Rassemblement National

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Rassemblement National
Nationale Sammlungsbewegung
Parteilogo
Marine Le Pen (2014)
Partei­vorsitzende Marine Le Pen
General­sekretär Nicolas Bay
Stell­vertretender Vorsitzender Louis Aliot, Marie-Christine Arnautu, Steeve Briois
Haupt­geschäfts­führer 7
Gründung 5. Oktober 1972
Haupt­sitz 76–78 rue des Suisses
92000 Nanterre
Aus­richtung Nationalismus,
Nationalkonservatismus,
Rechtspopulismus,
Rechtsextremismus,
Protektionismus,
EU-Skepsis
Farbe(n) Blau, weiß, rot
Nationalversammlung
7/577
Senat
1/348
Mitglieder­zahl 37.000[1] (2017)
Europaabgeordnete 2019
20/74
Europapartei Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit
EP-Fraktion Identität und Demokratie
Website www.rassemblementnational.fr

Rassemblement National (RN, deutsch Nationale Sammlungsbewegung; bis Juni 2018: Front National, FN, deutsch Nationale Front) ist eine am rechten Rand des politischen Spektrums angesiedelte Partei in Frankreich; sie bedient sich einer rechtspopulistischen Stilistik und rechtsextremer Argumentationen.[2][3] Die Partei definiert sich selbst als „weder rechts noch links[4] sowie als „patriotisch“, „populistisch“ und „souveränistisch“.

Nach der Parlamentswahl im Juni 2017 ist das Rassemblement National mit acht Sitzen in der französischen Nationalversammlung vertreten. Vorsitzende der Partei ist Marine Le Pen, die 2011 ihren Vater Jean-Marie Le Pen an der Parteispitze abgelöst hat.

Programm

„Franzosen zuerst“

Der Rassemblement National beschreibt sich selbst als „patriotisch“ und „national“ im Sinne von „französischer Identität, Tradition und Souveränität“. Ein zentrales Konzept der RN ist die préférence nationale, die nationalistisch organisierte Bevorzugung der Franzosen, gemäß dem Motto Les Français d’abord („Franzosen zuerst“, so auch ein Buchtitel von Jean-Marie Le Pen).[5] So sollen französische Staatsbürger bei der Arbeitsplatzsuche und bei Sozialleistungen gegenüber Nichtfranzosen bessergestellt werden. Klassenwidersprüche sollen durch national-soziale Lösungen überwunden werden. Über die Vorstellung einer „sozial“ verstandenen Nation – Social parce que national („Sozial weil national“) – bleibt die Marktwirtschaft ein nationales Interesse. Das Rechts-links-Schema wird in Frankreich vor allem an der Wirtschafts- und Sozialpolitik festgemacht; der FN prägte daher das Motto Ni Droite ni Gauche – français! („Weder rechts noch links – französisch!“)

Protektionismus

In den 1970er und 1980er Jahren konnte die Parteilinie in Abgrenzung zum Etatismus der regierenden Linksparteien als neoliberal verstanden werden, Zielgruppe waren vor allem kleine Selbständige und Mittelständler. Jedoch vollzog die Partei einen Kurswechsel hin zur Ablehnung der wirtschaftlichen Globalisierung und zum Protektionismus, sie spricht damit heute vermehrt Arbeiter und Arbeitslose an. So fordert die Partei u. a.:

Einwanderung und Integration

Den anderen Parteien wird vorgeworfen, sie zerstörten – besonders durch die Einwanderung – eine französische nationale Marktwirtschaft und seien damit verantwortlich für die Arbeitslosigkeit. Eine der wichtigsten Forderungen des FN ist die Beschränkung der Einwanderung, insbesondere der aus nichteuropäischen Ländern. Während der Präsidentschaftswahlen 1995 forderte der Parteivorsitzende Jean-Marie Le Pen die Rückführung von drei Millionen Nichteuropäern aus Frankreich; hier ist die Parteilinie inzwischen gemäßigter. Besonders die Einwanderung aus muslimischen Ländern wird kritisch gesehen; die Partei warnt vor einer „Islamisierung“ des Landes. Das Thema „Einwanderung“ ist seit den 1980ern das Hauptwahlkampfthema der Partei. Seit 2007 wird im Sinne einer Modernisierung im Programm eine beschränkte Zuwanderung zugestanden.

Im Einzelnen fordert die Partei in ihrem Programm:[7]

  • Illegale Einwanderer, in Frankreich als sans-papiers („ohne Papiere“) bezeichnet, sollen ausgewiesen werden. Die nachträgliche Legalisierung der sans-papiers soll ebenso verboten werden wie Organisationen, die sich für deren Legalisierung oder deren Bleiberecht einsetzen.
  • Die jährliche legale Zuwanderung nach Frankreich soll auf 10.000 Personen beschränkt werden.
  • Wer als Ausländer straffällig wird, soll sofort, wer seine Arbeit verliert, nach einem Jahr das Aufenthaltsrecht in Frankreich verlieren.
  • Das Asylrecht soll nach dem Vorbild Japans drastisch verschärft werden, um die Zahl der Asylbewerber und Asylberechtigten zu senken. Die Familienzusammenführung soll abgeschafft werden.
  • Das ius soli zur Erlangung der französischen Staatsbürgerschaft soll gestrichen werden („La nationalité française s’hérite ou se mérite!“). Die Einbürgerung soll erschwert und die doppelte Staatsbürgerschaft außer für EU-Bürger abgeschafft werden.
  • Für den Bau weiterer Moscheen sollen strenge Regeln gelten, etwa keine (auch indirekte) Finanzierung durch den französischen Staat und keine Finanzierung aus dem Ausland.
  • „Sichtbare religiöse Symbole“ wie etwa das islamische Kopftuch sollen in öffentlichen Einrichtungen verboten werden.

