Drogenkrieg in Mexiko

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Mexikanisches Militär im Kampf im Bundesstaat Michoacán (2007)

Als Drogenkrieg in Mexiko werden die bewaffneten Konflikte in Mexiko bezeichnet, die sowohl von Polizei- und Militäreinheiten gegen die im Drogenhandel tätigen kriminellen Organisationen (sog. mexikanische Drogenkartelle) als auch unter den Angehörigen der Drogenkartelle selbst ausgetragen werden. Seit 2006 hat der Drogenkrieg über 185.000 Opfer gefordert.[1] Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung stuft den Konflikt seit 2010 als innerstaatlichen Krieg ein.[2]

Zurzeit stehen ungefähr 50.000 Armeeangehörige und 35.000 Bundespolizisten gegen schätzungsweise 300.000 Angehörige der mexikanischen Drogenkartelle und ihre paramilitärischen Einheiten im Einsatz. Die Drogenkartelle kämpfen mit hochmodernen Schusswaffen sowie mit Granatwerfern und Handgranaten. Sie haben mittels ihrer territorialen Herrschaft in einigen Grenzregionen zu den USA das Gewaltmonopol des mexikanischen Staates faktisch außer Kraft gesetzt.[3]

Entwicklung des Konflikts

Karte aller Bundesstaaten Mexikos (rot: heftige Konflikte)

Entstehung

Gewalttätige Konflikte zwischen den einzelnen Drogenkartellen gab es bereits in den 1990er und in den frühen 2000er Jahren. So wurden während der sechsjährigen Amtszeit von Vicente Fox (2000 bis 2006) etwa 9000 Personen in Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel getötet. Die mexikanische Regierung verhielt sich trotzdem lange passiv. Dies änderte sich erst mit der Wahl von Felipe Calderón als Präsident, der die Bekämpfung der organisierten Drogenkriminalität in Mexiko zu einem seiner wichtigsten Ziele für seine Amtszeit 2006 bis 2012 erklärte. Am 11. Dezember 2006 sandte er 6500 Militärangehörige in den Bundesstaat Michoacán, um die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Drogenkartellen zu beenden. Diese Handlung gilt allgemein als der Beginn des Drogenkrieges zwischen dem mexikanischen Staat und den Drogenkartellen.

Konfliktparteien

Polizei

Zur mexikanischen Polizei werden die Polizeikräfte der Gemeinden, Städte und Bundesstaaten sowie die zentrale Bundespolizei gezählt. Die meisten Polizisten (über 425.000) arbeiten für die Gemeinden; die Munizipalpolizei ist häufig schlecht entlohnt und wenig ausgebildet. Die Bundespolizei besteht aus ungefähr 34.500 Polizisten. Weil jeder Gliedstaat und jede Gemeinde ein eigenes Corps hat, gibt es über 2000 Einheiten. Die von Präsident Calderón angestrebte Vereinheitlichung der Polizei stößt indessen im Parlament auf Widerstand der kommunalen Behörden und der Gouverneure der Bundesstaaten.[4]

Das Corps der Munizipalpolizei gilt als besonders anfällig für Korruption.[5] Es werden immer wieder Fälle bekannt, in denen kommunale Polizisten selbst kriminell verwickelt waren oder sogar Angehörige anderer staatlicher Behörden ermordeten. Aber auch die Bundespolizei gilt als korrumpierbar. So wurde im August 2010 die Entlassung von ungefähr 4700 Bundespolizisten angekündigt, weil sie sich nicht als vertrauenswürdig erwiesen hätten.[6] Nach Schätzungen sollen 5 bis 15 Prozent der Sicherheitskräfte mit den Kartellen zusammenarbeiten.[7]

Militär

Die mexikanischen Streitkräfte, die sich in die Bereiche Heer und Marine trennen, unterstehen dem mexikanischen Verteidigungsministerium. Von den ungefähr 200.000 Militärangehörigen sind über 50.000 Soldaten im Drogenkrieg engagiert.

Bürgermilizen

Ab 2013 bildeten sich vermehrt autonom organisierte Selbstverteidigungsgruppen (span. grupos de autodefensas), die insbesondere in den Bundesstaaten Guerrero und Michoacan das Drogenkartell Los Caballeros Templarios bekämpften.[8] Diese bewaffneten Milizen sorgen selbst für die öffentliche Sicherheit und behaupten, sich lediglich gegen Erpressung, Entführung und Gewaltdelikte durch kriminelle Organisationen zur Wehr zu setzen. Für Außenstehende ist es schwierig zu bestimmen, inwieweit diese Gruppen eigenständig sind oder mit Kartellen arbeiten. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Bürgermilizen stark an. Fast in der Hälfte der 32 Bundesstaaten soll es mittlerweile Selbstverteidigungsgruppen geben.[9]

Drogenkartelle

Einflussbereiche der Kartelle in Mexiko (2008)

Die bereits in den 1990er-Jahren entstandenen Drogenkartelle[10] (Golf-Kartell, Juárez-Kartell, Tijuana-Kartell und das unterdessen mächtigste Drogenkartell, das Sinaloa-Kartell) und neuere wie das Beltrán-Leyva-Kartell, La Familia Michoacana und Los Zetas sind in die Kämpfe untereinander oder gegen die mexikanischen Sicherheitskräfte involviert.[11]

Die zahlreichen Verhaftungen oder Tötungen von Drogenbossen in den fünf Jahren des Drogenkrieges haben die Kräfteverhältnisse zwischen diesen Drogenkartellen nachhaltig verändert. Im Februar 2010 soll sich das Sinaloa-Kartell mit dem Golf-Kartell und La Familia Michoacana verbündet haben, um gemeinsam gegen die anderen Drogenkartelle zu kämpfen.[12] Diese Kämpfe sollen unterdessen vorwiegend durch das Sinaloa-Kartell und die Los Zetas beherrscht werden.[13]

Anderseits verstärkte sich der Trend zur Fraktionierung der Drogenkartelle. Dies gilt vor allem für die beiden Nachfolgeorganisationen des Beltrán-Leyva-Kartells, das 2010 gegründete Cartel Pacifico Sur und das Cártel Independiente de Acapulco oder für Los Caballeros Templarios, welche aus Teilen der (ehemaligen) La Familia Michoacana bestehen.

Vorgehen der Drogenkartelle

Das operative Vorgehen der Drogenkartelle ist je nach Gruppierung unterschiedlich. Alle teilen jedoch die Strategie, mit äußerster Gewalt gegen ihre Gegner vorzugehen. Wichtiger Bestandteil sind sogenannte „Casas de Seguridad“ („Sichere Häuser“), in denen Entführte, Drogen und Waffen bewacht werden. Diese Häuser sind oft luxuriöse Wohnhäuser in guten Wohngegenden. Dort werden Folterungen und Exekutionen durchgeführt. Oft werden die Opfer in solchen Häusern vergraben. Solche Häuser befinden sich auch auf dem Land, wo Schmuggelrouten gut zu kontrollieren sind, und liegen meist an geographisch-strategisch wichtigen Punkten.

