnte lang jede Form der Anerkennung als Opfer und jede Wiedergutmachung verweigert.[1][2]

Spanische Antifaschisten grüßen die amerikanischen Befreier des KZ Mauthausen, Mai 1945

Insgesamt wurden 9.328 Spanier in nationalsozialistischen Konzentrationslagern interniert. Davon starben 5.185, 3.809 überlebten. 334 werden vermisst. Diese Zahlen beinhalten die Häftlinge von Mauthausen.

Am 26. April 2019 beschloss der spanische Ministerrat unter Vorsitz von Pedro Sánchez, dass der 5. Mai künftig als „Tag der Würdigung aller Spanier, die in Mauthausen und anderen Lagern deportiert und getötet wurden, und aller Opfer des Nationalsozialismus in Spanien“ begangen wird.[2]

Stolpersteine in Madrid[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der spanischen Hauptstadt Madrid sind insgesamt 449 Stolpersteine für Opfer der Hitler-Diktatur geplant. Bislang wurden folgende Stolpersteine verlegt:

Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
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JOSÉ
BELLO SÁNCHEZ
GEBOREN 1915
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG FALLINGBOSTEL
DEPORTIERT 1940
MAUTHAUSEN
BEFREIT
Calle de Ponzano, 44
José Bello Sánchez wurde am 9. September 1915 in Madrid geboren. 1939 ging er ins Exil nach Frankreich. Nach der Besetzung Frankreichs wurde er verhaftet und im Stalag XI B in Fallingbostel interniert. Am 8. September 1940 wurde er nach Mauthausen deportiert. Dort erhielt er die Nummer 4301. Er wurde im Außenlager Gusen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Sanchez wurde am 5. Mai 1945 befreit.[3][4][5][6]
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CÉSAR
BLASCO SASERA
GEBOREN 1877
EXIL IN FRANKREICH
DEPORTIERT 1944
'TRAIN FANTÔME'
DACHAU
ERMORDET 21.12.1944
Calle de Santa Clara, 3
Centro
César Blasco Sasera (1877–1944)[7]
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ENRIQUE CALCERRADA
GUIJARRO
GEBOREN 1918
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG TRIER
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
GUSEN
BEFREIT
Bravo Murillo, 20
Enrique Calcerrada Guijarro wurde am 15. Juli 1918 in Madrid geboren. Seine Familie stammte aus Puerto Lápice. Dort und in Villarta de San Juan verbrachte er seine Kindheit. Mit 18 Jahren meldete er sich freiwillig bei den Volksmilizen und kämpfte drei Jahre, unter anderem in der Schlacht bei Guadalajara. 1939 ging Guijarro ins Exil nach Frankreich. Dort flüchtete er aus dem Lager in Saint-Cyprien. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges befand er sich, für eine französische Militärbehörde arbeitend, an der Maginot-Linie. In Saint-Dié-des-Vosges wurde Guijarro von Deutschen Streitkräften 1940 gefangen genommen und kam als Kriegsgefangener nach Trier. Dort war er am Petrisberg im Stalag XII D interniert. Im September 1940 verlor er seinen Status als Kriegsgefangener. Am 22. Januar 1941 wurde er von Trier ins KZ Mauthausen deportiert, wo er mit der Häftlingsnummer 4.479 registriert wurde. Einige Monate nach seiner Ankunft kam er in das Außenlager Gusen. Er konnte überleben, unter anderem, indem er sein Leben durch das Stehlen von Kartoffeln riskierte. Am 5. Mai 1945 wurde Guijarro von US-Streitkräften befreit und kam in ein Lazarett nach Bregenz, wo er fast zwei Jahre lang blieb. Danach wurde er nach Frankreich rücküberstellt. Im Aufnahmezentrum ging er verschiedenen Arbeiten nach, nachts unterrichtete und studierte er. Er wurde französischer Staatsbürger und lebte zunächst in Paris. Er heiratete eine Spanierin, mit der er einen Sohn hatte. Das Paar zog nach Bigorre.

