Messerangriff in Mannheim am 31. Mai 2024

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Koordinaten: 49° 29′ 23″ N, 8° 28′ 2″ O Bei dem Messerangriff in Mannheim am 31. Mai 2024 verletzte ein in Deutschland lebender Afghane den Polizisten Rouven Laur tödlich und fünf weitere Personen schwer. Der Angriff galt Michael Stürzenberger, dem Vorsitzenden des bayrischen Landesverbandes der Bürgerbewegung Pax Europa, und führte – wenige Tage vor der Europawahl – bundesweit zu heftigen Diskussionen über den Umgang mit islamistischen Gefährdern und die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan. Der Generalbundesanwalt hat gegen den tatverdächtigen IS-Sympathisanten Anklage unter anderem wegen Mordes erhoben.

Hergang

Für eine zur „Aufklärung über den politischen Islam“ angemeldete Kundgebung organisierte die Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) auf dem Marktplatz in Mannheim einen Informationsstand. Stürzenberger war als Redner angekündigt. Polizeikräfte waren zum Schutz der Veranstaltung anwesend. Der Messerangriff wurde vom Live-Stream des Augen-Auf-Teams übertragen und aus einer anderen Perspektive von einem Passanten aufgenommen.[1] Der Stream zeigte, wie kurz nach halb zwölf Uhr mittags wenige Meter neben dem Stand unvermittelt Lärm entstand und zwei Männer zu Boden fielen.[2] Die filmende Person nahm auf, wie Stürzenberger und ein Angreifer sich vom Boden erhoben. Zwei hinzukommende BPE-Helfer wehrte der Angreifer mit einem Messer ab. Dann sprang er erneut auf Stürzenberger zu, riss ihn mit sich zu Boden und stach mit Vehemenz auf ihn ein. Zwei unverzüglich zu Hilfe kommende Passanten konnten den Attentäter auf dem Kopfsteinpflaster fixieren – Stürzenberger gelangte außer Reichweite des Messers. Ein älterer, dritter Passant kam hinzu und schlug in der unübersichtlichen Situation auf einen der beiden anderen Passanten ein, der so die Fixierung nicht mehr aufrechterhalten konnte.[3][4]

Von den herbeigeeilten Polizisten griff Rouven Laur als erster ein. Er zog den älteren Passanten aus dem Handgemenge, fixierte ihn am Boden und hatte dem übrigen Geschehen den Rücken zugewandt. Der freigekommene Angreifer führte von hinten zwei Messerstiche gegen dessen Kopfbereich aus, ehe er von einem weiteren Polizisten mit einem Schuss niedergestreckt wurde.[5][6] Das ganze Geschehen dauerte 25 Sekunden. Rettungsdienste waren nach rund acht Minuten am Tatort.[1][7]

Tatverdächtiger

Der tatverdächtige 25-jährige Sulaiman A. wurde im afghanischen Herat geboren[8][9] und kam im März 2013 als 14-jähriger unbegleiteter minderjähriger Flüchtling mit seinem Bruder nach Deutschland. Er beantragte Asyl, war zunächst in Frankfurt am Main gemeldet[10] und zog im August 2014 in eine Jugendwohngruppe im hessischen Landkreis Bergstraße.[11] Als Jugendlicher nahm er erfolgreich an Wettkämpfen in der Kampfsportart Taekwondo teil.[12] Er machte einen Hauptschulabschluss und Deutschkurse bis zum Zertifikat B2 (fließende Verständigung). Sein Antrag auf Asyl wurde im Juli 2014 abgelehnt; wegen seines Alters erließ das Ausländeramt ein Abschiebeverbot. A. war eine Zeit lang als Hilfsarbeiter beschäftigt und engagierte sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe im Landkreis. Er lebte in Lorsch und heiratete 2019 eine aus der Türkei stammende Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit,[13] mit der er bis zur Tat im südhessischen Heppenheim lebte.[11][14] Nach der Geburt des ersten von zwei Kindern des Ehepaares erhielt der Tatverdächtige 2023 durch die deutsche Staatsangehörigkeit seiner Frau eine bis 2026 befristete Aufenthaltsgenehmigung nach § 28 des Aufenthaltsgesetzes.[11][14] A. ging zuletzt keiner Arbeit nach, wohnte mit seiner Familie in einer Dreizimmerwohnung und bezog Bürgergeld.[11] Nach Recherchen der Tageszeitung Die Welt soll A. zuletzt auf einem YouTube-Kanal Videos des mittlerweile getöteten afghanischen Predigers und Taliban-Kommandeurs Ahmad Zahir Aslamiyar hochgeladen haben, der zum Dschihad gegen den Westen aufgerufen hat.[14] Die Moscheen in Frankfurt am Main und in Heppenheim, die A. besucht haben soll, werden vom Landesamt für Verfassungsschutz Hessen als islamistisch eingestuft und beobachtet.[10]