Die Schutzgelderpressung („Narcocuota“) ist erst seit wenigen Jahren üblich. Es wird davon ausgegangen, dass die Gruppierung Los Zetas im Jahre 2007 damit begann. Die anderen Gruppierungen eiferten den Zetas nach. An vielen Orten in Mexiko zahlt heute jedes Einzel- oder Großhandelsgeschäft Schutzgeld, ob es mit dem Drogenhandel zu tun hat oder nicht.

Eine weitere Einkommensquelle der Kartelle ist die Erpressung und Entführung von zentralamerikanischen Migranten, die auf dem Weg in die USA sind. Diese Menschen reisen oft auf Güterzügen, wo sie einfach überfallen werden können. Es wird davon ausgegangen, dass viele dieser Menschen zu den nicht identifizierbaren Todesopfern des Drogenkrieges gehören, die in Massengräbern an vielen verschiedenen Orten Mexikos gefunden werden. Viele dieser Migranten werden auch zur Mitarbeit in Drogenkartellen gezwungen, viele Frauen zur Prostitution in Grenzstädten wie Tijuana oder Ciudad Juárez.

Entführungen sind ein sich ebenfalls verbreitender Geschäftszweig der Kartelle.

Ein weiterer Einkommenszweig ist seit kurzer Zeit auch der Schmuggel von Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas.

Die mexikanischen Drogenkartelle nutzen außerdem lateinamerikanische Gangs wie die Mara Salvatrucha oder die Mara 18. Diese Gangs arbeiten mittlerweile verstärkt für die mexikanischen Kartelle und sind zuständig für Vertrieb der Drogen und Kontrolle bestimmter Stadtgebiete, ebenso für die Ausbeutung von Migranten, die von Zentralamerika über Mexiko in die USA reisen. Dies trifft vorrangig auf Südostmexiko und mittelamerikanische Staaten wie El Salvador, Guatemala und Honduras zu, wo diese Gangs seit Jahrzehnten das organisierte Verbrechen beherrschen und weit verbreitet sind.

Opfer

Todesopfer

Tote im Drogenkrieg
Jahr Anzahl
2006 (nach 11. Dezember) 62
2007 2.826
2008 6.837
2009 9.614
2010 15.273
2011 12.903
gesamt 47.515

Die Regierung Mexikos veröffentlichte im Januar 2011 aufgrund einer neuen Berechnung die Zahl der Todesopfer des Drogenkrieges in den Jahren 2006 bis 2010 (siehe Tabelle rechts).[14] Danach sind im Zusammenhang mit dem Drogenkrieg bis Ende 2011 47.515 Todesopfer zu beklagen. Fast die Hälfte aller Todesopfer wurden in den Bundesstaaten Chihuahua, Sinaloa und Guerrero gezählt; die fünf am stärksten betroffenen Städte waren Juárez, Culiacán, Tijuana, Chihuahua und Acapulco de Juárez.[15] Für 2011 gibt die Regierung die Zahl von 12.903 Toten an.[16]

Es wird davon ausgegangen, dass von neun Getöteten acht Angehörige der Drogenmafia sind. Experten gehen dabei davon aus, dass auf Unternehmungen der Staatsgewalt keine äquivalenten Gegenmaßnahmen seitens der Drogenkartelle folgen, sondern dass diese verstärkt damit beginnen, sich untereinander zu bekämpfen, beispielsweise um sich die weniger werdenden Schmuggelrouten zu sichern. Insgesamt wurden bis März 2010 rund 121.000 Personen festgenommen.

Viele der Opfer wurden enthauptet. Alleine im Jahr 2011 fand man 453 enthauptete Leichen.[17]

Mehrere zehntausend Menschen gelten außerdem als vermisst. Hierzu gibt es keine offiziellen Zahlen, da viele Menschen aus Angst vor Repressalien sich weigern, Vermisstenanzeigen aufzugeben. So gehen Sozialwissenschaftler jedoch von einer Zahl zwischen fünfzig- und hunderttausend Vermissten aus.

Behörden

Die Zahl an getöteten Militärangehörigen, Polizisten, Staatsanwälten und weiteren in der Justiz tätigen Personen wurde bis März 2010 mit 1.000 angegeben.[18]

Von Dezember 2006 bis Juni 2011 starben 32 Bürgermeister durch Mordanschläge. Es wurden 2.888 Soldaten, Marineangehörige, Polizisten und Geheimagenten getötet. 45 Prozent der Opfer waren Gemeindepolizisten.[17]

Medienvertreter

Häufig kommen auch Zivilpersonen ums Leben. So wurden zahlreiche Journalisten von Angehörigen der Drogenkartelle mit dem Tode bedroht, entführt oder ermordet, was faktisch zu einer massiven Einschränkung der Pressefreiheit führt.[19] Laut Angaben der Nationalen Menschenrechtskommission (Comisión Nacional de los Derechos Humanos) wurden 58 Medienschaffende seit 2000 umgebracht. Im Jahr 2010 wurden laut der Jahresbilanz der Reporter ohne Grenzen 7 Medienvertreter ermordet, womit Mexiko zu den gefährlichsten Staaten für Journalisten gehört.[20] Bekanntestes Beispiel ist die im September 2011 enthauptete Journalistin María Elisabeth Macías Castro. Die vielfach verstümmelte Leiche wurde von den Tätern an einer belebten Hauptstraße in der Grenzstadt Nuevo Laredo abgelegt.[21][22]

Illegale Einwanderer

Des Weiteren werden immer wieder illegale Einwanderer vor der Grenze zu den USA abgefangen und verschleppt, um von bereits in den Vereinigten Staaten lebenden Verwandten Lösegeld zu erpressen.

