Osthofen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 42′ N, 8° 20′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Höhe: | 89 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,63 km2 | |
Einwohner: | 9736 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 523 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67574 | |
Vorwahl: | 06242 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 055 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Schneller 3 67574 Osthofen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernd Müller (SPD) | |
Lage der Stadt Osthofen im Landkreis Alzey-Worms | ||
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Osthofen ist eine verbandsfreie Stadt inmitten des Wonnegau im rheinland-pfälzischen Landkreis Alzey-Worms. Osthofen wurde am 24. Oktober 1970 zur Stadt erhoben.
Geschichte
Durch archäologische Funde konnte belegt werden, dass die Osthofener Gemarkung am Seebach schon mindestens vor vier Jahrtausenden besiedelt war. Der heutige Ort wurde im Lorscher Codex in einer auf 784 datierten Urkunde als Ostowa erstmals erwähnt. Vermutlich handelt es sich bei Osthofen um eine vom heute eingemeindeten Mühlheim (Osthofen) bzw. von der einstigen merowingischen Königspfalz in Worms-Neuhausen ausgehende Gründung.
Auf dem Osthofener Goldberg wurde möglicherweise schon im 6. Jahrhundert eine Remigiuskapelle errichtet. Hier befand sich der erste größere Gutshof, der sich bis 1195 zur kaiserlichen Burg entwickelte. In Mühlheim erbaute 1215 der Templerorden ebenfalls eine Burg.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Osthofen besteht aus 24 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[2]
SPD | CDU | ödp | FWG | Gesamt | |
2009 | 11 | 7 | 1 | 5 | 24 Sitze |
2004 | 11 | 8 | - | 5 | 24 Sitze |
Bürgermeister
- Wendelin Best (1822–1831)
- Johann Weißheimer II. (1831–1843)
- Georg Friedrich Knierim I.(1843-1850)
- Peter Berger (1851-1853)
- Friedrich Knierim I. (1853-1862)
- Nikolaus Nagel (1862-1864)
- Georg Friedrich Best II. (1864-1867)
- Jakob Beckenbach (1867-1870)
- Johann Rißler III. (1870-1883)
- Simon Friedrich Schill (1883-1892)
- Johann Rißler III. (1892-1897)
- Georg Jakob Konrad (1897-1912)
- Wilhelm Schmitt(1912-1923)
- Carl Brenner (1924-1933)
- Dr.Wilhelm Fuhrländer (1933-1935)
- Dr.Kurt Mildner (1935-1944)
- Heinrich Hundsdorf (1944-1945) (kommissarisch)
- Heinrich Rhein (1945-1946)
- Ludwig Knobloch (1946-1948)
- Walter Aßmann (1948-1956)
- Albert Fischer (1956-1972)
- Günter Metzler (1973–1987)
- Klaus Hagemann (1987–1994)
- Bernd Müller (1994–heute)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f1/Osthofen-bergkirche.jpg/220px-Osthofen-bergkirche.jpg)
- Die evangelische Bergkirche geht vermutlich auf eine aus dem 6. Jhd. stammende Remigiuskapelle zurück, neben der sich ein im Lauf der Geschichte zur Burg befestigter Gutshof ansiedelte. Die heutige Bergkirche ging aus Burg und Kapelle hervor, wobei der Kirchturm vermutlich auf den Fundamenten des Bergfrieds steht. Die Kirche wurde mehrfach umgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt nach einem Brand im 19. Jahrhundert. Der Bergfriedhof wird seit 1648 durchgehend belegt.
- Die katholische Johanniskirche hat ihren Ursprung in einem Tempel des Johanniterordens, ging 1713 an die kath. Kirchengemeinde über, die das Gebäude 1792 entscheidend umbaute. Der Altar der Kirche befand sich ursprünglich in der Wormser Karmeliterkirche.
- Das Rathaus wurde 1902 als Finanzamt erbaut.
- Das Alte Rathaus wurde 1739 als zweites Rathaus des Ortes erbaut.
- In der so genannte Kleinen Kirche, die direkt an das Alte Rathaus anschließt, gingen Bauteile des ersten Rathauses von 1581 auf.
