Wikipedia:Kurier/Ausgabe 7 2016

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Abzocke für Commons-Bilder durch Bildagenturen?

Foto zum Nationalsozialismus auf den Commons. In Niall Ferguson: Kissinger. Der Idealist, 1923-1968, Propyläen, Berlin 2016, ISBN 978-3-549-07474-9 findet es sich auf den Bildtafeln zwischen S. 352 u. 353, Quellenangabe im Bildnachweis S. 1120: "alamy".

Urheberfragen haben uns in jüngster Zeit vor allem in dem Kontext beschäftigt, als das Hochladen von Kunstwerk-Reproduktionen auf den Commons eventuell eine Urheberrechtsverletzung darstellt, auch wenn die Urheberrechte für die Kunstwerke selbst abgelaufen sind, siehe den Kuriereintrag vom 22. Juni des Jahres: Gerichtsurteil zur Reproduktion alter Werke. - Ein Fall mit anderem Vorzeichen ergab sich kürzlich.

Die Fotoagentur Getty Images forderte die Fotografin Carol M. Highsmith zur Zahlung von 120 Dollar auf, da sie auf ihrer Homepage ein Foto aus dem Portfolio von Getty Images ohne Lizenz verwendet habe. Bei dem Bild handelt es sich jedoch um ein Foto, das Highsmith selbst aufgenommen hatte!

„Die Fotografin entdeckte“ so schreibt z.B. Spiegel Online „dass Getty mehr als 18.000 Bilder von Highsmith in seinem Portfolio vermarktet - und dafür Gebühren verlangt. Highsmith hatte ihre Bilder allerdings der amerikanischen Library of Congress gestiftet, damit die Allgemeinheit sie lizenzfrei nutzen kann. Zudem kam heraus, dass auch andere Agenturen wie Alamy für ihre Fotos Gebühren verlangen.“ - Der Sachverhalt und die Quellen sind inzwischen auch im schon genannten Artikel Getty Images beschrieben bzw. verlinkt.

Im ersten Band der Henry-Kissinger-Biographie des „Star-Historikers“ Niall Ferguson finden sich zwei Bilder, die die Nachfahren des Fotografen Ferdinand Vitzethum für jegliche Nutzung freigaben und die vor einigen Jahren in erster Linie für die Artikel Zeit des Nationalsozialismus und Geschichte Deutschlands zu den Commons hochgeladen wurden. Da der Uploader im Besitz von Originalabzügen ist und der jetzige Eigentümer der Fotoplatten - aber nicht der Urheberrechte - keine Abzüge mehr zulässt bzw. an hier nicht erfüllte Bedingungen knüpft, kommen als ursprüngliche Quelle nur die Commons in Frage. Bei einem der wiedergegebenen Bilder gab Ferguson die Bildagentur Alamy im Bildnachweis als Herkunft an.

Man darf wohl davon ausgehen, dass dies kein Einzelfall ist und Bildagenturen einen regen und gewinnträchtigen Gebrauch von den Bildern auf den Commons machen. SI 31.7.

Nizza – zwei Wochen später

In einer inoffiziellen Challenge hatte unter dem Eindruck des Terroranschlags von Nizza Benutzer:WikiAnika dazu aufgerufen, dem Terror von Daesch etwas Positives entgegen zu setzen, indem man möglichst viele Artikel zu Nizza und seiner Umgebung schreibt, um so zu zeigen, daß Nizza eben nicht für Terror und Tod steht. Eine gute Idee, wie manche fanden. In den zwei Wochen entstanden unter anderem die folgenden Artikel:

Als einer derjenigen, die Artikel beigetragen haben, danke ich Schlesinger, Rlbberlin, Atamari und Kritzolina. Außerdem danke ich WikiAnika für den Anstoß zu dieser Aktion.

Als Ressourcen für die Findung weiterer fehlender Artikel über Nizza und Umgebung stehen nach wie vor bereit:

Hierbei ist für die, die nicht gerade beste Französisch-Kenntnisse haben, die letzte Seite interessant, weil hier auch viele Artikel enthalten sind, die nur sekundär mit Nizza zu tun haben, etwa Sportler, die an in Nizza stattfindenden Sportwettbewerben teilgenommen haben.

Dem Chronisten obliegt abschließend die Pflicht, nicht unerwähnt zu lassen, daß auch der perfide Anschlag bei Rouen sich in Wikipedia niedergeschlagen hat. Nicht nur ist ein Artikel zu diesem Meuchelmord entstanden, erfreulicherweise wurde der Artikel zu Gemeinde Saint-Étienne-du-Rouvray erweitert; gesucht werden noch Autoren, die zum Forêt de la Londe-Rouvray (fr), zum Nachbarort Gouy (Seine-Maritime) (fr), zur englischen Partnerstadt Felling (Tyne and Wear) (en; heute zu Gateshead gehörend) und zu den Personen Arthur Join-Lambert (1839–1917, Historiker, fr), Émile Masqueray (1843–1894, Anthropologe und Schriftsteller, fr) sowie Marcel Brout (1877–1957, Gewerkschafter und Politiker, fr) etwas sinnvolles schreiben. Außerdem bräuchte der Artikel über den hier verstorbenen Friedrich Karl von Preußen (1893–1917) ein paar Belege. MaB 30.7.

Wie lizenzwidrige Klones der Qualität der Wikipedia schaden

Auch Dolly ist nur schwer als Klon zu erkennen

Bin heute bei Recherchearbeiten auf eine Unterseite von state.gift gestoßen. Der Text kam mir irgendwie bekannt vor – weil ich ihn geschrieben hatte. Die Bilder dagegen sind ganz offensichtlich aus den Tiefen des Webs entnommen. Für den Text und auch alle anderen, die ich beim Überfliegen der freien Online-Enzyklopädie [1] mir angeschaut habe, gilt: lizenzwidrig aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Keinerlei Hinweise auf die Quelle(n). Dazu noch auf der Website links ein Copyright, also auch noch Copyfraud. Im Disclaimer steht unter anderem:

„4. Quellen der Grafiken und Textinformationen auf State.gift Website.
4.1. Unsere Fotos.
4.2. Kostenloses Online-Quellen.“

[2]

Naja, das stimmt so nicht. Aber noch deutlicher wird die Rechtsauffassung des Betreibers unter DMCA & Copyright abuses disclaimer. Da steht unter anderem:

„1.Absolute legality of the use of images or text at State.gift
All images and text on this site are used legally and does not violate copyright law. Our site is an educational resource and not a commercial. We do not sell our image or kontetn [sic.].“

[3]

Auch steht dort der Betreiber mit Adresse in Guangzhou. Angeblich alles ganz legal, nicht kommerziell und nur für Bildungszwecke. Nun, das passt aber nicht ganz zu der Aussage in „Über uns“:

„Unsere Business-Kunden können auf ihre Website State.gift Werbung oder andere nützliche Informationen, die Sie oder SEO Links zu Ihrer Website hinzuzufügen, oder zu entfernen (zu ersetzen) einige Informationen auf der Website State.gift.“

[4]

Diese Seite ist dank der vom Betreiber eingesetzten CAT überhaupt recht lustig:

„Geben Sie einfach, was Sie in das Suchfeld suchen und du wirst deine Antwort! [..] Wenn Sie unsere Website gefällt, können Sie Geld zu spenden, uns zu der Standort besser!“

Klar, dass man da mit einer freundlichen E-Mail oder gar Abmahnungen gar nichts erreichen kann. Also mal wieder jemand, der Inhalte aus der Wikipedia und anderen Quellen aufbereitet und nicht lizenzkonform nutzt, um damit ein bisschen Kohle zu machen. Hatten wir schon, kennen wir doch schon seit Jahren. Das perfide hier ist aber, dass offensichtlich auch langjährige, erfahrene Autoren nicht erkennen, dass es Wikipedia-Inhalte sind. Die Suche nach state.gift im Artikelnamensraum der Wikipedia listete drei Artikel, bei denen Belege eingefügt waren, die auf Artikel bei state.gift verwiesen. In einem weiteren Fall war es „nur“ ein Weblink:

  1. Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum (das Original) und die nicht lizenzkonforme Kopie [5]
  2. Klaus Kauker (das Original) und die nicht lizenzkonforme Kopie: [6]
  3. Hasso von Boehmer (das Original) im Artikel Jungsturm (Bewegung) und die nicht lizenzkonforme Kopie: [7]
  4. Zhuge Jin (das Original) und die nicht lizenzkonforme Kopie: [8]

Durch den Mix aus guten Wikipedia-Texten (ja Selbstlob) und aus dem Netz „entnommenen“ guten Fotos, die scheinbar einen Bezug zum Text haben, entstehen zum Teil eklatante Fehler. Im obigen Beispiel des Artikels Hasso von Boehmer steht bei state.gift unter der Überschrift Hasso von Boehmer: Nach dem Krieg ein Bild, das Hasso von Boehmer darstellen soll (Mouse over benutzen). Tatsächlich wurde Hasso von Boehmer aber drei Tage vor Kriegsende hingerichtet und das Bild zeigt in Wirklichkeit seinen Bruder Thilo von Boehmer. In diesem Beispiel wurden natürlich auch die Wikipedia-Fehler [9] übernommen, aber das sei nur am Rande vermerkt.

Klone wie state.gift sind als Quellen in der Wikpedia natürlich völlig ungeeignet. Die Nutzung würde zur Selbstreferenzierung führen. Die verdeckten Klone sind als solche nur schwer zu erkennenn (keine Quellenhinweise, deutlich andere Aufmachung als Wikipedia). Wie lässt sich deren Nutzung in der Wikipedia vermeiden?

  1. Aufklärung (dazu dieser Beitrag)
  2. Benutzer ansprechen (getan)
  3. Solche Seite melden und blacklisten lassen (kommt nach diesem Posting) ARK 27.07.

(Inaktive) Admins sorgen für Vernichtung des Regenwaldes!

...oder welche Begründung gibt es eigentlich seine Lebenszeit damit zu verwenden, zig Admins eine Stimme auf die AWW zu drücken? Für mich persönlich kann ich sagen: Es gibt wichtigeres. Nachdem das ganze die letzten Tage zugenommen hat, hat heute jemand damit begonnen, sich überall da einzutragen, wo es nur geht. (Namen sind Schall und Rauch, aber wer sucht, der wird finden, und zwar leicht). Langsam wundere ich mich, warum es noch keine Anfrage für einen Bot gab, ich meine man sagt ja, ab so 50 Edits Handarbeit lohnt sich ein Bot.

Nun für sie verfügbar: Der AWW-Bot. Geben sie mir ihre Signatur, eine nach nichts klingende Begründung oder gar keine, einen Anfangsbuchstaben, einen Endbuchstaben, und ich sorge mit 15 Edits pro Minute für Action, für einen ordentliche Shitstorm für alle, die so doof waren, einen Nutzernamen zu wählen, der zwischen diese Buchstaben im Alphabet liegt! Ich werde dafür sorgen, das sie ihre Freunde an einem Deadmin haben. Und mit Deadmin meine ich DEADmin!!