Außenpolitik

  • Die Europäische Union soll zu einem „Europa der Nationen“ umgestaltet werden, das jedem Nationalstaat die Beibehaltung seiner nationalen Souveränität erlaubt.
  • Austritt aus dem Schengener Abkommen oder eine Neuverhandlung, die Frankreich die Kontrolle seiner Staatsgrenzen ermöglicht.
  • Austritt aus der Euro-Zone.
  • Austritt aus der NATO, größere Unabhängigkeit gegenüber anderen internationalen Organisationen.[8]

Strafverschärfung

Bei den Präsidentschaftswahlen 2002 wurde das Thema „Recht und Gesetz“ stärker betont. Die Strafverschärfung, zu der auch die geforderte Wiedereinführung der Todesstrafe gehört, ist ein wichtiger Programmpunkt.[9][10]

Parteiorganisation

Parteivorsitzende

  • 1972 bis 2011: Jean-Marie Le Pen, Gründer und bis 2015 Ehrenvorsitzender[11]
  • ab 2011: Marine Le Pen, Tochter von Jean-Marie Le Pen und ab dem 16. Januar 2011 dessen gewählte Nachfolgerin als Parteivorsitzende.

Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2017 gab Le Pen den Parteivorsitz kurzzeitig ab:

  • Jean-François Jalkh, ab dem 25. April 2017 kommissarischer Parteivorsitzender[12]
  • 2017: Steeve Briois, enger Vertrauter von Marine Le Pen, und vom 28. April bis 15. Mai 2017 kommissarischer Parteivorsitzender (nachdem sein kurzzeitiger Vorgänger Jean-François Jalkh wegen negationistischen Kommentaren zum Holocaust zurücktreten musste).[13]

Generalsekretäre

Familienmitglieder

Neben Marine Le Pen ist auch ihre Nichte Marion Maréchal-Le Pen (Enkelin von Jean-Marie Le Pen) im FN aktiv; sie wurde 2012 als Abgeordnete für das Département Vaucluse in die französische Nationalversammlung gewählt; im Mai 2017 trat sie von allen politischen Funktionen zurück. Sie galt als Vertreterin der harten traditionalistischen Linie von Jean-Marie Le Pen.

Geschichte

Gründungs- und Aufbauphase: die 1970er und 1980er Jahre des Front National

Die Partei wurde am 5. Oktober 1972 als Zusammenschluss verschiedener nationalkonservativer und rechtsextremer Strömungen gegründet. Vorläufer und organisatorischer Kern des FN war das Comittée d’initiative pour une candidature nationale (Initiativkomitee für eine nationale Kandidatur), das bei der Präsidentschaftswahl 1965 den Rechtsanwalt Jean-Louis Tixier-Vignancour als Kandidaten der äußersten Rechten nominierte. Treibende Kraft des Komitees war Jean-Marie Le Pen, der auch als Wahlkampfleiter für Tixier-Vignancour fungierte. Obwohl dessen Kandidatur mit nur 5,2 % der Stimmen im ersten Wahlgang scheiterte, war es Le Pen gelungen, eine Plattform aus verschiedenen Kräften und Organisationen der radikalen Rechten zu bilden, die später den Grundstein für den FN bildete.[14]

Le Pen war zuvor Abgeordneter der aufgelösten Union de défense des commerçants et artisans (Poujadisten) in der Nationalversammlung gewesen. Bereits zu Beginn machte der FN mit fremdenfeindlichen Äußerungen und Parolen auf sich aufmerksam, die sich gegen Einwanderer in Frankreich richteten. Jean-Marie Le Pen wurde seit 1960 in mehr als 20 Fällen unter anderem wegen Beleidigung, Morddrohungen, rassistischer sowie negationistischer Erklärungen und Körperverletzung rechtskräftig verurteilt.

In den 1980er Jahren wurde der FN bei zwei Parlamentswahlen in Folge mit mindestens einem Abgeordneten in die Nationalversammlung gewählt. Als Ursache kann der wirtschaftliche Pessimismus seiner damaligen Kernwählerschaft unter den Kleinselbstständigen gesehen werden. In den folgenden Jahren veränderte sich die Zusammensetzung der Wählerschaft stark. Zu Lasten der bis dahin führenden Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) baute der FN seine Wählerschaft unter den Arbeitern Nord- und Ostfrankreichs massiv aus, was unter anderem auf den Zusammenbruch des osteuropäischen Realsozialismus und die wirtschaftlichen Probleme der Region sowie die Arbeitslosigkeit durch den Strukturwandel weg von Kohle und Stahl zurückgeführt wird. Dies setzte sich nicht fort, als Le Pens Beteiligung an Folterungen während des Algerienkriegs bekannt wurden. Er hatte dies sowohl 1957 in einer Parlamentsrede als auch 1962 in einem Interview der Zeitschrift Combat erklärt und gerechtfertigt.[15]

Die Spaltung

1998 spaltete sich Bruno Mégret mit etwa der halben Parteiführung des Front National und Tausenden von Mitgliedern ab, da er Le Pens Führungsstil als schädlich für die Erfolge der Partei ansah. Louis Aliot sagte 2015, der FN habe durch die zermürbenden Vorkommnisse zehn Jahre verloren.[16] Mégrets Partei, das Mouvement national républicain (MNR), konnte jedoch keine größeren Erfolge vorweisen. Im gleichen Jahr wurde Le Pen zu einem Jahr Entzug des passiven Wahlrechts und drei Monaten Gefängnis auf Bewährung wegen Körperverletzung verurteilt, weil er eine sozialistische Bürgermeisterin im Wahlkampf angegriffen hatte.

