Benutzerin:Donna Gedenk/Liste der Stolpersteine im Kanton Remich

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Verlegung des Stolpersteins für Bernard Weber
in Bad Mondorf
Stolpersteine für Alice und Kurt Deichmann
in Remich

Die Liste der Stolpersteine im Kanton Remich enthält die Stolpersteine im luxemburgischen Kanton Remich (luxemburgisch Réimech). Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden vom Kölner Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden von ihm selbst verlegt.

Die Stolpersteine liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers. Sie werden auf Luxemburgisch Stolpersteng genannt.

Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Bad Mondorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolpersteine Übersetzung Standort Name, Leben
HIER HAT GEWOHNT
ALBERT BONEM
JG. 1872
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 2.4.1943
THERESIENSTADT
42, rue du Moulin
Albert Bonem wurde am 15. Mai 1872 in Könen geboren. Er hatte zumindest fünf Geschwister: Ferdinand, Josef (1865 geboren), Mayer (1869 geboren, siehe unten), Pauline (1875 geboren, siehe unten) und Karl (geboren 1883). Im Dezember 1938 flüchteten die vier in Trier verbliebenen Geschwister nach Luxemburg, wo ihr Bruder Ferdinand eine Lederhandlung in Esch-sur-Alzette betrieb. Sie bezogen Quartier in Bad Mondorf. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Luxemburg begann die Judenverfolgung auch in Luxemburg. Auch Mondorf sollte "Judenfrei" gemacht werden.[1] Am 6. Mai 1942 verstarb Josef Bonem in einer Klinik in Luxemburg-Stadt. Am 28. Juli 1942 wurden Albert, Mayer und Pauline Bonem verhaftet, vorerst nach Dortmund verschleppt und zwei Tage später mit dem Transport X/1 in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummern waren 876 bis 878. Dort wurden alle drei ums Leben gebracht. Der ältere Bruder starb am 26. November 1942, Pauline Bonem am 3. Januar 1943 und Albert Bonem am 2. April 1943.[2][3]
HIER HAT GEWOHNT
MAYER BONEM
JG. 1863
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 26.11.1942
THERESIENSTADT
42, rue du Moulin
Mayer Bonem wurde am 25. Juli 1869 in Könen geboren. Er hatte zumindest fünf Geschwister, Ferdinand, Josef (1865 geboren), Albert (1872 geboren, siehe oben), Pauline (1875 geboren, siehe unten) und Karl (geboren 1883). Im Dezember 1938 flüchteten die vier in Trier verbliebenen Geschwister nach Luxemburg, wo ihr Bruder Ferdinand eine Lederhandlung in Esch-sur-Alzette betrieb. Sie bezogen Quartier in Bad Mondorf. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Luxemburg begann die Judenverfolgung auch in Luxemburg. Auch Mondorf sollte "Judenfrei" gemacht werden.[4] Am 6. Mai 1942 verstarb Josef Bonem in einer Klinik in Luxemburg-Stadt. Am 28. Juli 1942 wurden Albert, Mayer und Pauline Bonem verhaftet und vorerst nach Dortmund verschleppt. Sie waren die letzten Juden von Mondorf. Von Dortmund wurden sie am 30. Juli 1942 mit dem Transport X/1 in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummern waren 876 bis 878. In der Todesfallanzeige für Mayer Bonem wird als letzter Wohnort der Mühlenweg 41 in Mondorf angegeben, als Todeszeitpunkt der 26. November 1942 um 7.00 Uhr und als offizielle Todesursache Herzmuskelentartung.[5][6]

Beide Geschwister wurden im Jahr 1943 in Theresienstadt ums Leben gebracht.

HIER HAT GEWOHNT
PAULINE BONEM
JG. 1875
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 13.1.1943
THERESIENSTADT
42, rue du Moulin
Pauline Bonem wurde am 6. Juni 1875 in Trier geboren. Sie hatte zumindest fünf Brüder: Ferdinand, Josef (1865 geboren), Mayer (1865 geboren), Albert (1872 geboren, siehe unten) und Karl (geboren 1883). Im Dezember 1938 flüchteten die vier in Trier verbliebenen Geschwister nach Luxemburg, wo ihr Bruder Ferdinand eine Lederhandlung in Esch-sur-Alzette betrieb. Sie bezogen Quartier im Hôtel Belvédère von Bad Mondorf. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Luxemburg begann die Judenverfolgung auch in Luxemburg. Auch Mondorf sollte „Judenfrei“ gemacht werden.[7] Am 6. Mai 1942 verstarb Josef Bonem in einer Klinik in Luxemburg-Stadt. Sie waren die letzten Juden von Mondorf, als sie am 28. Juli 1942 verhaftet und vorerst nach Dortmund verschleppt wurden. Von dort aus wurden sie am 30. Juli 1942 mit dem Transport X/1 in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummern waren 876 bis 878.

In der Todesfallanzeige für Pauline Bonem wird als letzter Wohnort Mohndorf-Dorf angegeben, als Todeszeitpunkt der 13. Januar 1942 um 16.00 h und als offizielle Todesursache Blutvergiftung.[8][9]