Er war Mitglied der FNDIRP (Fédération Nationale des Déportés et Internés, Résistants et Patriotes) und arbeitete nach seinem Umzug nach Bigorre weiterhin in der ADIRP (Association des Déportés, Internés, Résistants et Patriotes de Paris). Er war an der Gründung des Museums für Deportation und Widerstand in Paris beteiligt. In den 1970er Jahren schrieb Guijarro ein Buch, das 2003 mit dem Titel Republicanos Españoles en Mauthausen-Gusen veröffentlicht wurde. Es enthält eine Liste von 3.820 in Gusen getöteten Spaniern mit Name, Geburtsdatum, Gefangenennummer und Todesdatum. Enrique Calcerrada Guijarro starb am 16. März 2004.[8]

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PEDRO
DÍAZ CLEMENTE
GEBOREN 1904
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG FALLINGBOSTEL
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
ERMORDET 18.12.1941
HARTHEIM
Calle Virtudes, 22
Pedro Díaz Clemente wurde am 19. Mai 1904 in Santa María de Poyos geboren. Die Familie, er hatte Geschwister, zog nach Madrid, wo er in verschiedenen Unternehmen arbeitete. Er war verheiratet mit Mercedes Espinosa Ojeda, mit der er eine Tochter hatte.

1939 musste er auf Grund des familiären Umfeldes seiner Ehefrau das Land verlassen und ging ohne seine Familie nach Frankreich ins Exil. Seine Frau erhielt Nachrichten von ihm aus einem Lager in Le Barcarè. Am 17. Juni 1940 wurde Clemente von nationalsozialistischen Truppen gefangen genommen und mit der Häftlingsnummer 7099 im Frontstalag 140 in Belfort festgehalten. Am 15. Januar 1941 wurde er im Stalag XI B in Fallingbostel interniert. Seine Häftlingsnummer dort war 87079. Am 27. Januar 1941 wurde er zusammen mit 1.506 anderen Republikanern nach Mauthausen deportiert. Dort erhielt er die Nummer 5308. Er wurde am 17. Februar 1941 in das Außenlager Gusen überstellt und musste Zwangsarbeit verrichten. Laut einer Quelle wurde er am 5. Dezember in die Tötungsanstalt Hartheim überstellt. Dort wurde er am 18. Dezember 1941 vergast. Seine Tochter erfuhr erst 2006 vom Schicksal ihres Vaters.[2][9][10]