- Das Wasserwerk von 1906 hat eine markante Fassade mit Stilelementen des Jugendstil und des Neobarock.
- Der jüdische Friedhof an der Mettenheimer Chaussee wurde 1832 angelegt und erinnert an die jüdische Gemeinde des Ortes.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Osthofen
-
Altes Rathaus
-
Kleine Kirche
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1949 findet in Osthofen das jährliche Wonnegauer Winzerfest statt. Zu den Höhepunkten der mehrtägigen Veranstaltung zählen ein großer Festumzug, die Krönung der Wonnegauer Weinkönigin sowie die traditionelle Montagsweinprobe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Osthofen ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[3]
Weinbau
Osthofen gehört zum „Weinbaubereich Wonnegau“ im Anbaugebiet Rheinhessen. In der Stadt sind 35 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 465 Hektar. Etwa 68 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 116 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche betrug 429 Hektar.[3]
Unternehmen
Osthofen ist Sitz der Hauptverwaltung der Mälzerei GlobalMalt.
Öffentliche Einrichtungen
Gedenkstätte des ehemaligen KZ Osthofen.
Verkehr
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b7/Osthofener_Bahnhof-_auf_Bahnsteig_zu_Gleis_1-_Richtung_Worms_%28RB_928_636-0%29_24.6.2008.jpg/220px-Osthofener_Bahnhof-_auf_Bahnsteig_zu_Gleis_1-_Richtung_Worms_%28RB_928_636-0%29_24.6.2008.jpg)
Osthofen verfügt über einen Bahnhof mit einem Anschluss an die Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen. Früher gab es auch noch Anschlüsse an die Strecken Altrheinbahn (heute noch Güterverkehr bis Worms-Rheindürkheim), Gickelche und Bahnstrecke Osthofen–Gau Odernheim. Gickelche und Bahnstrecke Osthofen–Gau Odernheim sind in der Zwischenzeit bereits abgebrochen.
In der Nähe befindet sich auch ein Autobahnanschluss zur A 61 sowie in Richtung Rhein zur Bundesstraße 9.
Personen
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Georg Lehmann (*1744, †1817 in Frankenthal)
- Johann Weißheimer II. (*1797, †1883 in Osthofen)
- Oberbaudirektor Friedrich August von Pauli (*1802, †1883 in Bad Kissingen)
- Wendelin Weißheimer (*26. Februar 1838, † 10. Juni 1910 in Nürnberg)
- Dr. Georg Wander (*1841, †1897 in Bern/Schweiz)
- Dietrich Grün - Uhrenpionier und Gründer der "Gruen Watch Company" (*1847, †1910) [4]
- Prälat Adam Schreiber (*1849, †1929 in Worms)
- Franz Best (*12. Oktober 1853;† 16. Oktober 1939), hessischer liberaler Landtagsabgeordneter
- Karl Heinrich Berger (*1861, †1933 in Kandern/Baden)
- Direktor Friedrich Best (*1876, †1936 in Heidenau/Sachsen)
- Heinrich Beckenbach (*5. Februar 1880, †31. März 1964)
- Karl d’Angelo (* 1890; † 1945), Leiter des KZ Osthofen, Schutzhaftlagerführer des KZ Dachau, Polizeidirektor in Cuxhaven und Heilbronn.
- Christian Filips (*22. November 1981)
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johannes Grun (*1646 in Alzey, †1718 in Osthofen)
- Kirchenrat Philip Gerhard Pauli (*1750 in Alzey, †1816 in Osthofen)
- Professor Friedrich Magnus Schwerd (*1792 in Alzey, †1871 in Speyer)
- Professor Dr. Peter Muth (*1860 in der Neumühle oberhalb Mühlheim, †1909 in Osthofen)
- Klaus Hagemann ehem. Bürgermeister und seit 1994 SPD-Bundestagsabgeordneter
Literatur
- Brigitte Kazenwadel-Drews: Osthofen – Ein Rundgang durch die Geschichte. Heidelberg 2006.
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Gruen Artikel Dietrich Grün in der englischen Wikipedia