Präsidentschaftswahlen 2002

Zur allgemeinen Überraschung gelang es Jean-Marie Le Pen 2002, als Zweitplatzierter aus der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hervorzugehen und damit Lionel Jospin, den Kandidaten der Sozialistischen Partei Frankreichs (PS), auf den dritten Platz zu verweisen und in die zweite, entscheidende Runde der Präsidentschaftswahlen einzuziehen. In der folgenden Stichwahl unterlag er wie erwartet mit nur 17 gegenüber 83 Prozent der abgegebenen Stimmen für den amtierenden Präsidenten Jacques Chirac.

Regionalwahlen 2004

Bei den Regionalwahlen 2004 wurde Le Pen vom zuständigen Präfekten der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur die Kandidatur in seinem Wahlkreis Nizza aus formalen Gründen verweigert. Der Front National stellte diesen Vorgang als Verschwörung gegen Le Pen dar, konnte dadurch aber kein besseres Abschneiden der Partei bei den Wahlen erreichen. Der FN erzielte landesweit etwa 12,6 Prozent der Stimmen.

Präsidentschaftswahlkampf 2007

Im Wahlkampf um die Präsidentschaft wurde vor allem durch Marine Le Pen, die Tochter von Jean-Marie Le Pen, die bereits als Nachfolgerin ihres Vaters gehandelt wurde, eine Debatte um die „Entdiabolisierung“ der Partei geführt. Ziel dieser „Normalisierung“ und „Modernisierung“ des FN war es, auch in der „Mitte der Gesellschaft“ Themen national besetzen zu können.

Im September 2006 eröffnete der FN seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen, die am 22. April und 6. Mai 2007 stattfanden, in Valmy. Mit der Diskussion um die Wahlkampfplakate kam es zu Auseinandersetzungen um die Parteistrategie. Angegriffen wurden die Vertreter einer Modernisierung wie Marine Le Pen. Die Plakate zeigten Personen, die einen vorwiegend weißen Querschnitt der Gesellschaft präsentieren. Mit dem Daumen nach unten gerichtet lautete deren Aussage: „Die Linke und die Rechte – sie haben alles kaputt gemacht!“. Mit den „Rechten“ sind in Frankreich die Liberalen und Konservativen gemeint, nicht die extreme Rechte. Der Streit ging um ein Plakat, das eine schwarze junge Frau zeigt. Sie beschwerte sich auf dem Plakat, „dass die üblichen Verdächtigen auch ‚die Staatsbürgerschaft, die Assimilation, die Aufstiegschancen‘ zerstört oder verdorben“ hätten. Dieses Plakat wurde abgelehnt, Marine Le Pens Strategie der Öffnung der Partei (siehe unten) war erst einige Jahre später erfolgreich.

Insgesamt verlor Jean-Marie Le Pen deutlich an Wählerstimmen und schied nach dem ersten Wahlgang aus. Er rief seine Wähler auf, sich bei der Stichwahl zwischen dem konservativen Kandidaten Nicolas Sarkozy (UMP) und der sozialistischen Kandidatin Ségolène Royal (PS) zu enthalten.

Unter der Vorsitzenden Marine Le Pen

Mitte Januar 2011 wechselte die Parteiführung. Marine Le Pen übernahm den Vorsitz von ihrem Vater und wurde in einer Mitgliederbefragung mit circa 68 Prozent der Stimmen gewählt.[17] Marine Le Pen steht für eine Öffnung der Partei hin zu Demokratie und Laizismus und eine Abkehr von Rassismus und Antisemitismus. Von rechtsextremen Parteien wie der BNP oder der NPD hält die Partei seither Abstand und versucht sich als Kraft der rechten Mitte zu positionieren. Als Vorbilder werden die Alleanza Nazionale, die Partij voor de Vrijheid oder die UK Independence Party genannt. Auch die Zusammenarbeit mit der österreichischen FPÖ wurde intensiviert.[18] Zentrales Thema ist dabei die Islamkritik bzw. Islamfeindlichkeit und die Warnung vor einer „Islamisierung“ Frankreichs. So soll die Partei auch für Einwanderer offenstehen, wenn diese ein Bekenntnis zur französischen Nation und zur Assimilation ablegen. Von Experten wird die Glaubwürdigkeit dieser Kehrtwende aber bezweifelt, da viele Parteimitglieder an alten Positionen festhalten;[19] eine öffentliche Abkehr von Jean-Marie Le Pen, der bis 2015 Ehrenvorsitzender der Partei blieb, und seinen rassistischen Aussagen erfolgte zunächst nicht.

Bei den Kantonalwahlen 2011 wurden zwei Generalräte aus dem FN gewählt, Patrick Bassot im Département Vaucluse für den Kanton Carpentras-Nord und Jean-Paul Dispard im Département Var für Brignoles. Dabei gewann Dispard im zweiten Wahlgang mit 50,03 gegen 49,97 Prozent für den Kandidaten der PCF (eine Differenz von 5 Stimmen).[20] Für die französische Präsidentschaftswahl 2012 nominierte der FN die Parteivorsitzende Marine Le Pen als Kandidatin. Sie kam auf 17,9 Prozent der Stimmen.[21] Nach den darauffolgenden Parlamentswahlen ist der FN in der französischen Nationalversammlung mit zwei Abgeordneten vertreten: der Studentin der Rechtswissenschaft Marion Maréchal-Le Pen und dem Rechtsanwalt Gilbert Collard.

Nach den Kommunalwahlen 2014 stellte die Partei mindestens zehn Bürgermeister, etwa in Fréjus, Villers-Cotterêts und Cogolin.[22] Bei der Europawahl 2014 wurde der Front National mit 24,9 Prozent erstmals stärkste Partei Frankreichs und zog mit 16 Abgeordneten ins EU-Parlament ein.