Nur um das kurz darzustellen: Ich habe absolut nichts dagegen, wenn man sein Stimmrecht wahrnimmt, aber was bringt es im echten Leben alle Parteien abzulehnen, ohne selber eine Lösung zu haben? (Ich verstehe Nichtwähler nicht - Es sind Jahrzehnte Menschen für Demokratie und Wahlrecht gestorben, und das wirft man weg? Irgendeine Partei gibt es, und sei es eine kleine, wenn die viele wählen, ist die nicht mehr klein. Wenn es keine gibt: Gründe eine. (Alternativ: ungültig wählen, dann ist man wenigstens in der Statistik drinne, oder ist es zum Wahllokal zu weit? Dann ist man doch eher zu faul. Mal schauen, bei der nächsten Wahl fangen bestimmt Personen auf dem Weg dahin ein paar Pokémons, dann dürfte es vllt mehr dorthinziehen *SNCR*))

Warum nun allen (oder sehr vielen) eine Stimme hinterlassen? Stimme hinterlassen heißt im Prinzip ja, das man mit der Arbeit oder zumindest dem Verhalten eines Admins unzufrieden ist (Zulange ungewählt = Das Verhalten keine freiwillige WW zu starten), ohne selber mit gutem Beispiel voranzugehen?

Nun ja, mein persönliches Fazit ist jedenfalls, das es albern ist, jemanden, der ein Ehrenamt innehat, dafür zu kritisieren, das er sich die Freiheit nimmt, es nicht auszuführen. Wer immerhin noch etwas leistet (Gemeint: Ein Logeintrag/edit pro Jahr, damit nicht auto-deadmin), der zieht sich halt doch nur etwas aus dem Ehrenamt zurück, was sein Recht ist, da freiwilliges Amt? Was ist daran schlecht?. (Wer das Innehaben des Adminrechte als Amt, und nicht als ein Ehrenamt ansieht (ein Ehrenamt ist freiwillig), der sollte mal fix seine Wikipedia-Gebühr an das Finanzamt zahlen, damit die Admins ihren Lohn auch bekommen! So dürfen sie nicht wenigstens inaktiv werden, wenn sie nicht vom Staate suspendiert werden wollen.)

Neu: Der Admin-bleib-bloss-aktiv-Bot. Definiere eine Zeitspanne (ab 24 Stunden), und wenn der Admin solange inaktiv/offline bleibt, wird er automatisch auf diverse Prangerlisten gesetzt, und von allen die bereits den AWW-Bot, ein weiteres Angebot aus unserem Sortiment, nutzen, bekommt er jeweils eine Stimme! Denn ein Admin, der inaktiv ist, ist eine Schande, ein Taugenichts, und er zerstört den Regenwald, also stopppt ihn der Umwelt zuliebe, verdammt noch mal!

Zwischendurch: Eine kleine Umfrage: Wer gibt seinen Führerschein ab, wenn er ein Jahr nicht fährt?

Jemand der sein Ehrenamt nicht nutzt, verursacht damit auch kein Problem (meine Meinung). In diesem Sinne: Gegen Stimmen aufgrund von Problemen bei der Amtsausübung ist nichts einzuwenden, aber woher sollen denn die anderen wissen, wie es "richtig" geht, wenn es keiner von denen, der sie kritisiert, mal persönlich vorführt, wie es denn geht? Luke 20.07

Dieser Artikel kann Spuren von Ironie, Sarkasmus, Humor, Parodien und sogar Ernstgemeinten Aussagen (stark gesundheitsgefährdend) enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie bitte den Artikel genau, um Humor, gegen die sie allergisch reagieren, sofort zu ignorieren und einen Clows zu konsultieren oder wenden sie sich an einen Humorversteher in ihrer Nähe.

Anm.: Der Autor hofft, das die Mehrheit der Lesenden diesen Artikel nicht zu ernst nimmt, dennoch sich Zeit nimmt, einmal die Ernstgemeinten Aussagen zu erkennen, und über diese Nachzudenken. Sollten sie Humorbefreit sein, nehmen sie bitte Rücksicht auf den Autor, dieser ist nicht gegen Allergieschäden aufgrund von Satiereallergien versichert.

Wem es nicht passt: "Satire muss bewusst verletztend sein, sonst ist es keine Satire" (Urban Priol). Wer es zu ernst nimmt, für den gilt: "Die Leute haben zu viel Abitur" (Jan Böhmermann)

An der Quelle sitzen

Die Technische Informationsbibliothek in Hannover ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Es handelt sich um die weltweit größte Spezialbibliothek für Technik und Naturwissenschaften. Ein Ort wie geschaffen für einen Wikipedianer. Aktuell wird dort im 2013 eröffneten Open Science Lab ein Wikipedian in Residence gesucht (siehe Stellenausschreibung). Die Vollzeitstelle ist zunächst auf drei Jahre befristet und kann auch in Teilzeit ausgeübt werden. Bewerben dafür kann man sich noch bis zum 12. August 2016. Finanziert wird dies durch ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Titel „NOA – Nachnutzung von Open-Access-Abbildungen: Entwicklung eines Verfahrens zur automatischen Sammlung, Erschließung und Bereitstellung von Open-Access-Abbildungen aus dem technischen Fächerspektrum mittels der Infrastruktur von Wikimedia Commons und Wikidata“.

Wikipedians in Residence beziehungsweise korrekter benannt Wikimedians in Residence haben eine lange Tradition in Bibliotheken und anderen kulturellen Einrichtungen. Der erste Wikimedian in Residence war Benutzer:Wittylama, der von Juni bis Juli 2010 im British Museum in London war. Seitdem gab es mehr als 100 WiR-Kooperationen und –projekte.

Auch Wikimedia Deutschland sucht zur Zeit nach Input, Kooperationen und Beteiligung im Bildungsbereich. Das neue Fellow Programm Freies Wissen fördert die Öffnung von Forschung und Lehre im Sinne von Offener Wissenschaft. WMDE möchte hier die „politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Freies Wissen stärken“ und „gemeinsam mit den Communitys Inhalte durch Kooperationen mit Institutionen befreien“. Eine Möglichkeit an der Diskussion mitzuwirken wird auf Meta geboten: Auf meta:Wikimedia Deutschland/Fellowprogramm/Partizipationsphase ist jede(r) dazu aufgerufen, sich mit Vorschlägen, Inhalten, Fragen und Kommentaren zu beteiligen. GK, 26. Juli 2016

Alles Ratte, oder was?

Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte

Als Autor von Tierartikeln wird man in der Wikipedia ja in der Regel etwas belächelt: Wer interessiert sich auch für die tausende von Tierarten und wen jucken hunderte Hörnchen, Mäuse und Ratten, die eh kein Mensch auseinanderhalten kann? Ein Grundrauschen als Hintergrund der "wirklich wichtigen" Themen, gemeinsam mit anderen Orchideenthemen, die viele eigentlich lieber unterhalb des Relevanz-Radars sehen würden. Das Interesse an den einzelnen Viechern ist auch tatsächlich (mit Ausnahmen) gering und die meisten Tierartenartikel werden nur wenige Male pro Monat aufgerufen. Warum also schreiben Autoren trotzdem über diese Tierarten, statt sich "Wichtigerem" zu widmen?

Das Gesagte trifft natürlich auch für die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte zu, die dank der Benutzerin:Melly42 seit Juli 2014 einen Artikel in der Wikipedia hat, der über die Jahre im Schnitt weniger als einmal pro Tag aufgerufen wurde ... Seit dem 14. Juni 2016 ist das allerdings anders - an dem Tag schossen die Aufrufzahlen auf 262 und am Folgetag sogar auf 1016 Aufrufe (und damit fast auf das Niveau populärer Arten wie dem Löwen) und blieben etwa eine Woche bei über 100 Aufrufen pro Tag, mittlerweile liegen sie bei etwa 10 Aufrufen:

Aufrufzahlen Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte in der deutschsprachigen Wikipedia Juni/Juli 2016

Was war also geschehen, dass eine dieser Mäusearten solch ein Interesse auslöste? Der Hintergrund ist leider tragisch: Am 14. Juni verkündete die britische Tageszeitung The Guardian die Nachricht, dass diese Ratte wohl als erste dokumentierte Säugetierart nachweislich durch die Folgen des globalen Klimawandels ausgestorben ist. Sie lebte auf der kleinen Insel Bramble Cay am nordwestlichen Ende des Great Barrier Reef vor Australien. Die nur noch etwa drei Meter über den Meeresspiegel herausragende Insel wurde in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig überschwemmt, wodurch die Vegetation und auch die Tierwelt dramatisch zurückgegangen war - von der bis dahin auf der Insel endemischen Rattenart fand sich bei einer Suche 2016 kein einziges Exemplar mehr und die Art wurde offiziell als ausgestorben eingestuft. Die Nachricht wurde weltweit aufgegriffen und veröffentlicht.

Zurück zur Frage: Warum schreiben Autoren über diese Tierarten? Neben dem persönlichen Interesse ist es wohl vor allem der Wunsch, die Fülle der Arten auch in der Wikipedia adequat darzustellen und einen Einblick in die enorme Vielfalt und Biodiversität zu geben. Das Ziel, alle etwa zwei Millionen beschriebenen Arten von Lebewesen ohne Einsatz von Bots beschreiben zu können, ist dabei sicher in Jahrzehnten nicht zu erreichen (in der deutschsprachigen Wikipedia sind aktuell etwa 43.500 Arten beschrieben) - aber jeder einzelne Artikel ist ein kleiner Schritt in diese Richtung. Mit 990 existierenden Artikeln zu Nagetieren erscheint das Ziel, alle 2280 Arten und die dazugehörigen Gattungen und Familien in den nächsten 1x Jahren zu erreichen fast schon realistisch - auch wenn sich nur eine Handvoll von Autoren abseits der weltbewegenden Themen durch die globale Tierwelt arbeiten. AR, 22. Juli 2016

Der exzellente Umgang mit Artikelautor(inn)en

Ella steht auch total auf Maschinentexte.

Bekanntlich behandelt die deutsche Wikipedia neue und bereits vorhandene Autor(inn)en auf eine geradezu exzellente Weise: kaum da und schon nix wie rein ins Team. Weil diese Autorenfreundlichkeit so weltberühmt ist, kann sich Wikipedia vor Autor(inn)en kaum noch retten; die Neuanmeldungen hochmotivierter Leute zwingen geradezu die Server in die Knie. Selbstverständlich nur in der Theorie. Schreibt so ein Spack wirklich einen Beitrag mit Hand und Fuß, wird er schon sehen, was er davon hat (sie natürlich: desgleichen; ist mangels Masse jedoch eher ein exotisches Vorkommnis). Ein neues Brillianzstück der in dem kleinen Portälchen versammelten Schwarmintelligenz ist diese Diskussionsseite (Kurzinfo wie bei SPON: sie hat zwischenzeitlich 100.000 KB). Das Ärgernis: ein über 70 Jahre alter Popsong – bei dem aktuell allerdings noch nicht ausgemacht ist, ob man ihn „Pop“, „Blues“ oder sonstwie zu nennen hat. Um die Darstellung kompakt zu halten: Wesentliche Streitpunkte sind Wichtigkeiten wie etwa die, ob es erlaubt ist, „Weed“ mit „Unkraut“ zu übersetzen (wie der – nach WP-Maßstäben sicher nichtsnutzige – Duden vorschlägt), ob die Zählung von Coverversionen strikt ab 1+ nach der Urversion anzufangen hat und entsprechend in dem Lemma kenntlich gemacht werden muß und schließlich die Grundsatzfrage, ob eine „Menge X“ von Coverversionen ein nicht ausschreibbares Tabuthema in Musikartikeln ist oder eventuell doch, wie der sogenannte Autor in seiner regelunkundigen Beschränktheit, ja sogar Dummheit, meinte, meinen zu müssen.