Flüchtlinge

Laut einer Untersuchung des Internal Displacement Monitoring Centre sind schon 230.000 Menschen vor der Gewalt im Drogenkrieg geflüchtet. Die Ziele sind teilweise die USA und teilweise weniger gefährliche Regionen Mexikos.[3]

Chronologie außerordentlicher Ereignisse

2008

Juan Camilo Mouriño
  • Am 15. September, dem 198. Unabhängigkeitstag von Mexiko, starben bei einem Handgranatenanschlag auf dem Marktplatz von Morelia mehrere Zivilpersonen.[23] In der Folge wurden drei Angehörige der Los Zetas verhaftet und verdächtigt, das Attentat verübt zu haben.
  • Nach einer Schießerei am 26. Oktober gelang der Polizei die Festnahme von Eduardo Arellano Felix, einem führenden Mitglied des mächtigen Arellano-Kartells.[24] Die US-Behörden hatten zuvor ein Kopfgeld von 5 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt, nachdem er die Nachfolge seines 2006 inhaftierten Bruders Francisco Javier Arellano Felix angetreten hatte.
  • Am 4. November kamen der mexikanische Innenminister Juan Camilo Mouriño und 13 weitere Personen bei einem Flugzeugabsturz in Mexiko-Stadt ums Leben.[25] Zunächst wurde ein Attentat eines Drogenkartells, später die Turbulenzen eines vorausfliegenden Flugzeuges als Unfallursache vermutet.[26]

2009

  • In einer Mitteilung der US-Botschaft in Mexiko-Stadt aus dem Oktober, die im Rahmen der Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks bekannt wurde, wird erwähnt, dass der damalige mexikanische Staatssekretär für Inneres, Gerónimo Gutiérrez Fernández, vorschlug, die Anstrengungen im Drogenkrieg auf drei wichtige Städte zu konzentrieren, darunter Ciudad Juárez und Tijuana, um schnell Erfolge vorzeigen zu können. Er zeigte sich wegen der Möglichkeit des „Verlierens“ bestimmter Regionen ernsthaft besorgt, denn dies würde Mexikos internationales Ansehen beschädigen, ausländische Investitionen reduzieren und zum Eindruck einer hilflosen Regierung führen.[27]
  • Am 16. Dezember wurde Marcos Arturo Beltrán-Leyva, einer der führenden Drogenhändler des Landes, von Soldaten der Marine in einer Luxusresidenz in Cuernavaca im Süden des Landes aufgespürt und getötet. Der Schlag gegen den als „Boss der Bosse“ bezeichneten Beltrán-Leyva wurde als einer der wichtigsten Erfolge im Jahr 2009 für Präsident Calderón in seinem Krieg gegen die Drogenkriminalität angesehen.[28] Danach beanspruchten dessen Bruder Héctor sowie Valdez den Führungsposten.

2010

  • Ein Massaker am 31. Januar auf einer Geburtstagsparty in Ciudad Juarez, das von Angehörigen eines Drogenkartells verübt wurde, forderte 17 Todesopfer, die meisten davon unter 18 Jahre alt. Das Verbrechen an den Jugendlichen beruhte anscheinend auf einer Verwechslung. Der Kondolenzbesuch von Präsident Calderón am 14. Februar 2010 bei den Angehörigen der Opfer führte zu Unruhen im Veranstaltungssaal.[29]
  • Am 28. Juni geriet Rodolfo Torre (46), aussichtsreichster Kandidat bei den Gouverneurswahlen im nordöstlichen Bundesstaat Tamaulipas, gemeinsam mit seinen Beratern nahe dem Flughafen von Ciudad Victoria in einen Hinterhalt und wurde erschossen. Calderón kündigte bei einer Sondersitzung seines Kabinetts eine Fortsetzung des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität an. Er rief zu einer „gemeinsamen Front“ gegen das organisierte Verbrechen auf. In einer Rundfunkansprache forderte er die politische Klasse und die Zivilgesellschaft zu einem nationalen Dialog auf. Alle politischen Kräfte des Landes müssten denjenigen eine gemeinsame und geschlossene Antwort liefern, die das demokratische Leben und den Frieden der Mexikaner angreifen.[30]
  • Ende Juli wurde bekannt, dass eine Gefängnisdirektorin mehrere Insassen über Nacht freigelassen und mit Waffen ausgestattet hat, damit diese Morde an konkurrierenden Banden verüben konnten. Insgesamt sollen die nächtlichen Freigänger für 35 Tote bei drei Überfällen in Torreón verantwortlich sein.[31]
  • Am 30. Juli wurde Ignacio „Nacho“ Coronel, die Nr. 3 des mächtigen Sinaloa-Kartells, von mexikanischen Militärangehörigen getötet.[32]
  • Am 24. August wurden in einer Hacienda die Leichen von 72 Migranten aus Brasilien, Ecuador, Honduras und El Salvador entdeckt (Massaker in Tamaulipas).[33]
  • Am 30. August wurde mit Edgar Valdez Villareal einer der meistgesuchten Verbrecher Mexikos festgenommen.[34]
  • Am 2. September griff die Armee ein Ausbildungslager der Zetas an der Grenze zu den USA an und tötete 27 Mitglieder. Es war bis dahin das Gefecht mit den meisten Verlusten für ein Drogenkartell im Drogenkrieg.[4]
  • Am 12. September wurde Sergio Villareal vom Beltrán-Leyva-Kartell in Puebla festgenommen.[35] Für seine Festnahme hatten die Behörden eine Belohnung von zwei Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro) ausgesetzt.
  • Am 25. September fassten die Sicherheitskräfte im westmexikanischen Bundesstaat Jalisco den Kriminellen Margarito Soto Reyes alias „El Tigre“. Er gehörte nach Angaben der Behörden zur Führungsriege des Sinaloa-Kartells und war für den Schmuggel von monatlich einer halben Tonne unterschiedlicher Drogen in die USA verantwortlich.
  • Am 26. September wurde José Ángel Fernández de Lara, ein Anführer der Los Zetas, in Cancún festgenommen.[36]
  • Am 6. Oktober ging ein Gesetzesentwurf für eine Polizeireform an den Senat. Dabei sollen viele der zweitausend Abteilungen aufgelöst werden. Jeder Bundesstaat soll nur mehr eine Polizeiverwaltung besitzen, die dem Gouverneur unterstellt ist.[37]
  • Am 18. Oktober wurden bei einer Operation von Militär und Polizei 105 Tonnen Marihuana (nach anderen Berichten 134 Tonnen[38]) beschlagnahmt und elf Verdächtige festgenommen. Zwei Personen wurden verletzt. Die Drogen sind auf dem mexikanischen Schwarzmarkt 335 Millionen US-Dollar, umgerechnet 240 Millionen Euro, wert. Jedoch ist der Wert der Drogen auf dem US-amerikanischen Markt viermal so hoch.
  • Im Dezember flohen aus einem Gefängnis in Nuevo Laredo 141 Häftlinge.[39]
  • Am 19. Dezember rief die Regierung von Guatemala in der Provinz Alta Verapaz den Ausnahmezustand aus. Als Grund gab sie die offene Machtübernahme der Los Zetas seit mindestens 2009 in der Region an, die sie als einen Korridor für den Drogenhandel verwenden.[40]
  • Ende des Jahres drohten die Zetas alle Bürger der Stadt Ciudad Mier zu töten. Die Bewohner flüchteten daraufhin und hinterließen eine Geisterstadt.[3]