Nach durchgesickerten Mails des Leiters der Kremlabteilung für Informationspolitik Timur Prokopenko fragte der Kreml am 10. März 2014, sechs Tage vor dem Krim-Referendum, um Unterstützung mit Aussicht auf eine finanzielle Vergütung, in dessen Verlauf der Front National eine prorussische Position vertrat.[23][24] Im September 2014 erhielt der Front National einen Kredit von 9,4 Millionen Euro bei der russischen Bank „First Czech Russian Bank“, die dem ehemaligen Finanzchef von Stroytransgaz, Roman Popow, gehört, der ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist. Der Kredit kam unter Vermittlung des russischen Abgeordneten Alexander Babakow zustande. Babakow steht auf der EU-Sanktionsliste. Le Pen bestritt Medienberichte, nach denen die 9,4 Millionen nur ein Teil eines größeren Kredits in Höhe von 40 Millionen Euro sein sollen.[25]

Seit 2014 gibt es Ermittlungen gegen Personen aus der Führung des FN und seit 9. September 2015 auch gegen den FN selbst wegen des Verdachts der illegalen Parteienfinanzierung und des finanziellen Betrugs zu Lasten des Staates im Umfeld der Wahlen 2012.[26]

Familienfehde an der Spitze des Front National 2015

Im April und Mai 2015 eskalierten die schon länger bestehenden Spannungen zwischen der Parteivorsitzenden Marine Le Pen und ihrem Vater, dem Parteigründer Jean-Marie Le Pen.[27] Dieser hatte in den vorangegangenen Jahren mehrfach für Negativschlagzeilen gesorgt, so vor allem mit seiner wiederholten Bemerkung, dass der Holocaust ein „Detail der Geschichte“ sei. Am 8. April 2015 erklärte Marine Le Pen, dass sie die Kandidatur ihres Vaters zum Regionalrat von Provence-Alpes-Côte d’Azur nicht unterstützen werde. In einer Erwiderung über die Presse ließ der 86-jährige Jean-Marie Le Pen verlauten, dass seine Tochter womöglich auf sein baldiges Ableben hoffe, aber diesbezüglich nicht auf seine Unterstützung rechnen könne. Uneingeladen tauchte er auf der Kundgebung des FN zum 1. Mai in Paris auf und ließ sich von seinen Anhängern feiern. Am 4. Mai 2015 suspendierte das Exekutivbüro (bureau exécutif) des FN unter Vorsitz von Marine Le Pen seine Mitgliedschaft in der Partei aufgrund seiner Äußerungen über den Zweiten Weltkrieg. Zugleich wurde eine Urabstimmung angekündigt zur Frage, ob das Amt des Ehrenvorsitzenden, das bisher Jean-Marie Le Pen innehatte, abgeschafft werden solle. Der Entscheidung des Exekutivbüros war eine Abstimmung des Parteivorstandes vorangegangen, bei der sich 40 Mitglieder hinter Marine Le Pen gestellt hatten, bei einer Enthaltung und drei Gegenstimmen (Jean-Marie Le Pen, Bruno Gollnisch und Alain Jamet). In einem öffentlichen Kommentar meinte Marine Le Pen, dass ihr Vater es wohl nicht ertragen könne, dass der Front National auch ohne ihn als Vorsitzenden existieren könne und dass er nicht mehr im Namen des FN sprechen solle, da seine Bemerkungen der offiziellen Parteilinie widersprächen. Daraufhin entgegnete ihr Vater am 4./5. Mai 2015, ebenfalls über die Presse, dass er „verstoßen“ worden sei und dass es „skandalös“ wäre, sollte seine Tochter bei der nächsten Präsidentschaftswahl 2017 siegen. Sie solle sich stattdessen lieber wieder verheiraten, damit sie nicht mehr seinen Familiennamen trage.[27][28] Am 20. August 2015 wurde Jean-Marie Le Pen wegen „schwerer Verfehlungen“ aus der Partei ausgeschlossen.[29]

Bei den Regionalwahlen in Frankreich 2015 erhielt der Front National 27,73 Prozent der Wählerstimmen im ersten Wahlgang am 6. Dezember 2015 und wurde in sechs der zukünftigen 13 Regionen die stärkste Partei. Gemäßigt rechte Listen (Les Républicains, Union des démocrates et indépendants und Mouvement démocrate) erhielten 26,65 und gemäßigt linke Listen (Parti socialiste, Parti radical de gauche) 23,12 Prozent der Wählerstimmen.[30] Im zweiten Wahlgang unterlag der Front National den Kandidaten der Republikaner und der Sozialisten und stellt somit in keiner der 13 französischen Regionen die Regierung.[31]

Präsidentschaftswahl und Parlamentswahlen 2017 und deren Folgen

Im Vorlauf zu den Präsidentschaftswahlen 2017 galt Marine Le Pen lange als der aussichtsreichste Kandidat und lag bis ins Frühjahr 2017 mit bis zu 30 % an der Spitze der Umfragen. Trotz Korruptionsskandals bei den Republikanern, des Zusammenbruchs der Stimmabsichten für die Sozialisten und verschiedener Terroranschläge im Frühjahr 2017 konnte Marine Le Pen mit dem Aufstieg von Emmanuel Macron ihren Vorsprung nicht halten und wurde im ersten Wahlgang im April 2017 nur zweite mit 21,30 % der Stimmen, zog damit aber in die Stichwahl gegen Macron ein. In der einzigen Fernsehdebatte mit Macron zwischen erstem und zweitem Wahlgang wurde die Leistung und Argumentation von Le Pen allgemein als enttäuschend eingeschätzt[32] und in der Wahl erhielt sie mit 33,9 % deutlich weniger Stimmen als erhofft. In der kurz darauf folgenden Wahl zur Nationalversammlung erhielt die Partei 8 Abgeordnete, mehr als bei den vorherigen Wahlen, bei denen der FN nur 2 Abgeordnetensitze erhalten hatte, mit 13,2 % der Stimmen aber einen leicht geringeren Anteil an den Stimmen; das Ziel, eine eigene Fraktion im Parlament bilden zu können, wurde aber verfehlt.

