Dálnice 4

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Dálnice D4 in Tschechien
Dálnice 4
Karte
Dálnice 4
Dálnice 4
Basisdaten
Betreiber: Ředitelství silnic a dálnic ČR
Gesamtlänge: 86,3 km
  davon in Betrieb: 54,7 km
  davon in Bau: 31,6 km

Kraj (Region):

Die Autobahn bei Voznice (2011)
Straßenverlauf
Hlavní město Praha
als S4
(1)  Zbraslav D0 E50 101 102
(2)  Lipence
Symbol: Runter K Výtopně (nur Ausfahrt)
Symbol: Rauf Na Baních (nur Einfahrt)
Strakonická Symbol: Rauf
(5)  Baně
Středočeský kraj
Cukrák Symbol: Runter
Symbol: Rauf Jíloviště
(8)  Symbol: Runter Jíloviště nur Ausfahrt
(9)  Jíloviště Symbol: Runter nur Einfahrt
Übergang aus S4
Líšnice
(14)  Řitka
(18)  Mníšek pod Brdy 116
Mníšek pod Brdy Symbol: Rauf
(21)  Kytín
(24)  Voznice
Voznický potok (270 m)
(27)  Dobříš-sever
Stará Huť Symbol: Runter
Symbol: Bahn Dobříš–Praha-Modřany (100 m)
(36)  Dobříš-jih
Dlouhá Lhota Symbol: Rauf
Skalka Symbol: Runter
(41)  Skalka S18
(45)  Háje 118 604
Übergang in S4
geplante Fertigstellung Dezember 2024
(49)  Milín S66
Grünbrücke (30 m)
über Biokorridor und Straße nach Rtišovic (170 m)
(54)  Těchařovice 604
über 604 (200 m)
Jihočeský kraj
(63)  Lety S19 604
Skalice sowie Symbol: Bahn Protivín–Zdice (600 m)
(70 m)
Krsice (Neubau 2024/2025)
Čimelický potok (70 m)
Grünbrücke (30 m)
(74)  Mirotice 121 604
Lomnice (65 m)
Übergang aus S4
(77)  Radobytce 604
(82)  Symbol: Runter Předotice (nur Ausfahrt) 604
(84)  Nová Hospoda S20 E49 604
Übergang in S4
  • In Bau
  • In Planung
  • Die Dálnice 4 (tschechisch für „Autobahn 4“) ist eine Autobahn in Tschechien, die von Prag nach Nová Hospoda bei Písek führt. Ihre Gesamtlänge wird 86,3 Kilometer betragen. Davon sind 2023 zirka 54,7 km in Betrieb. Auf der Strecke zwischen Jíloviště und Háje (Ausfahrten 9–45) gilt bereits Vignetten- und Mautpflicht.[1] Bis zum 31. Dezember 2015 war sie als Schnellstraße klassifiziert und trug die Bezeichnung Rychlostní silnice 4.

    Im Prager Stadtteil Zbraslav gibt es einen gefährlichen, ampelgesicherten Fußgängerübergang über die Trasse. In diesem Bereich ist die maximale Geschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt, was aber oft nicht eingehalten wird.[2] Dieser Teilabschnitt vom Prager Autobahnring bis Jíloviště wurde wegen des Überwegs sowie einer fehlenden alternativen Straßenverbindung, die den auf einer Autobahn nicht zulässigen Verkehr aufnimmt, nur als Silnice I/4 gewidmet.[3]

    Planungsgeschichte

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    1805 wurde mit dem Bau einer Fernverkehrsstraße nach Passau begonnen. Bis zur Landesgrenze war sie 1833 fertiggestellt. Zunächst nur mit einer Fahrbahn aus Schotter und Kies versehen, erhielt sie 1903 einen größeren Querschnitt und zwischen den beiden Weltkriegen eine staubfreie Decke.[3]

    Der deutsche NS-Staat, der nach der Annexion des Sudetenlandes 1938 und der vollständigen Zerschlagung der Tschechoslowakei 1939 auf dem Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren zahlreiche Reichsautobahnen geplant und zum Bau freigegeben hatte, sah jedoch keine Verbindung zwischen Prag über Passau nach München vor.[4][5][6][7]