2011

  • Im April griffen Narcos auf der Westautobahn von Mexiko-Stadt nach Guadalajara einen Konvoi der Bundespolizei mit Sturmgewehren und Granatwerfern an. Die Behörden mussten aufgrund der Übermacht den Rückzug antreten.[17]
  • Von 5. bis 9. Mai fand ein von Javier Sicilia organisierter Schweigemarsch gegen den Drogenkrieg von der Stadt Cuernavaca zum Zocalo-Platz in Mexiko Stadt statt. Es nahmen mehr als 85.000 Mexikaner teil.[41]
  • Am 15. Mai wurden in Guatemala, in der Provinz Petén an der Grenze zu Mexiko, 27[42] oder 29 Leichen gefunden. Als Täter vermuten die guatemaltekischen Behörden die Los Zetas.[43] Aufgrund des Massakers rief Präsident Alvaro Colom einen eintägigen Notstand am 27. Mai für die Provinz Petén aus. Die Polizei erhielt dadurch mehr Befugnisse.[42]
  • Am 26. Mai lieferten sich Angehörige des Sinaloa-Kartells, laut Regierungsangaben, in Ruiz auf der Hauptstraße von Tepic nach Mazatlán mit Mitgliedern der Zetas ein einstündiges Feuergefecht aus fahrenden Autos heraus bei dem 29 Personen, teilweise mit Kampfanzügen und Schutzwesten bekleidet, getötet wurden. Die Polizei konfiszierte 14 Fahrzeuge, darunter zwei gepanzerte und zusätzlich Gewehre, Munition und Handgranaten.[44]
  • Im Mai flüchteten 2500 Einwohner aus Apatzingán und Umgebung vor der Gewalt im Drogenkrieg. Mitglieder eines Drogenkartells sperrten zwei Tage lang eine Straße in der Stadt. Die Regierung forderte die Bewohner auf die Stadt zu verlassen und etwa 40 Schulen wurden geschlossen.[44]
  • Am 29. Juli wurde Jose Antonio Acosta Hernández, einer der Anführer der für das Juárez-Kartell arbeitenden Gruppe La Línea festgenommen. Er soll laut Anklage für über 1.500 Morde verantwortlich sein.[45]
  • In der Nacht zum 11. August wurde Oscar García Montoya in Tlalpan in Mexiko-Stadt festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft war er der Anführer der Gruppe Mano con Ojos (Hand mit Augen), der über 900 Morde zur Last gelegt werden.[46]
Das zerstörte Casino Royale fünf Tage nach dem Anschlag am 30. August 2011
  • Bei dem Brandanschlag auf das Casino Royale in Monterrey drangen am 25. August bewaffnete Männer in das Casino Royale, ein Spielkasino, ein und setzten es in Brand. Dabei kamen mindestens 52 Menschen ums Leben. Laut Regierungsangaben soll ein Kartell dafür verantwortlich sein.[47]
  • Am 20. September wurden von zwei Kleinlastern in Veracruz, direkt neben einem Konferenzhotel, das zu der Zeit von den Generalstaatsanwälten genutzt wurde, 35 gefolterte Leichen entladen. Die Toten sollen Mitglieder der Zetas gewesen sein, was von der Polizei später bestätigt wurde. Es wurden Drohungen an die Gruppe am Tatort gefunden.[48][49] Die Generalstaatsanwaltschaft identifizierte die Täter in der Folge als Mitglieder des Sinaloa-Kartells.[17]
  • Am 22. September fand die Polizei abermals 14 Leichen mit Drohungen an die Zetas.[49]
  • Am 24. September übernahm eine Gruppe namens Mata Zetas („die Zetamörder“) die Verantwortung für die am 20. und am 22. gefundenen Leichen. Ihre Gruppe sei gegründet worden um die Zetas zu bestrafen und ihre Herrschaft zu brechen.[49]
  • Am 6. Oktober fand die Polizei in Veracruz in drei Privathäusern insgesamt 32 Tote. Lokale Medien gehen von einer Täterschaft der Mata Zetas aus.[49]
  • Im Oktober wurden, nach einer Welle von Entführungen und Erpressungen in der Region um Linares, sämtliche Polizeikräfte der Stadt (insgesamt mehr als 100) zur Überprüfung einer möglichen Verwicklung in die Vorgänge festgenommen.[50]
  • Am 13. Oktober wurde die Nummer drei der Zetas, Carlos Oliva Castillo in Saltillo im Bundesstaat Coahuila festgenommen. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll Castillo für die Aktivitäten der Zetas in den Bundesstaaten Coahuila, Nuevo León und Tamaulipas verantwortlich gewesen sein. Er soll auch den Brandanschlag auf das Casino Royale befohlen haben.[51][52]
  • Im November fand man in Culiacán 16 verbrannte Leichen und in der Stadt Guadalajara entdeckte man die sterblichen Überreste von 26 Menschen.[17]
  • Im Dezember flohen aus zwei Gefängnissen im Norden Mexikos insgesamt 226 Häftlinge.[39]
  • Im Dezember genehmigte der Senat der Vereinigten Staaten für die Mérida-Initiative ein Budget von 249 Millionen US-Dollar für das Jahr 2012. Dies ist deutlich weniger als in den Jahren zuvor.[53]

2012

  • Am 19. Februar kamen bei Kämpfen in der Strafanstalt in Apodaca bei Monterrey 44 Menschen ums Leben. Laut Polizei gingen diese Kämpfe wahrscheinlich auf Rivalitäten zwischen den Zetas und dem Golfkartell zurück. Die Anstalt war mit 3.000 statt 1.500 Häftlingen stark überbelegt.[54]
  • Am 13. Mai wurden nahe Cadereyta de Jiménez 49 geköpfte und verstümmelte Leichen mit einer Drohbotschaft der Zetas auf der Schnellstraße 40 zwischen Monterrey und Reynosa entdeckt.[55][56]
  • Am 4. Juni stürmten Bewaffnete eine Drogenentzugsklinik in Torreón und schossen um sich. Dabei töteten sie elf Menschen und verletzten mindestens neun weitere.[57]
  • Am 7. Juni waren in einem abgestellten Kleinlaster in einer Kleinstadt im nördlichen Bundesstaat Tamaulipas 14 zerstückelte Leichen gefunden worden. Zusammen mit den Toten fand man eine Warnung an den zweiten Mann bei den Zetas, Miguel Ángel Treviño Morales.[58]
  • Am 13. Juli führten die Hinweise von anonymen Anrufern zum Fund von sechs enthaupteten Leichen bei der Ortschaft Jojutla und dreier Köpfe im Nachbarort Ixtla (beide Ortschaften liegen im Bundesstaat Morelos).[59]
  • Am selben Tag entdeckten Drogenfahnder an der Grenze zu den Vereinigten Staaten einen 220 Meter langen Schmugglertunnel. Dieser führte von einem Geschäft in San Luis (Arizona) zu einer Fabrik in San Luis Rio Colorado.[59]
  • Marinesoldaten verhafteten am 3. September Mario Cárdenas Guillén, einen Anführer des Golfkartells, in Altamira. Er hatte eine schwere Waffe, 90 Schuss Munition, zwei Granaten, 129.700 Pesos (entsprach etwa 7000 Euro) und Kokain bei sich.[60]
  • Am 12. September verhafteten Marinesoldaten Jorge Eduardo Costilla Sánchez, einen Anführer des Golf-Kartells, in Tamaulipas nahe der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Die Festnahme verlief gewaltlos. Mit Costilla wurden auch andere Kartellmitglieder festgenommen.[61]
  • Am 17. September flohen 132 Häftlinge mithilfe eines 1,20 Meter breiten und 297 Meter langen Tunnel aus einem Gefängnis in Piedras Negras.[39]
  • Nach dem Mord an Jaime Serrano, einem Abgeordneten der Partido Revolucionario Institucional (PRI) im Bundesstaat Mexiko, und Gerüchten über bevorstehende Kämpfe zwischen Drogenkartellen rückten am 20. September etwa 700 Soldaten und Bundespolizisten in 45 Vierteln von Nezahualcóyotl, einer Vorstadt von Mexiko-Stadt ein.[62]
  • Ende September bestätigte Generalstaatsanwältin Marisela Morales Gerüchte, die von internen Kämpfen bei den Zetas handelten. Demnach soll es eine Auseinandersetzung zwischen dem Anführer Heriberto Lazcano und den zweiten Mann Miguel Ángel Treviño Morales geben.[58]
  • Am 18. Dezember starben elf Insassen und sechs Wärter bei einem Massenausbruch aus der Haftanstalt Gómez Palacio im Bundesstaat Durango. Die Häftlinge versuchten durch mehrere Tunnel und über eine Mauer zu entkommen und besaßen Schusswaffen.[63]