HIER HAT GEWOHNT
COLETTE CERF
JG. 1922
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1943
ERMORDET 15.2.1943
AUSCHWITZ
6, Allée Jean Linster
Colette Cerf wurde am 18. Februar 1922 in Bad Mondorf als Tochter des Viehhändlers Sylvain Cerf und von Rose, geborene Levy (siehe unten), geboren. Am 17. Oktober 1939 übersiedelte die Familie nach Mondorff, den französischen Teil der Stadt Bad Mondorf. Colette Cerf besuchte aber weiterhin die Schule auf der luxemburgischen Seite. Wegen der Kriegsgefahr wurde die Ortschaft kurz darauf evakuiert und die Familie gelangte nach Melun im Département Seine-et-Marne. Doch die Familie befand sich auch dort nicht in Sicherheit. Wann sie verhaftet wurde ist unbekannt. Gesichert ist, dass Collette Cerf und ihre Eltern am 13. Februar 1943 mit dem Transport 48 aus dem Sammellager Drancy nahe Paris in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 15. Februar 1943 vergast wurden.[10][11][12]
HIER HAT GEWOHNT
ROSE CERF
GEB. LEVY
JG. 1892
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1943
ERMORDET 15.2.1943
AUSCHWITZ
6, Allée Jean Linster
Rose Cerf, geborene Levy, wurde am 29. Januar 1890 oder 1892 in Puttelange-aux-Lacs geboren. Am 29. Januar 1913 heiratete sie den Viehhändler Sylvain Cerf (siehe unten). Das Paar hatte eine Tochter, Colette, geboren 1922 (siehe oben). 1939 übersiedelte die Familie nach Mondorff in unmittelbarer Nähe von Bad Mondorf, allerdings auf französischem Staatsgebiet, wenig später nach Melun im Département Seine-et-Marne. Wann die drei Familienangehörigen verhaftet wurden ist unbekannt. Gesichert ist, dass Rose Cerf, ihr Ehemann und die gemeinsame Tochter am 13. Februar 1943 mit dem Transport 48 aus dem Sammellager Drancy nahe Paris in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 15. Februar 1943 vergast wurden.[13][11][12]
HIER HAT GEWOHNT
SYLVAIN CERF
JG. 1881
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1943
ERMORDET 15.2.1943
AUSCHWITZ
6, Allée Jean Linster
Sylvain Cerf wurde am 30. Mai 1881 in Puttelange-lès-Rodemack, Moselle, geboren. Er war Viehhändler und heiratete am 29. Januar 1913 Rose, geborene Levy. Das Paar hatte eine Tochter, Colette, geboren 1922 (siehe oben). 1939 übersiedelte die Familie nach Mondorff, in unmittelbarer Nähe von Bad Mondorf, allerdings auf französischem Staatsgebiet, wenig später nach Melun im Département Seine-et-Marne. Wann die drei Familienangehörigen verhaftet wurden ist unbekannt. Gesichert ist, dass Sylvain Cerf, seine Ehefrau und die gemeinsame Tochter am 13. Februar 1943 mit dem Transport 48 aus dem Sammellager Drancy nahe Paris in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 15. Februar 1943 vergast wurden.[14][11][12]
HIER HAT GEWOHNT
MARIE FABER
GEB. SIEBENALER
JG. 1878
FESTGENOMMEN 1944
DEPORTIERT 1944
ERMORDET 8.11.1944
RAVENSBRÜCK
16–18, rue du Moulin
Marie Faber, geborene Siebenaler oder Sibenaler, wurde am 12. Januar 1878 in Ellange geboren. Im Jahr 1901 heiratete sie Jean-Mathias Faber. Das Paar baute einen Malerbetrieb und Lebensmittelgeschäft im Erdgeschoss ihres Hauses auf. Sie hatten fünf Kinder, darunter die Söhne Emile Mathias und Robert und die Tochter Amélie (1907 geboren). Marie Faber, ihre Tochter Amélie und fünf weitere Widerstandskämpfer wurden 1944 von der Gestapo verhaftet, weil sie Deserteure unterstützt haben sollen. Denunziert wurden sie von der Verlobten von Robert Faber. Auch die Schwiegertochter Marie-Anne Faber-Kahn, geboren 1898, seit 1928 verheiratet mit Emile Mathias Faber, wurde in verschiedene Lager der Nationalsozialisten verschleppt. Amélie Faber wurde in folgenden Lagern interniert:

Marie Faber durchlief vermutlich nahezu dieselbe Deportationsgeschichte wie ihre Tochter, wurde jedoch bereits am 14. September 1944 in Ravensbrück registriert, dort im Block 8 separiert, wo sie am 8. November 1944 an den Folgen der Ruhr und mangelnder Versorgung verstarb. Sie wurde postum mit dem Croix de l Ordre de la Résistance, dem Widerstandsorden von Luxemburg, ausgezeichnet.[15]

Tochter und Schwiegertochter konnten überleben.[16]

HIER HAT GEWOHNT
JAKOB 'JACQUES'
HAYUM
JG. 1908
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1943
ERMORDET
MAJDANEK
4, avenue Dr. Klein
Jakob Hayum, später Jacques, wurde am 19. Juli 1908 in Könen bei Trier in der damaligen Rheinprovinz geboren. Seine Eltern waren der Händler Lazarus Hayum und Pauline. Er hatte drei Geschwister: Selma (geboren 1904), Isidor (geboren 1905) und Hertha (geboren 1916). Die Familie bewohnte ein kleines Haus in der Brunnengasse 80 (heute Nr. 14). Der Vater nahm zwei Waisenkinder aus der Verwandtschaft auf. Jakobs Mutter verstarb im Jahr 1926. Er selbst wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten des Meineids in einem Vaterschaftsprozess bezichtigt und 1935 zu 21 Monaten Haft verurteilt, die er in Trier, Münster und Herford verbüßte. 1937 folgten Beschuldigungen, er und sein Bruder hätten Hitler verunglimpft. Im Juni 1938 wurde er mit dem Vorwurf, er sei ein „arbeitsscheuer Jude“, in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Sein Cousin Sylvain Hayum erwirkte für ihn eine Aufenthaltsgenehmigung für Luxemburg. Daraufhin wurde er am 25. August 1938 in das Polizeigefängnis von Trier überführt. Am 27. September desselben Jahres wurde Jakob Hayum freigelassen und konnte ausreisen. Mehrere Versuche, nach Brasilien oder in die USA zu emigrieren, scheiterten. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Luxemburg im Mai 1940 flüchtete er in die unbesetzte Zone Frankreichs und heiratete unterwegs Relly, geborene Probst, die jüngste Tochter der Mondorfer Hoteliers Adolphe Probst und Rose, geborene Seckler. Er arbeitete in der Folge bei einem Winzer in Villeveyrac, später bei einem Landwirt in Pierrefiche. Am 7. April 1942 wurde in Montpellier seine Tochter Paulette geboren. Ende Februar 1943 wurde er im Rahmen einer Razzia verhaftet und über Toulouse und das Lager Gurs in das Sammellager Drancy verschleppt. Am 4. März 1943 wurde Jakob Hayum mit dem Convoy 50 in das Konzentrationslager Majdanek deportiert, wo er vom NS-Regime ermordet wurde.[17][18]