Sicher hat die zwei Wochen tobende Artikeldiskussion noch mehr Highlights in petto. Das Ende vom Lied schließlich war, dass der Artikelersteller – nein: leider nicht die Kurve kratzte und sich dahin verzog, wo immer sein Pißgerät von PC stand – sondern nachgab und die Essenz der in den Tagen zuvor von seinem Kontrahenten reklamierten Kritikpunkte widerwillig, aber sogar eigenhändig in den Artikel stellte. Anders als bei dem unmotivierten Erstautoren, der nach 100.000 KB und diversen Anwürfen die Segel streckte und einfach seine Ruhe wollte, handelt es sich bei dem Kontrahenten um den allseits gut beleumdeten Wächter eines ebensogut beleumundeten Wikipedia-Portals. Weitere Highlights – ein lustiges 3M-Voting, wie man Begriffe so übersetzt, dass sie mit Version von Autor und Duden nicht übereinstimmen oder das phänomenale Desinteresse der sicher mit wichtigeren Dingen beschäftigten Projektadmins an dem Fall wollen wir hier nicht weiter ausführen. Was bleibt als Fazit? Wikipedia hat ein Problem. Die Anzahl hochmotivierter Autorinnen und Autoren steigt zwar exorbitant, und auch ein paar alte wären sogar noch da. Allerdings ist mit den Texten dieses Menschenmaterials nichts anzufangen. Viel zu unperfekt für die hohen Ansprüche einer Enzyklopädie.

Sorry, oups … im Kurier erscheinen neuerdings ja nur noch Artikel, die nach vorne gedacht sind. Natürlich ein Mißverständnis. Die Lösung steht vor der Tür, respektive ist nur noch ca. fünf Jährchen weg: Maschinenartikel. Dank der Innovationsfreude der allwissenden Foundation sind die ersten Kits bereits in der Experimentierphase. Ist diese Innovation erst mal weiter, kann Wikipedia sich ganz auf seine vorzügliche Kernkompetenz konzentrieren: das Verwalten. Lemma-Bearbeiter(innen) im ursprünglichen Sinn braucht es dann nicht mehr. Was auch heißt: weniger Konflikte, weniger VM. Eigentlich kann man Autor(inn)en dann auch ganz freisetzen. Maschinengeschrieben läse sich der Konflikt-Artikel in etwa so: „Why Don’t You Do Right ist Blues aus 1941 oder 1943 Swing von Peggy Liane und Orchester Ben Goodman. Haut rein Joe McCoy und ist Weed Smoker’s Dream.“ Das verstehen dann endlich auch alle. rz, 21. Juli 2016

Technische Wunschliste: Der Versionsblätterer kommt

Die Balken zeigen die jeweilige Bearbeitungsversion an. Wenn die Maus auf einen der Balken zeigt, werden Bearbeitungskommentar und weitere Metadaten angezeigt. Balken, die nach oben gehen, stehen für hinzugefügten Inhalt. Balken, die nach unten gehen, stehen für entfernten Inhalt. Mit den Pfeilen können 2 Versionen ausgewählt und aufgerufen werden.

Anzeige aller Bearbeitungskommentare im Diff“ ist ein Wunsch aus der Umfrage Technische Wünsche 2015. Dieser Wunsch wurde vom Team der Softwareentwicklung durch die Entwicklung der Mediawiki-Erweiterung „RevisionSlider“ umgesetzt. Der „Revision Slider“ (in freier deutscher Übersetzung: „Versionsblätterer“) ist inspiriert von DerHexersRevision Jumper“ und basiert auf einer ersten Idee des Community Tech Teams der WMF.

Der „Versionsblätterer“ ermöglicht auf einer Übersichtsleiste in der Vergleichsansicht das schnelle „Blättern“ durch die Versionen. Bis zu 500 Versionen können derzeit geladen werden. Es werden jeweils Bearbeitungskommentar, Benutzer, Datum, Größe der Seite, Größe der Bearbeitung sowie die Markierung „kleine Bearbeitung“ beim Bewegen der Maus über die Übersichtsleiste angezeigt. Mit der Markierung zweier Versionen auf der Leiste wird der jeweilige Versionsunterschied aufgerufen und angezeigt. Anstatt wie bisher ausschließlich Klick für Klick durch die Versionen gehen zu können und für das Ansehen dazwischenliegender Versionen einen neuen Versionsunterschied in der Versionsgeschichte auswählen zu müssen, können nun zusätzlich beliebige Sprünge innerhalb einer Ansicht mit allen Versionen gemacht werden.

Voraussichtlich ab Freitag, den 22. Juli ist der Versionsblätterer als Beta-Funktion verfügbar und kann im „Alltagsbetrieb“ ausprobiert werden. Dazu muss in der persönlichen Leiste oben rechts unter „Beta“ der Haken bei „Versionsblätterer“ gesetzt werden. Für Fehlermeldungen und Verbesserungsvorschläge kann gerne die dortige Diskussionsfunktion genutzt werden. Das Team freut sich über Feedback, um den Versionsblätterer weiter verbessern zu können. Neben der deutschsprachigen Wikipedia wird der Versionsblätterer in dieser ersten Runde noch in der arabischsprachigen sowie in der hebräischsprachigen Wikipedia als Beta-Funktion verfügbar sein (T140232, T140551, T140545).

Die Technische Wunschliste wird vom Team der Softwareentwicklung bei Wikimedia Deutschland betreut. Damit ist die Wunschliste auch Teil der Jahresplanung bei WMDE, die wie immer im Sommer stattfindet. Im Rahmen der Jahresplanung freut sich das Team über Input zu einigen Fragen hier auf der Seite: WP:Technische Wünsche/Jahresplanung 2017. bm (wmde), 20.7.

Kleine Freuden #13: Le Corbusiers Häuser in der Weißenhofsiedlung als UNESCO-Weltkulturerbe in Denkmalliste eingetragen

Zur Mitmach-Reihe Kleine Freuden siehe den Kurzartikel in Ausgabe 11/2015. Auch Dein Beitrag ist willkommen!
Jetzt: UNESCO-Weltkulturerbe
Welterbe

Schon vor vielen Wochen hatte ich angefangen, heimlich, still und leise (geht auch in der Wikipedia!) die 23 Bezirke von Stuttgart als Liste der Kulturdenkmale in Stuttgart neu einzustellen. Zusammen mit den Listen von Kornwestheim, Ludwigsburg und der überarbeiteten Esslinger Liste sollte sie den vielen Besuchern der WikiCon 2016 in Kornwestheim einen Anreiz geben, Fotos zu machen und vor allem die Kulturdenkmale der baden-wüttembergischen Landeshauptstadt mit guten Aufnahmen zu versehen. Dabei hofft man immer, dass es zu weiteren freiwilligen Arbeiten wie Kategorisieren bei Commons und zu einigen Denkmalartikeln kommt. Jedes geschützte Denkmal ist ja von Haus aus relevant.

Am heutigen Montag las ich im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel „Dachterrassen für alle“[10], dass zwei Häuser in „meiner“ Stuttgarter Liste (Weißenhof) den Status des UNESCO-Welterbe bekommen haben – und das im dritten Anlauf! Der Eintrag war eine kleine Freude im Leben eines Wikipedianers, der sich vor allem der Denkmalpflege und dem Denkmalschutz in ganz Deuschland verschrieben hat.

Diese Tatsache – auf die ganz Stuttgart stolz ist – konnte ich in diese Kulturdenkmal-Liste zu den zwei Häusern des Architekten Le Corbusier eintragen und im Artikel Weissenhofmuseum ergänzen. Ich hoffe, dass viele weitere Wikipedianer ebenfalls solch kleine Erfolgserlebnisse haben, wenn sie nun daran gehen, die von mir eingestellten Denkmallisten zu ergänzen und zu bebildern. Denkt alle daran, dass im September wieder der Fotowettbewerb Wiki loves Monuments läuft und rings um Kornwestheim hunderte von Kulturdenkmalen auf schöne Bilder, Kategorien bei Commons und Denkmalartikel warten. Und vielleicht ist dann wieder der eine oder andere Freudenartikel im Kurier zu lesen, wenn ein User gut im Fotowettbewerb abgeschnitten hat und unter die Preisträger gekommen ist! Didi43, 18.7.

Das Lokal K als Study Hub der Kiron Open Higher Education

Logo von Kiron

Vorgeschichte: Wir, das Team vom Lokal K, haben bereits letztes Jahr, als die Flüchtlinge nach Deutschland kamen, überlegt, ob und was wir zur Unterstützung der Flüchtlinge tun könnten. Das Lokal K steht nunmal tagsüber fast immer leer; es ist eine Ressource, die man nutzen kann und muss. Wir hörten davon, dass dringend Räume gesucht wurden, um Sprachkurse abhalten zu können. Ein erster Kontakt zu einer lokalen Willkommensinitiative verlief einerseits vielversprechend, die Nutzung scheiterte dann leider an unklaren Zuständigkeiten. Wir wollten wenigstens einen verbindlichen Ansprechpartner haben, der im Fall des Falles auch die Verantwortung übernimmt.

Ein Video erklärt die Funktionweise von Kiron (Englisch)

Nun hatte Anfang 2015 der Hauseigentümer gewechselt und mit dem neuen Eigentümerpaar, das nur 4 Häuser weiter wohnt und das Lokal K/die Wikipedia sehr mag, kamen wir dieses Jahr zur vorgenannten Thematik ins Gespräch. Schnell fasste das Eigentümerpaar den Entschluss, selber mit anzupacken. Aus den Vermietern sollten Nutzer des Lokal Ks werden, eine tolle Wendung :-) Im Laufe des Frühjahrs 2016 wurde Kontakt hergestellt zu dem Berliner Start-Up Kiron Open Higher Education. Kiron will mit lokalen Study Hubs für Geflüchtete bestehende Barrieren auf dem Weg zu einer Hochschulbildung abbauen. Die Einrichtung ist selbst keine staatlich anerkannte Universität, sondern bietet den Teilnehmern ihres Programms die Möglichkeit, nach zwei Jahren eines Onlinestudium mittels MOOCs an eine der Partnerhochschulen zu wechseln, die nach dem dritten Studienjahr im Erfolgsfall den Bachelor-Abschluss verleihen kann (sog. „2+1 Modell“). An einer Infoveranstaltung im Bürgerzentrum Köln-Ehrenfeld im Juni nahm auch der Reporter teil.

Seit Ende Juni nun dient das Lokal K zweimal wöchentlich tagsüber als Studienstützpunkt für Flüchtlinge. Inzwischen hat sich ein kleines Study Hub Team gebildet, das den Raum aufschließt, Tee/Kaffee kocht und die von Kiron (als Spende von Google) zur Verfügung gestellten Chromebooks an die studierenden Flüchtlinge ausgibt. Bis jetzt sind es noch nicht allzuviele Teilnehmer, genaue Zahlen liegen dem Reporter leider noch nicht vor. Die Anmeldefrist nach der Infoveranstaltung, an der immerhin ca. ein Dutzend Flüchtlinge teilnahm, war sehr knapp bemessen. Das Team vom Lokal K freut sich jedenfalls sehr darüber, dass die Nutzung jetzt gesteigert werden konnte. (ray, 18.7.)