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MARIANO
EXPÓSITO GARRIDO
GEBOREN 1911
EXIL IN FRANKREICH
DEPORTIERT 1940
'KONVOI DER 927'
MAUTHAUSEN
ERMORDET 25.9.1941
SCHLOSS HARTHEIM
Calle de Viriato, 3
Chamberí
Mariano Expósito Garrido (1911–1941)[11]
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ANDRES
FARIÑAS ADSUAR
GEBOREN 1919
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG FALLINGBOSTEL
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
ERMORDET 17.10.1941
GUSEN
Calle de Viriato, 2
Andrés Fariñas Adsuar wurde am 16. August 1919 in Madrid als jüngster von drei Söhnen geboren. Er kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg und ging nach dem Fall Kataloniens 1939 nach Frankreich ins Exil, wo er in einem Lager interniert wurde. Er trat in die französische Armee ein und wurde einer Arbeiterkompanie (CTE) zugeteilt, die an die Maginot-Linie verlegt wurde. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs zog sich Adsuars Einheit nach Süden zurück. Er wurde verhaftet und kam zuerst in das Frontstalag 140 in Belfort, von dort wurde er ins Stalag XI B in Fallingbostel verlegt. Seine Häftlingsnummer war 87685. Am 24. Januar 1941 befand er sich in einem Deportationszug nach Mauthausen, der sein Ziel am 27. Januar 1941 erreichte. Dort erhielt er die Nummer 5152, seine Berufsbezeichnung war Elektriker. Am 17. Februar 1941 wurde er in das Außenlager Gusen überstellt und musste Zwangsarbeit leisten. Er starb am 17. Oktober 1941, als Todesursache wurden Nierenentzündung und Kreislaufschwäche angegeben. Erst nach der Transición erfuhren seine Familie von seinem Schicksal.[12][4][13]
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VALENTÍN
FOUCE LLANA
GEBOREN 1907
EXIL IN FRANKREICH
STALAG ALTENGRABOW
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
ERMORDET 26.1.1942
GUSEN
Calle de Espronceda, 13
Chamberí
Valentín Fouce Llana (1907–1942)[14]
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EUFEMIO
GARCÍA GARCÍA
GEBOREN 1891
EXIL 1939
FRANKREICH
DEPORTIERT 1940
MAUTHAUSEN
ERMORDET 19.12.1941
HARTHEIM
Francos Rodríguez, 104
Eufemio García García wurde am 17. September 1881 in Cañizal, Provinz Zamora, geboren. 1939 ging Eufemio García García nach Frankreich ins Exil. Nach der Besetzung Frankreichs wurde er im Lager von Angoulême interniert. Am 20. August 1940 kam er im KZ Mauthausen an, wo er die Nummer 3953 erhielt. Eufemio García García wurde am 19. Dezember 1941 in der Tötungsanstalt Hartheim nahe Linz durch Vergasung ermordet.[15][16]
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EUSEBIO GONZÁLEZ
MONTEALEGRE
GEBOREN 1914
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG VESOUL
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
BEFREIT
Calle de Pinos Baja, 3
Eusebio Gonzáles Montealegre wurde am 13. Juni 1913 in Madrid geboren. 1939 ging er ins Exil nach Frankreich. Nach der Besetzung Frankreichs wurde er verhaftet und im Frontstalag Vesoul interniert. Am 8. August 1941 kam er im KZ Mauthausen an und erhielt dort die Nummer 4003. Dort wurde er zur Zwangsarbeit eingesetzt; am 5. Mai 1945 wurde er von US-amerikanischen Truppen befreit.[17][18]
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KARL FROMMKNECHT
GROSSHAUS
GEBOREN 1886
EXIL IN FRANKREICH
DEPORTIERT
SACHSENHAUSEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Calle de Viriato, 1
Chamberí
Karl Frommknecht Grosshaus, auch Carlos (1886–?)[19]
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VENANCIO
ORTELLS MENÉNDEZ
GEBOREN 1909
EXIL IN FRANKREICH
DEPORTIERT 1944
ERMORDET 15.2.1945
NEUENGAMME
Calle del Carmen, 4
Centro
Venancio Ortells Menéndez (1909–1945)[20]
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ANTONIO
ORTÍZ CRESPO
GEBOREN 1920
EXIL IN FRANKREICH
INTERNIERT IN DUNKERQUE
STALAG FALLINGBOSTEL
DEPORTIERT 1940
MAUTHAUSEN
ERMORDET 11.9.1941
GUSEN
Calle de Espronceda, 7
Chamberí
Antonio Ortíz Crespo (1920–1941)[21]
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GONZALO
ORTÍZ CRESPO
GEBOREN 1910
EXIL IN FRANKREICH
INTERNIERT IN DUNKERQUE
STALAG FALLINGBOSTEL
DEPORTIERT 1940
MAUTHAUSEN
ERMORDET 28.2.1941
GUSEN
Calle de Espronceda, 7
Chamberí
Gonzalo Ortíz Crespo (1910–1941)[22]
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EMILIO
RAMOS GONZÁLEZ
GEBOREN 1917
EXIL 1939 FRANKREICH
STALAG TRIER
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN-GUSEN
ERMORDET 5.12.1941
Carabanchel
Emilio Ramos González (1971–1941)[23]
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GREGORIO
REBOLLO GARCÍA
GEBOREN 1903
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG STRASSBURG
DEPORTIERT 1940
MAUTHAUSEN
ERMORDET 29.6.1942
GUSEN
Nenúfar, 6
Gregorio Rebollo García wurde 1903 in Alpedrete, einer Gemeinde im Nordwesten der Autonomen Gemeinschaft Madrid. Er beteiligte sich an der Verteidigung der Zweiten spanischen Republik und kämpfte unter anderem in der Ebroschlacht. Nach der Niederlage der Republikaner flüchtete er ins französische Exil. Dort kämpfte er in der französischen Armee. Am 20. Juni 1940 wurde er von den Nationalsozialisten in Saint-Dié-des-Vosges in den Vogesen gefangen genommen und danach im Stalag V D in Straßburg interniert. Gregorio Rebollo García wurde mit Konvoi No. 12 in das KZ Mauthausen deportiert, wo er am 13. Dezember 1940 ankam und mit der Nummer 5176 registriert wurde. Er wurde in das Außenlager Gusen überstellt, wo er die Nummer 11877 erhielt. Gregorio Rebollo García wurde am 29. Juni 1942 vom NS-Regime ermordet.[24][25][26]
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FERNANDO SALCEDO
RABANAQUE
GEBOREN 1917
EXIL IN FRANKREICH
STALAG HOHENSTEIN
DEPORTIERT 1940
MAUTHAUSEN
ERMORDET 31.12.1942
GUSEN
P.º del General Martínez Campos, 4
Chamberí
Fernando Salcedo Rabanaque (1917–1942)[27]
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ANTONIO
ZURITA MAYO
GEBOREN 1918
EXIL 1939
FRANKREICH
STALAG FALLINGBOSTEL
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
GUSEN
BEFREIT
Espronceda, 7
Antonio Zurita Mayo wurde am 20. November 1918 in Madrid geboren. 1939 ging er ins Exil nach Frankreich. Nach der Besetzung Frankreichs wurde er verhaftet und im Stalag XI B in Fallingbostel interniert. Am 27. Januar 1941 wurde er in das KZ Mauthausen deportiert, wo er die Nummer 6824 erhielt. Im Außenlager Gusen wurde er zur Zwangsarbeit eingesetzt. Am 5. Mai 1945 wurde Antonio Zurita Mayo befreit.[28][29]