Intern wurde die Führung um Marine Le Pen und deren Stellvertreter Florian Philippot zunehmend kritisiert und für das enttäuschende Ergebnis beschuldigt; der scharf anti-europäische Kurs und die Ablehnung des Euros hätten viele potentielle Wähler abgeschreckt und ein Bündnis mit konservativen Politikern vereitelt.[33] Auch ein Anfang Mai angekündigtes Wahlbündnis mit der konservativ-souveränistischen Splitterpartei Debout la France fiel schon wenige Tage später, noch vor der Parlamentswahl, auseinander. Die darauf folgenden internen Streitigkeiten führten dazu, dass der FN innenpolitisch kaum noch in Erscheinung trat. Ende September kam es dann zu Sanktionen gegen Florian Philippot, dem vorgeworfen wurde, mit seiner parteiinternen Vereinigung Les Patriotes seine Macht in der Partei ausbauen zu wollen; umgehend kündigte er seinen Austritt aus der Partei an.

Marine Le Pen kündigte im März 2018 die Umbenennung der Partei in Rassemblement National an. Die Umbenennung wurde am 1. Juni 2018 in Lyon von 81 Prozent der Mitglieder per Urabstimmung bestätigt.[34] Der neue Parteiname geht auf die in den 1980er Jahren unter Jean-Marie Le Pen bestehende Parlamentsgruppe in der Nationalversammlung Front National – Rassemblement National zurück.[35]

Wahlergebnisse

Präsidentschaftswahlen:

  • 1974 (Jean-Marie Le Pen): 0,75 %
  • 1981: nicht teilgenommen
  • 1988 (Jean-Marie Le Pen): 14,38 %
  • 1995 (Jean-Marie Le Pen): 15,00 %
  • 2002 (Jean-Marie Le Pen): 16,86 %, 2. Wahlgang: 17,79 %
  • 2007 (Jean-Marie Le Pen): 10,44 %
  • 2012 (Marine Le Pen): 17,90 %
  • 2017 (Marine Le Pen): 21,30 %, 2. Wahlgang: 33,90 %[36]

Parlamentswahlen:

  • 1973: 1,33 %
  • 1978: 0,29 %
  • 1981: 0,18 %
  • 1986: 9,65 %
  • 1988: 9,66 % (0 von 577 Mandaten)
  • 1993: 12,42 % (0 von 577 Mandaten)
  • 1997: 14,94 % (1 von 577 Mandaten)
  • 2002: 11,34 % (0 von 577 Mandaten)
  • 2007: 4,29 % (0 von 577 Mandaten)
  • 2012: 13,60 % (2 von 577 Mandaten)
  • 2017: 13,20 % (8 von 577 Mandaten)

Europawahlen:

  • 1984: 10,95 % (10 von 81 Mandaten)
  • 1989: 11,73 % (10 von 81 Mandaten)
  • 1994: 10,52 % (11 von 87 Mandaten)
  • 1999: 5,69 % (5 von 87 Mandaten)
  • 2004: 9,81 % (7 von 74 Mandaten)
  • 2009: 6,34 % (4 von 74 Mandaten)
  • 2014: 24,86 % (24 von 74 Mandaten)
  • 2019: 23,31 % (23 von 79 Mandaten)

Regionale Hochburgen und politische Vorfeldorganisationen

Hochburgen des FN befinden sich im Süden Frankreichs (le Midi), wie zum Beispiel in den Regionen Languedoc-Roussillon und Provence-Alpes-Côte d’Azur und den von sozialen Problemen geprägten Industriestädten der Regionen Lothringen und Nord-Pas de Calais. Die eigenständige Gewerkschaftsorganisation Confédération Française Nationale des Travailleurs ist mit dem FN verbunden. Eine weitere historische Hochburg des FN ist das Elsass. Dort allerdings existiert mit der Kleinpartei Alsace d’abord aufgrund ihres regionalen Profils ein direkter Konkurrent zur FN. Ein programmatischer Unterschied zwischen beiden Parteien besteht darin, dass Alsace d’abord eindeutig pro-europäisch ausgerichtet ist.

Europäische Ebene

Bei ihrer ersten Europawahl 1984 zog der FN mit zehn Abgeordneten ins Europaparlament ein. Gemeinsam mit dem postfaschistischen italienischen MSI und einem griechischen Abgeordneten gründete man die Fraktion der Europäischen Rechten. Fraktionsvorsitzender war Jean-Marie Le Pen.

Nach der Europawahl 1989 zog sich der MSI aus der Zusammenarbeit mit dem FN zurück. Neuer Partner wurden die deutschen Republikaner (REP) sowie der einzige Abgeordnete des Vlaams Blok. Erneut war Le Pen Fraktionsvorsitzender. Die Fraktion war geprägt von Streitigkeiten zwischen und innerhalb der Parteien, insbesondere bei den REP. Nachdem die REP unter dem Parteivorsitzenden und Europaabgeordneten Franz Schönhuber zwei Europaabgeordnete wegen rechtsextremistischer und antisemitischer Aussagen ausgeschlossen hatte, weigerte sich Le Pen, diese auch aus der Fraktion auszuschließen. Daraufhin verließen Schönhuber, später fast alle weiteren REP-Abgeordneten die Fraktion.