Opfer

Der Tatverdächtige verletzte sechs Personen: den 59-jährigen islamfeindlichen Aktivisten Michael Stürzenberger, den 29-jährigen Polizeihauptkommissar Rouven Laur,[15] zwei zu Hilfe geeilte weitere deutsche Staatsbürger aus Stürzenbergers Umfeld, einen Deutsch-Kasachen und einen als Passant ebenfalls zu Hilfe geeilten aramäischen Christen aus dem Irak.[16][17] Stürzenberger wurde mit mehreren Messerstichen im Gesicht, am Leib und an den Beinen verletzt. Er wurde notoperiert[9][18] und erklärte am Folgetag, seine Operation sei gut verlaufen.[19] Laur wurde lebensgefährlich im Nacken- und Kopfbereich verletzt, unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt. Am 2. Juni 2024 wurde er für hirntot erklärt[20] und seine Organe wurden gespendet.[21] Der Iraker erlitt drei Messerstiche und wurde nach wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen.[22]

Ermittlungen und Anklage

Die Ermittler vermuteten von Anfang an eine politisch motivierte Straftat mit islamistischer Motivation.[23] Daher führte zunächst der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen.[8][24] Noch am Tag der Tat wurde seine Wohnung in einem Heppenheimer Hochhaus durchsucht, wobei unter anderem elektronische Datenträger sichergestellt wurden.[6] Auf A.s Mobiltelefon wurde eine Audiodatei aus einem gelöschten Telegram-Chat rekonstruiert, die eine Motivationsnachricht sein könnte.[25]

Am Tag nach der Tat erließ das Amtsgericht Karlsruhe auf Antrag der dortigen Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen versuchten Mordes.[17] Am 3. Juni übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen, nachdem die Tat als „religiös motiviert“ eingestuft worden war. Die Ermittlungen liefen wegen Mordes, fünffachen versuchten Mordes sowie gefährlicher Körperverletzung.[26] Generalbundesanwalt Jens Rommel gab im Juni 2024 an, für eine dschihadistische Einbindung des Täters gebe es keine Anhaltspunkte. Es handele sich um einen „individuellen Fall“, der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide. Der Täter habe offenbar zu massiver Gewalt gegriffen, um Kritik am Islam zu unterbinden.[27]

Wegen der Schussverletzung wurde der Tatverdächtige operiert und schwebte zunächst in Lebensgefahr. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und war etwa drei Wochen lang nicht vernehmungsfähig.[19][28][29] Am 24. Juni 2024 wurde A. der Haftbefehl eröffnet.[30] Eine Sprecherin des Generalbundesanwalts bestätigte am 29. Juni, dass A. vom Krankenhaus in eine Justizvollzugsanstalt verlegt wurde.[31] Am 25. Oktober 2024 hat der Generalbundesanwalt vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart Anklage gegen Sulaiman A. erhoben. Die Anklagepunkte lauten: Mord, fünffacher versuchter Mord – es werden die Mordmerkmale der niedrigen Beweggründe sowie in zwei Fällen der Heimtücke zur Last gelegt – und in Zusammenhang mit den Mordversuchen gefährliche Körperverletzung. Laut Anklageschrift hege A. Sympathien für den IS und teile dessen Ideologie; er sei entschlossen gewesen, in Deutschland einen Anschlag auf vermeintlich Ungläubige zu begehen.[32][33]