2013

  • Am 31. Januar wurden 14 Musiker und vier Helfer der Band Kombo Kolombia vermutlich von schwerbewaffneten Mitgliedern eines Drogenkartells in Hidalgo (Nuevo Leon) entführt.[64] Ihre Leichen wurden drei Tage später von der Polizei in einem Brunnen gefunden.[65] Ein Mann konnte flüchten und die Polizei alarmieren.
  • Am Morgen des 26. März besetzten hunderte Bewaffnete (die Berichte schwanken zwischen 600 und 2.000) die Kleinstadt Tierra Colorada und umliegende Orte. Dabei setzten sie den Polizeichef Oscar Ulises Valles, elf Polizisten und sechs Zivilisten, die sie der Mitgliedschaft bei der Organisierten Kriminalität bezichtigten, fest. Die bewaffneten Mitglieder einer Bürgerwehr (policías comunitarios) reagierten auf die Tötung eines ihrer Kommandanten am Vortag. Sie hielten die Region fast 24 Stunden lang unter ihrer Kontrolle und übergaben die festgesetzten Personen nach Verhandlungen mit regionalen Bürgermeisterinnen und der Staatsanwältin des Bundesstaats Guerrero, Martha Elva Garzón, den Behörden. Daraufhin zogen sie ab.[66]
  • Ende Mai rückten Einheiten der Armee und Polizei unter dem Kommando von General Alberto Reyes Vaca in mehreren Städten des Bundesstaates Michoacán ein. Marco Ugarte, ein Reporter der Associated Press, berichtete von Jubel in der Bevölkerung.[67]
  • Bei einem Angriff am 9. Juni auf das Gefängnis in La Unión durch eine Gruppe namens Tempelritter (Eine Abspaltung der „La Familia Michoacana“) kommen zwei Wärter ums Leben.[68]
  • In den ersten sieben Monaten des Jahres töteten Drogenkartelle etwa 7.000 Menschen.[69]
  • Mario Armando Ramírez Treviño, ein Anführer des Golf-Kartells, wurde am 17. August in Río Bravo festgenommen.[70]
  • Am 17. und 18. August fand man in Michoacán 16 Leichen mutmaßlicher Folteropfer.[69]
  • Am 17. und 18. August starben bei einem Schusswechsel in Guerrero acht Menschen.[69]
  • Ein als Clown maskierter Mann erschoss am 18. Oktober 2013 bei einem Kinderfest in Cabo San Lucas den Anführer des Tijuana-Kartells, Francisco Rafael Arellano Félix. Danach gab es eine Schießerei und einen Großeinsatz der Polizei. Der Ermordete trug den Spitznamen „El Pelón“ (Der Glatzkopf) und war der älteste der Gebrüder Arellano Félix.[71]
  • Ende Oktober versuchten 300 Bewaffnete Apatzingán unter ihre Kontrolle zu bringen. Vermutlich als Reaktion darauf griffen mutmaßliche Mitglieder des Kartells Los Caballeros Templarios mehrere Kraftwerke und Tankstellen an. In der Folge waren 400.000 Menschen ohne Strom.[72]
  • Am 4. November übernahm die Kriegsmarine die Kontrolle über den Hafen von Lázaro Cárdenas. 50 Stadtpolizisten wurden wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit den Kartellen vorläufig in Gewahrsam genommen und auch die Zollbeamten wurden ersetzt.[72]
  • Am 16. November übernahmen nach einem Schusswechsel etwa 400 Mitglieder einer Selbstverteidigungsmiliz die Kontrolle über die Gemeinde Tancitaro in Michoacán. Nach Angaben der Polizei kamen dabei drei Menschen um und zwei weitere wurden verletzt.[73]

2014

  • Am 12. Januar rückte eine Bürgermiliz in die Kleinstadt Nueva Italia in Michoacán ein. Der mexikanische Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong forderte die Entwaffnung dieser Selbstverteidigungstruppen und schickte staatliche Sicherheitskräfte in die Region.[74]
  • Am 22. Februar wird Joaquín Guzman, genannt „El Chapo“, von mexikanischen Marine-Soldaten gefangen genommen.
  • Am 26. September wurden in Iguala 6 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa von der Gemeindepolizei erschossen und 43 verhaftet.[75] Anschließend wurden sie offenbar Killern der Drogenbande Guerreros Unidos übergeben. Von den entführten Seminaristen fehlte vorerst jede Spur.

2015

  • Anfang Mai 2015 schossen vermutlich Mitglieder der Tempelritter mit einem Granatwerfer einen Hubschrauber des mexikanischen Militärs ab.
  • Am 20. Mai 2015 wurde nahe Michoacán eine Patrouille der Bundespolizei angegriffen. Die Angreifer flüchteten auf eine 112 Hektar große Farm in der Nähe. Dort hielten sich 40 mit großkalibrigen Waffen ausgerüstete Bewacher auf. Nach stundenlangen Feuergefechten mit der Bundespolizei waren mindestens 37 Angreifer tot, zwei Bundespolizisten wurden erschossen und Teile der Farm brannten.[76] Auf der Farm wurden weitere Waffen, darunter ein Granatwerfer und Drogen gefunden. Eine Landebahn bei der Range wurde möglicherweise zum Drogenschmuggel verwendet. Vermutlich handelte es sich um eine Basis des Kartell Jalisco Nueva Generación.