Ehefrau, Tochter und Schwiegereltern konnten im August 1943 in die Schweiz flüchten. Im Juni 1945 kehrten sie nach Luxemburg zurück. Von seiner Ursprungsfamilie konnten nur zwei Geschwister überleben, Selma und Isidor, die in die Vereinigten Staaten ausgewandert waren.[17]

HIER HAT GEWOHNT
OSKAR 'OSIAS'
HERSCHTRITT
JG. 1869
IN DEN TOD GETRIEBEN
28.7.1942
LUXEMBURG
6, Place Bernard Weber
Oskar Herschtritt, auch Osias genannt, wurde am 25. September 1869 in Radechiw, damals polnisch, geboren. Er war mit Bertha, geborene Spiegel (geboren 1874 in Stanislawow, Polen), verheiratet und arbeitete als Möbelhändler in Berlin. Auf Grund des Verfolgungsdrucks gegen jüdische Bürger verließ das Ehepaar im Juni 1939 Hitlerdeutschland und flüchtete nach Bad Mondorf. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Luxemburg war er ständigen Erniedrigungen ausgesetzt, insbesondere in der Nacht vom 31. Dezember 1941 auf den 1. Januar 1942. In dieser Nacht drangen die Nazis sogar in sein Haus ein. Die rassistischen Demütigungen endeten nicht. Im April 1942 verließ er Mondorf und zog nach Luxemburg. Wohl auch um der Deportation zu entgehen verübte Osias Herschtritt am 28. Juli 1942 Selbstmord.[19][20] Er wurde am jüdischen Friedhof Bellevue im Luxemburger Stadtteil Limpertsberg beerdigt.[21]

Seine Frau befand sich bereits seit dem 16. September 1941 im Sammellager Fünfbrunnen und wurde am 28. Juli 1942, dem Tag des Suizids ihres Ehemannes, in das KZ Theresienstadt deportiert. Sie wurde am 13. Februar 1943 vom NS-Regime ermordet.[22]

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JOSEPH KINMAN
JG. 1906
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1944
ERMORDET 18.5.1944
AUSCHWITZ
4, avenue Dr. Klein
Joseph Kinman wurde am 15. Dezember 1906 in Warschau geboren. Im Jahr 1923 verließ er seine Heimatstadt und arbeitete drei Monate lang in Paris, vermutlich in der Gastronomie oder Hotelerie, und ging dann nach Brüssel. Er kam im Juni 1927 nach Bad Mondorf und heiratete am 25. März 1928 Jeanne, geborene Probst, geboren 1903, Tochter der Hotelbesitzer Adolphe und Rosa Probst. Ihm wurde in der Folge die Leitung des Hotel Bristol übertragen. Er bewältigte diese Aufgabe mit Bravour, was Eifersüchteleien und Anzeigen von Konkurrenten zur Folge hatte. In einem Bericht der Gendarmerie findet sich folgender Satz: "Wie ist es nur möglich, dass so einem polnischen Juden hier der Betrieb eines Hotels gestattet wird?" Er konnte sich jedoch schließlich durchsetzen. Während des Einmarsches deutscher Truppen in Luxemburg flüchtete das Ehepaar Joseph und Jeanne Kinman nach Frankreich, Richtung Nizza. 1943 lebten die beiden unter den Decknamen Paul und Antoinette Roustand in Valence. Sie wurden der Unterstützung der Résistance beschuldigt und am 24. Dezember 1943 von der Gestapo von Lyon verhaftet. Joseph Kinman wurde in der Folge im Sammellager Drancy interniert und am 27. März 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Er kam ins KZ-Außenlager Golleschau und wurde dort am 18. Mai 1944 vom NS-Regime ermordet, offiziell ist er "tödlich verunglückt".[23][24]

Seine Frau konnte das NS-Regime überleben. Sie heiratete erneut, hieß dann Jeanne Kinman Nathan und verstarb 1986.

HIER HAT GEWOHNT
BERNARD WEBER
JG. 1890
FESTGENOMMEN 1943
DEPORTIERT 1943
ERMORDET 25.11.1943
HINZERT
25, rue John Gruen
Bernard Weber wurde am 15. Oktober 1890 in Haller geboren. Er heiratete Louise, geborene Molitor, und das Paar wohnte auf 17 route d'Ellange. Von 1914 bis 1918 diente Weber in der Fremdenlegion der französischen Armee. Er erhielt den Orden Nischan el Iftikhar und 1922 die Militärmedaille für seinen Einsatz in der Schlacht von Monastir, in welcher er schwer verletzt wurde. Am 16. April 1923 wurde sein Sohn Roger geboren. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Luxemburg engagierte er sich im Widerstand und wurde Ortsgruppenleiter der Letzeburger Vollekslegio'n in Bad Mondorf. Am 22. Oktober 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, von Frau und Sohn getrennt und schließlich in das SS-Sonderlager Hinzert im Hunsrück verschleppt. Dort wurde er am 25. November 1943 vom NS-Regime ermordet. Die offizielle Todesursache lautete: Herzlähmung nach Pneumonie.[25][12][26][27]

Bereits am 24. Oktober 1944 beschloss der Gemeinderat von Bad Mondorf, in seiner ersten Sitzung nach der Befreiung, die Place Flesgin in Place Bernard Weber umzubenennen. Im September 1946 wurden seine sterblichen Überreste an Luxemburg übergeben und in seiner Heimatgemeinde bestattet. Am 7. Juni 1947 versammelten sich Vertreter des luxemburgischen Bad Mondorf und des französischen Mondorff, um dem Ermordeten die Ehre zu erweisen. Im Rahmen dieser Zeremonie wurden der Witwe die Orden ihres Ehemannes zurückgegeben, die die Gestapo während seiner Verhäftung gestohlen hatte. Ihm wurde posthum das Croix de l'Ordre de la Resistance zuerkannt und er wurde 1948 ehrenhalber zum Leutnant der luxemburgischen Zollbehörde ernannt.[25]