Stolpersteine in weiteren Gemeinden der Metropolregion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ciempozuelos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde Ciempozuelos wurde am 27. Januar 2022 ein Stolperstein verlegt.[30]

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
IN CIEMPOZUELOS LEBTE
AGUSTIN
BARRIOS ORTIZ
GEBOREN 1909
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
ERMORDET 30.11.1941
GUSEN
Plaza de la Constitución, 1
Agustin Barrios Ortiz (1909–1941)[31]

Fuenlabrada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Fuenlabrada wurde am 6. Mai 2021 ein Stolperstein verlegt, weiters ein Remembrance Stone für Luis Fernández Aguado, ein Opfer der Franquisten.[32]

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
IN FUENLABRADA LEBTE
TOMÁS GONZÁLES
HURTADO
GEBOREN 1907
DEPORTIERT
MAUTHAUSEN
ERMORDET 1.1.1942
Plaza de la Constitución
Tomás Gonzáles Hurtado (1907–1942)[33]

Moralzarzal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde Moralzarzal wurde bislang ein Stolperstein verlegt. (Stand: Februar 2022)

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER LEBTE
MELCHOR
ANTUÑANO MONTALVO
GEBOREN 1907
EXIL 1939
VERHAFTET 4.6.1940
INTERNIERT IM STALAG SAGAN
DEPORTIERT 1941
MAUTHAUSEN
ERMORDET 19.12.1941
GUSEN
Plaza de la Constitución 1
Melchor Antuñano Montalvo wurde am 25. April 1907 in Moralzarzal als ältestes von acht Kindern geboren. Seine Eltern waren Antolín Antuñano Olazábal und Luisa Montalvo Domínguez. Mit 14 Jahren ging er nach Madrid, um im Geschirrgeschäft seines Onkels zu arbeiten. Am 21. April 1934 heiratete er Valentina Damiana Martín Rodríguez, mit der er drei Kinder hatte. Montalvo trat vor Beginn des Bürgerkrieges dem Polizeikorps bei. Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges kämpfte er auf Seiten der Republik. Im Februar 1939 flüchtete er nach Frankreich, wo er sich im Lager in Le Barcarè befand, in dem sich im Juni 1939 zehntausende Flüchtlinge aufhielten. Ende 1939 hatten die spanischen Republikanischen Flüchtlinge zwei Optionen seitens Frankreichs: sich der Fremdenlegion anzuschließen oder Teil einer Arbeitskompanie in der französischen Armee zu werden. Montalvo wählte die Arbeitskompanie. Mit mehr als 200 weiteren Spaniern war er Teil der 118. Arbeitskompanie. Am 4. Juni 1940 wurde er zusammen mit 2000 weiteren Spaniern bei Bray-Dunes von deutschen Truppen gefangen genommen. Er wurde im Stalag VIII C nahe Sagan mit der Nummer 36283 interniert. Am 26. Juni 1940 versandte er von hier noch einen Brief, den letzten an seine Familie. Im November 1940 wurde er ins Stalag XII D nach Trier überstellt. Am 25. Januar 1941 wurde er in das KZ Mauthausen überstellt, wo er die Häftlingsnummer 3241 erhielt. Er wurde zur Zwangsarbeit im Außenlager Gusen eingeteilt. Melchor Antuñano Montalvo wurde am 19. Dezember 1942 in Gusen ermordet. Seine Familie erhielt erst viele Jahre später die Bestätigung seines Todes.[34][35]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bislang einzige Stolperstein von Moralzarzal
Commons: Stolpersteine in Madrid – Sammlung von Bildern
Commons: Stolpersteine in Moralzarzal – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rotspanier: Ausstellung, abgerufen am 28. Dezember 2019
  2. a b c El Cajon de Grisom: Stolpersteine en Madrid. Una piedra un nombre, abgerufen am 28. April 2019
  3. Conmemorativos en Madrid: Adoquín Stolpersteine 006, 11. Mai 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019
  4. a b La memoire de la deportation, Livre memorial: LES ARRIVÉES DE SEPTEMBRE 1940 À JANVIER 1941 (III.2.), abgerufen am 18. Januar 2020
  5. Conmemorativos en Madrid: Adoquín Stolpersteine 006, 11. Mai 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019