Bilanz für die Amtszeit von Präsident Felipe Calderón (2006–2012)

Die mexikanische Regierung unter Präsident Felipe Calderón setzte ihr Schwergewicht auf die Verhaftung von Anführern der Drogenkartelle.[77] Diese sog. Kingpin Strategy wurde von der DEA 1992 für die Bekämpfung von Drogenkartellen entwickelt. Im März 2009 veröffentlichte der mexikanische Generalstaatsanwalt (Procurador General de la Republica) eine Liste der 37 meistgesuchten Drogenbosse in Mexiko. 16 von ihnen wurden zwischen 2009 und 2012 von mexikanischen Sicherheitskräften (Marine, Armee, Bundespolizei) verhaftet und sechs weitere getötet.

Nicht prioritär war die Verhinderung der Produktion, des Handels oder des Schmuggels von illegalen Drogen – im Gegensatz zum War on Drugs in den 1970er Jahren (Operation Condor), bis in die späten 1990er Jahre. Die Verlagerung der Bekämpfungsstrategie hing auch damit zusammen, dass die mexikanischen Drogenkartelle nach Schätzungen heute mehr als 60 % ihrer Einnahmen mit anderen kriminellen Aktivitäten als dem Drogenhandel (z. B. Erpressung) erzielen.

Erst ab 2010 setzte Präsident Calderón nicht mehr einzig auf Sicherheitsmaßnahmen. Der mexikanische Staat sollte nun auch zusätzlich in Bildung, Gesundheit und Sozialarbeit investieren. Damit sollten vorab Jugendlichen andere Perspektiven gegeben werden als der Einstieg ins Drogengeschäft. Ganz allgemein soll die Zivilgesellschaft dadurch gestärkt werden. Der „Eingriffsplan Juárez“ (benannt nach der Stadt Ciudad Juárez) sollte umgerechnet insgesamt 200 Millionen Euro kosten und galt als Pilotprojekt.

Die Frankfurter Rundschau schrieb dazu:

„Experten halten diesen Paradigmenwechsel zwar für überfällig, doch für Fachleute wie Edgardo Buscaglia geht Calderóns neue Politik noch immer nicht weit genug. ‚Nur wenn du an ihre Vermögenswerte und Besitztümer gehst, hast du eine Chance den Krieg zu gewinnen‘, sagt der Experte für organisierte Kriminalität und Hochschullehrer an der Universität ITAM in Mexiko-Stadt. Aber an dem Punkt tue die Regierung nichts, weil Politik und Justiz bis in hohe Instanzen von der organisierten Kriminalität unterwandert seien.“[78]

Auswirkungen

Auswirkungen auf die USA

Drogen- und Waffenschmuggel

Im April 2009 stellte US-Präsident Barack Obama anlässlich seines ersten Staatsbesuchs in Mexiko fest, dass der US-Bedarf an Drogen den Drogenkartellen helfe, im Geschäft zu bleiben. Der Krieg werde ausgetragen mit Schusswaffen, die nicht in Mexiko, sondern in den USA erworben worden seien.[79] Die US-Behörden gehen davon aus, dass der Hauptanteil der in die USA geschmuggelten Drogen via Mexiko in die USA geschmuggelt werden. Ein Teil davon wird in Mexiko selbst angebaut (Marihuana) oder hergestellt (Methamphetamin). Vor allem aber ist Mexiko ein Transitland für Kokain aus Kolumbien und anderen südamerikanischen Ländern: Schätzungsweise 90 % des gesamten in den USA verkauften Kokains wird durch Mexiko transferiert und in die USA geschmuggelt. Der in den USA erzielte Erlös aus dem Drogenschmuggel soll für die mexikanischen und kolumbianischen Drogenkartelle jährlich zwischen 18 und 39 Milliarden Dollar betragen.[80]

Mit einem Teil der Einkünfte werden Waffen durch Strohmänner der Drogenkartelle in den USA rechtmäßig erworben und danach illegal nach Mexiko geschmuggelt. So sollen nach einer Untersuchung des U.S. Government Accountability Office 87 % aller in den letzten fünf Jahren in Mexiko beschlagnahmten Waffen in den USA gekauft worden sein.[81] Das Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives (ATF), eine dem Justizministerium der Vereinigten Staaten unterstellte Bundespolizeibehörde versucht diesen Waffenschmuggel zu unterbinden, teilweise mit verdeckten Operationen wie etwa der gescheiterten Operation Fast and Furious der Jahre 2009 und 2010.

Merida-Abkommen (2008)

Der Schwerpunkt der militärischen Operationen liegt in den nördlichen Bundesstaaten (Baja California, Sonora, Chihuahua, Coahuila und Tamaulipas) an der Grenze zu den USA. Weil der Drogenkrieg zunehmend in die USA überzuschwappen droht, unterstützen die USA in den nächsten drei Jahren – gestützt auf das 2008 vom US-Kongress genehmigte sog. Merida-Abkommen – die mexikanische Regierung mit 1,6 Milliarden Dollar.[82] Zusätzlich beabsichtigen sie Hilfe in Form von militärischer Ausrüstung, Ausbildung und Unterstützung durch ihre Geheimdienste.[83] Um dem Nachbarland Mexiko im Kampf gegen die mächtigen Drogenbosse zu helfen, will die amerikanische Regierung unter Barack Obama 80 Millionen Dollar zum Kauf von Black-Hawk-Hubschraubern beisteuern. Mit diesen Militärhubschraubern soll der mexikanischen Polizei die Möglichkeit gegeben werden, verstärkt gegen die rivalisierenden Drogenbosse vorzugehen. Mit dieser Maßnahme, die von US-Präsident Obama bereits angekündigt worden war, wollen die USA auch ihre eigenen Bürger schützen, da viele der Drogen über die Grenze geschmuggelt werden und auf diese Weise unter die US-amerikanische Bevölkerung geraten.