Remich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolpersteine Übersetzung Standort Name, Leben
HIER HAT GEWOHNT
ALICE DEICHMANN
GEB. ARON
NÜRNBERG 1903
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 31.7.1942
54, rue de Macher
Alice Deichmann, geborene Aron, wurde am 30. Juni 1903 in Nürnberg geboren. Sie war die Tochter von Bertha und Isidore Aron und hatte zumindest zwei Brüder: Martin und Paul. Ihr Vater importierte Wolle und führte ein Geschäft in Karlsruhe. Dort arbeitete Kurt Deichmann (1907–2000, siehe unten), der im Juli 1931 Alice Aron heiratete. Das Paar hatte eine Tochter, Marion, geboren 1932. Alice Deichmann war Hausfrau. Der Wohnsitz der Familie war zuerst in der Kaiserstraße 55, danach in der Südendstraße 8b. Nach antisemitischen Ausschreitungen im Jahr 1933 liquidierte Isidore Aron sein Geschäft und ging mit seiner Frau nach Saarbrücken, damals in Verwaltung des Völkerbundes. 1934 flüchtete auch die Familie Deichmann – nach Remich in Luxemburg. 1938 trennte sich das Paar, die Tochter blieb bei ihrer Mutter.[28][29] Kurt Deichmann wanderte in der Folge mit seinen Eltern nach Brasilien aus. Alice und Marion Deichmann zogen nach Luxemburg-Stadt. Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg im Mai 1940 flüchteten Mutter und Tochter nach Frankreich. Dort kamen die beiden im 14. Arrondissement bei Paul Aron unter, dem Bruder von Alice. Isidore Aron war 1938 verstorben, Bertha Aron lebte nunmehr ebenfalls bei ihrem Sohn Paul.[30] Im Rahmen der Rafle du Vélodrome d’Hiver, einer Massenrazzia und Festnahme von insgesamt 13.152 überwiegend staatenlosen Juden in Paris, wurde auch Alice Deichmann verhaftet.[31] Sie wurde, getrennt von ihrer Tochter, die sich verstecken konnte, in das Sammellager Drancy verschleppt und am 29. Juli 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde Alice Deichmann unmittelbar nach ihrer Ankunft am 31. Juli 1942 vom NS-Regime ermordet.[32][33]

Die Tochter konnte dank einer mutigen französischen Familie in Saint-Hilaire-du-Harcouët die Shoah überleben. Sie wurde zur Ehrenbürgerin von Remich ernannt und veröffentlichte 2012 ihre Autobiographie unter dem Titel Je voudrais que son nom apparaise partout. Une enfant au cœur du gènocide. Das Buch erschien 2015 als 16. Band der Reihe Forschun­gen und Quellen zur Stadt­ge­schichte des Stadt­ar­chivs Karlsruhe auf Deutsch mit dem Titel: Ihr Name soll unvergessen bleiben. Eine Kindheit geprägt vom Völkermord und 2017 auch in englischer Sprache.[33][34] Auf dem Cover der französischen Ausgabe befindet sich ein Porträt ihrer Mutter, gefertigt von August Rumm.[35]

HIER HAT GEWOHNT
KURT DEICHMANN
GEBOREN 1907
FLUCHT 1938
BRASILIEN
54, rue de Macher
Kurt Deichmann wurde 1907 in Algrange (im Elsass) geboren. Er arbeitete für das Wollgeschäft von Isidore Aron in Karlsruhe und heiratete im Juli 1931 dessen Tochter Alice (geboren 1903, siehe oben). Das Paar hatte eine Tochter, Marion, geboren 1932. Der Wohnsitz der Familie war zuerst in der Kaiserstraße 55, danach in der Südendstraße 8b. Nach antisemitischen Ausschreitungen im Jahr 1933 liquidierte Isidore Aron sein Geschäft und ging mit seiner Frau nach Saarbrücken, damals verwaltet vom Völkerbund. Kurt Deichmann blieb noch einige Monate in Karlsruhe, konnte aber keine Arbeit mehr finden. 1934 flüchtete auch die Familie Deichmann – nach Remich in Luxemburg. 1938 trennte sich das Paar. Kurt Deichmann wollte Europa unbedingt verlassen, seine Frau erkannte die Gefahr nicht. Die Tochter blieb bei ihrer Mutter. Kurt Deichmann verließ Luxemburg im Oktober 1938 Richtung Belgien. Am 29. Januar 1939 schiffte er sich gemeinsam mit seinen Eltern ein, um nach Brasilien auszuwandern. Dort lebte bereits sein älterer Bruder Eric.[36][37][38]

1942 eröffnete Kurt Deichmann in Leblon ein Lebensmittelgeschäft, welches sich schnell zu einer berühmten Konditorei entwickelte. Die Confeitaria Kurt erfreute sich dank ihrer europäischen Tradition (Süßspeisen aus Deutschland und Frankreich) und ihrer fruchtigen Torten rasch großer Beliebtheit und besteht noch heute.[39] Kurt Deichmann verstarb im Jahr 2000, das Geschäft wurde von seiner Nichte Evelyn Deichmann übernommen.[40]

HIER HAT GEWOHNT
LEO HAYUM
GEBOREN 1907
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
ERMORDET
6, rue de la Gare
Leo Hayum, auch Lio, wurde am 15. Dezember 1907 in Kirf bei Trier geboren. Er war mit Renée, geborene Meyer (geboren 1914 in Remich, siehe unten), verheiratet und hatte eine Musikalienhandlung. Er wurde am 16. Oktober 1941 gemeinsam mit seiner Ehefrau, seiner Schwiegermutter und seinem Schwager Arthur Meyer in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort wurde er am 15. März 1943 vom NS-Regime ermordet.[41][42]

Seine Frau wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Die Meldung über seinen Tod an Yad Vashem wurde von seinem Neffen Heinz Joseph (siehe unten) eingebracht, der Litzmannstadt, Auschwitz und Bergen-Belsen überleben konnte und danach in die USA emigrierte.