WikiCon Region Stuttgart: Es lohnt sich, zu kommen!

WikiCon Region Stuttgart
WikiCon Region Stuttgart

Wir vom Programmteam sind überwältigt von der Vielfalt, der Originalität und, vor allem, der Qualität der eingereichten Vorschläge. Wir können voller Überzeugung sagen: Für jedes Interesse und jeden Geschmack wird etwas dabei sein. Manchen wird sogar die Qual der Wahl drücken, was er aus dem reichen Strauß an Angeboten mitnehmen soll. Vielen herzlichen Dank an alle, die Beiträge eingereicht haben! Am 20. August könnt ihr das gesamte Programm auf der Projektseite finden.

Neben Vorträgen und Arbeitsgruppen rund um das Thema Wikipedia und ihre Schwesterprojekte erwarten dich erstklassige externe Beiträge aus dem Landesarchiv, aus Kultur und Politik, aus dem Denkmalschutz, Ausstellungen zu Projekten des Freien Wissens innerhalb und außerhalb der Wikipedia, Exkursionen, Wiki Loves Cocktails ... und noch vieles mehr. Also: Meldet euch an!, kommt am 16. bis 18. September nach Kornwestheim.

In einem großen öffentlich zugänglichen Foyer könnt ihr mit einem eigenen Stand präsent sein und könnt euer Projekt Wikipedianern und interessierten Gästen vorstellen.

Für das WikiCon-Team Region Stuttgart: MP, RudolfSimon und Wnme, 16.7.

GLAM on Tour in Sachen Forschung und Technik

GLAM-Teilnehmer testen einen Lastenkran nach Plänen von Leonardo da Vinci
Kurzfilm von Ziko zur Ausstellung „Leonardo. Bewegende Erfindungen“ (Zum Starten auf das Dreieck klicken)

Wikipedia Bonn hatte am Wochenende des 2. und 3. Juli 2016 zur Schreibwerkstatt ins Deutsche Museum Bonn eingeladen, die kurzerhand von den Teilnehmern zu einer GLAM-on-Tour-Veranstaltung umdeklariert wurde. Zum Kennenlernen nahmen einige Teilnehmer des GLAM-Treffens bereits am Freitagabend am Bonn-Stammtisch teil, der sein abruptes Ende kurz vor dem Anpfiff eines Spiels der Fußball-EM 2016 fand. Am folgenden Morgen bereitete das Auffinden des Museums ortsunkundigen Teilnehmern leichte Probleme. Der Wikipedia-Artikel vor dem Treffen zeigte es in einem roten Glaspalast, tatsächlich befindet es sich im einst als Schwimmbad vorgesehenen Keller des Wissenschaftszentrums Bonn.

Obwohl es in dem Museum um Forschung und Technik nach 1945 geht, begann das GLAM-Treffen am Samstagmorgen mit Erfindungen von Leonardo da Vinci (1452–1519). Prof. Horst Langer, der mit Studierenden für uns die Reise aus Ostwestfalen auf sich genommen hatte, präsentierte die Wanderausstellung „Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen“ der FH Bielefeld. Danach ging es in die WP-Schreibwerkstatt zur Neuanlage bzw. Überarbeitung von WP-Beiträgen in einem extra für uns angemieteten Raum mit ausgelegter Literatur. Weitere Highlights waren ein astronomischer Vortrag von Paul Hombach und eine Einführung in die Teilchenphysik durch einen fachlich vorbelasteten Museumsmitarbeiter.

Prof. Karl-Heinz Althoff erklärt uns den Bau eines Teilchenbeschleunigers

Als Überraschungsreferent trat der über 90-jährige Physiker Karl-Heinz Althoff auf. Nach Anweisung eines Wikipedia-Fotografen hatte er vor dem von ihm miterbauten Teilchenbeschleuniger zu posieren, nachdem er zuvor Grundlegendes seiner früheren wissenschaftlichen Tätigkeit mitsamt Anekdoten aus der Entstehungsgeschichte der Anlage vorgetragen hat. Im Ergebnis ist Wikipedia um einige Artikel und Wikimedia Commons, um etliche Fotos sowie einen Videofilm von Ziko reicher, was sich der Dokumentationsseite entnehmen lässt. Hervorzuheben ist das überaus große Engagement der Museumsmitarbeiter, das weit über das übliche Maß hinausging. Vielen Dank nicht nur für Brötchen und Kaffee nicht nur am Sonntagmorgen! Abschließend ist zu hoffen, dass das GLAM-Treffen ein kleiner Beitrag gegen die drohende Museumsschließung aufgrund von Etatkürzungen der Stadt Bonn war. 15.07. AH

Wiki Loves Earth 2016 (Deutschland)

In der Mitte Deutschlands, im hessischen Fulda, traf sich die diesjährige WLE-Jury, um die Platzierungen für die aus ihrer Sicht besten 100 Bilder des Fotowettbewerb „Wiki Loves Earth“ festzulegen. Neun Jurymitglieder und ein „Schlagmann“, der die Bilderpräsentation und Wahlsoftware steuerte, stellten sich dieser nicht einfachen Aufgabe.

Dieses Jahr hatten die motivierten Teilnehmer der Kampagne „Wiki Loves Earth“ wieder im Mai nur einen Monat Zeit, um ihre Fotos hochzuladen. Mehr als 18.200 Bilder wurden eingereicht, das sind fast 30 Prozent mehr als im vorherigen Jahr. Dieses Mal wurde wie schon beim vergangenen „Wiki Loves Monument“-Wettbewerb das Vorjury-Tool eingesetzt, um „Spreu von Weizen“ zu trennen. Dabei haben angemeldete Teilnehmer der Community die Bilder mit Punkten zwischen 1 und 5 bewertet, die allermeisten Bilder mindestens sechsmal. Aus dieser Bewertung haben wir rund 730 Bilder genommen, die eine durchschnittliche Bewertung von mindestens 3,0 Punkten erhalten hatten. Eine Neuerung gab es noch dieses Jahr, die Community konnte diese Auswahl einsehen, bevor die Jury-Sitzung begann. Ein paar fleißige Helfer im Hintergrund konnten dadurch noch letzte Prüfungen an den Bildern vornehmen und so feststellen, ob sie überhaupt in einem Naturschutzgebiet aufgenommen worden waren. Einen Sachverhalt haben wir zu Beginn der Jury-Sitzung erneut besprochen und daraufhin einen Entschluss gefasst. Wie in den Regeln formuliert ist, wünschen wir keine Autorenvermerke (umgangssprachlich „Wasserzeichen“) in den Bildern. Dadurch wurden einige gute Bilder vorzeitig ausgeschlossen.

Wer beim Vorjury-Tool mitgemacht oder einen Blick auf die Auswahl geworfen hatte, bekam schon einen Eindruck, wie breit die Motive gestreut waren. Topografisch ist wieder alles vertreten, angefangen vom Wattenmeer der Nordsee bei Schleswig-Holstein und Niedersachsen über die Kreidefelsen von Rügen bis zum hochalpinen Gelände in Bayern. Teils sind die Einreichungen über das Ziel hinausgeschossen, indem von deutscher Seite aus ein österreichisches Gelände fotografiert wurde.

Auch Flora und Fauna waren dieses Jahr gut vertreten. Hier zeigten sich die Favoriten der Vorjury. Es schafften 22 Tierfotos, mehrheitlich von fliegenden Tieren wie Falter oder Vögel, unter die besten 100 Fotos. Sieben Mal war die Flora im Fokus. Die Geologie war rund zwölf Mal im Fokus. Der Rest sind mehr oder weniger Landschaftsaufnahmen. Bei der Zählweise soll man aber nicht so streng sein, viele Landschaftsaufnahmen haben auch einen starken Bezug zur Geologie. Beispielsweise sieht man im Siegerbild „Allgäuer Hochalpen“ von dem Fotografen Puusterke im linken oberen Bildausschnitt, wie stark das Gebirge im Laufe der Zeit gefaltet worden ist. Damit hat das Bild auch einen hohen enzyklopädischen Wert.

Den Sonderpreis der meisten Platzierungen in der Top-100-Liste erhält der Fotograf Boschfoto, er hatte nur einen ganz kleinen Vorsprung vor Derzno – den der Verfasser hier doch zumindest namentlich erwähnen möchte. Der Sonderpreis 2, den die Jury vergeben durfte, geht an den Fotografen Hjbueh für sein Bild mit den Teichfröschen. Das Bild ist auch gleichzeitig das Bild auf dem Platz 33. → Mehr zu den Ergebnissen

Wie immer wird die Top-10-Auswahl zum internationalen Wettbewerb weitergereicht. Vielleicht haben unsere Bilder im internationalen Vergleich eine Chance. Die Jury wünscht es den Fotografen. 14.07. ata

Content Translation Tool im Selbstversuch, Teil 4 oder so

Seit etwa einem Jahr gibt es als Beate-Fet Beta-Feature das Content Translation Tool (weiter nur CTT), das ein Interface zur Verfügung stellt, welches die Übersetzung aus anderen Sprachversionen erleichtert. Leider gibt es immer noch keine Hilfeseite in dieser Wikipedia dazu. Seit meiner letzten Berichterstattung hat das Tool erhebliche Fortschritte gemacht. Der größte Teil des Sourcetext-Mülls, den das Tool erzeugte, ist jetzt weg. Das Tool verarbeitet jetzt auch mit Wikisyntax erzeugte Tabellen und übernimmt solche Vorlagen, die (nicht nur in Bezug auf das Lemma sondern auch funktionell) in Quell- und Zielwikipedia gleich sind. Letzteres ist vor allem wichtig bei den Zitationsvorlagen.

Screenshot mit CTT-Interface

Für Benutzer, die das CTT noch nie ausprobiert haben, sei dessen Funktionsweise kurz umrissen: Das Interface besteht aus drei Spalten. Links wird der Quellartikel in der zu übersetzenden Sprache angezeigt, in der Mitte der übersetzte Artikel für das Zielwiki, wobei das CTT via Wikidata die entsprechenden Lemmata, so sie existieren, bereits hinterlegt, und in der rechten Spalte erfolgt die Anpassung von Links, wobei AJAX-mäßig Vorschläge gemacht werden. Außerdem werden hier Kurzvorschauen der jeweiligen markierten Links in der Quell- und (falls vorhanden) Zielwikipedia angezeigt.

Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang der DE-Alleingang mit Vorlage:Internetquelle und Vorlage:Literatur, die es in anderen Sprachversionen nicht gibt. Leute, verwendet NICHT diese proprietären Vorlagen, ihr behindert die Internationalisierung von Inhalten! Ärgerlich ist auch, daß die Aktivisten, die diesen deutschwikipedistischen Mist pushen, genau diejenigen sind, die eine Aktualisierung von Vorlage:Cite web, Vorlage:Cite news, Vorlage:Cite journal und Co. verhindern, indem sie eine Neuanlage von Vorlage:Citation seit Jahren blockieren. Es sind im übrigen dieselben Benutzer, die für die Löschung von Vorlage:Harvnb sorgten und seither Übersetzern von Artikeln, die diese Vorlagen verwenden, das Leben schwer machen, weil diese Vorlageneinbindungen mühsam und zweitaufwendig manuell ersetzt werden müssen. Es sind somit auch diejenigen, die 99,9 der Lua-Programmierung dominieren. Man kann nur hoffen, daß die Funktionalität dieser internationalen Standards genügenden Vorlagen – man denke auch an Literaturverwaltungsprogramme wie Zotero, Mikroformate wie COinS und bibliographische Metadaten wie Dublin Core – irgendwann über Magic Words direkt in die MediaWiki integriert werden, um die am Not-invented-here-Syndrom leidenden rückwärtsgerichteten Bremser der DE-Wikipedia zu unterlaufen. Auch im Interesse von Übersetzern in anderen Sprachversionen, die unsere Inhalte in ihre Sprachversionen übernehmen wollen. Genau! Verwendet Vorlage:Cite web, Vorlage:Cite news, Vorlage:Cite book usw. und werft Vorlage:Literatur und Vorlage:Internetquelle raus aus "euren" Artikeln, um Benutzern anderer Sprachversionen die Nutzung der von euch geschaffenen Inhalte zu erleichtern!

Das noch eher unbekannte CTT-Icon

Auch nach einem Jahr leidet das CTT leider noch unter Kinderkrankheiten, aber es wäre ja auch ein Wunder, wenn ein WMF-Projekt anders ablaufen würde. Es ist bspw. immer noch nicht möglich, vor der Veröffentlichung der Übersetzung andere Kategorien zu verwenden, als per Interwiki aus dem Quellartikel zur Verfügung stehen (man kann diese entfernen, aber nicht ändern oder andere setzen), man kann im Quelltext verwendete Vorlagenparameter nicht ändern – das ist besonders lästig in Bezug auf die Datumsformate in Zitationsvorlagen –, und leere Tabellenzellen, die nur zur Farbcodierung dienen, werden nicht korrekt übernommen. Letzteres ist vor allem ein Problem in Wahlergebnistabellen. Nervig ist auch, daß der über das Menu "Beiträge" erreichbare Unterpunkt "Übersetzungen" nicht per Rechtsklick in einem neuen Fenster geöffnet werden kann.

Besonders nervig ist auch, daß automatische Übersetzungen in der Relation nach DE-Wikipedia verwehrt weden. In anderen Sprachrelationen stehen diese über Yandex zur Verfügung. Offenbar traut man Nutzern, die das CTT verwenden, weniger zu, als Nutzern, die per Google Translate Artikel übersetzen und auf herkömmliche Weise Übersetzungen einstellen. Nach meiner Einschätzung hatten die Entwickler offensichtlich mores vor der hiesigen Community, und wieder einmal wurden so die eigenverantwortlichen Autoren der Wikipedia bevormundet.

Warnung! Wie jeder weiß, daß Rauchen die Gesundheit gefährdet, kommt auch dieser Text zum CTT nicht ohne caveat aus: Benutzer, die das CTT verwenden, müssen damit rechnen, daß ihr liebevoll oder aufwendig übersetzter Artikel schneller durch ein Qualitätssicherungsbapperl entwertet wird, als sie kucken können und die softwarebedingten Mucken beseitigen können. Man sollte sich dadurch nicht entmutigen lassen. MaB 13.7.

Abschied von Siegfried

Siegfried im Museum Haus Hövener
Siegfried (links) wird zum Ehren-Steiger geschlagen

Wie heute bekannt wurde, ist unser langjähriger Mitarbeiter Siegfried von Brilon, Siegfried Wendel, am 8. Juli im Alter von gerade erst 63 Jahren nach längerer Krankheit verstorben. Von Dezember 2007 bis Juni dieses Jahres war er in unserem Projekt aktiv und hat sich in dieser Zeit zu einem der Rückgrate vor allem im Sauerland entwickelt. Ein Höhepunkt seiner Wikipedia-Arbeit war zweifelsohne die erstklassig organisierte GLAM-on-Tour-Station Bergbau im Sauerland. Die Veranstaltung kam durch seine guten Beziehungen zu seiner geliebten Heimat Brilon, die sich auch in seinem Namen niederschlug, zustande und hatte große Strahlkraft auch über die eigentliche Veranstaltung hinaus. In Anerkennung seiner geleisteten Arbeit wurde Siegfried im Rahmen der Veranstaltung auch zum Ehren-Steiger (siehe zweites Bild, Siegfried ist links zu sehen) ernannt.

Ich erinnere mich an einen warmherzigen, herzlichen Menschen, der mit seiner offenen Art Menschen zusammen bringen konnte. An einen wenn auch entfernt lebenden Freund, mit dem ich trotz der Entfernung viel Kontakt hatte. Ich erinnere mich an seine Anekdoten, an seine immer wieder zum Ausdruck gebrachte Liebe zu seiner Familie und seiner Heimat. Noch vor wenigen Tagen habe ich dem Hexer erzählt, dass ich ein Buch für Siegfried habe, das ich ihm endlich zukommen lassen müsste. Es war am Tag seines Todes. Manche Dinge darf man nicht zu lange aufschieben. Es gibt Lücken, die man einfach nicht mehr füllen kann. Siegfried hinterläßt eine solche Lücke und ich bin gerade tief traurig und kann kaum noch die Tränen zurück halten. Ich bin aber auch dankbar, einen solchen Menschen kennen gelernt zu haben. Eine Kondolenzliste wurde eingerichtet, wo man sich noch einmal von diesem wunderbaren Menschen verabschieden kann. Siegfried, du fehlst jetzt schon.MC, 12.7.

arles für immer?

Bertram Brockhouse, vor 1949, im besten zeugungsfähigen Alter.

Liest eigentlich irgendjemand unsere Artikel? Wenn ja, bemerkt er Fehler? Wenn ja, behebt er sie?

Bertram Brockhouse ist ein Nobelpreisträger. Immerhin. Kein C-Promi oder 5.-Liga-Spieler. 1994 erhielt Brockhouse den Nobelpreis für Physik für die Entwicklung von Techniken zur Streuung der ungeladenen Kernteilchen, ungefähr sieben Jahre bevor unser kleines Taschenlexikon an den Start ging, zehn Jahre bevor eine IP einen Stub zu der Person anlegte. Ein Jahr nach der Anlage des Stubs, im August 2005, machte sich der 2007 viel zu früh verstorbene und allseits geschätzte Srbauer daran, aus dem Stub einen enzyklopädischen Artikel zu machen. Dabei unterlief ihm ein kleiner Flüchtigkeitsfehler, so wie wir alle sie ständig machen: Er nannte Brockhouses jüngsten Sohn versehentlich arles Leslie. Nicht so schlimm, es gibt ja das Wikiprinzip. Von kleineren Änderungen wie Verlinkungen und Kategorien abgesehen, ist der Artikel aber heute nach elf Jahren, mutmaßlich tausenden Aufrufen und über 70 Änderungen im Wesentlichen immer noch der Artikel von Srbauer – sicherlich ein Zeichen der Qualität von Srbauers Arbeit. Und bis heute stand arles Leslie als sechstes Kind im Artikel.

Auch ich habe heute eine dieser zahllosen Mini-Änderungen vorgenommen, einen halben Satz und eine Kategorie ergänzt. Nicht der Rede wert. Den Artikel habe ich nur diagonal gelesen. Irgendwie blieb mein Auge aber an arles Leslie hängen. Wenn Amerikaner – und auch Deutsche – ihre Kinder Paris nennen, warum nicht auch nach dem südfranzösischen Städtchen Arles? Aber als Kleinschreibung, das wäre doch in den 1940er oder 1950er Jahren sehr avantgardistisch gewesen. Wahrscheinlicher ist doch eher Charles Leslie; und ja, die Webseite der Nobelstiftung gibt auch diesen Namen an! Aber wie konnte dieser (mutmaßliche) Vandalismus in den Artikel kommen? Wieso wurde der Vandalismus gesichtet? Und wie lange steht das schon so im Artikel? Die Versionsgeschichte entlarvte: kein Vandalismus, elf Jahre! Und so stellte ich mir die Fragen, die diesen Beitrag einleiten. Und eine Frage stelle ich noch, die gerne umseitig diskutiert werden darf: Funktioniert das Wikiprinzip überhaupt? D01, 12.7.
Update: Inzwischen gibt es einen kleinen Editwar um die Frage, ob die Namen der Kinder überhaupt im Artikel stehen sollten. Seufz. D01, 14.7.

Kleine Freuden #12: Die Hebung eines Foto-Schatzes aus (un-)längst vergangenen Tagen

Zur Mitmach-Reihe Kleine Freuden siehe den Kurzartikel in Ausgabe 11/2015. Auch Dein Beitrag ist willkommen!
Ansicht der Baustelle des Pfändertunnels im Jahr 1975. Das Foto von Helmut Klapper ist ein Beispiel für die zahlreichen Bilder aus VOLARE

Im Jahr 2015 digitalisierte die Vorarlberger Landesbibliothek in einer umfassenden Aktion den Bestand der sogenannten Landesbildstelle Vorarlberg, also das offizielle Bildarchiv des westlichsten österreichischen Bundeslands. Diese umfangreiche Sammlung, die maßgeblich auf das Schaffen des von 1972 bis 1994 im Auftrag der Landesbildstelle tätigen Fotografen Helmut Klapper zurückzuführen ist, wurde in der Folge der breiten Öffentlichkeit online zugänglich gemacht. Während die rund 17.000 Diaaufnahmen Klappers bereits komplett digitalisiert wurden, wurden von den mehr als 100.000 Negativaufnahmen bislang ca. 1000 Filme digitalisiert und online unter http://pid.volare.vorarlberg.at – also im sogenannten Vorarlberger LandesRepositorium – zugänglich gemacht (die Anspielung auf das italienische Wort Volare, fliegen, bzw. das bekannte Lied ist wohl nicht ganz zufällig). Mittlerweile sind dort allein in der Sammlung der Landesbildstelle über 38.100 Bilder in mehr als 3000 Ordnern abrufbar, wobei die meisten dieser Fotos einen klaren Bezug zum wirtschaftlichen und politischen Geschehen im Bundesland Vorarlberg von den 1970er-Jahren bis in die frühen 1990er-Jahre aufweisen.

Nun ist das natürlich alles sehr schön und für die interessierte Öffentlichkeit sicherlich nützlich, doch es stellt sich die Frage, inwiefern das mit der Wikipedia zu tun hat. Zunächst sah es leider so aus, als ob VOLARE für uns als Bildquelle verschlossen bleiben würde, weil die dortigen Aufnahme durchwegs als CC-BY-NC-SA 4.0 (Creative Commons Attribution Non commercial Share Alike 4.0) lizenziert und damit wegen des Ausschlusses der kommerziellen Weiternutzung nicht nach Wikipedia oder in unser Schwesterprojekt Wikimedia Commons transferiert werden durften. Ein gewaltiger Bilderschatz wurde also der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ohne, dass die freie Enzyklopädie Wikipedia davon hätte profitieren können. Anfang Februar 2016 kam allerdings Bewegung in die Sache: Ein neu angemeldeter Benutzer mit dem vielsagenden Benutzernamen User:Vorarlbergerlandesbibliothek lud am 3. Februar insgesamt fünf Fotos in Commons hoch, die aus VOLARE stammten und Landespolitiker der 1970er-Jahre zeigten. Diese Bilder – offensichtlich hochgeladen von einem Mitarbeiter der Landesbibliothek – regten den Autor dieser Zeilen an, Kontakt zu einem Freund in der Vorarlberger Landesregierung aufzunehmen, um nochmals über die für uns ungünstige Lizenzierung der Bilder zu sprechen.

