Universität Klagenfurt

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Universität Klagenfurt
Motto Per Aspera Ad Astra
Gründung 1970 / 1975 / 1993
Trägerschaft staatlich
Ort Klagenfurt am Wörthersee, Österreich
Rektor Oliver Vitouch
Studierende 10.414[1] (Stand: WS 2014/15)
Mitarbeiter 854, davon 538 wissenschaftliche Mitarbeiter (inkl. Projektstellen)
davon Professoren 80
Jahresetat 55 Mio € (Stand: 2014, ohne Drittmittel)
Website www.aau.at

Die Universität Klagenfurt (auch Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, AAU) ist die größte Bildungs- und Forschungsinstitution im österreichischen Bundesland Kärnten mit Standorten in Klagenfurt, Wien und Graz. Sie war seit 1964 im Aufbau und wurde 1970 in der Amtszeit des Landeshauptmanns Hans Sima gegründet.

Heute ist sie gegliedert in die Fakultäten für Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Technische Wissenschaften und Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF). Die IFF-Fakultät unterhält auch Institute an den Standorten Wien und Graz; ihre ehemalige Dekanin, Verena Winiwarter, ist Österreichs Wissenschafterin des Jahres 2013. Mit den Forschungsstärkefeldern „Networked and Autonomous Systems“ und „Soziale Ökologie“ hat die Universität zwei Exzellenzbereiche definiert. Als Wissenschafts- und Doktoratskolleg wurde 2015 das Karl Popper Kolleg begründet. Neben den Instituten der jeweiligen Fakultäten bestehen Einrichtungen wie das Musil-Institut (u. a. Coorganisator des Bachmann-Preises), das Universitätskulturzentrum (UNIKUM), das build! Gründerzentrum, das Universitätssportinstitut (USI) und die Universitätsbibliothek Klagenfurt. Die Universität Klagenfurt fördert Bilingualismus und Mehrsprachigkeit, insbesondere im Kontext der Slowenischen Minderheit in Kärnten (der Kärntner Slowenen).

Die Universität Klagenfurt erzielt regelmäßig gute bis sehr gute Bewertungen im CHE-Ranking, zuletzt mit den Studien Anglistik, BWL, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Geschichte, Informationstechnik, Psychologie und Wirtschaftsinformatik. Rektor der Universität ist Oliver Vitouch; dem Senat sitzt Larissa Krainer, dem Universitätsrat Robert Rebhahn vor.

Geschichte

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der angrenzende Lakeside Science & Technology Park
Der Südtrakt, Blick von Westen
Haupteingang, Blick über den Vorplatz auf das Institutsgebäude
Innenhof zwischen Haupt- und Institutsgebäude
40-Jahr-Feier, anno 2010, im Auditorium maximum

Anno 1964 wurde der bis heute als Förderverein bestehende Kärntner Universitätsbund konstituiert. Anstatt des ursprünglichen Vorhabens „Wirtschaftshochschule Klagenfurt“ wurde 1968 die „Hochschule für Bildungswissenschaften in Klagenfurt“ projektiert. 1970 erließ der Nationalrat das Bundesgesetz über deren Gründung. Bereits im Jahr darauf übergab man das sogenannte Vorstufengebäude (Architekt: Roland Rainer) an die Hochschule; 1972 erfolgte die erste Promotion.

Von 1973 bis 1978 richtete man die wissenschaftlichen Diplom-, Lehramts- und Doktoratsstudien ein; darunter die Fächer Philosophie, Pädagogik, Geschichte, Germanistik, Anglistik und Amerikanistik, Romanistik, Slawistik, Mathematik, Geographie und Sprachwissenschaften. Der reguläre Studienbetrieb wurde 1973 aufgenommen, das Hauptgebäude 1974-1977 errichtet. Das Universitätsorganisationsgesetz 1975 brachte die Beförderung zur Universität für Bildungswissenschaften; 1977 wurde die erste Sponsion vorgenommen.

Ab 1983 wurden die Studienrichtungen Angewandte Betriebswirtschaft und Angewandte Informatik auf- und ausgebaut. 1993 erfolgte die Namensänderung in Universität Klagenfurt; zugleich wurden eine Fakultät für Kulturwissenschaften und eine Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Informatik eingerichtet.