Reaktionen

Halbmast und Trauerflor bei der Bundespolizei in Bexbach am 7. Juni 2024

Vor Ort

Am 2. Juni 2024 fand auf dem Mannheimer Marktplatz unter dem Motto Remigration hätte diese Tat verhindert eine Versammlung der rechtsextremistischen Jungen Alternative für Deutschland (JA) mit 150 Teilnehmern statt. Zeitgleich hielt ein überparteiliches Bündnis am selben Ort zugleich unter dem Motto Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze eine Mahnwache ab und bildete eine Menschenkette in der Innenstadt. Währenddessen lieferten sich Mitglieder der linksextremistischen Antifa Rangeleien mit der Polizei.[34][35] Am 3. Juni 2024 nahmen rund 8000 Menschen an einer Trauerkundgebung auf dem Marktplatz teil, darunter zahlreiche Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Strobl (CDU), der Opferbeauftragte der Landesregierung sowie Mitglieder des Deutschen Bundestags, des Landtags und des Gemeinderats. Es fand auch ein interreligiöses Friedensgebet statt.[36]

Am 7. Juni 2024 um 11:34 Uhr, auf die Minute genau eine Woche nach der Tat, gedachten auf dem Marktplatz mindestens 1000 Menschen in einer Schweigeminute des verstorbenen Polizisten. Neben dessen Eltern und Angehörigen waren Bundespräsident Steinmeier, Ministerpräsident Kretschmann, Innenminister Strobl sowie eine Abordnung von Streifenbeamten der Mannheimer Polizei anwesend. In Berlin versammelten sich über 2500 Menschen zu einem Schweigemarsch, zu dem Polizeigewerkschaften aufgerufen hatten.[37]

Am 14. Juni 2024 nahmen in der Mannheimer Innenstadt rund 2000 Polizeibeamte und Bürger an einem Trauermarsch zum Gedenken an Rouven Laur teil. Der Trauerzug ging durch ein Spalier aus unter anderem Mitarbeitern der Feuerwehr und der Rettungsdienste hindurch. Anschließend fand im Mannheimer Rosengarten eine Trauerfeier unter Anwesenheit von Lokal-, Landes- und Bundespolitikern statt.[38] Die Trauerfeier wurde, wie bereits die Schweigeminute am 7. Juni mit Bundespräsident Steinmeier, live im SWR-Fernsehen ausgestrahlt.[39]

Medien

Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel kommentierte „Hätte man den Täter rechtzeitig abgeschoben, wäre Rouven L. noch am Leben“. Er bezog sich auf den Status des Täters als abgelehnter Asylbewerber. „Konsequentere Abschiebungen müssen nicht im Widerspruch zum humanitären Schutzversprechen stehen. Ganz im Gegenteil.“[40] Der Diplom-Psychologe Ahmad Mansour, ein Experte mit Kenntnissen in der Islamwissenschaft, der Erforschung von islamistischem Extremismus und Deradikalisierung, betonte mit Blick auf das Attentat die grundsätzliche Problematik, dass „Islamkritiker so lange diffamier[t]“ werden können, „bis sie entmenschlicht sind“. Er geht von einem islamistischen Motiv aus.[41]

In sozialen Netzwerken war der Angriff auf verschiedenen, geschnittenen wie ungeschnittenen Versionen des BPE-Livestreams zu sehen.[42] Ebenso kam es in sozialen Netzwerken zu Bekundungen der Verherrlichung und Billigung der Tat von islamistischer Seite, aufgrund derer strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet wurden.[43][44] Auf einem Video auf TikTok lobte der serbische Islamist Muhammed R. unter dem Nutzernamen „Imam Meta“ die Tat und drohte allen Ex-Muslimen, dem Staat Israel und allen Islamkritikern sowie türkischen Kemalisten mit dem Tod.[45] Muhammed R. wurde 1988 in Pristina, Kosovo geboren und hat laut Behördenangaben bereits in der Vergangenheit dschihadistische und antisemitische Inhalte verbreitet und zu Terrorangriffen aufgerufen. R. hielt sich mindestens zwischen 1991 und 2019 in Deutschland auf. 2019 entzog er sich einem Haftbefehl wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit Beleidigung und vorsätzlicher Körperverletzung und setzte sich vermutlich ins Ausland ab. Gegen ihn liegt eine Einreisesperre für den Schengen-Raum vor.[46] Über den Messerangriff in Mannheim wurde in der internationalen Presse berichtet.[47][48][49][50][51]

Organisationen

Der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, äußerte angesichts der Nachricht vom Tod des schwerverletzten Polizisten und der damit verbundenen schonungslos brutalen, menschenverachtenden und oft tödlichen Gewalt, der Polizisten täglich begegnen: „Mit Diskussionen um Demokratie und Meinungsfreiheit erreicht man weder schuld- und deliktsunfähige Täter noch religiöse Fanatiker, deren Gedankenwelt uns völlig fremd und absurd erscheint.“[52]

Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, erklärte: „Der Tod des Polizisten aus Mannheim macht mich sehr traurig und fassungslos. Wer Polizisten tödlich angreift, greift uns alle an und wir stellen uns dem geschlossen entgegen“.[53]

Politik

Innenministerin Faeser erklärte kurz nach dem Angriff, die Motivfeststellung obliege den Strafverfolgungsbehörden, und ergänzte: „Die Bilder dieser brutalen Gewalttat sind erschütternd.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte, solche Gewalttaten seien inakzeptabel, der Täter müsse „streng bestraft“ werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte die Tat ebenfalls „aufs Schärfste“.[9] Landesinnenminister Strobl besuchte den Tatort.[54] Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) bezeichnete den Messerangriff u. a. als eine „niederträchtige, brutale Terrorattacke im Rahmen einer islamkritischen Veranstaltung“.[55][56]

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann erklärte am 2. Juni 2024, Deutschland habe ein „massives“ Islamismus-Problem. Er forderte eine harte Bekämpfung des Islamismus in Deutschland. Die Bundesregierung müsse das Thema zurück auf die Tagesordnung setzen und den 2022 von der Bundesregierung nicht fortgeführten Expertenkreis „Politischer Islam“ im Bundesinnenministerium reaktivieren.[57]

Am 3. Juni 2024 gedachten der Hessische Landtag[58] wie auch der Deutsche Bundestag zwei Tage später des getöteten Polizisten in einer Schweigeminute.[59]

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) teilte mit, wenn sich der Verdacht einer islamistisch motivierten Tat bestätigen sollte, werde es „höchste Zeit für [eine] ehrliche Debatte über die Gefahren von Islamismus – ohne Naivität, ohne Scheuklappen, ohne doppelte Standards“, und betonte, eine Debatte sei zumutbar, „wenn sie niemanden unter Generalverdacht stellt“.[60] Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte davor, die tödliche Messer-Attacke für eine Debatte über eine verschärfte Migrationspolitik zu instrumentalisieren, und ergänzte „wenn das Ziel von Extremisten ist - egal ob Rechtsextremisten oder Islamisten - freie Gesellschaften zu spalten, muss doch die Antwort sein, dass wir als Gesellschaft geschlossen darauf antworten“.[61] Wenige Tage nach dem Angriff äußerten sich Politiker der SPD und FDP zu möglichen Abschiebungen von afghanischen Straftätern in ihr Heimatland Afghanistan. So sagte der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass hier zu Lande diejenigen, die schwere Straftaten begingen und keinen deutschen Pass besäßen, Deutschland schleunigst verlassen müssten, auch wenn sie aus Afghanistan stammten.[62] Er mahnte das Auswärtige Amt an, den Weg für Abschiebungen nach Afghanistan wieder freizumachen,[63] und forderte zudem eine Ausweitung von Messerverbotszonen in den Kommunen. Ricarda Lang (Grüne) sagte: „Der Islamismus ist der Feind einer freien Gesellschaft.“ Dieser „müsse bekämpft werden, sicherheitspolitisch und gesamtgesellschaftlich.“[64] Lamya Kaddor (Grüne) sprach sich dafür aus, dass Straftäter, die Verbrechen in Deutschland begehen, „auch hier ihre Strafe bekommen“.[65] Omid Nouripour (Grüne) stellte infrage, inwieweit Verhandlungen mit den Taliban über Abschiebeabkommen sinnvoll seien, denn „wenn wir Islamisten Geld geben, können sie damit Netzwerke aufbauen. Auch das ist kein Beitrag zu unserer Sicherheit.“[66]

Im Berliner Abgeordnetenhaus führte ein als unangemessen wahrgenommener Zwischenruf der Grünen Abgeordneten Tuba Bozkurt zu deren Rücktritt aus dem Landtagspräsidium.[67]

In einer Regierungserklärung im Bundestag erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 6. Juni 2024, der Messerangriff sei „Ausdruck einer menschenfeindlichen Ideologie, eines radikalen Islamismus. Dafür gibt es nur einen Begriff: Terror. Terror sagen wir den Kampf an“. Er erklärte, dass die Regierung die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen wolle. Das Sicherheitsinteresse Deutschlands wiege schwerer als das Schutzinteresse des Täters. Auch „die Verherrlichung terroristischer Straftaten müsse zu einem Abschiebegrund gemacht werden“. Er forderte deutschlandweit Messerverbotszonen.[68]