Von da an ging alles sehr schnell. Nachdem der Freund den Kontakt zum Direktor der Landesbibliothek hergestellt hatte, konsultierte dieser die Rechtsexperten seines Hauses, um die Lizenzfrage klären zu lassen. Wenige Emails und Tage später erreichte den Autor dieses Texts die erfreuliche Nachricht, die Landesbibliothek als Rechteinhaberin der Bilder habe sich dazu entschieden, die Lizenz aller Bilder, deren Urheberrechte sie eindeutig selber besitzen (also zunächst jene der Landesbildstelle) auf die deutlich weniger restriktive Lizenz CC-BY 3.0 (Creative Commons Attribution 3.0) zu ändern. Dies macht es nunmehr möglich, die Bilder aus dem vorhandenen Fotoschatz zu heben und auf Commons zu transferieren, um sie in zahlreichen Wikipedia-Artikeln zu nutzen, wo bislang eine historische Lücke vorherrschte. Das strahlende Gesicht des Autors dieser Zeilen kann sich jeder selbst ausmalen und dabei womöglich bereits in den auf Commons in der Category:Images from the Vorarlberger Landesrepositorium abgelegten Bildern stöbern. Gerne sind alle Wikipedianer dazu eingeladen, selbst die zahlreichen Bilder auf VOLARE zu durchstöbern und diese bei Bedarf nach Commons zu transferieren. Ein gewaltiger Schatz wartet darauf, gehoben zu werden! Plani, 7.7.

Wikimania 2016 – eine Belohnung, eine Inspiration und viele Herausforderungen für die Zukunft

Der Ausflug zur Alpe di Esino

Die Wikimania 2016 in Esino Lario war unglaublich schön, ich habe alles sehr genossen. Der Ort selbst ist einfach wunderschön, wir hatten Glück mit dem Wetter und so fühlte sich vieles trotz intensivem inhaltlichen Arbeiten nach Urlaub und Entspannung an. Die Organisatoren und Helfer vor Ort waren mehr als freundlich, das Essen fantastisch und reichlich, das Begleitprogramm bunt – leider habe ich es nur einmal geschafft wirklich an einem Ausflug in die Umgebung teilzunehmen. Dafür hat sich dieser mehr als gelohnt: Nach einem für mich alte Frau abends doch recht anspruchsvollen Anstieg auf eine Alm, bei der mir ständig nette junge Herren aus aller Welt Hilfe anboten, konnten wir den Männern vom italienischen Alpenverein beim Grillen zusehen, bevor wir ein wunderbares Abendessen serviert bekamen. Leider war der Kuchen beim Zwischenstopp in Esino fehlgeleitet worden, deshalb gab es als Nachtisch „nur“ Espresso und Grappa oder Cognac, dafür gab es zur Pasta frisch gekauften Ricotta von der nächsten Alm. Bevor wir uns an den Abstieg bei Sonnenuntergang über dem Lago di Como entlang machten (ich bin schon sehr gespannt auf noch mehr Bilder von unter anderem Bobo11), gab es noch einen kulturellen Höhepunkt – eine geplante Gesangseinlage von unseren Gastgebern und anschließend eher spontane Darbietungen von drei deutschen Teilnehmerinnen, einem nepalesischen Ehepaar, einer Userin aus Lesotho und mehreren indischen Teilnehmerinnen. Ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde!

Damit wären wir schon bei den Inspirationen – die Begegnungen mit Wikipedianern und Wikipedianerinnen aus aller Welt waren sehr spannend, mein Blickfeld hat sich deutlich erweitert und ich habe viele kleine und große Anregungen für Artikel, Projektmöglichkeiten, Lösungsideen zu Konfliktsituationen mitgenommen. Teils eben aus den persönlichen Gesprächen, teils aus den Talks die ich besucht habe. Am liebsten würde ich mich gerade aufteilen, und an allen möglichen Enden nur noch Wikipediadinge tun – die Wikipediasucht hat mich fest in ihren Krallen!

Was ich wirklich ernsthaft angehen möchte ist das Projekt der WikiCities, das ich ja schon im Kurier vorgestellt habe. Interessierte sind jederzeit willkommen, sich auf meiner Disk hier, auf der verlinkten Metaseite oder über Mail bei mir zu melden. Daneben finde ich die Idee einer WikiWomenWorld Conference absolut reizvoll – ich habe auf dem WikiWomen's Lunch von Katherine Maher Feedback bekommen, dass das für sie vorstellbar ist und sie sich wünscht, dass Unterstützerinnen und Interessierte aus allen communities sich melden – aber ob ich das auch noch schaffen werde? Nebenher habe ich mir nämlich auch noch vorgenommen, an meinem bereits oben verlinkten Thema dran zu bleiben und zu erforschen, was die einzelnen Chapter weltweit bisher zu dem Thema sagen oder tun und welche Ressourcen es bisher gibt, Wikipedianerinnen mit mehr als dem üblichen kleinen Hau zu begleiten, oder denjenigen beizustehen, die sich mit problematischen Konflikten auf diesem Hintergrund auseinandersetzen. Herausforderung allerortens also. Und was ich so von anderen deutschen Teilnehmern gehört habe, arbeiten sie auch alle fleißig an neuen Projekten. Ich bin gespannt, von ihnen zu hören, was sich wo weiter entwickelt hat! (Kri, 1.7.2016)

Aufsteller für verschiedene Wikimedia-Projekte verfügbar

Für Veranstaltungen rund um die Wikimedia-Projekte, gibt es neben den bekannten Wikipedia-Roll-ups nun auch Aufsteller mit den jeweiligen Logos weiterer Schwesterprojekte. Diese können kostenlos über den Technikpool bei Wikimedia Deutschland geliehen werden. NR (WMDE)

TextCat oder: Die Suche wird mehrsprachig

Die Wikipedia-interne Suche wurde um sprachübergreifende Suchergebnisse erweitert. TextCat heißt die Software, die einem unter bestimmten Umständen Ergebnisse aus einer andersprachigen Wikipedia anzeigt. Die Voraussetzungen sind: a) die lokale Suche nach dem Suchbegriff bringt 0 Ergebnisse, b) TextCat erkennt die Sprache, in dem der Suchbegriff geschrieben ist und c) die Suche in dem anderssprachigen Wiki liefert ein Ergebnis. Beispiel: Die Suche nach resistive strain gauges bringt kein Ergebnis in der deutschsprachigen Wikipedia, daher wird der Text Es gibt auf dieser Website keine der Suchanfrage entsprechenden Ergebnisse. Suchergebnisse von der englischen Wikipedia. mit einer Ergebnisliste aus der englischsprachigen Wikipedia angezeigt. Weitere Details auf der Ambassador-Mailingliste: Language detection for Special:Search queries. (ray, 27.7.)

Wer wird Veep?

Ausgiebig wurde bis zum vergangenen Freitag in der amerikanischen Presse spekuliert, wen Hillary Clinton zu ihrem Running Mate erkiesen würde: Senator Sherrod Brown aus Ohio, den Wohnungsbauminister Julian Castro, den Landwirtschaftminister Tom Vilsack, oder sogar eine Frau, womöglich gar Elizabeth Warren, den Linksausleger aus Massachusetts? Nö, denn wie der Atlantic am Freitagmittag richtig prognostizierte, fiel die Wahl natürlich auf denjenigen Kandidaten, an dessen Wikipedia-Artikel in der vorangegangenen Woche am intensivsten gefrickelt wurde: Mit knapp 90 Edits hängte Senator Tim Kaine aus Virginia seine Konkurrenten in den en:Special:RecentChanges mühelos ab und sicherte sich so die Nominierung zum Vizepräsidentenamt. EW, 26.7.

Schludrige Artikel bleiben auch nach einzelnen Verbesserungen „schludrig“

Ich hab mal wieder einen Personenartikel (Horst Pietschmann) überarbeitet und musste feststellen, dass primitivste Flüchtigkeiten Jahre lang Bestand hatten, obwohl auch gestandene Wikipedianer und Admins tätig waren. Ich fände es angebracht, wenn die „Verbesserer“ nicht nur ihre Entdeckung ergänzen oder korrigieren, sondern sich auch den übrigen Inhalt ansehen. Manche Flüchtigkeiten sind einer seriösen Enzyklopädie einfach unwürdig. GMH, 26.7.

Unbekanntes Amerika: Die Welt des Seth Kinman

Seth Kinman

Wie wär's mit einer kleinen Rotlink-Challenge, sozusagen einer Variante von „Drei Wünsche frei“? Die Idee ist mir gerade gekommen, als ich mal wieder den Artikel Seth Kinman aufgerufen habe. Diesen hatte ich bereits 2010 aus der englischen Wikipedia übersetzt, fasziniert von dieser schillernden Figur zwischen Skurrilität, abstossender Brutalität und überraschendem Heldenmut. Der englische Artikel wurde inzwischen deutlich weiterentwickelt, während bei uns nicht viel passiert ist.

Was aber vor allem auffällt, das sind die vielen Rotlinks zu zweifellos relevanten Orten, Personen und anderen potentiellen Artikelgegenständen, von Fort Humboldt über das Lied The Arkansas Traveler bis zum Künstler Alfred Waud. Die Welt des Seth Kinman, so könnte man etwas übertreibend sagen, ist bei uns ein einziger grosser Rotlink. Ich habe Lust, endlich etwas dagegen zu unternehmen. Die englische Wikipedia bietet hier meist eine gute Grundlage - für einen übersetzten, gekürzten, ergänzten Artikel, ganz nach Belieben, aber man muss das Rad jedenfalls nicht immer neu erfinden. Mein Angebot ist daher: Für jeden bislang roten Link aus Seth Kinman, zu dem jemand hier einen Artikel schreibt oder übersetzt, werde ich ebenfalls einen solchen Link bläuen - je nach Zeit und Lust mehr oder weniger umfangreich, vielleicht auch nur als soliden (hoffe ich!) Stub. Erstellte oder geplante Artikel (letztere damit es nicht zu Überschneidungen kommt) können einfach auf meiner Diskussionsseite gemeldet werden :-). Gestumblindi, 25.7.

Neues von der Wikimanic

Schwarzer Rauch
   aus dem Maschinenraum
 ...

– wahrschaut von Jo., 22.07.

Und:
Ein riesengroßes Dankeschön an @Erik Zachte für seinen großartigen Job!

Kurzfristige Partizipation zu Schwerpunkt 4 gestartet

Im Rahmen der Partizipationsphase der Jahresplanung 2017 kann ab sofort auf Meta abgestimmt werden, welche politischen Ziele WMDE in 2017 mit besonderem Nachdruck verfolgen soll. Bezogen ist die Abstimmung in erster Linie auf den neuen Schwerpunkt 4 „Politische und rechtliche Rahmenbedingungen für Freies Wissen stärken“. Insgesamt sind 14 einzelne Ziele aufgelistet und kurz erklärt. Die Abstimmung ist offen bis zum 5. August 2016 und die Ergebnisse werden hoffentlich sowohl zeigen, welche Themen den angesprochenen wikimedianischen Kreisen wichtig sind, als auch, wo gegebenenfalls noch Informationsbedarf besteht. jhw, 21.07.