Der Erweiterungsbau (Südtrakt) wurde 2000 in Betrieb genommen. Durch die Implementierung des Universitätsgesetzes 2002 wurde das 1978/79 begründete interuniversitäre IFF-Institut per 1. Januar 2004 zur dritten Fakultät, jener für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (Klagenfurt, Wien, Graz). Mit 1. Oktober 2004 wählte die Universität, unter dem Rektorat von Günther Hödl, den Namen Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, wobei der Beiname „Alpen-Adria-“ einen optionalen Zusatz (Cognomen) und keine formale Umbenennung darstellt.

Die Universität Klagenfurt hatte 2006 rund 7.200 Studierende bei 65 Professuren und etwa ebenso vielen Außerordentlichen Professuren. Die meistgewählten Fächer waren Betriebswirtschaftslehre (inkl. Wirtschaft & Recht), Psychologie und Medien- und Kommunikationswissenschaft. Seit 2007 verfügt die Universität über eine vierte, Technische Fakultät (Schwerpunkte Informations- und Kommunikationstechnologie, Networked & Autonomous Systems und Angewandte Informatik), die den Forschungsbetrieb im Verbund mit dem benachbarten Lakeside Science & Technology Park aufnahm. Im Jahr 2012 überschritt die Studierendenzahl die 10.000er-Marke.

Campus

Der Campus erstreckt sich über 11 ha am Westend von Klagenfurt (zum Vergleich: jener der Wirtschaftsuniversität Wien umfasst 9 ha) und kombiniert Eigenschaften einer städtischen europäischen mit solchen einer US-amerikanischen Campus-Universität: Nach Osten sind es 50 Gehminuten entlang des 1527 begonnenen Lendkanals in das von der Renaissance geprägte historische Zentrum Klagenfurts, nach Westen 10 Gehminuten bis zum Ufer des Wörthersees, einer klassischen Sommerurlaubs-Destination. Neben den entsprechenden Wassersport- und Freizeitmöglichkeiten, die durch Kursangebote des Universitätssportinstituts (USI) gefördert werden, bestehen auch Wander-, Kletter- und Skisportmöglichkeiten in den österreichischen und slowenischen Alpen.

Zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden Lakeside Science & Technology Park, einem 25 ha umfassenden Start-Up- und Spin-Off-Park, bildet der Universitätscampus den sogenannten Lakeside District.

Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums der Universität wurde 2010 ein nach Oxbridge-Vorbild gestaltetes Ruderrennen, The Boat Race, ausgetragen. Der Achter der Universität Klagenfurt konnte den Wettbewerb gegen jenen der Universität Wien auf einer Sprint-Strecke durch die Ostbucht des Wörthersees (vom Ruderclub Nautilus bis zum Schloss Maria Loretto) dabei klar für sich entscheiden.

Für den gesamten Campus wurde 2016 ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen Norm EMAS III (Eco Management and Audit Scheme) implementiert. Die Universität Klagenfurt wurde dafür vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit dem Sustainability Award ausgezeichnet.[2]

Studiengänge

Hörsaal A
Hörsaal B

Die Universität Klagenfurt bietet aktuell folgende Bachelor-, Master-, Lehramts- und Doktoratsstudien an (siehe weblink[3] für den jüngsten Stand):

Bachelor- und Masterstudien

Lehramt

Doktoratsstudium

Als Wissenschafts- und Doktoratskolleg wurde 2015 das Karl Popper Kolleg eingerichtet. Ähnlich dem Zukunftskolleg der Universität Konstanz hegt es den Anspruch, vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlern gemeinsam mit internationalen Fellows beste Arbeitsbedingungen für ihre Doktoratsprojekte zu bieten.[4]

Lifelong Learning

Die Universität Klagenfurt ist, nach der Donau-Universität Krems und der Universität Salzburg, der drittgrößte Anbieter forschungsgeleiteter Weiterbildung in Österreich.[5]

Fakultäten und Institute

Die Universität ist auch Mitglied des 2012 gegründeten Verbunds Allianz Nachhaltiger Universitäten mit dem Ziel, Nachhaltigkeit an Universitäten zu fördern.