Auswirkungen auf Guatemala

Die mexikanischen Drogenkartelle beherrschen seit den 1990er Jahren den Kokainschmuggel in Mittelamerika, insbesondere aber im Nachbarstaat Guatemala. Mit dem Drogenkrieg in Mexiko hat sich der Konkurrenzkampf zwischen den Drogenkartellen auf mittelamerikanische Nachbarstaaten ausgeweitet, wo sie weniger vom Staat gestört werden als in Mexiko. Seit 2007 kämpfen Los Zetas um die Drogenkorridore in Guatemala, die ehemals vom Sinaloa-Kartell und dem Golfkartell beherrscht wurden. Los Zetas haben sich (Stand 2012) offenbar fest in Guatemala etabliert. Polizei und Justiz stehen dieser Entwicklung aus verschiedenen Gründen (mangelnde Ressourcen, Korruption, Ineffizienz des Rechtssystems, Armut im Land) machtlos gegenüber.[84]

Ex-General Otto Pérez Molina, seit dem 14. Januar 2012 Präsident der Republik Guatemala, vertritt die Meinung, dass Konsum und Produktion von Drogen innerhalb bestimmter Grenzen legalisiert werden sollten.[85]

Rezeption

Literatur

  • Sandro Benini: Drogen, Krieg, Mexiko. Der gefährlichste Ort der Welt. Echtzeit Verlag, 2013.
  • Konrad-Adenauer-Stiftung (Hrsg.): Erfolgreiche Strategie gesucht – Mexiko debattiert „Drogenkrieg“. 16. August 2010. pdf
  • Malcolm Beith: The Last Narco. 2010. (El Chapo. Die Jagd auf Mexikos mächtigsten Drogenbaron. Aus dem Englischen übersetzt von Gunter Blank und Simone Salitter. 2011)
  • June S. Beittel: Mexico’s Drug Trafficking Organizations: Source and Scope of the Rising Violence. Hrsg. von Congressional Research Service, U.S.: CRS Report R41576, 7. September 2011. pdf; CRS Report R41576, 15. April 2013. pdf
  • Isaac Campos: Degeneration and the Origins of Mexico's War on Drugs, in: Mexican Studies/Estudios Mexicanos, Vol. 26, No. 2 (Summer 2010), S. 379–408.
  • Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Drogen, Dollars, Demokratie. Herausforderungen durch den Drogenhandel in Mexiko und Brasilien. Berlin 2009, ISBN 978-3-86928-002-8. pdf
  • Ioan Grillo: „El Narco. The Bloody Rise of Mexican Drug Cartels“. Bloomsbury, 2011.
  • Jeanette Erazo Heufelder: Drogenkorridor Mexiko. Transit, Berlin 2011, ISBN 978-3-88747-259-7.
  • Karl-Dieter Hoffmann: Mexikos „War on Drugs“ und die Mérida Initiative. GIGA Focus, Nummer 4, 2008. pdf
  • Anne Huffschmid: Mexiko – das Land und die Freiheit. Rotpunktverlag, Zürich 2010.
  • Anne Huffschmid, Wolf-Dieter Vogel (Hg.): NarcoZones – Entgrenzte Märkte und Gewalt in Lateinamerika, Assoziation A, Berlin 2012.
  • Viridiana Rios, David A. Shirk: Drug Violence in Mexico. Data and Analysis Through 2010. Hrsg. vom Trans-Border Institute, University of San Diego, Februar 2011. pdf
  • Roberto Saviano: Zero Zero Zero. Wie Kokain die Welt beherrscht. Carl Hanser Verlag, München 2014. ISBN 978-3-446-24497-9.
  • Stratfor (Hrsg.): Mexican Drug Wars: Bloodiest Year do Date. 10. Dezember 2010.
  • Tiffany Siegert: „Mexiko im Drogenkrieg. Akteure und Strukturen“, AVM München, 2011, ISBN 978-3-86924-157-9.

