Olympische Winterspiele 1948/Ski Nordisch

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Ski Nordisch bei den
V. Olympischen Winterspielen
Information
Austragungsort Schweiz St. Moritz
Wettkampfstätte Skistadion
Olympiaschanze
Nationen 16
Athleten 148 (148 Männer)
Datum 31. Januar – 7. Februar 1948
Entscheidungen 5
Garmisch 1936

Bei den V. Olympischen Winterspielen 1948 in St. Moritz fanden fünf Wettbewerbe im nordischen Skisport statt. Diese galten gleichzeitig als 17. Nordische Skiweltmeisterschaften. Neben olympischen Medaillen wurden auch Weltmeisterschaftsmedaillen vergeben. Einzige Ausnahme war die Nordische Kombination, in der es ausschließlich olympische Medaillen gab. Austragungsorte waren das Skistadion und die Olympiaschanze. Die Langlaufstrecken führten durch das Gebiet des Stazerwaldes. Deutsche Teilnehmer waren nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht wieder zugelassen.

Mehr denn je dominierten die Sportler aus Skandinavien das Geschehen bei den Nordischen Skiwettbewerben. Alle Medaillen gingen an Schweden, Finnen und Norweger. Die beste Platzierung in einer Einzeldisziplin eines Nicht-Skandinaviers erzielte der Schweizer Niklaus Stump mit Platz vier in der Nordischen Kombination. Darüber hinaus gab es außer skandinavischen Sportlern, abgesehen von der Langlaufstaffel, nur noch einen weiteren Schweizer und einen Tschechoslowaken auf Plätzen unter den ersten acht.

Bilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Schweden Schweden 3 2 2 7
2 Finnland Finnland 1 2 1 4
3 Norwegen Norwegen 1 1 2 4

Medaillengewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langlauf
Konkurrenz Gold Silber Bronze
18 km SchwedenSchweden Martin Lundström SchwedenSchweden Nils Östensson SchwedenSchweden Gunnar Eriksson
50 km SchwedenSchweden Nils Karlsson SchwedenSchweden Harald Eriksson Finnland Benjamin Vanninen
4 × 10 km Staffel Schweden Schweden
000Gunnar Eriksson
000Martin Lundström
000Nils Östensson
000Nils Täpp
Finnland Finnland
000August Kiuru
000Teuvo Laukkanen
000Sauli Rytky
000Lauri Silvennoinen
Norwegen Norwegen
000Erling Evensen
000Olav Hagen
000Reidar Nyborg
000Olav Økern
Skispringen
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Spezialsprunglauf Norwegen Petter Hugsted Norwegen Birger Ruud Norwegen Thorleif Schjelderup
Nordische Kombination (nicht als Weltmeisterschaft gewertet)
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Einzel Finnland Heikki Hasu Finnland Martti Huhtala SchwedenSchweden Sven Israelsson

Langlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit (h)
1 Schweden SWE Martin Lundström 1:13:50
2 Schweden SWE Nils Östensson 1:14:22
3 Schweden SWE Gunnar Eriksson 1:16:06
4 Finnland FIN Heikki Hasu 1:16:43
5 Schweden SWE Nils Karlsson 1:16:54
6 Finnland FIN Sauli Rytky 1:18:10
7 Finnland FIN August Kiuru 1:18:25
8 Finnland FIN Teuvo Laukkanen 1:18:51
9 Norwegen NOR Olav Hagen 1:19:05
10 Finnland FIN Martti Huhtala 1:19:28
20 Schweiz SUI Edi Schild 1:22:15
Schweiz SUI Niklaus Stump
25 Schweiz SUI Max Müller 1:22:40
26 Schweiz SUI Robert Zurbriggen 1:22:51
28 Osterreich AUT Karl Rafreider 1:23:19
30 Schweiz SUI Theo Allenbach 1:24:12
34 Schweiz SUI Alfons Supersaxo 1:24:29
36 Osterreich AUT Josef Gstrein 1:25:04
39 Osterreich AUT Engelbert Hundertpfund 1:25:41
41 Schweiz SUI Karl Bricker 1:25:47
43 Schweiz SUI Gottlieb Perren 1:26:27
45 Osterreich AUT Hias Noichl 1:27:34
46 Osterreich AUT Josef Deutschmann 1:27:43
61 Osterreich AUT Paul Haslwanter 1:31:00
64 Osterreich AUT Karl Martitsch 1:31:19
68 Osterreich AUT Hubert Hammerschmidt 1:32:47
79 Liechtenstein LIE Christof Frommelt 1:42:35
82 Liechtenstein LIE Egon Matt 1:48:41
83 Liechtenstein LIE Erwin Jehle 1:49:26

Datum: 31. Januar 1948, 10:00 Uhr
84 Teilnehmer aus 15 Ländern, davon 83 in der Wertung

Gestartet wurde in Abständen von 30 Sekunden. Der Lauf zählte ebenfalls für die Kombination.