Am 30. August flog ein Charterjet von Qatar Airways vom Flughafen Leipzig/Halle 28 afghanische Männer, sämtlich verurteilte Straftäter, nach Kabul. Die Straftäter kamen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Jeder Abgeschobene erhielt vor dem Flug 1.000 Euro Handgeld. Abschiebungen waren nach dem Messerangriff in Mannheim angekündigt und vorbereitet worden.[69][70]

Einzelnachweise

  1. a b Patrick Kern: Messerattacke mit sechs Opfern in Mannheim: Was wir wissen – und was nicht. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 3. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  2. POL-MA: Mannheim: Polizeieinsatz auf Marktplatz, PM Nr. 2. In: presseportal.de. 31. Mai 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  3. MANNHEIM: "Ich habe ihn festgehalten!" Er ging dazwischen - dann stach der Mörder auch auf ihn ein! WELT Nachrichtensender, 3. Juni 2024, abgerufen am 5. Juni 2024 (YouTube-Video).
  4. Mannheim: Iraker hielt Messer-Angreifer fest. 5. Juni 2024, abgerufen am 5. Juni 2024.
  5. Sebastian Eder: Getöteter Polizist: Im Chaos von Mannheim traf er die richtige Entscheidung. In: Frankfurter Allgemeine. 3. Juni 2024, abgerufen am 4. Juni 2024.
  6. a b Messerattacke in Mannheim: Haftbefehl gegen 25-jährigen Angreifer erlassen. In: Stuttgarter Zeitung. 1. Juni 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  7. Bei dem Angriff in Mannheim wurde ein Polizist schwer verletzt. In: Tagesschau. 1. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  8. a b Ermittler halten islamistisches Motiv für wahrscheinlich. In: Der Spiegel. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  9. a b c Messerangriff in Mannheim: Wohnung in Hessen durchsucht – Verletzter Polizist weiter in Lebensgefahr. In: Die Welt. 1. Juni 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  10. a b Ewald Hetrodt: Täter von Mannheim besuchte islamistische Moscheen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Juni 2024, abgerufen am 16. Juni 2024.
  11. a b c d Kolja Gärtner, Daniela Pfad, Axel Lier: Die Asyl-Akte des Polizisten-Mörders von Mannheim. In: Bild. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  12. Matthias Bartsch, Jörg Diehl, Roman Höfner, Roman Lehberger, Wolf Wiedmann-Schmidt: (S+) Messerangriff von Mannheim: Was über den mutmaßlichen Täter bekannt ist. In: Der Spiegel. 3. Juni 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. Juni 2024]).
  13. Christian Kerl: Mannheim: Sulaiman A. war gut integriert, dann geschah unheimlicher Wandel. 4. Juni 2024, abgerufen am 5. Juni 2024.
  14. a b c Lennart Pfahler, Ibrahim Naber: Mannheim: Die Akte Sulaiman A. und eine mögliche Spur ins Dschihadisten-Milieu. In: Welt Online. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  15. Eckard Gehm: Diskussion um Abschiebung und das Chaos von Mannheim. In: SHZ. 5. Juni 2024, abgerufen am 6. Juni 2024.
  16. Mannheim: Er griff ein und bekam drei Stiche in den Rücken! So dramatisch war die Messerattacke! In: Welt (Youtube). 4. Juni 2024, abgerufen am 4. Juni 2024.
  17. a b POL-MA: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, des Präsidiums Mannheim und des LKA - Haftbefehlserlass nach Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz am 31. Mai 2024. In: presseportal.de. 1. Juni 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  18. Haftbefehl gegen Messerangreifer von Mannheim – Polizist weiter in Lebensgefahr. In: Der Spiegel. 1. Juni 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. Juni 2024]).
  19. a b Verletzter Polizist weiter in Lebensgefahr – Stürzenberger äußert sich nach Not-OP. In: Die Welt. 1. Juni 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  20. Polizist nach Messerattacke in Mannheim gestorben. In: tagesschau.de. 2. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  21. Polizist (29) erstochen – er rettete noch im Tod Leben. In: Heute. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  22. Newstime Hauptausgabe, ProSieben 3. Juni 2024