Durch das Ausscheiden der Republikaner 1994 kam keine rechtsradikale Fraktion im Europäischen Parlament mehr zustande. Der FN suchte die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Parteien, unter anderem durch Gründung des Parteienbündnis Euronat 1997, blieb im Europaparlament aber vorerst fraktionslos. Gemäßigtere rechtspopulistische Parteien wie die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unter Jörg Haider, die Dänische Volkspartei (DF), die norwegische Fortschrittspartei und selbst die MSI-Nachfolgepartei Alleanza Nazionale distanzierten sich von Le Pen und der FN.[37] 1999 beteiligte sich der FN an der Gründung der Technischen Fraktion der Unabhängigen Abgeordneten, einer gemischten Fraktion aus Rechts- und Linksextremen sowie Radikaldemokratischen Abgeordneten. Die Fraktion wurde 2001 mangels "fehlender politischer Zugehörigkeit" aufgelöst.

Nach dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens zur EU am 1. Januar 2007 und dem damit verbundenen Einzug rechtsextremer Parteien aus beiden Ländern, konnte der FN die Fraktion Identität, Tradition, Souveränität (ITS) mit gründen. Fraktionsvorsitzender wurde der FN-Politiker Bruno Gollnisch. Gemeinsame politische Grundlage der neu gegründeten Fraktion war die sogenannte "Wiener Erklärung der europäischen patriotischen und nationalen Parteien und Bewegungen", die eine politische Plattform rechter EU-kritischer Parteien in Europa darstellte. Nach internen Streitereien und dem Austritt der rumänischen Abgeordneten der PRM wurde die Fraktion am 14. November 2007 aufgelöst, da sie weniger als 20 Mitglieder hatte.[38]

Erneut verblieben die Abgeordneten des FN fraktionslos. 2009 gründeten Le Pen, Gollnisch und weitere Mitglieder der ehemaligen ITS-Faktion die die Europapartei Allianz der Europäischen nationalen Bewegungen.

Mit dem Wechsel des Parteivorsitzes von Jean Marie zu Marine Le Pen suchte sich der FN neue Partner in Europa. Marine Le Pen wurde 2012 stellvertretende Vorsitzende der Europapartei Europäische Allianz für Freiheit (EAF), der unter anderem Abgeordnete der FPÖ und des Vlaams Belang (VB) angehörten.

Zur Europawahl 2014 schmiedete Marine Le Pen ein „Bündnis der Souveränisten“, dem neben den EAF-Mitgliedern die niederländische PVV von Geert Wilders und die Lega Nord angehörten. Andere Parteien wie die UK Independence Party (UKIP) oder die Alternative für Deutschland lehnten dagegen eine Zusammenarbeit mit dem FN ab.[39] Die als mögliche Partner gehandelten Schwedendemokraten hielten sich zurück. Die rechtsextreme ungarische Jobbik-Partei und die neonazistische Goldene Morgenröte aus Griechenland waren von dem FN nicht in der Fraktion gewollt.[40] Die geplante Gründung einer Fraktion nach der Wahl kam trotz Zugewinne an Sitzen der Bündnispartner nicht zustande, da sich nicht Abgeordnete aus sieben Ländern für die Fraktion fanden.

In der Folge initiierten der FN und dessen Vorsitzende Marine Le Pen die Gründung der Europapartei Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit (MENL), die am 3. Oktober 2014 erfolgte[41] und mittelfristig die EAF ablöst.[42] Im Dezember 2014 wurde die MENL vom Europäischen Parlament anerkannt und eine Parteienfinanzierung von 1,17 Millionen Euro zugesprochen.[43]

Am 15. Juni 2015 konnte mit einer UKIP-Überläuferin der UKIP die Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) gegründet werden, die in der laufenden Wahlperiode die kleinste des Europaparlaments ist. Gemeinsame Fraktionsvorsitzende sind Marcel de Graaff und Marine Le Pen bzw. – nach deren Wechsel in die Nationalversammlung – Nicolas Bay, der Generalsekretär des FN.

Nach der Europawahl 2019 wurde die ENF von der Fraktion Identität und Demokratie abgelöst.

Front/Rassemblement National bei Europawahlen
Wahl Spitzenkandidat/-in Europapartei Stimmen % Sitze Fraktion
1979 nicht angetreten
1984 Jean-Marie Le Pen
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
11,0 %
10/81
Fraktion der Europäischen Rechten
1989 Jean-Marie Le Pen
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
11,7 %
10/81
Technische Fraktion der Europäischen Rechten
1994 Jean-Marie Le Pen
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
10,5 %
11/87
fraktionslos
1999 Jean-Marie Le Pen Euronat
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
05,7 %
5/87
Technische Fraktion der Unabhängigen Abgeordneten (bis Oktober 2001)
2004 Jean-Marie Le Pen Euronat
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
09,8 %
7/78
Identität, Tradition, Souveränität (Januar bis November 2007)
2009 Jean-Marie Le Pen Euronat
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
06,3 %
3/72
fraktionslos
2014 Marine Le Pen EAF
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
24,9 %
24/74
Europa der Nationen und der Freiheit (ab Juni 2015)
2019 Jordan Bardella MENL
Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
23,3 %
22/74
Identität und Demokratie

Literatur

Einträge in Nachschlagewerken

  • Stephen E. Atkins: Encyclopedia of Modern Worldwide Extremists and Extremist Groups. Greenwood Press, Westport 2004, ISBN 0-313-32485-9, S. 101–103. (siehe: Front National (FN) (France))
  • Jean-Yves Camus: Front National (Frankreich). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. Im Auftrag des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. De Gruyter Saur, Berlin u. a. 2012, ISBN 978-3-598-24078-2, S. 264–266. (Übersetzung durch Christian Mentel)
  • Bernd Wagner (Hrsg.): Handbuch Rechtsextremismus: Netzwerke, Parteien, Organisationen, Ideologiezentren, Medien (= rororo aktuell. 13425). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-13425-X, S. 228–233. (siehe: Front National (F.N.))