Die ersten Meldungen vom Kontrollposten bei 6 km zeigten, dass die Skandinavier bereits ziemlich geschlossen in Führung lagen. Bei der Zwischenzeit bei 12 km lagen die beiden Schweden Nils Östensson und Martin Lundström in Führung, mit über einer Minute Vorsprung auf ihre Konkurrenten. In der zweiten Streckenhälfte schob sich Gunnar Eriksson im Klassement noch vor den Finnen Heikki Hasu und machte so den schwedischen Dreifachsieg perfekt. Dem als Favorit gestarteten Nils Karlsson machte hingegen die dünne Luft zu schaffen, er beendete den Lauf als Fünfter. Als bester Mitteleuropäer erkämpfte sich der Franzose Benoît Carrara den elften Rang, ansonsten reichte die nordische Vorherrschaft bis zum 19. Platz.

50 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit (h)
1 Schweden SWE Nils Karlsson 3:47:48
2 Schweden SWE Harald Eriksson 3:52:20
3 Finnland FIN Benjamin Vanninen 3:57:38
4 Finnland FIN Pekka Vanninen 3:57:58
5 Schweden SWE Anders Törnkvist 3:58;20
6 Schweiz SUI Edi Schild 4:05:37
7 Finnland FIN Pekka Kuvaja 4:10:02
8 Tschechoslowakei TCH Jaroslav Cardal 4:14:34
9 Norwegen NOR Kristian Bjørn 4:15:21
10 Norwegen NOR Martin Jære 4:17:11
12 Osterreich AUT Josef Gstrein 4:21:13
17 Schweiz SUI Max Müller 4:30:51
19 Schweiz SUI Louis Bourban 4:33:50

Datum: 6. Februar 1948, 10:00 Uhr
28 Teilnehmer aux 9 Ländern, davon 20 in der Wertung

Zurückzulegen war zwei Mal eine Runde über 25 km. Da die Strecke um 8 Uhr teilweise mehr Eis als Schnee aufwies, wurde der Start um zwei Stunden hinausgeschoben, um die Wettkämpfer nicht unnötig Stürzen und Gefahren auszusetzen. Frühzeitig gingen die drei Schweden Nils Karlsson, Harald Eriksson und Anders Törnkvist in Führung und hatten die übrigen Teilnehmer nach 11 km bereits um über eine Minute abgehängt. Bereits früh gab es einige Ausfälle: Der Italiener Victor Borghi brach sich in der Nähe der Olympiaschanze den Ski und der Finne Martti Sipilä in der Abfahrt nach Celerina das Bein. Die meisten Nordländer lehnten nach 25 km die Zwischenverpflegung ab. Eriksson lag eine Minute vor dem Favoriten Karlsson, ihnen folgten die finnischen Brüder Benjamin Vanninen und Pekka Vanninen. Erikssons Vorsprung schmolz allerdings in der Folge; bei 36 km lag Karlsson in Führung und baute seinen Vorsprung dauernd aus. Bei 41 km betrug er bereits drei Minuten. Der schwedische Doppelsieg war frühzeitig gesichert, denn bei 45 km lag Eriksson fünf Minuten vor Benjamin Vanninen. Dieser verwies seinen Bruder im Schlussspurt schließlich auf den vierten Platz und gewann Bronze.

4 × 10 km Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land / Sportler Zeit
1 Schweden Schweden
0000Nils Östensson
0000Nils Täpp
0000Gunnar Eriksson
0000Martin Lundström
2:32:08 h
36:16 min
37:14 min
38:27 min
40:11 min
2 Finnland Finnland
0000Lauri Silvennoinen
0000Teuvo Laukkanen
0000Sauli Rytky
0000August Kiuru
2:41:06 h
38:11 min
38:16 min
40:30 min
44:09 min
3 Norwegen Norwegen
0000Erling Evensen
0000Olav Økern
0000Reidar Nyborg
0000Olav Hagen
2:44:33 h
40:15 min
38:37 min
41:39 min
44:02 min
4 Osterreich Österreich
0000Josef Gstrein
0000Josef Deutschmann
0000Engelbert Hundertpfund
0000Karl Rafreider
2:47:18 h
40:02 min
40:46 min
42:09 min
44:21 min
5 Schweiz Schweiz
0000Niklaus Stump
0000Robert Zurbriggen
0000Max Müller
0000Edi Schild
2:48:07 h
41:08 min
40:22 min
42:05 min
44:32 min
6 Italien Italien
0000Vincenzo Perruchon
0000Silvio Confortola
0000Rizzieri Rodeghiero
0000Severino Compagnoni
2:51:00 h
41:50 min
41:18 min
41:51 min
46:01 min
7 Frankreich Frankreich
0000René Jeandel
0000Gérard Perrier
0000Marius Mora
0000Benoît Carrara
2:51:53 h
42:54 min
42:28 min
42:43 min
43:48 min
8 Tschechoslowakei Tschechoslowakei
0000Štefan Kovalčík
0000František Balvín
0000Jaroslav Zajíček
0000Jaroslav Cardal
2:54:56 h
42:57 min
43:12 min
44:53 min
43:54 min
9 Jugoslawien Jugoslawien
0000Tone Razinger
0000Anton Pogačnik
0000Matevž Kordež
0000Jože Knific
2:55:55 h
41:16 min
43:08 min
45:01 min
46:30 min
10 Polen 1944 Polen
0000Józef Daniel Krzeptowski
0000Stanisław Bukowski
0000Tadeusz Kwapień
0000Stefan Dziedzic
2:59:19 h
43:03 min
44:22 min
43:29 min
48:25 min
11 Liechtenstein 1937 Liechtenstein
0000Christof Frommelt
0000Arthur Meier
0000Xaver Frick
0000Egon Matt
3:35:39 h
47:25 min
52:51 min
58:21 min
57:02 min

