Pleckhausen

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Wappen Deutschlandkarte
Pleckhausen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Pleckhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 36′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 50° 36′ N, 7° 33′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe: 305 m ü. NHN
Fläche: 1,99 km2
Einwohner: 822 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 413 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56593
Vorwahl: 02687
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 090
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)
Website: www.pleckhausen.de
Ortsbürgermeister: Ludger Heßeler
Lage der Ortsgemeinde Pleckhausen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte

Pleckhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.

Pleckhausen, Luftaufnahme (2016)

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Lage her kann Pleckhausen dem Rheinischen Westerwald zugeordnet werden. Man findet das Dorf lang hingestreckt auf einem nach Nordosten flach abfallenden, leichten Höhenrücken in unmittelbarer Nähe des Kirchdorfes Horhausen (Westerwald). Zur Gemeinde gehört der Wohnplatz Pleckhausermühle.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname Pleckhausen lässt zweierlei Bestandteile vermuten: Die Herkunft vom alten deutschen Wort blecken im Sinne für blicken machen, bezogen auf die freie Lage des Ortes mit seinen Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Nutzung; ergänzt durch die Nachsilbe -hausen, die Rückschlüsse auf den Entstehungszeitraum des Dorfes zulässt. Die meisten der auf -hausen endenden Orte gelten als ursprüngliche Einzelhöfe, die im Umland alter Siedlungsräume (Neuwieder Becken) im Zeitraum vom 6. bis 11. Jahrhundert entstanden sind.

Die Ortsgeschichte muss vor allem auch gesehen werden als Geschichte des Pfarrortes und Kirchspiels Horhausen, dem Pleckhausen immer zugehört hat. Weistümer, Zehntbücher, Bergamtsakten und Kirchenbücher liefern dafür reichlichen Beweis.

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. bis 18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graf Arnold von Arnstein besaß 1050 das Gebiet um Horhausen. Gerlach II. von Isenburg erbte 1139 das Horhauser Land. Die Pfarrei Horhausen wurde erstmals 1217 erwähnt. Erzbischof Balduin von Trier übertrug 1338 den Herren von Isenburg Dorf und Gericht Horhausen zu Lehen.

1397 wurde Pleckhausen als Bleckhusen in einer Zehntfestlegung zusammen mit anderen Orten der Region erstmals erwähnt. Ein Seyffen Henne aus Pleckhausen wirkte 1554 als Schultheiß am Gericht Horhausen. Zwei Jahre später wurde die Reformation in den umliegenden Kirchspielen eingeführt, das Kirchspiel Horhausen blieb aber katholisch. Mit dem Tod von Ernst von Isenburg-Grenzau († 1664), dem letzten dieses Zweiges der Isenburger Grafen, fiel das Gebiet als erledigtes Lehen an Kurtrier zurück, Pleckhausen gehörte nun zum kurtrierischen Amt Herschbach. 1668 wurde der erste Erbleihbrief über die Pleckhauser Bannmühle ausgestellt. Die „Neue Hütte“ am Grenzbach eröffnete 1678 den Betrieb. Fünf Jahre später wurde die erste Grenzbegehung (Horhauser Weistum) dokumentiert. 1684 gab es 5 Feuerstellen in Pleckhausen, 1717 wurden 13 Häuser, 1786 21 Häuser erwähnt. Zwischenzeitlich, 1723, fanden eine Vermessung der Gemarkung und die erste Anlage eines Grundbuches statt.

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1803 brachte der Reichsdeputationshauptschluss das Ende der kurtrierschen Landeshoheit. Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg übernahm das Amt Herschbach. Vier Jahre später wurde von 14 Schulkindern in Pleckhausen berichtet und 1814 stellte die „Neue Hütte“ von 1678 die Produktion ein.

1815 kam Pleckhausen infolge der Festlegungen des Wiener Kongresses zum Königreich Preußen und es entstand die Bürgermeisterei Flammersfeld in der preußischen Rheinprovinz. 1846 wurde die Führung eines Protokollbuchs für die Gemeinderatssitzungen beschlossen, und zwischen 1848 und 1852 leitete der Bürgermeister von Flammersfeld, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, verschiedene Sitzungen des Gemeinderates in Pleckhausen. Der Gemeinderat beschloss 1850, die Gemeinde Pleckhausen selbständig in ihrem damaligen Bestand zu erhalten. 1851 wurde ein Bürgereinkaufsgeld für Pleckhausen festgelegt. Im Grubenfeld „Crispinus“ in der Pleckhauser Gemarkung fanden 1865 Schürfarbeiten durch die Fa. Fr. Krupp statt. 1899 wurde die letzte Neuvermessung der Pleckhauser Gemarkung durchgeführt.

20. Jahrhundert bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der technische Fortschritt hielt in Pleckhausen Einzug, als 1912 mit dem Bau einer Wasserleitung für Pleckhausen begonnen, 1914 der erste Telefonanschluss geschaltet und 1924 die Gemeinde an das Stromnetz angeschlossen wurde. 1974 fand letztmals eine öffentliche Bekanntmachung durch den Gemeindeausscheller statt. 1980 wurde das Ortswappen durch die Bezirksregierung Koblenz genehmigt. 1991 erging der Beschluss zur Erstellung eines Dorferneuerungskonzeptes und 1993 der zum Neubau der Brücke zur Pleckhauser Mühle. 1997 feierte Pleckhausen die 600-Jahr-Feier des Ortes.

Statistik zur Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Pleckhausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 128
1835 150
1871 200
1905 240
1939 247
1950 277
Jahr Einwohner
1961 391
1970 463
1987 564
2005 785
2011 765
2017 791

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Pleckhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludger Heßeler wurde am 27. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Pleckhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,85 % für fünf Jahre gewählt worden. Vorgänger von Ludger Heßeler war Alois Eul, der nach 30 Jahren im Amt nicht erneut kandidiert hatte.[5][6]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Pleckhausen bestehen noch vier landwirtschaftliche Betriebe sowie mehrere kleine Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen, für die der Standort durch günstige Verkehrsverbindungen Vorteile bietet.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pleckhausen liegt in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße 256 und der Bundesautobahn 3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pleckhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 18 (PDF; 2,6 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Unsere Verbandsgemeinde Flammersfeld: Staffelstabübergabe in der Gemeinde Pleckhausen. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 27/2019, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. Januar 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/ol.wittich.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 50. Ergebniszeile. Abgerufen am 6. Januar 2020.