  23. Mannheim: Ermittler halten islamistisches Motiv für wahrscheinlich. In: Der Spiegel. 31. Mai 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. Juni 2024]).
  24. Islamistisches Motiv vermutet: Staatsschutz übernimmt Ermittlungen nach Messerattacke in Mannheim. In: Tagesspiegel. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  25. Messerattentat von Mannheim: Ermittler untersuchen verdächtigen Chat. In: Der Spiegel. 7. Juni 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. Juni 2024]).
  26. Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen nach Messerattacke in Mannheim. In: Der Spiegel. 3. Juni 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. Juni 2024]).
  27. Generalbundesanwalt nennt Mannheimer Messerattacke „speziellen Fall“. In: Die Welt. 18. Juni 2024, abgerufen am 18. Juni 2024.
  28. Mannheim: Messerangreifer Sulaiman A. in künstliches Koma versetzt. In: welt.de. 16. Juni 2024, abgerufen am 16. Juni 2024.
  29. Mannheim-Killer auf Intensivstation: "Zeigt keine Reue". In: heute.at. 20. Juni 2024, abgerufen am 24. Juni 2024.
  30. Messerangriff in Mannheim: Haftbefehl wegen Mordes eröffnet. In: Münchner Merkur. 24. Juni 2024, abgerufen am 24. Juni 2024.
  31. Stuttgarter Zeitung: Tödliche Attacke: Messerangreifer von Mannheim nun im Gefängnis. Abgerufen am 29. Juni 2024.
  32. Anklage wegen des Messerangriffs auf dem Marktplatz Mannheim erhoben. In: Pressemitteilung des Generalbundesanwalts beim Bundesgerichtshof. 6. November 2024, abgerufen am 6. November 2024.
  33. Mordanklage nach tödlichem Messerangriff von Mannheim erhoben. In: faz.net. 6. November 2024, abgerufen am 6. November 2024.
  34. Dagmar Kwiatkowski: Mannheim: Mahnwache und Menschenkette „gegen Gewalt, Hass und Hetze“. Südwestrundfunk, 2. Juni 2024, abgerufen am 6. Juni 2024.
  35. Mahnwache nach Messerangriff – Rangeleien zwischen Polizisten und Antifa. In: Die Welt. 3. Juni 2024, abgerufen am 5. Juni 2024.
  36. Stephanie Bach: Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt – 8.000 Menschen versammeln sich in Mannheim. In: Mannheim24. 4. Juni 2024, abgerufen am 4. Juni 2024.
  37. Tausende ehren getöteten Polizisten – Steinmeier spricht von „blutigem Terrorakt“. In: Die Welt. 7. Juni 2024, abgerufen am 7. Juni 2024.
  38. Kollege würdigt »menschliche, ja liebevolle Art« des getöteten Polizisten. In: Der Spiegel. 14. Juni 2024, abgerufen am 14. Juni 2024.
  39. SWR Aktuell: Bewegende Trauerfeier für getöteten Polizisten nach Messerattacke auf Mannheimer Marktplatz. In: SWR.de. 17. Juni 2024, abgerufen am 26. August 2024.
  40. Deniz Yücel: Hätte man den Täter rechtzeitig abgeschoben, wäre Rouven L. noch am Leben. In: Welt Online. 31. Mai 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  41. Julian Seiferth: Integrationsexperte über Messer-Attacke "Islamkritiker diffamiert, bis sie entmenschlicht sind". In: T-Online. 31. Mai 2024, abgerufen am 31. Mai 2024.
  42. Messerattacke in Deutschland - Mann sticht in Mannheim auf Menschen ein: Das ist bekannt. In: SRF. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  43. Messerattacke in Mannheim: Aufregung um Tiktok-Video. In: Berliner Morgenpost. 1. Juni 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  44. Auch bei „Muslim Interaktiv“. „Ruhe in der Hölle“: Wie Islamisten den Polizisten-Mord von Mannheim feiern. In: Focus online. 6. Juni 2024, abgerufen am 8. Juni 2024.
  45. Hassprediger feiert Bluttat von Mannheim im Internet - ihm drohen 5 Jahre Haft. In: Focus Online. 1. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  46. Mordaufruf auf TikTok – Behörden identifizieren Urheber von Hetzvideo. In: Welt Online. 4. Juni 2024, abgerufen am 4. Juni 2024.
  47. Where Germany's Immigration Debate Hits Home, The New York Times, 13 Juli 2024