    In den 1950er Jahren erfolgte der Bau einer vierspurigen Betonfahrbahn zwischen den Prager Stadtteilen Smíchov und Malá Chuchle. Obwohl Anfang der 1960er Jahre ein weiterer, 4 Kilometer langer Abschnitt bis zur Kreuzung mit der Straße II/102 südlich von Prag-Lahovice errichtet und der Ausbau in Richtung Baně fortgesetzt wurde, fand die Strecke keinen Eingang in das durch Beschluss der Regierung der ČSSR Nr. 286 vom 10. April 1963 geplante Autobahnnetz. Gleichwohl fand bis 1989 der schrittweise vierstreifige autobahnähnliche Neubau bis Příbram statt, denn eine leistungsfähigere Ausfallstraße wurde dringend benötigt.[3]

    Die Tschechische Republik widmete die Trasse als Schnellstraße R 4 und führte unter dieser Bezeichnung die weiteren Planungen. Seit dem 1. Januar 2016 wurde gemäß dem Gesetz Nr. 268/2015 zur Änderung des Gesetzes Nr. 13/1997 die gesamte Schnellstraße R4 Jíloviště – Skalka – Nová Hospoda als Autobahn D 4 in das Autobahnnetz aufgenommen.[3]

    Bau und fertiggestellte Abschnitte

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    Prag – Příbram

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    Mit dem Bau des nördlichen Teils der Dálnice 4, der aus Prag bis in den Raum Příbram führt, wurde bereits in den 1960er Jahren begonnen. Bis 1989 war die etwa 41 Kilometer lange Strecke vollständig unter Verkehr:[3]

    Abschnitt Länge Status Baubeginn Fertigstellung Querschnitt Entwurfs-
    geschwindigkeit
    Besonderheit
    Umfahrung Zbraslav 5,2 km unter Verkehr 1. Dezember 1966 S24,5 100 als Kraftfahrstraße gewidmet
    Zbraslav – Jíloviště 3,4 km 1972
    Jíloviště – Klínec 2,0 km 1969 1971
    Umgehung Řitka 4,2 km 1971 1978 1. Bauabschnitt Klínec, Jirásekova čtvrt' (800 m): Baubeginn 1971, Fertigstellung: 1975; 2. Bauabschnitt Verlegung bei Řitka (3,4 km): Baubeginn 1975, Fertigstellung 1978
    Řitka – Mníšek pod Brdy 3,1 km 1978 1982 1. Bauabschnitt (1,6 km): Baubeginn 1978, Fertigstellung 1981; 2. Bauabschnitt (1,5 km): Baubeginn 1979, Fertigstellung 1982
    Mníšek pod Brdy – Voznice 6,6 km 1975 1981 1. Bauabschnitt (0,5 km) Anschlussstelle Voznice: Baubeginn 1975, Fertigstellung: 1977; 2. Bauabschnitt (3,3 km) Kytín – Voznice: Baubeginn 1976, Fertigstellung 1979; 3. Bauabschnitt (2,0 km) Mníšek pod Brdy – Kytín: Baubeginn 1977, Fertigstellung 1980; 4. Bauabschnitt Anschlussstelle Kytín: Baubeginn 1977, Fertigstellung 1979; 5. Bauabschnitt (0,8 km) bei Voznice: Baubeginn 1977, Fertigstellung 1981
    Voznice – Kodetka 2,1 km 1980 1986 1. Fahrbahn: Baubeginn 1980, Fertigstellung 1984; 2. Fahrbahn: Baubeginn 1983, Fertigstellung 1986
    Verlegung bei Dobříš 3,2 km 1982 1986 in 4 Bauabschnitten umgesetzt
    Dobříš – Obořiště 2,8 km 1978 1983 1. Bauabschnitt (0,4 km) Anschlussstelle Obořiště (Dobříš-Süd): Baubeginn 1978, Fertigstellung 1983; 2. Bauabschnitt (2,4 km) Dobříš – Obořiště: Baubeginn 1980, Fertigstellung 1983
    Verlegung bei Obořiště 3,7 km 1977 1980
    Verlegung bei Dlouhá Lhota 2,9 km 1979 1981
    Dlouhá Lhota – Skalka 1,8 km 1986 1989 R24,5 1. Bauabschnitt (1,3 km) Dlouhá Lhota – Skalka: Baubeginn 1986, Fertigstellung 1988; 2. Bauabschnitt (0,5 km) Anschlussstelle Skalka: Baubeginn 1987, Fertigstellung 1989