Monografien / Sammelbände

  • Magali Balent: Le Front national et le monde. Le discours du FN sur les relations internationales sous la présidence de Jean-Marie Le Pen. Editions universitaires europeennes, Saarbrücken 2011, ISBN 978-613-1-58693-4.
  • Jean-Yves Camus: Front national. Eine Gefahr für die französische Demokratie? (= Schriftenreihe Extremismus & Demokratie, Bd. 11). Bouvier, Bonn 1998, ISBN 3-416-02716-7.
  • Sebastian Chwala: Der Front National. Geschichte, Programm, Politik und Wähler (= Neue kleine Bibliothek. 219). PapyRossa, Köln 2015, ISBN 978-3-89438-592-7.
  • Peter Davies: The National Front in France. Ideology, discourse and power. Routledge, London u. a. 1999, ISBN 0-415-15866-4.
  • Daniela Heimberger: Der Front National im Elsass. Rechtsextremismus in Frankreich. Eine regionale Wahlanalyse. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-531-13700-X (zugl. Dissertation, Universität Freiburg, 2001).
  • Thomas Lampe: Der Aufstieg der „Front National“ in Frankreich. Extremismus und Populismus von rechts (= Diskussionsbeiträge des Instituts für Politische Wissenschaft (Hannover). D 16). Mit einem Vorwort von Wolfgang Kreutzberger, Materialis-Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-88535-146-3.
  • Nonna Mayer, Pascal Perrineau (Hrsg.): Le Front National à découvert. Presses de Sciences Po, Paris 1996, ISBN 2-7246-0696-5.
  • Bernhard Schmid: Die Rechten in Frankreich. Von der Französischen Revolution zum Front National (= Antifa Edition). Elefanten Press, Berlin 1998, ISBN 3-88520-642-0.
  • Harvey G. Simmons: The French National Front. The Extremist Challenge to Democracy. Westview Press, Boulder 1996, ISBN 0-8133-8979-8.
  • Anne Tristan: Von innen. Als Mitglied der Front National in der Hochburg Le Pens. Mit einem Vorwort von Günter Wallraff, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1988, ISBN 3-462-01909-0.