HIER HAT GEWOHNT
RENÉE HAYUM
MEYER
GEBOREN 1914
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
ERMORDET 1944
AUSCHWITZ
6, rue de la Gare
Renée Hayum, geborene Meyer, wurde vermutlich am 7. Juni 1914 in Remich geboren.[43] Sie war die Tochter von Herrmann Meyer (1870–1932) und Fanny, geborene Kahn (1878–1944, siehe unten), und hatte zwei ältere Brüder: Jules (1906–1991) und Arthur (geboren 1909). Sie war mit dem Musikalienhändler Leo Hayum (siehe oben) verheiratet. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, ihrer Mutter und ihrem Bruder Arthur wurde sie am 16. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Im September oder Oktober 1944 wurden Renée Hayum und mutmaßlich auch ihre Mutter in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau überstellt und vom NS-Regime ermordet.[44]

Ihr Bruder Jules, der bereits 1927 nach Frankreich ausgewandert war, konnte als einziger der Familie die Shoah überleben. Ihr Ehemann wurde am 15. März 1943 in Litzmannstadt ermordet, ihr Bruder Arthur zu einem unbekannten Zeitpunkt in einem Gaswagen des KZ Chelmno.

HIER HAT GEWOHNT
HEINRICH HERRMANN
GEBOREN 1879
INTERNIERT FÜNFBRUNNEN
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
4, rue Dauvelt
Heinrich Herrmann wurde 1879 in Oberemmel, heute ein Stadtteil von Konz, geboren. Er war Viehhändler und heiratete Klara, geborene Kahn. Das Paar hatte zwei Söhne: Myrtil (1912 geboren) und Roger (1920 geboren). Heinrich Herrmann und seine Frau wurden im Sammellager Fünfbrunnen interniert und am 28. Juli 1942 mit Transport III/2 von Köln aus in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummern waren 494 und 495. Dort kam er am 28. Februar 1944 ums Leben.[45]

Seine Frau wurde 1944 vom NS-Regime in Auschwitz ermordet, sein älterer Sohn 1945 in Bergen-Belsen. Sein jüngerer Sohn konnte den Holocaust überleben und wanderte später in die Vereinigten Staaten aus.[46]

HIER HAT GEWOHNT
MYRTIL HERRMANN
GEBOREN 1912
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
ERMORDET 1945
BERGEN-BELSEN
4, rue Dauvelt
Myrtil Herrmann, geboren 1912 in Remich, war der ältere Sohn des Viehhändlers Heinrich Herrmann und dessen Frau Klara, geborene Kahn. Er handelte mit Weinstein, sein Bruder Roger (geboren 1920) wurde Metzger. Die Brüder wurden am 16. Oktober 1941 mit dem sogenannten Luxemburger Transport in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Im April 1945, wenige Tage vor der Befreiung durch die Rote Armee, wurde er im KZ Bergen-Belsen getötet.

Auch seine Eltern wurden vom NS-Regime ermordet, der Vater in Theresienstadt, die Mutter in Auschwitz. Sein Bruder konnte den Holocaust überleben und wanderte später in die Vereinigten Staaten aus.[46]

HIER HAT GEWOHNT
ROGER HERRMANN
GEBOREN 1920
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
ÜBERLEBT
4, rue Dauvelt
Roger Herrmann, geboren 1920 in Remich, war der jüngere Sohn des Viehhändlers Heinrich Herrmann und dessen Frau Klara, geborene Kahn. Er hatte einen älteren Bruder, Myrtil (geboren 1912). Roger Herrmann machte eine Metzgerlehre. Gemeinsam mit seinem Bruder wurde er nach Litzmannstadt deportiert. Er überlebte den Holocaust und wanderte später in die Vereinigten Staaten aus, wo er 1969 bei einem Unfall ums Leben kam.

Er war der einzige seiner Familie, der überleben konnte. Der Vater wurde in Theresienstadt ermordet, die Mutter in Auschwitz, der Bruder in Bergen-Belsen.[46]

HIER HAT GEWOHNT
KLARA HERRMANN-
KAHN
GEBOREN 1882
INTERNIERT FÜNFBRUNNEN
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
AUSCHWITZ
4, rue Dauvelt
Klara Herrmann, geborene Kahn, wurde am 14. Juli 1882 in Grevenmacher geboren. Sie heiratete den Viehhändler Heinrich Herrmann. Das Paar ließ sich in Remich nieder und hatte zwei Söhne: Myrtil (1912 geboren) und Roger (1920 geboren). Klara Herrmann und ihr Mann wurden im Sammellager Fünfbrunnen interniert und wurden am 28. Juli 1942 mit dem Transport III/2 von Köln aus in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummern waren 494 und 495. Dort kam Heinrich Herrmann am 28. Februar 1944 ums Leben. Die Witwe wurde am 9. Oktober 1944 mit dem Transport Ep in das KZ Auschwitz deportiert. Ihre Transportnummer war 374. Sie wurde dort mutmaßlich in einer Gaskammer ermordet.[47] [46]

Ihr älterer Sohn wurde vom NS-Regime 1945 in Bergen-Belsen ermordet. Der jüngere Sohn konnte den Holocaust überleben und wanderte später in die Vereinigten Staaten aus.[46]

HIER WOHNTE
ERNA HILB
GEBOREN 1915
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
ERMORDET
13, rue Enz
Erna Hilb wurde am 14. Dezember 1915 in Remich geboren. Ihre Eltern waren Leopold Hilb und Regina, geborene Bonem (beide siehe unten). Sie hatte eine Schwester, die genau ein Jahr älter war, Anna Rosa. Am 16. Oktober 1941 wurden Eltern und Töchter mit dem sogenannten Luxemburger Transport, dem Zug Da 3, in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort wurde ihr Vater am 17. August 1942 ums Leben gebracht. Ihre Mutter wurde im KZ Chełmno vergast. Sie selbst kam in Litzmannstadt ums Leben.[48]

Nur ihre Schwester Anna Rosa konnte die Shoah überleben.