  48. 6 injured in a knife attack in the German city of Mannheim. Police shot and wounded the assailant. In: NBC News. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024 (englisch).
  49. 6 injured in a knife attack in the German city of Mannheim. Police shot and wounded the assailant. In: Washington Post. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024 (englisch).
  50. Germany knife attack: Man shot after stabbing police officer in frenzied attack at far-right event in Mannheim. In: Sky News. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024 (englisch).
  51. En Allemagne, le policier blessé lors d’une attaque au couteau à Mannheim est mort. In: Le Monde. 2. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024 (französisch).
  52. Verletzter Polizist nach Messerangriff gestorben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  53. Nail Akkoyun, Nils Hinsberger, Kilian Beck, Felix Durach, Felix Busjaeger: Messer-Attacke in Mannheim: Polizist tot – Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen. In: Merkur.de, 4. Juni 2024. Abgerufen am 6. Juni 2024.
  54. Gewalttat in Mannheim: Strobl zeigt sich erschüttert. In: Süddeutsche Zeitung. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  55. Polizeieinsatz nach Angriff auf Islamkritiker in Mannheim. In: Der Standard. 31. Mai 2024, abgerufen am 31. Mai 2024.
  56. Staatsschutz ermittelt nach Messerattacke auf Mannheimer Marktplatz. In: Tagesschau. 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  57. Florian Kain: CDU-General reagiert auf Mannheimer Messer-Terror: Politischer Islam muss wieder Regierungs-Thema werden. In: Bild. 2. Juni 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  58. Hessischer Landtag gedenkt in Schweigeminute dem getöteten Polizisten Rouven L. In: Hessischer Landtag. Abgerufen am 4. Juni 2024.
  59. Bundestag gedenkt des getöteten Polizisten in einer Schweigeminute. In: Zeit Online. Abgerufen am 6. Juni 2024.
  60. Messerangriff in Mannheim - Bundesanwaltschaft ermittelt. In: Der Tagesspiegel. 3. Juni 2024, abgerufen am 6. Juni 2024.
  61. Messerangriff in Mannheim - Bundesanwaltschaft ermittelt. In: Die Zeit. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  62. Messerangriff in Mannheim - Friedensgebet und Abschiebe-Forderungen. In: Deutschlandfunk. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  63. SPD-Politiker offen für Abschiebungen nach Afghanistan. In: Hasepost. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  64. Mannheim-Attentat: Politiker fordern Messerverbotszonen und mehr Abschiebungen. In: Berliner Zeitung. 3. Juni 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  65. Nach tödlicher Messerattacke auf Polizisten: Unionspolitiker fordern Abschiebungen nach Afghanistan – Baerbock skeptisch. In: Der Tagesspiegel. 4. Juni 2024, abgerufen am 6. Juni 2024.
  66. Christine Dankbar: Abschiebepolitik der SPD: Verhandlungen mit den Taliban? In: Frankfurter Rundschau. 6. Juni 2024, abgerufen am 6. Juni 2024.
  67. Eklat nach Zwischenruf im Abgeordnetenhaus: Grüne zieht Konsequenzen. 11. Juni 2024, abgerufen am 3. Dezember 2024.
  68. Bundeskanzler Scholz zum Messerangriff in Mannheim: „Terror sagen wir den Kampf an“. Abgerufen am 6. Juni 2024.
  69. Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet. In: tagesschau.de. 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
  70. Matthias Gebauer, Roman Lehberger und Wolf Wiedmann-Schmidt: Flug nach Kabul gestartet: Deutschland schiebt afghanische Straftäter in ihr Heimatland ab. In: spiegel.de. 30. August 2024, abgerufen am 31. August 2024: „Nach dem Messerattentat von Mannheim im Mai dieses Jahres, mutmaßlich begangen von einem Islamisten aus Afghanistan, machte Scholz in einer Regierungserklärung deutlich: Schwerkriminelle aus Afghanistan hätten in Deutschland ihren Schutz verwirkt. Seitdem wurde hinter den Kulissen nach Wegen gesucht, wie man ohne direkte politische Kontakte zu den Taliban wieder Menschen nach Afghanistan abschieben kann.“