    Příbram – Písek

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    Vom südlichen Teil der Dálnice 4 zwischen Příbram und dem Knoten mit der Silnice I/20 im Raum Písek sind bisher nur ein 4,8 Kilometer langer Abschnitt bei Příbram und eine 8,8 Kilometer lange Strecke von Mirotice bis zur Kreuzung mit der Silnice I/20 in Betrieb. Die restliche Trasse befindet sich im Bau, wobei das Vorhaben als Pilotprojekt für private Vorfinanzierungen durchgeführt wird:[8]

    Nr. des Abschnitts Abschnitt Länge Status Baubeginn Fertigstellung Querschnitt Entwurfs-
    geschwindigkeit
    Besonderheit
    S7 Skalka –
    Háje (Silnice II/118)
    4,788 km unter Verkehr 1. April 2015 4. Oktober 2017 R22,5 80
    S8 Háje – Milín 5,460 km im Bau 7. Juni 2021 geplant: Dezember 2024 R25,5 100 privat vorfinanziert
    S9 Milín – Lety 11,600 km
    C11 Lety – Čimelice 2,591 km
    C12 Čimelice – Mirotice 8,460 km privat vorfinanziert; Bau der beidseitigen Tank- und Rastanlage Krsice für 2024/2025 geplant
    C13 Umgehung Mirotice 3,520 km privat vorfinanziert; für den Bau wird die Trasse der in den Jahren 1984 und 1985 errichteten einbahnigen Umgehungsstraße genutzt
    C14 Mirotice – Třebkov 5,880 km unter Verkehr 22. April 2008 16. September 2010 R22,5
    Nová Hospoda (Kreuzung Silnice I/20 und D 4) 0,790 km 22. September 2005 19. November 2007 einschließlich Bau der planfreien Anschlussstelle und der Anbindung an die Silnice I/20 in Richtung Písek

    Fortführung südlich Nová Hospoda

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    Es gab zeitweilig Diskussionen, ob es eine südliche Weiterführung bis an die Grenze zu Deutschland und Anschluss an die dortige Bundesstraße 12, welche heute nur als einfache Staatsstraße 4 (Silnice I/4) existiert, oder eine östliche Weiterführung nach Budweis auf der Route der I/20 geben soll[9]. Die Route in Richtung Deutschland würde das Landschaftsschutzgebiet Böhmerwald durchqueren. Das Tschechische Naturschutzgesetz 114/92 aus dem Jahre 1992 verbietet einen solchen Ausbau. In Richtung Budweis soll die Silnice I/20 auf 2 + 1 Fahrstreifen ausgebaut werden.[10]

    Commons: Dálnice 4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Karte der vignettenpflichtigen Strecken. Státní fond dopravní infrastruktury, 2023, abgerufen am 19. Mai 2023.
    2. Michaela Endrštová/Erika Šedivá: VIDEO: Přechody přes „dálnice“ děsí chodce i řidiče. Hned tak se nezmění. iDNES.cz, abgerufen am 19. Mai 2023 (tschechisch).
    3. a b c d e Historie výstavby dálnice D4. 19. Januar 2016, abgerufen am 19. Mai 2023 (tschechisch).
    4. Reichsautobahnkarte. Stand Ende März 1939. In: Die Straße, Jg. 6 (1939), Heft 9, Beilage „Autobahnweiser“, Volk und Reich Verlag, Berlin, hinter S. 278. Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen, abgerufen am 18. Mai 2023 (Karte).
    5. Autobahn-Übersichtskarte, Stand: 1940. Abgerufen am 5. Oktober 2014 (Bilddatei).
    6. Autobahn-Übersichtskarte, Stand 1. Mai 1941. Abgerufen am 13. November 2014 (Karte).
    7. Die Entwicklung des Netzes von Autobahnen und Fernstraßen nach zeitgenössischen Karten und Plänen. Archiv für Autobahn- und Straßengeschichte/Interessengemeinschaft für historisch-wissenschaftliche Forschung und Dokumentation, abgerufen am 18. Mai 2023.
    8. Ředitelství silnic a dálnic ČR: Úseky Dálnice D4. Abgerufen am 19. Mai 2023 (tschechisch).
    9. Radio Praha: Stockender Verkehr zwischen Tschechien und Deutschland – Abhilfe lässt auf sich warten - Abgerufen am 12. Oktober 2011
    10. ČTK: Z Písku do Budějovic by měla vést střídavá třípruhová komunikace, naváže na dálnici D4. lidovky.cz, 6. Januar 2021, abgerufen am 19. Mai 2023 (tschechisch).