Olympia-Special bei Schon gewusst?

Datei:Olympia 2016 - Rio (2).svg

In etwas mehr als zwei Wochen beginnen die XXXI. Olympische Spiele in Rio den Janeiro. Auch wenn in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit der Rahmen etwas eng ist, möchte ich hiermit offiziell zum dritten Olympia-Special bei Schon gewusst? aufrufen. Gesucht werden wie bei den letzten beiden Auflagen neu erstellte Artikel zum Themenbereich Olympische Spiele, die am Tag der Eröffnungsfeier (Freitag, 5. August 2016) auf der Wikipedia-Startseite präsentiert werden können und unsere Leser trotz aller Querelen rund um gekaufte Sportgroßereignisse, nationales Massendoping, ausgebeutete Arbeiter, Umweltsünden und/oder abgesetzte Präsidentinnen in die richtige Stimmung bringen.

Die nominierten Artikel sollten eine gewisse Qualität aufweisen, mit Quellenangaben belegt sein und einen interessanten Aspekt rund um die Olympischen Spiele beleuchten. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf den üblichen Verdächtigen wie Sportlerbiografien rund um die Olympischen Spiele der Neuzeit – auch interessante Themen zu z. B. den Olympischen Spielen der Antike, Sportstätten, Funktionären und Förderern sowie Listenartikel sind willkommen. Ebenso Artikel die sich kritisch mit den Olympischen Spielen und Sport beschäftigen (was, der McLaren-Bericht ist noch rot!?). Anregungen können eventuell auch die beliebtesten Artikel der letzten beiden Auflagen liefern. csr, 21.07.

Danke, Merlissimo

Ohne Klage rund um die Uhr tätig, stets im Dienst der schreibenden und bebildernden Autorinnen und Autoren unterwegs, unermüdlicher und eigentlich unverzichtbarer Helfer für viele Portale und Wiki-Projekte: die Rede ist vom MerlBot. Sein Besuch bei diversen Seiten, auf denen er stoisch die Listen der neuen Artikel oder die Qualitätssicherungskandidaten aktualisierte, war so sicher wie das Amen in der Kirche. Bis gestern. Zwei Edits machte das automatisch ablaufende Skript am 20. Juli noch, dann war Schicht. Wer die Auftragsseite oder Wikipedia:Bots beobachtet, weiß, warum: der „unsichere Zugang“ via http (statt https) zur Programmierschnittstelle der Wikimedia-Server wurde durch die Wikimedia Foundation endgültig geschlossen. Ehrenamtliche Botbetreiberinnen und -Betreiber in der Wikipedia sind solche Änderungen (gerne auch kurzfristig) gewohnt, und der Autor des MerlBots, Merlissimo hat oft genug bewiesen, dass er in der Lage ist, die Skripte anzupassen – seine Diskussionsseite gibt ein beredtes Zeugnis davon …

Doch warum ist dieses Mal alles anders, warum schweigt der Merlbot? Aus persönlichen Gründen ist Merlissimo seit Anfang Februar weitgehend inaktiv und dadurch an der Umprogrammierung gehindert. Die Autorengemeinschaft merkt hier, wie stark ein ehrenamtliches Projekt wie die Wikipedia von einzelnen Menschen abhängt. Ich könnte noch viele weitere dieser Menschen nennen, aber heute soll ein riesengroßes Dankeschön an Merlissimo raus gehen, der sein IT-Know-How seit 2008 für uns alle einsetzt, die Funktionen des MerlBots stets weiter entwickelt hat und für Fragen und Anregungen immer ansprechbar war. Lieber Merlissimo, wir denken heute besonders stark an Dich und wünschen Dir gute Besserung! Viele Grüße, Dein emha 21.7.

QI-Spammer?

Von WMF kommt die Vorgabe, dass bei den Kampagnen WLE und WLM nach vier Monaten ein Prozent als „valued, quality or featured images“ eingestuft sein sollen – damit die Kampagne ein Erfolg gewesen ist. Gut, bei solchen Key Performance Indicators kann man hinterfragen, wie sinnvoll sie im Einzelnen sind. Aber dass ich mich nach nur zwei Blöcken à 5 Bilder als QI-Spammer (oder fast) titulieren lassen muss, nur weil ich eine Auswahl aus den Top-100-Bildern von WLE genommen und dort im Bewertungsprozess vorgestellt habe, finde ich nicht fair. Die Bilder habe ich vorher selbstverständlich nochmal auf die Eignung auf die Eigenschaft „QI“ überprüft. Was brauchen wir? Einen 6-wöchigen Ausbildungskurs Quality-images-candidates-reviewer mit Zertifikat und eine Wahl für die Berechtigung zum Einstellen? … mal provokant in die Runde gefragt. Ist der Prozess noch zeitgemäß? Kein Wunder, dass neue Fotografen ihre Bilder nicht mit Bapperln versehen lassen. 20.07. ata

WTF ist Hyppolyte Visart de Bocarme?

Wie immer in den Schulferien laufen in allen Kanälen nur Wiederholungen, so auch bei SOKO Wismar. Am 13. Juli in der wiederholten Folge Elvis dozierte die Gerichtsmedizinerin Helene über die Tat des Hippolyte Visart de Bocarmé, und zu sehen ist mehrere Sekunden lang ein Blick auf einen Computerbildschirm mit dem aufgerufenen Wikipedia-Artikel. Zwar ist das Logo nicht zu erkennen, aber dank des „Wiki Loves Earth“-Banners ist der Ursprung eindeutig. Die Pageview-Statistik zeigt, daß der Artikel im Schnitt zwischen fünf- und zehnmal täglich aufgerufen wird, also reichlich unbedeutend ist, doch am Tag der Ausstrahlung der Wiederholung wollten 208 Benutzer diesen Artikel sehen – anbetracht des langen und nicht gerade einfachen Namens erstaunlich, wie ich finde. Zumal zu Zeiten der Recycling-Kost im Vorabendprogramm.MaB 19.7.

Schon was vor am Wochenende 22./23. Oktober 2016?

Schon was vor am Wochenende 22./23. Oktober 2016? Nein? Was gibt es besonderes …?

Meistens benutzen wir als Zahlensystem das Dezimalsystem, hier erfreuen wir uns an besonders runden Zahlen wie beispielsweise 2.000.000. Würden wir ein anderes Zahlensystem im Alltag benutzen, würde das prognostizierte Ereignis Ende Oktober so etwas von unwichtig sein.

Was hat es sich nun mit der 2.000.000 auf sich? Also nach der Meilenstein-Prognose vom Steinsplitter-Tool werden wir in drei Monaten am Montag den 24. Oktober 2016 gegen 13 Uhr (Stand 16. Juli 2016) den zweimillionsten Artikel und damit einen neuen Meilenstein in der deutschsprachigen Wikipedia zu vermelden haben. Da ich glaube, dass die Schlagzahl unmittelbar vor dem Ereignis etwas ansteigen wird, erwarte ich heute das Ereignis schon an dem besagten Wochenende.

Auch wenn es im Grunde kaum einen Unterschied zwischen 1.959.488 und 2.040.512 geschriebene Artikel gibt, freuen wir uns auf das Ereignis. Wer dazu einen Babel-Baustein mag, kann diesen „Benutzer:Vorlage/Countdown“ benutzen. 16.07. ata

Depp oder kriminell?

Vielleicht gibt es unter den Wikipedianern Kriminelle, ganz sicher auch Deppen, aber nach jüngsten Erkenntnissen der Enquètekomission für Vandalismus und Benutzersperren ist das Einzelwort „Depp“ ein persönlicher Angriff, der mit einer 48-Stunden-Sperre angemessen geahndet ist, während die Feststellung, eines anderen Benutzers „Verhalten ist kriminell“ offenbar keinen Sperrgrund darstellt. Nach 10 Jahren Wikipedia-Zugehörigkeit ist das eine für den Berichterstatter durchaus überraschende Erkenntnis. MaB 15.7.

Die Mitglieder der nationalen deutschen Parlamente

Es ist vollbracht. Heute. Nach vielen Jahren. Der Artikel zu Wilhelm Franz ist da. Damit hat die deutschsprachige Wikipedia Artikel zu allen Abgeordneten der höchsten deutschen Parlamente seit der Wahl zum Konstituierenden Reichstag im Februar 1867. Es geht über den Reichstag des Norddeutschen Bundes, das Zollparlament, den Reichstag des Deutschen Kaiserreichs, die Weimarer Nationalversammlung, den Reichstag der Weimarer Republik, den Reichstag des „Dritten Reiches“, den Parlamentarischen Rat bis hin zum aktuellen Bundestag. Damit gibt es 10.727 Politikerbiografien, natürlich von sehr unterschiedlicher Qualität. Doch zu tun gibt es weiterhin mehr als genug. So weisen die Biografie-Listen zur Volkskammer der DDR ebenso noch Rotlinks auf wie frühere deutsche Parlamente seit 1815, also des Bundestags des Deutschen Bunds, das Vorparlament, der Frankfurter Nationalversammlung sowie des Erfurter Unionsparlaments. Hinzu kommen natürlich noch viele Lücken in regionalen Landesparlamenten und den zweiten Kammern der obersten deutschen Parlamente, also den Bundes- bzw. Reichsräten und in der Länderkammer der DDR. Und da Peer Steinbrück seinen Rückzug angekündigt hatte, wird es mit dem/der zu erwartenden NachrückerIn bald 10.728 Artikel geben. Wir sind schon weit – aber noch lange nicht fertig. Bis dahin aber mal ein dickes Dankeschön an all die, die schon so viel Zeit, Energie und Wissen in die vorhandenen Artikel gesteckt haben. MC (15.07.)

Wie soll die Freiwilligenunterstützung von Wikimedia Deutschland im Jahr 2017 stattfinden?

Die Jahresplanung von Wikimedia Deutschland für das Jahr 2017 hat begonnen, seit dem 12. Juli läuft die Partizipationsphase für die vom Präsidium gesetzten fünf Schwerpunkte. Der Schwerpunkt „Freiwillige in den Wikimedia-Projekten unterstützen“ wird an zwei Stellen diskutiert: Die Vorschläge der Ideenförderung befinden sich auf der Seite Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Jahresplanung 2017. Hier kann auf der Vorschläge- und Diskussionsseite gemeinsam an den Zielen und an den dazugehörigen Erfolgsindikatoren gearbeitet werden, einzelne Maßnahmen werden darauf aufbauend im weiteren Verlauf des Jahres geplant. Das Team Ideenförderung steht natürlich gerne auch im „Reallife“ für Feedback und Vorschläge zur Verfügung. Da das Thema der technischen Wunschliste, betreut durch die Softwareentwicklung, jedoch eine weitere Plattform hat, ist dieser Punkt ausgelagert. Die Diskussion zur technischen Wunschliste findet an gewohnter Stelle hier statt. Wir freuen uns auf viel Input von euch! MR(WMDE) (13.07.)