HIER WOHNTE
LEOPOLD HILB
GEBOREN 1884
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
ERMORDET
13, rue Enz
Leopold Hilb wurde am 24. Juli 1884 in Aufhausen in der Oberpfalz geboren. Er war mit Regina, geborene Bonem, (siehe unten) verheiratet. Das Paar führte ein Mode- und Schuhgeschäft und hatte zumindest zwei Töchter: Anna Rosa (geboren 1914) und Erna (geboren 1915). Am 16. Oktober 1941 wurden Eltern und Töchter mit dem sogenannten Luxemburger Transport in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort wurde Leopold Hilb am 17. August 1942 ums Leben gebracht.[49]

Auch seine Frau und seine jüngere Tochter wurden im Rahmen der Shoah vom NS-Regime ermordet. Die ältere Tochter konnte überleben.

HIER WOHNTE
REGINA HILB-BONEM
GEBOREN 1886
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
CHELMNO
ERMORDET
13, rue Enz
Regina Hilb, geborene Bonem, wurde am 30. März 1886 in Remich geboren. Sie war mit Leopold Hilb verheiratet. Das Paar führte ein Mode- und Schuhgeschäft und hatte zumindest zwei Töchter: Anna Rosa (geboren am 14. Dezember 1914) und Erna (geboren am 14. Dezember 1915). Am 16. Oktober 1941 wurden Eltern und Töchter mit dem sogenannten Luxemburger Transport in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort wurde ihr Ehemann am 17. August 1942 ums Leben gebracht. Auch ihre jüngere Tochter wurde im Rahmen der Shoah vom NS-Regime ermordet. Sie selbst wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt in das KZ Chełmno überstellt und dort in einer Gaskammer ermordet.[50]

Nur die ältere Tochter konnte überleben.[51][52]

HIER HAT GEWOHNT
HEINZ JOSEPH
GEBOREN 1925
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
AUSCHWITZ
BERGEN-BELSEN
ÜBERLEBT
6, rue de la Gare
Heinz Joseph wurde am 4. September 1925 in Laufersweiler im Hunsrück geboren. Er war der Sohn von Solomon Joseph (1890–1934) und Gertrude, geborene Hayum (geboren 1893 in Kirf). Er hatte eine ältere Schwester, Ruth (geboren 1921). Er war ein Neffe von Leo Hayum (siehe oben) und floh 1938 zu diesem nach Remich. Am 16. Oktober 1941 wurde er gemeinsam mit seinem Onkel ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Er konnte vier Konzentrationslager, Auschwitz, Ahlem, Hannover und Bergen-Belsen, und einen Todesmarsch überleben. Heinz Joseph emigrierte in die USA und nannte sich dort Henry R. Joseph. Er heiratete Sara Faige Pomeranz. Das Paar hatte zwei Kinder, Seymour und Martin, sowie zwei Enkelkinder, Ella und Anna. Er lebte zuletzt in Buffalo (NY) und starb am 12. Juni 2002.[53]

Er erstattete Meldungen über die Ermordung von vierzehn Familienmitglieder durch das NS-Regime an Yad Vashem.[54] Im Rahmen der Shoah ermordet wurden unter anderem seine Mutter, seine Schwester und sein Onkel.

HIER HAT GEWOHNT
FELIX MARX
GEBOREN 1875
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
36, rue Neuve
Felix Marx wurde am 25. März 1875 in Schwebsingen geboren. Er war Viehhändler und Versicherungsagent. Er war mit Emma, geborene Nathan (siehe unten), verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn, Gaston, geboren 1909 (siehe unten). Während ihr Sohn rechtzeitig nach Frankreich flüchten konnte, wurde das Ehepaar am 23. April 1942 in das Ghetto Izbica im damals deutsch besetzten Polen deportiert. Emma und Felix Marx wurden entweder hier oder im Vernichtungslager Belzec oder im Vernichtungslager Sobibor vom NS-Regime ermordet.[55]
HIER HAT GEWOHNT
GASTON MARX
GEBOREN 1909
FLUCHT 10.5.1941
FRANKREICH
36, rue Neuve
Gaston Marx, geboren 1909, war der Sohn von Felix Marx und Emma, geborene Nathan. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Luxemburg flüchtete er nach Frankreich. Seine Eltern wurden im April 1942 in das Ghetto Izbica deportiert und in der Folge beide vom NS-Regime ermordet. Gaston Marx blieb in Frankreich, heiratete, hatte eine Tochter und verstarb in den 1990er Jahren.[46]
HIER HAT GEWOHNT
EMMA MARX-NATHAN
GEBOREN 1878
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
36, rue Neuve
Emma Marx, geborene Nathan, wurde am 28. November 1878 in Gau-Algesheim im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Sie war mit dem Viehhändler und Versicherungsagent Felix Marx (siehe oben) verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn, Gaston, geboren 1909 (siehe oben). Während ihr Sohn rechtzeitig nach Frankreich flüchten konnte, wurde das Ehepaar am 23. April 1942 in das Ghetto Izbica im damals deutsch besetzten Polen deportiert. Emma und Felix Marx wurden entweder dort, im Vernichtungslager Belzec oder im Vernichtungslager Sobibor vom NS-Regime ermordet.[56]

Ihr Sohn konnte die Shoah überleben. Er hatte eine Tochter und starb in den 1990er Jahren in Frankreich.

