Weyerbusch

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Wappen Deutschlandkarte
Weyerbusch
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Weyerbusch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 50° 43′ N, 7° 33′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald)
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 4,22 km2
Einwohner: 1425 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 338 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57635
Vorwahl: 02686
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 115
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Website: vg-altenkirchen.de
Ortsbürgermeister: Manfred Hendricks
Lage der Ortsgemeinde Weyerbusch im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte
Raiffeisenhaus und Begegnungszentrum
Altes Rathaus von Weyerbusch, jetzt Villa Sonnenhof

Weyerbusch ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.

Weyerbusch ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]

Geographische Lage

Weyerbusch liegt im nördlichen Westerwald. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 8, die hier dem Verlauf der historischen „Hohen Straße“ von Köln nach Frankfurt entspricht. Etwa sieben Kilometer östlich liegt die Kreisstadt Altenkirchen.

Zu Weyerbusch gehören die Ortsteile Hilkhausen, Irlen und Wiesplacken. Höchste Erhebung ist der Asberg mit 334 Meter über NN.

Geschichte

Weyerbusch

Da Weyerbusch an einer Wasserscheide und nicht, wie die umliegenden Gemeinden an Fließgewässern liegt,dürfte die Besiedlung erst später (als etwa vom benachbarten Hilkhausen) erfolgt sein. Alte Flurnamen wie „In der Hofwiese“ lassen vermuten, dass ein einzelnes gehöft Ausgangspunkt der Besiedlung war; namensgebend waren Weiher, die aber alle in späterer Zeit zugeschüttet worden sind. Die weitere Besiedlung orientierte sich an der Durchgangsstraße, wodurch Weyerbusch von Anfang an ein Straßendorf war; Handwerker, Schmiede und Stellmacher siedelten sich an.
Weyerbusch gehörte zum Kirchspiel Birnbach in der Grafschaft Sayn, zuletzt Sayn-Altenkirchen, und wurde erstmals 1593 urkundlich erwähnt.[3] Weyerbusch war eine Poststation derer von Thurn und Taxis auf der seit dem frühen Mittelalter bekannten „Hohen Straße“ von Köln nach Frankfurt.

Im Jahre 1578 standen im Ort drei Höfe; nach dem Dreißigjährigen Kireg waren es bereits sieben Höfe. Im Jahr 1793 hatte der Ort lediglich 102 Einwohner, weniger als umliegende Orte wie Hasselbach, Birnbach oder Werkhausen. 1853 zählte man aber bereits 242 Einwohner.
Im Jahre 1806 kam die Grafschaft Sayn-Altenkirchen und damit Weyerbusch zum Herzogtum Nassau und 1815 zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung wurde Weyerbusch 1817 Sitz der Bürgermeisterei Weyerbusch innerhalb des damals neuen Kreises Altenkirchen. Als Nachfolger der Bürgermeisterei bestand ab 1927 das Amt Weyerbusch, aus dem im Rahmen der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz vorübergehend die Verbandsgemeinde Weyerbusch gebildet wurde, die 1970 der Verbandsgemeinde Altenkirchen zugeordnet wurde.

Von 1845 bis 1848 war Friedrich Wilhelm Raiffeisen Bürgermeister in Weyerbusch. In dieser Zeit gründete er eine Genossenschaft, aus der die bis heute bestehenden Genossenschaftsbanken entstanden sind. Am 1. Mai 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hilkhausen eingemeindet.

Schon Raiffeisen war bemüht, gemeindeeigenes Land an Bauwillige zu günstigen Preisen zu verkaufen. Diese Politik wurde bis in die heutige zeit konsequent fortgesetzt, indem die Gemeinde Land aufkaufte um es als bauland zu erschließen. So entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg Baugebiete wie „Am Alten Born“ oder „Im Seifen“. Durch das starke Wachstum der Gemeinde verfügt Weyerbusch inzwischen über Arztpraxen, Apotheker, Drogerie, Banken, Gewerbebetriebe, Pensionen, kirchliche Sozialstation und weitere Organisationen, was der Ortsgemeinde die Kriterien einer Mittelpunktgemeinde verleiht.

Hilkhausen

Die ehemals selbständige Gemeinde Hilkhausen, der Namensendung -hausen auf eine frühe Besiedlung im 7. Jahrhundert hinweist, hieß in früheren Zeiten Hylighusen und Hilkenhusen. Der Ort wird erstmals im Mirakelbuch von Hilgenroth 1427 erwähnt. um das Jahr 1600 gab es 13 Feuerstellen (= Häuser); die Zahl der Einwohner stieg um 1800 auf 113, 1840 auf 159, 1871 auf 179, 1939 fiel sie auf 124 und 1950 betrug sie 1966, bedingt durch den zuzug von Heimatvertriebenen.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

  • 1815 – 0 241
  • 1835 – 0 341
  • 1871 – 0 420
  • 1905 – 0 482
  • 1939 – 0 504
  • 1950 – 0 613
  • 1961 – 0 907
  • 1970 – 1.078
  • 1987 – 1.138
  • 2005 – 1.450


Gemeinderat

Der Gemeinderat in Weyerbusch besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden. Die 16 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf drei Wählergruppen.[4]

Religionen

Neben den beiden Landeskirchen (Katholische und Evangelische) ist auch eine Freikirchliche Evangelikale Gemeinde vertreten, das Evangeliumschristen Baptisten Missionswerk e.V.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Weyerbusch hat einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler.[5]

  • Die ehemalige Raiffeisen-Bürgermeisterei, ein Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert.
  • Die Katholische Kirche St. Josef, ein aus Bruchstein errichteter neugotischer Saalbau, gebaut Ende des 19. Jahrhunderts.
  • Preußischer Meilenstein an der ehemaligen Fernstraße von Köln nach Frankfurt (heute Bundesstraße 8).

Liste der Kulturdenkmäler in Weyerbusch

Bildmaterial

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
  3. Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, Seite 422, ISBN 3-922244-80-7
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Altenkirchen, Seite 21 (PDF)

Weblinks