WLM-Juroren gesucht

Ist der eine große Fotowettbewerb Wikipedia Loves Earth 2016 gerade vorbei, wirft die nächste Fotokonkurrenz schon ihre Schatten voraus: Der September ist der Monat, in dem die Bilder, die an Wiki Loves Monuments 2016 teilnehmen sollen, hochgeladen werden können.

Schon vor mehreren Wochen wurden Benutzer aufgerufen, sich für die nationale deutsche Jury von Wiki Loves Monuments Deutschland zu melden – dieser Aufruf soll jetzt mit Nachdruck erneuert werden, rücken doch die Termine immer näher. Gesucht werden:

  • Ganz normale Wikipedianer wie Du und ich
  • Wikipedianer mit einem Sinn für Denkmalpflege
  • Wikipedianer mit einem Auge für Fotografie

Wer Interesse hat, kann sich bis zum 31. Juli in die Liste eintragen.

Die Jurysitzung findet vom Freitag, 21. bis Sonntag, 23. Oktober 2016 in Hamburg, im Hotel Commundo statt. Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung von Juroren und Helfer übernimmt wie gehabt Wikimedia Deutschland im Rahmen der Projektförderung. Als externe Juroren haben der Denkmalfotograf Volkmar Billeb sowie Nina Schwenke vom Hamburger Denkmalschutzamt (Bildarchiv) zugesagt.

Über den Ablauf der Arbeit an einem Jury-Wochenende können sich Interessenten hier informieren.

Zahlreiche Meldungen werden erbeten. Sollten es mehr als acht Interessenten sein, entscheidet eine Wahl vom 1. bis 15. August über die Zusammensetzung der Jury. Ni. (12.07.)

Inhaltsübersetzungen deaktiviert

Die Erweiterung Inhaltsübersetzung (mw:Extension:ContentTranslation) wurde soeben von der WMF deaktiviert. Es handelt sich hierbei allerdings um keine permanente Deaktivierung, sondern um einen temporären Vorgang. Der Grund ist ein Problem in der Extension, der sonst einen Teilausfall in allen Wikis hätte verursachen können. Nach derzeitigem Stand wird die Extension wieder aktiviert, sobald das Problem behoben ist. Auf test.wikipedia.org ist die Extension allerdings nach wie vor aktiviert. Luke 12.07

Update: Ursache für das Problem war eine Überflutung der Server mit dem „save“ Befehl dieser Extension, diese wurde daher deaktiviert, und es wurde ein Limit für Speicheraktionen gesetzt. (Kein niedriges, bei 30 Aktionen pro einer Minute sollte kaum jemand was merken, aber es verhindert diese Probleme). Special:ContentTranslation läuft also wieder wie gehabt, ihr könnt also fleißig weiterübersetzen ;). Kleiner Fakt am Rande: Wie ihr hier sehen könnt, benutzt die globale Community dieses Werkzeug durchaus fleißig, so wurde bereits die 100.000ste Übersetzung veröffentlicht. Luke 12.07

Auswertung EM-Tippspiel 2016

Neben der Fußball-Wette ist auch die Kicktipp-Tipprunde vorüber. Insgesamt haben sich 30 Teilnehmer gefunden, die auch mindestens einen Tipp abgegeben haben. Gewonnen hat hier Daniel749 mit 101 Punkten vor Pakeha mit 94 Punkten und All Apatcha mit 89 Punkten. Herzlichen Glückwunsch an das Podium und danke an alle anderen für ihre Teilnahme. StG, 12.07.

23. Juli: Fotografen in München

Wir laden alle Fotografen aus der weiteren Umgebung Münchens am Samstag, den 23. Juli, in den brandneuen Münchner Wikipedia-Standort WikiMUC ein.

Bei dem Treffen soll es einerseits um Kennenlernen gehen, ich weiß von vielen Münchner Fotografen, die noch nie beim Stammtisch oder anderen Veranstaltungen waren. Andererseits geht es um eine Sammlung von Ideen, wie Fotografen das WikiMUC nutzen können.

Beginn ist um 14 Uhr, wobei ihr auch schon um 10 Uhr kommen könnt; für einen Fotospaziergang durch das bunte, queere, spannende Glockenbachviertel.

Infos und Anmeldung hier --h-stt !?

Pakeha gewinnt EM-Fußballwette

Kommen, sehen und siegen: So kann man die Wiki-Fußballwette zur Europameisterschaft 2016 kurzerhand zusammenfassen. Benutzer:Pakeha hat nur wenige Stunden vor Ablauf des Eintragungsschlusses als einziger Tipper auf den neuen Europameister Portugal gesetzt. Als Begründung zu seinem Tipp vermutete er eine „Mischung aus Favorit und Außenseiter“ und lag damit goldrichtig. Herzlichen Glückwunsch! IP 12.07.

Drei Wünsche frei … und das halbe Kilo

Das Wikipedia-Spiel „Drei Wünsche frei …“, das Drahreg01 in Anlehnung an ein ähnliches Spiel initiierte, läuft nun seit mehr als drei Jahren. Im Rahmen der WikiCon 2013 wurde es zum Motivationsprojekt des Jahres gewählt. Die Spielergemeinde wuchs in dieser Zeit stetig und mit dem Artikel Uranglasur für Geolina von Liuthalas wurde am 27. Juni 2016 der 500. erfüllte Wunsch geschrieben. Damit gibt es ein anständiges Jubiläum zu feiern. Jeder ist eingeladen mitzuspielen, auf der Liste der unerfüllten Wünsche kann auch etwas für dich dabei sein. Suche dir ein Lemma aus der Liste heraus, schreibe einen netten Artikel dazu und schon spielst du mit. Vielleicht ist das Kilo, der tausendste Artikel bald geschrieben. gez Ata 09.07.

Kommunikation Technische Wünsche: Werkstudent gesucht

Das Team der Softwareentwicklung bei Wikimedia Deutschland sucht eine/n Werkstudent/in zur Unterstützung in der Kommunikation rund um die technische Wunschliste. Mehr Informationen finden sich in dieser Ausschreibung. Das Team freut sich über Bewerbungen aus dem Wikipedia-Umfeld und über eine Weiterleitung der Ausschreibung an mögliche Interessierte in- und außerhalb der Wikimedia-Projekte. Herzlichen Dank! bm (wmde), 7.7.

Neues von der Wikipanic

Geschäftsmodell WIKIPEDIA? Immer wieder eine Erfolgsnummer ...

Admin-Amt? Very good Door Opener, wozu denn sonst?
Artikelarbeit? „Wien ist eine Stadt in Öster­reich“ reicht völlig – ist kurz, aber wahr!

– aufgespießt von Jo., 05.07.

Fußballwette 2016 Ozeanienmeisterschaft

Die Fußballwette 2016 Ozeanienmeisterschaft um die Fußball-Ozeanienmeisterschaft 2016 wurde still und heimlich von einer IP angelegt. Das Ergebnis soll natürlich nicht verheimlicht werden: Gewonnen hat niemand, da niemand einen Tipp abgegeben hat. Tipps abgeben kann man noch für den Fußballwettbewerb bei den olympischen Sommerspielen 2016 und für die NFL-Saison 2016. JTCEPB, 04.07

Rocket Science

Hat beschlossen, hart zu werden: Ei, amerikanisch

Das Verhältnis zwischen Wikipedia und dem Bachmannpreis lässt sich heuer um eine Episode fortschreiben. Nachdem Tex Rubinowitz (Bachmannpreisträger 2014) im vergangenen Jahr durch Rechercheure der Frankfurter Allgemeinen vorgeworfen worden war, aus Wikipedia allerlei Spatzen- und Star-Trek-Trivia stibitzt zu haben, kann für dieses Jahr indes eine methodische Verfeinerung festgestellt werden. Sharon Dodua Otoos siegreiche Eiergeschichte Herr Gröttrup setzt sich hin, die lose die Biografie des Raketenfachmanns Helmut Gröttrup einflicht, lässt sich inspiratorisch offenbar auf eine Wikipedia-Recherche zurückführen, wie die Autorin im Deutschlandradio (Fazit vom 3. Juli) erzählte: „Ich habe mir einmal gedacht, ich schreibe doch eine Geschichte über einen deutschen Mann. Und der muss Helmut heißen […] Dann hatte ich den Namen Helmut einfach gegoogelt und bin auf eine Wikipedia-Seite gestolpert, wo es viele Helmuts gab, und einer war Helmut Gröttrup. Ich habe mich in den Namen verliebt […] und dann erst las ich über ihn und habe erfahren, was das historisch gesehen für eine spannende Figur war.“ // Pajz, 4.7.

Geraten sie in den Focus: Wikidata-Kurzbeschreibungen?

Die Wikidata-Kurzbeschreibungen, die für hunderttausende von Wikidataitems auf Deutsch gar nicht existieren, scheinen nach Wikimediaplänen künftig in der Wikipedia-Mobilversion angezeigt zu werden. In der polnischen und der katalanischen Wikipedia ist dies bereits der Fall, und früher oder später ist das wohl für alle Sprachversionen geplant. Es scheint, daß hier eine neue Baustelle aufgetan wurde, die von uns Wikipedianern bespielt werden muß. MaB 03.07.

„… deswegen steht der Plünderer als Retter in der Wikipedia …“

In der heutigen Süddeutschen schreibt Catrin Lorch einen (hervorragenden) Artikel über die Nachkriegsrolle der „Kunsträuber“ aus der Nazizeit in München. Dabei erscheint die Wikipedia (schmeichelhafterweise) als eine Art Gesamtorgan des veröffentlichten Wissens, andererseits aber (und in diesem Fall sicher zu Recht) als Ehrenretterin für Plünderer. In diesem Fall Johann Buchheit: „Im Wikipedia-Eintrag zu Johann Buchheit steht bis heute, er sei den Vorhaben der Nationalsozialisten ‚mit Entschiedenheit‘ entgegengetreten. … Wie verstrickt der Kunsthistoriker in die Raubzüge der nationalsozialistischen Plünderer war, ahnt, wer dagegen das Dankschreiben der Gauleitung an ihn liest.“ Es gibt allerdings ein Problem: Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Kunstraubs ist zwar geleistet, die Publikation ist aber aus undurchsichtigen Gründen noch nicht erschienen. Die erste Seite des SZ-Feuilletons ist fast vollständig dem Thema gewidmet, was aus Buchheit und anderen nach dem Krieg in München wurde. Einer der Artikel, derjenige, der die Wikipedia erwähnt, ist hier online nachzulesen. Vielleicht fällt uns was ein? M. 1.7.

Ergänzung: Tatsächlich gibt es jedoch bereits reputable Veröffentlichungen zu Buchheits Tätigkeit am Bayerischen Nationalmuseum. Es wird sicher interessant sein, die angesprochene Publikation auszuwerten, sobald sie erschienen ist, doch zum Zeitpunkt des Kurierartikels war für den Artikel Johann Buchheit lediglich ein Nachruf von 1962 genutzt worden. Etwas besser ist es nun. Wer Interesse hat: Auf Diskussion:Johann Buchheit ist Literatur angegeben.M. 1.7. (Nachtrag)

Neues von der Wikitanic

Sie bewegt sich ...
»Wir« glauben,
es geht aufwärts!!

Jo., 01.07.
(frei nach einer Karikatur von Til Mette im KaS v. 19.06., S. 2)