Fakultät für Kulturwissenschaften (KuWi)

Die Fakultät für Kulturwissenschaften umfasst derzeit zwölf Institute und ein Fakultätszentrum. Ihr Bestreben ist neben den fachspezifischen Zielen in Forschung und Lehre auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, auf Förderung der Mehrsprachigkeit und der interkulturellen Bildung – insbesondere auch im Alpen-Adria-Raum – ausgerichtet.

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (WiWi)

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ist in ihrem Bereich die „Angewandte“ unter den österreichischen Fakultäten. Die Kerndisziplin der Fakultät sind Angewandte Betriebswirtschaftslehre, interdisziplinär verbunden mit anwendungsbezogener Geographie, Rechtswissenschaft, Soziologie und Volkswirtschaftslehre. Die Fakultät setzt sich in diesen Disziplinen Themenschwerpunkte, die sie im Spannungsfeld von Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft in Forschung und Entwicklung, Lehre und Beratung vertritt.

Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF)

Die IFF dient der Entwicklung, Erprobung und Evaluation neuartiger Formen von Wissenschaft in Forschung, Lehre und Organisation. Ziel ist die Bearbeitung ausgewählter aktueller gesellschaftlicher Problemfelder durch Gestaltung geeigneter Forschungs- und Lernprozesse.

Fakultät für Technische Wissenschaften (TeWi)

Die Fakultät für Technische Wissenschaften widmet sich der Forschung und Lehre in den Bereichen der Informatik, Informationstechnik und der technischen Mathematik. Die Fakultät wurde im Jänner 2007 gegründet (Gründungsdekan: Martin Hitz) und ging aus der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Informatik sowie aus einem neuen Fachbereich für Informations- und Kommunikationstechnik hervor. Die Fakultät wird geleitet von Dekan Gerhard Friedrich und Prodekan Clemens Heuberger. Sie ist in neun Institute organisiert und bietet vier Bachelorstudiengänge, vier Masterstudiengänge, zwei Doktoratsstudien sowie zwei Lehramtsstudien an.

Der Forschungsschwerpunkt selbstorganisierende vernetzte Systeme wird in dem Forschungscluster Lakeside Labs betrieben. Zudem ist die Fakultät an dem Erasmus-Mundus-Doktoratskolleg Interactive and Cognitive Environments (ICE) beteiligt.

Universitätszentren

  • M/O/T – School of Management, Organizational Development and Technology[6]

Die M/O/T widmet sich der berufsbegleitenden Weiterbildung und Entwicklung von Entscheidungsträgern mit Führungsverantwortung in Wirtschafts- und Non-Profit-Organisationen.

  • School of Education

Die wichtigste Aufgabe der School of Education (SoE) ist die wissenschaftliche und professionsorientierte Ausrichtung der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrern und die damit verbundene Forschung und Entwicklung. Sie koordiniert in querschnittlicher Form alle für die Lehramtsstudien und die Lehrerbildung einschlägigen Bereiche der Universität, darunter auch die drei bundesweiten Kompetenzzentren (Austrian Educational Competence Centers, AECC) für Deutschdidaktik, Mathematikdidaktik und Unterrichts- und Schulentwicklung (IUS).

  • Universitätskulturzentrum (UNIKUM)[7]

Alumni

Ehrendoktoren

Rektoren

Liste der Rektoren der Universität Klagenfurt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laufende Statistik der Studienabteilung
  2. Pressemeldung der Kleinen Zeitung vom 4. Mai 2016
  3. Vollständiges Studienangebot
  4. https://www.aau.at/forschung/forschungsprofil/karl-popper-kolleg/
  5. Angebot an Universitätslehrgängen
  6. M/O/T
  7. UNIKUM
  8. Zuerkannt 1999, angenommen 2013: Maria Lassnig nimmt Ehrendoktorat an

Koordinaten: 46° 36′ 59″ N, 14° 15′ 54″ O