Weblinks

Commons: Drogenkrieg in Mexiko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Javier Sicilia: Realidad y cinismo. In: Proceso. 16. Februar 2016, abgerufen am 17. Februar 2016.
  2. Conflict Barometer 2010. (4,8 MB) HIIK, 6. September 2010, abgerufen am 18. Mai 2011 (englisch, pdf, S. 50ff.).
  3. a b c Klaus Ehringfeld: Hunderttausende fliehen vor Mafia-Gewalt. In: Frankfurter Rundschau. 31. März 2011, abgerufen am 1. April 2011.
  4. a b Alex Gertschen: Moral für den Krieg ohne absehbares Ende. In: Neue Zürcher Zeitung. 6. September 2010, abgerufen am 30. Januar 2011.
  5. Gudrun Springer: Die Kartelle haben überall ihre Spione und Kollaborateure. Der Standard, 3. Oktober 2010, abgerufen am 30. Januar 2011 (Interview mit Karl-Dieter Hoffmann).
  6. 3220 Polizisten in Mexiko entlassen. In: 20 Minuten Online. 31. August 2010, abgerufen am 30. Januar 2011.
  7. Toni Keppeler: Offene Schlacht. In: die tageszeitung. 23. Dezember 2010, abgerufen am 28. Dezember 2010.
  8. Ragnar Vogt: Mit Bürgerwehren gegen Mexikos Drogenhändler. In: Zeit Online. 2. Februar 2013, abgerufen am 17. Januar 2014.
  9. Nichtregierungsorganisationen kritisieren Passivität der Regierung. In: DMZ Online. 5. November 2013, abgerufen am 18. Januar 2014.
  10. Mexiko im Griff der Kartelle. (flash) Spiegel Online, abgerufen am 7. Februar 2012.
  11. Militär fasst mexikanischen Drogenboss. In: Spiegel Online, 5. September 2012.
  12. Sinaloa wird Mexikos mächtigstes Drogenkartell. Spiegel Online, 6. Januar 2011, abgerufen am 31. Januar 2011.
  13. Eduoardo Castillo, Katherine Corcoran: 2 powerful cartels dominate in Mexico drug war. In: Associated Press. 2. Oktober 2011, abgerufen am 27. Oktober 2011 (englisch).
  14. Jorge Ramos Pérez: Poiré: 2010 terminó con 15 mil 273 muertes. El Universal, 12. Januar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011 (spanisch).
  15. El Saldo de la Guerra. (pdf; 2,4 MB) El Universal, abgerufen am 22. Februar 2011 (spanisch).
  16. Mariano Castillo: 2011 drug violence kills nearly 13,000 in Mexico, new figures show. CNN, 11. Januar 2012, abgerufen am 7. Februar 2012 (englisch).
  17. a b c d e Le Monde Diplomatique – Hoffnung auf Ruhe durch Korruption
  18. Oficial: más de 22 mil 700 muertos por violencia. El Universal, abgerufen am 10. Juni 2010 (spanisch).
  19. Alex Gertschen: Pressefreiheit im Schraubstock. Neue Zürcher Zeitung, 22. Januar 2010, abgerufen am 2. Februar 2010.
  20. Die Reporter ohne Grenzen-Jahresbilanz 2010. (pdf; 242 kB) Reporter ohne Grenzen, 30. Dezember 2010, abgerufen am 31. Dezember 2010.
  21. Blutiger Drogenkrieg in Mexiko – ein Überblick. Newsgrape, 3. Oktober 2011, abgerufen am 7. Februar 2012.
  22. Wolf Dieter Vogel: Mexikanische Journalistin enthauptet. 26. September 2012, abgerufen am 7. Februar 2012.
  23. Es war wie ein Feuerball (Memento vom 20. September 2008 im Internet Archive), In: Tagesschau, 17. September 2008
  24. Drogenboss in Mexiko festgenommen (Memento vom 30. Oktober 2008 im Internet Archive), In: Tagesschau
  25. Politiker in Mexiko ermordet? Jeder denkt es, keiner spricht es aus (Memento vom 9. November 2008 im Internet Archive), In: Tagesschau
  26. David Kaminski-Morrow: Turbulence from 767 suspected in Mexican Learjet crash. Flightglobal, 15. November 2008, abgerufen am 20. Mai 2010 (englisch).
  27. Anfragen an US-Diplomaten in aller Welt. In: ORF. 3. Dezember 2010, abgerufen am 3. Dezember 2010.
  28. Mexikanische Marine erschießt Drogenbaron Beltran Leyva. In: Reuters, 17. Dezember 2009, abgerufen am 21. Dezember 2009.
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  30. Mexikanischer Politiker stirbt im Kugelhagel. stern.de, 29. Juni 2010.
  31. Gefängnisdirektorin setzt Häftlinge als Mörder ein. In: Die Welt, 26. Juli 2010.
  32. Mexikos Armee tötet mächtigen Drogenboss. In: Spiegel Online. 30. Juli 2010, abgerufen am 1. August 2010.
  33. Entsetzen über Massaker in Mexiko. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. August 2010.
  34. «Barbie» festgenommen. In: Neue Zürcher Zeitung, 31. August 2010.
  35. Klaus Ehringfeld: Mexikanische Armee nimmt „El Grande“ fest. In: Frankfurter Rundschau, 13. September 2010.
  36. Gleich zwei Drogenbarone festgenommen. In: 20 Minuten, 26. September 2010.
  37. Polizeireform in Mexiko. In: Neue Zürcher Zeitung. 7. Oktober 2010, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  38. Rekorddrogenfund in Tijuana. In: ORF. 25. Oktober 2010, abgerufen am 29. Oktober 2010.
  39. a b c Fluchttunnel in die Freiheit. In: die tageszeitung. 18. September 2012, abgerufen am 18. September 2012.
  40. Toni Keppeler: Mit Ausnahmezustand gegen das Kartell. In: die tageszeitung. 20. Dezember 2010, abgerufen am 22. Dezember 2010.
  41. Großdemo gegen Drogenkrieg. In: ORF. 9. Mai 2011, abgerufen am 9. Mai 2011.
  42. a b Nach Massaker Notstand in Teil von Guatemala. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. Mai 2011, abgerufen am 19. Mai 2011.
  43. Cecibel Romero, Toni Keppeler: Massaker in Guatemala. die tageszeitung, 16. Mai 2011, abgerufen am 16. Mai 2011.
  44. a b Blutiges Gefecht zwischen Gangsterbanden in Mexiko. In: Neue Zürcher Zeitung. 27. Mai 2011, abgerufen am 27. Mai 2011.
  45. Bandenführer soll mehr als 1500 Morde befohlen haben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. August 2011, abgerufen am 1. August 2011.
  46. Polizei nimmt Massenmörder fest. In: Frankfurter Rundschau. 12. August 2011, abgerufen am 12. August 2011.
  47. Kasino sollte Schutzgeld an Drogenkartell zahlen. In: Welt Online. 11. August 2011, abgerufen am 23. April 2012.
  48. Widerstand gegen die Drogenmafia. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. September 2011, abgerufen am 28. September 2011.
  49. a b c d Toni Keppeler: Die „guten Mexikaner“. In: die tageszeitung. 11. Oktober 2011, abgerufen am 12. Oktober 2011.
  50. Mexican City Linares' Police Force Detained For Corruption Investigation. In: The Huffington Post. 9. Oktober 2011, abgerufen am 18. Januar 2014 (englisch).
  51. Anschlag auf Kasino organisiert? In: ORF. 2. November 2011, abgerufen am 2. November 2011.
  52. David Luhnow, Jose de Cordoba: Casino Arrests Stir Scandal in Mexico. In: The Wall Street Journal. 14. Oktober 2011, abgerufen am 14. Oktober 2011 (englisch).
  53. Alex Gertschen: Die USA im Drogenkrieg Mexikos. In: Neue Zürcher Zeitung. 20. Dezember 2011, abgerufen am 20. Dezember 2011.
  54. Wolf-Dieter Vogel: Bandenkrieg hinter Gittern. In: die tageszeitung. 20. Februar 2012, abgerufen am 21. Februar 2012.
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  57. Elf Tote bei Überfall auf Klinik. In: die tageszeitung. 4. Juni 2012, abgerufen am 5. Juni 2012.
  58. a b Cecibel Romero: Bruderkrieg mit zerhackten Leichen. In: die tageszeitung, 21. September 2012.
  59. a b Sechs Leichen in Mexiko gefunden. In: Neue Zürcher Zeitung. 13. Juli 2012, abgerufen am 16. Juli 2012.
  60. Militär fasst mexikanischen Drogenboss. In: Spiegel Online, 5. September 2012.
  61. Schlag gegen Drogenkartell. In: die tageszeitung, 13. September 2012.
  62. Nach Politikermord rückt Armee in Vorort von Mexiko-Stadt ein. In: orf.at, 21. September 2012.
  63. Tote bei Gefängnisrevolte. In: die tageszeitung, 19. Dezember 2012.
  64. Sandra Weiss: Das brutale Ende der Band Kombo Kolombia. In: Die Welt, 30. Januar 2013.
  65. Leichen von Musikern in Brunnen gefunden. In: Süddeutsche Zeitung, 29. Januar 2012.
  66. Andres Wysling: Bürgerwehr „verhaftet“ Polizeichef in Mexiko. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. März 2013, abgerufen am 29. März 2013.
  67. Mexikos Armee rückt in rebellischem Bundesstaat vor. In: derStandard.at, 22. Mai 2013.
  68. Bewaffnete befreien neun Häftlinge. In: Neue Zürcher Zeitung.
  69. a b c Der Kampf um den Markt geht weiter. In:die tageszeitung, 19. August 2013.
  70. Wieder ein Boss gefasst. In: die tageszeitung, 18. August 2013.
  71. Der Mörder kam als Clown. In: die tageszeitung, 19. Oktober 2013.
  72. a b Andreas Ross: Kriegsmarine übernimmt Kontrolle über Pazifikhafen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. November 2013.
  73. Michoacan als Goldgrube der Kartelle
  74. Wolf-Dieter Vogel: Miliz gegen Mafia gegen Militär. In: die tageszeitung, 14. Januar 2014.
  75. Wolf-Dieter Vogel: Bürgermeister von Iguala verhaftet. TAZ, 4. November 2014, abgerufen am 10. November 2014.
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  84. Toni Keppeler: Guatemala in den Händen der Drogenkartelle. In: Le Monde diplomatique. 9. Dezember 2011, abgerufen am 6. Juni 2012.
  85. spiegel.de 1. August 2013: Uruguay: Parlament stimmt für Legalisierung von Marihuana, 15. September: Marihuana in Uruguay: Amerikas Drogen-Versuchslabor