  6. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: BELLO SÁNCHEZ, José, abgerufen am 18. Januar 2020
  7. Banc de la Memòria Democràtica: César Blasco Sasero, abgerufen am 18. September 2023
  8. Deportados: Enrique Calcerrada Guijarro, mit einer Fotografie, bereitgestellt von seiner Nichte Esther Calcerrada, abgerufen am 28. Dezember 2019
  9. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: DÍAZ CLEMENTE, Pedro, abgerufen am 19. Januar 2020
  10. Deportados: Pedro Díaz Clemente, mit einer Fotografie, bereitgestellt von seinem Großneffen Jorge Díaz, abgerufen am 19. Januar 2020
  11. Españoles deportados a Campos de Concentración Nazis: EXPÓSITO GARRIDO, Mariano, abgerufen am 18. September 2023
  12. Deportados: Andrés Fariñas Adsuar, mit einer Fotografie, bereitgestellt von seinem Großneffen Andrés Fariñas, abgerufen am 19. Januar 2020
  13. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: FARINAS ADSUAR, Andrés, abgerufen am 19. Januar 2020
  14. Archivo Genereal de la Guerra Civil Española: Valentin Fouce Llana, abgerufen am 18. September 2023
  15. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ein Land ringt mit der Erinnerung, abgerufen am 19. Januar 2020
  16. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: GARCÍA GARCÍA, Eufemio, abgerufen am 19. Januar 2020
  17. Conmemorativos en Madrid: Eusebio Gonzales Montealegre, abgerufen am 28. Dezember 2019
  18. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: GONZÁLEZ MONTEALEGRE, Eusebio, abgerufen am 20. Januar 2020
  19. eldiario.es: Stolpersteine: las tres fases para curar el olvido con seis nuevas piedras de la memoria en Chamberí, 30. April 2023
  20. Archivo Genereal de la Guerra Civil Española: Venancio Ortell Menéndez, abgerufen am 18. September 2023
  21. Mauthausen Memorial: Antonio Ortiz Crespo 1920 - 1941, abgerufen am 18. September 2023
  22. Mauthausen Memorial: Gonzalo Ortiz Crespo 1910 - 1941, abgerufen am 18. September 2023
  23. A voces de Carabanchel: Emilio Ramos González ha vuelto a casa, 13. September 2022
  24. Radio Madrid: La historia de una negación, mit einem Porträtbild, gehalten von seiner Enkeltochter Estrella Zorrilla Rebollo, abgerufen am 29. Dezember 2019
  25. Tulio Riomesta: Los nazis ASESINARON al combatiente antifranquista y REPUBLICANO GREGORIO REBOLLO GARCÍA en el campo de exterminio de Gusen (Austria) en 1942, 5. Juli 2018, abgerufen am 12. Januar 2020
  26. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: REBOLLO GARCÍA, Gregorio, abgerufen am 20. Januar 2020
  27. Españoles deportados a Campos de Concentración Nazis: SALCEDO RABANAQUE, Fernando, abgerufen am 18. September 2023
  28. Somos Chamberí: Las placas que recuerdan a los 450 madrileños víctimas de los campos nazis, mit Fotografien von den Verlegungen, abgerufen am 29. Dezember 2019
  29. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: ZURITA MAYO, Antonio, abgerufen am 20. Januar 2020
  30. Die Verlegung des ersten Stolpersteines von Ciempozuelos hätten am 6. April 2020 stattfinden sollen, mussten jedoch COVID-19-bedingt verschoben werden, siehe: IB-Stolpersetine: Stolpersteine/Status, 5. April 2020
  31. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: BARRIOS ORTIZ, Agustín, abgerufen am 1. März 2022
  32. Noticias para Municipios: FUENLABRADA/ Colocados los ‘Ladrillos de la Memoria’ en recuerdo a las víctimas del nazismo, 10. Juni 2021
  33. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: GONZÁLEZ HURTADO, Tomás, abgerufen am 1. März 2022
  34. Deportados: Melchor Antuñano Montalvo, mit einem Porträtbild, abgerufen am 28. Dezember 2019
  35. Ministerio de Cultura y Deporte – Portal de Archivos Españoles: ANTUÑANO MONTALVO, Melchor, abgerufen am 20. Januar 2020