HIER HAT GEWOHNT
ARTHUR MEYER
GEBOREN 1909
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
CHELMNO
ERMORDET
6, rue de la Gare
Arthur Meyer wurde am 23. Januar 1909 in Remich geboren. Er war der Sohn von Herrmann Meyer (1870–1932) und Fanny, geborene Kahn (1878–1944, siehe unten) und hatte zwei Geschwister: Jules (1906–1991) und Renée (1914–1944, siehe oben). Seine Schwester heiratete den Musikalienhändler Leo Hayum. Gemeinsam mit Mutter, Schwester und Schwager wurde er am 16. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort lebte er in der Richterstrasse 9 (ul. Mickiewicza). 1942 soll er mittels Gaswagen im KZ Chelmno ermordet worden sein.[57][58]

Sein Bruder Jules, der bereits 1927 nach Frankreich ausgewandert war, konnte als einziger der Familie die Shoah überleben. Seine Mutter wurde in Chelmno oder Auschwitz-Birkenau ermordet, sein Schwager am 15. März 1943 in Litzmannstadt und seine Schwester im September oder Oktober 1944 in Auschwitz-Birkenau.

HIER HAT GEWOHNT
FANNY MEYER-KAHN
GEBOREN 1878
DEPORTIERT 1941
ŁÓDŹ / LITZMANNSTADT
AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
6, rue de la Gare
Fanny Meyer, geborene Kahn, wurde am 26. oder 27. März 1878 in der Ortschaft Bus, heute Remich, geboren. Sie war mit Herrmann Meyer (1870–1932) verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder: Jules (1906–1991), Arthur (1909–194?) und Renée (1914–1944). Gemeinsam mit ihrer Tochter, ihrem Sohn Arthur und ihrem Schwiegersohn Leo Hayum wurde sie am 16. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Es gibt zwei Versionen, wie sie ums Leben gekommen sein soll, entweder im Dezember 1942 im KZ Chelmno, in dem auch ihr Sohn Arthur ermordet wurde, oder im Herbst 1944 gemeinsam mit ihrer Tochter in einer Gaskammer im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Gesichert ist, dass Fanny Meyer, Arthur Meyer, Renée Hayum und deren Ehemann im Rahmen der Shoah vom NS-Regime ermordet wurden.[59][60]

Nur ihr Sohn Jules, der bereits 1927 nach Frankreich ausgewandert war, konnte überleben.

Verlegedaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verlegungen erfolgten durch Gunter Demnig persönlich an folgenden Tagen:

Die Verlegungen in Bad Mondorf erfolgten auf Initiative der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der Kulturkommission und mit Unterstützung der Vereinigung Memoshoah und des Musée National de la Résistance.[62]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Remich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Administration Communale & Syndicat d’Initiative Mondorf-le-Bains: Circuit historique, o.J., Brüschüre, Seite 15
  2. holocaust.cz: ALBERT BONEM, abgerufen am 4. April 2018
  3. Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher:STOLPERSTEINE. Commune de Mondorf-les-Bains. Broschüre, o.O., o.J., Seiten 6 und 7 (mit Porträtfotos von Albert, Mayer und Pauline Bonem)
  4. Administration Communale & Syndicat d’Initiative Mondorf-le-Bains: Circuit historique, o.J., Brüschüre, Seite 15
  5. holocaust.cz: BONEM MAYER: TODESFALLANZEIGE, GHETTO THERESIENSTADT, abgerufen am 4. April 2018
  6. holocaust.cz: MAYER BONEM, abgerufen am 4. April 2018
  7. Administration Communale & Syndicat d’Initiative Mondorf-le-Bains: Circuit historique, o.J., Brüschüre, Seite 15
  8. holocaust.cz: PAULINE BONEM, abgerufen am 5. April 2018
  9. holocaust.cz: BONEM PAULINE: TODESFALLANZEIGE, GHETTO THERESIENSTADT, abgerufen am 5. April 2018
  10. The Central Database of Shoah Victims' Names: COLETTE CERF, abgerufen am 27. März 2018
  11. a b c Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher: STOLPERSTEINE. Commune de Mondorf-les-Bains. Broschüre, o.O., o.J., Seiten 8 und 9 (mit Porträtfotos aller drei ermordeten Familienmitglieder)
  12. a b c d DE MUNNEREFER BUET, Dezember 2015, Seite 4-7
  13. The Central Database of Shoah Victims' Names: ROSA CERF, abgerufen am 27. März 2018
  14. The Central Database of Shoah Victims' Names: ROSA CERF, abgerufen am 27. März 2018
  15. Administration Communale & Syndicat d’Initiative Mondorf-le-Bains: Circuit historique, o.J., Brüschüre, Seite 11
  16. Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher:STOLPERSTEINE. Commune de Mondorf-les-Bains. Broschüre, o.O., o.J., Seiten 10 und 11 (mit einem Porträtfoto von Marie Faber-Sibenaler)
  17. a b Die Lebensgeschichte von Jakob HAYUM aus Könen, in: STOLPERSTEINE, Comune de Mondorf-les Bains, hg. von Guy Schadeck, Daniel Thilman und Roland Schumacher, o.O., o.J., Seiten 14 und 15
  18. The Central Database of Shoah Victims' Names: JAKOB HAYUM, Yad Vashem, abgerufen am 27. März 2018
  19. Administration Communale & Syndicat d’Initiative Mondorf-le-Bains: Circuit historique, o.J., Brüschüre, Seite 8
  20. OSIAS HERSCHTRITT. In: The Central Database of Shoah Victim's Names. Yad Vashem, abgerufen am 31. März 2018 (englisch).
  21. Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher: STOLPERSTEINE. Commune de Mondorf-les-Bains. Broschüre, o.O., o.J., Seiten 16 und 17 (mit einem Porträtfoto von Oskar Herschtritt)
  22. BERTHA HERSCHTRITT. In: The Central Database of Shoah Victim's Names. Yad Vashem, abgerufen am 31. März 2018 (englisch).
  23. Administration Communale & Syndicat d’Initiative Mondorf-le-Bains: Circuit historique, o.J., Brüschüre, Seite 6
  24. Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher:STOLPERSTEINE. Commune de Mondorf-les-Bains. Broschüre, o.O., o.J., Seiten 18 und 19 (mit einem Porträtfoto von Joseph Kinman)
  25. a b Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher: STOLPERSTEINE. Commune de Mondorf-les-Bains. Broschüre, o.O., o.J., Seiten 20 und 21 (mit einem Porträtfoto von Bernard Weber)
  26. Fédération des Enrôlés de force (FEDDEF): BERNARD WEBER, abgerufen am 28. März 2018
  27. Conseil Communal, l’Unio’n, la Ligue "Ons Jongen" und L.P.P.D. Monsdorf-les-Bains: Gedenkbillett Bernard Weber, abgerufen am 28. März 2018 (mit einem Porträtbild in Uniform)
  28. Bericht über die Rettung von Marion Deichmann, abgerufen am 31. März 2018
  29. Luxemburger Wort: Ein Leben auf der Flucht, Marion Deichmann ist die letzte jüdische Zeitzeugin aus Remich, 15. Oktober 2015, abgerufen am 31. März 2018
  30. Anonymes, Justes et Persécutés durant la période Nazie dans les communes de France (AJPN): Marion Deichmann, 4. Oktober 2015, abgerufen am 31. März 2018
  31. Romain Leick: TABU VICHY. In: Der Spiegel 38/2001, 15. September 2001, S. 206–214 (hier: 213f.).
  32. Gedenkbuch für die Karlsruher Juden: Alice Deichmann., abgerufen am 31. März 2018.
  33. a b Stadt Karlsruhe:Marion Deichmann: Ihr Name soll unvergessen bleiben. Eine Kindheit geprägt vom Völkermord., abgerufen am 31. März 2018
  34. ComteQ Publishing: Name Shall Remain Unforgotten. A child in the heart of the genocide., abgerufen am 31. März 2018.
  35. StadtZeitung, Amtsblatt der Stadt Karlsruhe:Einladung zum Stadtgeburtstag, 30. Mai 2014, abgerufen am 31. März 2018
  36. Le comité français pour Yad Vashem:Les Justes parmi les Nations: Parigny Angèle, Parigny François, abgerufen am 1. April 2018
  37. Martha Ayres Denk:DOCE RECORDAÇÃO: Como Kurt Deichmann conquistou o coração dos cariocas, Quarta-Feira, 13. Juli 2011, abgerufen am 1. April 2018
  38. Anonymes, Justes et Persécutés durant la période Nazie dans les communes de France (AJPN):Marion Deichmann, 4. Oktober 2015, abgerufen am 1. April 2018
  39. Confeitaria Kurt: Kurt Deichmann, abgerufen am 1. April 2018
  40. O Globo (Rio de Janeiro): Pelo terceiro ano seguido, Confeitaria Kurt ganha prêmio Água na Boca, 25. Mai 2017, abgerufen am 1. April 2018
  41. The Central Database of Shoah Victims' Names: LIO HAYUM, Yad Vashem, abgerufen am 27. März 2018 (mit einem Portraitbild)
  42. The Central Database of Shoah Victims' Names: LEO HAYUM, Yad Vashem, abgerufen am 27. März 2018
  43. Es gibt unterschiedliche Angaben über das Geburtsjahr. Sie reichen von 1907 über 1914 bis 1917. In Yad Vashem sind vier Berichte über sie abgespeichert, einer ohne Geburtsdatum, die anderen mit einem jeweils anderen Geburtsjahr.
  44. The Central Database of Shoah Victims' Names: RENE HAYUM, Yad Vashem, abgerufen am 27. März 2018
  45. holocaust.cz: HEINRICH HERRMANN, abgerufen am 29. März 2018
  46. a b c d e f Stefanie Hildebrand: Fünf Familien - fünf Schicksale, Die Geschichte von jüdischen Familien aus Remich im Fokus, Luxemburger Wort, 15. Oktober 2015, abgerufen am 29. März 2018
  47. holocaust.cz: KLARA HERRMANN, abgerufen am 31. März 2018
  48. The Central Database of Shoah Victims' Names: ERNA HILB, Yad Vashem, abgerufen am 28. März 2018
  49. The Central Database of Shoah Victims' Names: LEOPOLD HILB HILL, Yad Vashem, abgerufen am 28. März 2018
  50. The Central Database of Shoah Victims' Names: REGINA HILB HILL, Yad Vashem, abgerufen am 29. März 2018
  51. United States Holocaust Memorial Museum, Holocaust Survivors and Victims Database: ANNA ROSA HILL HILB, abgerufen am 29. März 2018
  52. The Central Database of Shoah Victims' Names: ANNA ROSA HILL HILB, Yad Vashem, abgerufen am 29. März 2018
  53. Stefanie Hildebrand: Fünf Familien - fünf Schiclksale, Die Geschichte von jüdischen Familien aus Remich im Fokus, Luxemburger Wort, 15. Oktober 2015, abgerufen am 1. April 2018
  54. The Central Database of Shoah victims' names:HENRY R. JOSEPH, Yad Vashem, abgerufen am 1. April 2018
  55. The Central Database of Shoah Victims' Names:FELIXMARX, abgerufen am 29. März 2018
  56. The Central Database of Shoah Victims' Names:EMMA MARX, abgerufen am 29. März 2018
  57. The Central Database of Shoah Victims' Names: ARTHUR MEYER, Yad Vashem, abgerufen am 26. März 2018
  58. The Central Database of Shoah Victims' Names: ARTHUR MEYER, Yad Vashem, abgerufen am 5. April 2018
  59. The Central Database of Shoah Victims' Names: EUGENIE MEYER, Yad Vashem, abgerufen am 26. März 2018
  60. The Central Database of Shoah Victims' Names: FANNY MEYER, Yad Vashem, abgerufen am 5. April 2018
  61. Programm der Verlegung, auf Luxemburgisch, abgerufen am 16. August 2017
  62. Daniel Dominicy, Cécile Volk (Red.): Stolpersteine (in französischer und deutscher Sprache). In: De Munnerefer Buet. Altwis – Elleng – Munneref, Ausgabe Dezember 2015 – Februar 2016, S. 4–7; als PDF-Dokument

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