Obernberg am Brenner
Obernberg am Brenner
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 38,66 km² | |
Koordinaten: | 47° 1′ N, 11° 25′ O | |
Höhe: | 1380 m ü. A. | |
Einwohner: | 371 (1. Jän. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 9,6 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6157 | |
Vorwahl: | 05274 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 36 | |
NUTS-Region | AT332 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Innertal 39a 6157 Obernberg am Brenner | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Saxer (GEFO) (Einheitsliste) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) |
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Lage von Obernberg am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Obernberg am Brenner ist eine Gemeinde mit 371 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obernberg liegt im gleichnamigen Tal, das vom Wipptal bei Gries am Brenner abzweigt. Den Talschluss bilden die wuchtige Schwarze Wand und die Kalkzacken des Obernberger Tribulauns im Kontrast zum darunterliegenden Urgesteingelände.
Das Tal diente bereits zur Bronzezeit als Almweide, und die einmarschierenden Römer trafen 15 v. Chr. auf einen blühenden Bergbau, der im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde. Der von Fichtenwäldern umgebene Obernberger See ist ein beliebtes Ausflugsziel, schon Kaiser Maximilian I. ging in der Umgebung auf Jagd.
Die Gemeinde wird vom Obernberger Seebach durchflossen.
Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet setzt sich aus sieben Weilern zusammen:
- Leite,
- Außertal,
- Innertal,
- Gereit,
- Eben,
- Frade und
- Obernberger See.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trins | ||
Gschnitz | ![]() |
Gries am Brenner |
Brenner (Südtirol) |
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Antike nutzte man das Gebiet als Jagdrevier. Die Flurnamen auf dem Gemeindegebiet legen nahe, dass der Großteil der Urbarmachung und Besiedelung erst durch die Bajuwaren erfolgte.
Ursprünglich hieß das Tal Vinaders oder Berg Vinaders. Darum lautet die erste urkundliche Erwähnung von 1305 „in montem Vinaders“. 1320 ist „in superiori monte Vinaders“ (‚auf dem Obernberg Vinaders‘) verschriftlicht. Man verstand Obernberg nur als die Bergweiden, die nach Vinaders kommen. Aus der Wendung bei/am/in oberen Berg hat sich schließlich der Name Obernberg gebildet.[1]
Im Tal befanden sich im Mittelalter einige Schwaighöfe.
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pfarrkirche Hl. Nikolaus:
Nachdem bereits 1339 ein Kirchlein St. Nikolaus erwähnt wird, wurde die spätbarocke Pfarrkirche St. Nikolaus im Jahre 1760 errichtet. 1834 erhielt sie ihren charakteristischen Zwiebelturm. Die Architektur stammt von Johann Umhauser, der ein Mitarbeiter des geistlichen Baudirektors Franz de Paula Penz war. Der Malkünstler und Stuckateur Josef Schmutzer der Jüngere, der unter anderen auch die Kirchen in St. Jodok am Brenner, Mittenwald und Oberammergau gestaltet hat, war für die Ausschmückung der Kirche verantwortlich. Die im Rokoko-Stil gestaltete Kanzel entstammt, ebenso wie der Aufbau des Altars und die Statuen, den Ideen von Johann Perger aus Stilfes. Die Deckenfresken und das Altarblatt des Hauptaltars entstammen der Hand von Christoph Anton Mayr aus Schwaz. Die Kreuzwegbilder wurden von Josef Strasser 1850 gestaltet.[2] Dank ihrer auf einem Moränenwall im Tal eingebetteten Lage, im Hintergrund dem Bergmassiv des Tribulaun, und ihres Baustils ist die Kirche eines der begehrtesten Fotomotive Tirols.
- Kapelle Unserer Lieben Frau am See
- Hofkapelle (auch Kapelle im Innertal oder Danler-Kapelle)
- Frader Mühle
- Obernberger See
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 14. März 2010 statt.[3]
Roman Grünerbl wurde zum Bürgermeister gewählt.
Partei | Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat | Koppelung |
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Einheitsliste | 51,32 % | 136 | 6 | |
Tiroler Bauernbund + ÖAAB | 34,72 % | 92 | 4 | |
Bürgerliste | 13,96 % | 37 | 1 |
Partnergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obernberg pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu Heddesbach in Deutschland.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das 1973 von der Tiroler Landesregierung verliehene Gemeindewappen zeigt in Rot zwei goldene Kegel und einen König mit Krone im Dreipass. Die drei goldenen Kegel verweisen auf die Sage vom goldenen Kegelspiel, welches im Rasselstein vergraben sein soll und vom Bergkönig bewacht wird. Der wahre Kern der Sage sind vermutlich die Bodenschätze des Tribulaun.[2]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Joseph Vincenz Hofmann (1800–1863), Theologe, war Geistlicher in Obernberg
- Heini Messner (* 1939), erfolgreicher Skiweltcuprennläufer und Trainer des ÖSV-Damenteams in den 1970er Jahren
- Ernst Mair-Tribulaun (* 1928), Maler
- Hugo Penz, Universitätsprofessor, Geograph
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 173 ff.
- ↑ a b Gemeinde Obernberg: Geschichte (abgerufen am 21. Februar 2012)
- ↑ [1] tirol Unser Land
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Landschaftsschutzgebiet Nößlachjoch – Obernberger See – Tribulaune
- Obernberg am Brenner, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- 70336 – Obernberg am Brenner. Gemeindedaten, Statistik Austria.