Beiträge in Sammelbänden

  • Magali Balent: The French National Front from Jean-Marie to Marine Le Pen: Between Change and Continuity. In: Karsten Grabow, Florian Hartleb (Hrsg.): Exposing the Demagogues. Right-wing and National Populist Parties in Europe. Konrad-Adenauer-Stiftung / Centre for European Studies, Berlin 2013, ISBN 978-2-930632-26-1, S. 161–186.
  • Brigitte Beauzamy: Explaining the Rise of the Front National to Electoral Prominence: multi-faceted or contradictory models?. In: Ruth Wodak, Majid KhosraviNik, Brigitte Mral (Hrsg.): Right-Wing Populism in Europe: Politics and Discourse. Bloomsbury, London u. a. 2013, ISBN 978-1-78093-343-6, S. 177 ff.
  • Jean-Yves Camus: The Front National in International Perspective. In: Caroline Y. Robertson-von Trotha (Hrsg.): Rechtsextremismus in Deutschland und Europa. Rechts außen – rechts "Mitte"? (= Reihe Kulturwissenschaft interdisziplinär. Bd. 7). Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-5817-6, S. 103 ff.
  • Jocelyn Evans: ‘La politique du dehors avec les raisons du dedans’. Foreign and Defence Policy of the French Front National. In: Christina Schiori Lang (Hrsg.): Europe for the Europeans: The Foreign and Security Policy of the Populist Radical Right. Ashgate Publishing, Burlington u. a. 2007, ISBN 978-0-7546-4851-2, S. 125 ff.
  • Christopher Flood: Organizing Fear and Indigination. The Front National in France. In: Richard J. Golsan (Hrsg.): Facism’s Return. Scandal, Revision, and Ideology since 1980. University of Nebraska Press, Lincoln 1998, ISBN 0-8032-2159-2, S. 19 ff.
  • Gilles Ivaldi, Marc Swyngedouw: Rechtsextremismus in populistischer Gestalt. Front National und Vlaams Belang. In: Frank Decker (Hrsg.): Populismus: Gefahr für die Demokratie oder nützliches Korrektiv?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14537-1, S. 121–143.
  • Nonna Mayer, Mariette Sineau: France: The Front National. In: Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr (Hrsg.): Rechtsextreme Parteien – eine mögliche Heimat für Frauen?. Leske und Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3366-9, S. 61 ff.
  • Subrata K. Mitra: The National Front in France – a Single-Issue Movement?. In: Klaus von Beyme (Hrsg.): Right-Wing Extremism in Western Europe. Routledge, New York 2013, ISBN 978-0-7146-3345-9, S. 47 ff.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. La très instructive publication des comptes 2017 des partis politiques par la CNCCFP 25. Januar 2019
  2. Pourquoi le FN reste résolument un parti d'extrême droite. In: Le Monde, 23. März 2016, abgerufen am 24. April 2017.
  3. Gilles Ivaldi, Marc Swyngedouw: Rechtsextremismus in populistischer Gestalt. Front National und Vlaams Blok. In: halshs.archives-ouvertes.fr, Januar 2006.
  4. Par Ségolène Gros de Larquier: Marine Le Pen, la présidentielle et le brin de muguet. In: lepoint.fr. 1. Februar 2011, abgerufen am 7. Januar 2017 (französisch).
  5. Buchtitel
  6. Der Spiegel 27/2011, Papierausgabe Seite 96, 97.
  7. Stopper l'immigration, renforcer l'identité française. In: frontnational.com. Abgerufen am 7. Januar 2017 (französisch).
  8. Marine Le Pen présente son projet pour « l’Europe des Nations ». In: frontnational.com. Abgerufen am 7. Januar 2017 (französisch).
  9. Le Pen fordert Rückkehr der Todesstrafe. In: Spiegel Online. 20. Mai 2006, abgerufen am 9. Juni 2014.
  10. Frankreichs Rechte lässt sich feiern. In: Rheinische Post. 23. April 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 9. Juni 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rp-online.de
  11. Pressemitteilung der Front National vom 6. Mai 2014 (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frontnational.com
  12. Marc de Boni: Jean-François Jalkh, un compagnon de route de Jean-Marie Le Pen aux manettes du FN. In: Le Figaro. 25. April 2017, ISSN 0182-5852 (lefigaro.fr [abgerufen am 25. April 2017]).
  13. Propos négationnistes : Jean-François Jalkh remplacé par Steeve Briois à la tête du FN. In: Le Figaro, 28. April 2017, abgerufen am 28. April 2017
  14. David Art: Inside the Radical Right: The Development of Anti-Immigrant-Parties in Western Europe. Cambridge University Press, Cambridge 2011 ISBN 978-0-521-89624-5 S. 122
  15. Hamid Bousselham: Torturés par Le Pen (Gefoltert von Le Pen) éditions Rahma
  16. Lilith Volkert: Wie der Front National eine "normale" Partei wurde. In: sueddeutsche.de. 7. Februar 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 29. Juli 2017]).
  17. Katharina Peters: Frankreich: Rechtsextreme wählen Le Pen zur Chefin. In: Spiegel Online. 16. Januar 2011, abgerufen am 7. Januar 2017.
  18. Strache-Treffen mit Le Pen: Kritik und Aufregung. In: ORF. 8. Juni 2011.
  19. K. Biswas: Rechts und rechts. In: Le Monde diplomatique, 14. Oktober 2011.
  20. Cantonales: le PS en tête, le FN obtient deux élus. In: Le Figaro. 28. März 2011.
  21. Erste Wahlrunde in Frankreich: Hollande siegt, Le Pen schockiert viele Franzosen. In: Spiegel Online. 23. April 2012, abgerufen am 7. Januar 2017.
  22. Abel Mestre: Avec au moins dix villes, Marine Le Pen a réussi son pari. In: Le Monde, 30. März 2014 (französisch).
  23. Financement du FN : des hackers russes dévoilent des échanges au Kremlin. In: Le Monde. 2. April 2015, abgerufen am 4. April 2015 (französisch).
  24. Russlands neue Freunde – Europas Ultra-Rechte im Schulterschluss mit Moskau. In: Deutschlandfunk. Abgerufen am 30. Januar 2017.
  25. Putin-Vertrauter finanziert Front National. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. November 2014.
    Luke Harding: We should beware Russia’s links with Europe’s right. In: The Guardian, 8. Dezember 2014.
  26. Le Front national mis en examen dans l’enquête sur le financement du parti. Le Monde.fr, 9. September 2015, abgerufen am 11. September 2015 (französisch).
  27. a b France National Front: Jean-Marie Le Pen 'ashamed' his daughter has his name. BBC News, 5. Mai 2015, abgerufen am 5. Mai 2015 (englisch).
  28. Michaela Wiegel: Le Pen verstößt seine Tochter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 5. Mai 2015, abgerufen am 5. Mai 2015.
  29. Stefan Ulrich: Frankreich – Jean-Marie Le Pen aus dem Front National ausgeschlossen. In: sueddeutsche.de. 20. August 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
  30. Elections régionales et des assemblées de Corse, Guyane et Martinique 2015. France Entière – Résultats au 1er tour. Innenministerium der Französischen Republik, abgerufen am 7. Dezember 2015.
  31. Stefan Simons: Front National: Nur auf den ersten Blick ein Rückschlag. In: Spiegel Online. 14. Dezember 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
  32. Débat présidentiel : Marine Le Pen déçoit aussi ses fans. In: lepoint.fr, 5. Mai 2017, abgerufen am 19. Juni 2017 (französisch).
  33. Au Front national, la, eingesehen am vient. In: Les Echos, 14. Juni 2017, abgerufen am 19. Juni 2017 (französisch)
  34. Deutsche Welle: Front National benennt sich um, 1. Juni 2018, abgerufen am 1. Juni 2018
  35. Front National benennt sich um
  36. Offizielles Wahlergebnis auf elections.interieur.gouv.fr. Aufgerufen am 5. Juni 2017
  37. http://home.alphalink.com.au/~radnat/theories-right/theory3.html
  38. Fraktion „Identität, Tradition und Souveränität“ (ITS) existiert nicht mehr. Europaparlament, 14. November 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2007; abgerufen am 20. Juni 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europarl.europa.eu
  39. Christian Grimm, Hans Bentzien: AfD will nicht mit Front National flirten. (Memento vom 4. April 2014 im Internet Archive) In: The Wall Street Journal, 31. März 2014.
  40. Fabian Leber: Die neue Fraktion der Rechten. In: tagesspiegel.de. 29. Mai 2014, abgerufen am 7. Januar 2017.
  41. Marie-Madeleine Courtial: FN: Aymeric Chauprade veut se réconcilier avec Marine Le Pen. In: la-nouvelle-gazette.fr. Abgerufen am 7. Januar 2017 (französisch).
  42. Cas Mudde: The EAF is dead! Long live the MENL! In: opendemocracy.net. 12. Oktober 2014, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  43. Grants from the European Parliament to political parties at European level per party and per year Stand März 2015

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