Datum: 3. Februar 1948, 8:00 Uhr
Höhenunterschied: 250 m
11 Staffeln am Start, alle in der Wertung

In diesem Rennen mit Massenstart erzielten alle vier schwedischen Läufer jeweils die beste Teilzeit. Am Schluss betrug ihr Vorsprung auf die Finnen neun Minuten. Beim ersten Wechsel lag Österreich noch knapp auf der dritten Position, wurde danach aber von Norwegen verdrängt. Es gab einen Protest der Schweiz gegen Österreich, weil Rafreider mit fremder Hilfe auf der Strecke seine Ski gewachst haben soll, jedoch wurde dieser Einspruch abgewiesen.[1][2]

Spezialsprunglauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Weiten (m) Punkte
1 Norwegen NOR Petter Hugsted 65,0 / 70,0 228,1
2 Norwegen NOR Birger Ruud 64,0 / 67,0 226,6
3 Norwegen NOR Thorleif Schjelderup 64,0 / 67,0 225,1
4 Finnland FIN Matti Pietikäinen 69,5 / 69,0 224,6
5 Vereinigte Staaten 48 USA Gordon Wren 69,5 / 69,0 222,8
6 Finnland FIN Leo Laakso 66,0 / 69,5 221,7
7 Norwegen NOR Asbjørn Ruud 58,0 / 67,5 220,2
8 Finnland FIN Aatto Pietikäinen 69,0 / 68,0 215,4
9 Schweiz SUI Fritz Tschannen 64,5 / 66,0 214,8
10 Schweiz SUI Hans Zurbriggen 61,0 / 67,0 214,0
13 Schweiz SUI Willy Klopfenstein 60,0 / 62,5 209,3
17 Schweiz SUI Andreas Däscher 61,0 / 61,0 203,8
19 Osterreich AUT Hubert Hammerschmidt 61,0 / 63,0 199,8
24 Osterreich AUT Gregor Höll 60,0 / 62,5 195,8
28 Osterreich AUT Anton Wieser 59,0 / 61,5 192,1
35 Osterreich AUT Helmut Hadwiger 51,0 / 56,5 181,4

Datum: 7. Februar 1948, 14:30 Uhr
K-Punkt: 68 m
49 Teilnehmer aus 14 Ländern, davon 46 in der Wertung

Diese Disziplin wird auch als Sprunglauf oder Skispringen bezeichnet. Der weiteste Sprung pro Durchgang wurde mit 60 Punkten bewertet, hinzu kamen maximal 60 Punkte für den Sprungstil. Jeweils die tiefste und höchste Wertung der fünf Kampfrichter waren Streichergebnisse. Maximal konnten 240 Punkte erzielt werden. Die beste Weite erzielte Petter Hugsted mit 70 m im zweiten Durchgang. Bei den Stilnoten blieben die Norweger unerreicht, was die Grundlage ihres Dreifacherfolgs bildete.

Anhaltender Schneefall verursachte bei Tagesanbruch eine mindestens 10 cm hohe Neuschneeschicht. Nach der Schneeräumung ließ die Jury den Norweger Hohl als Vorspringer herunter; dieser stürzte schwer und musste in ärztliche Pflege genommen werden. Danach wurde der Beginn auf 14:30 Uhr verschoben. Der Himmel lichtete sich, die Temperatur betrug −6 °C. Schjelderup war der erste Konkurrent mit hervorragender Leistung, seine 64 m brachten ihm von allen Wertungsrichtern 18,5 Punkte. Matti Pietikäinen gelang mit 69 m der weiteste Sprung des ersten Durchgang, doch wurde er nicht übermäßig gut benotet. Birger Ruud blieb um 5 m hinter dem Finnen, übertraf ihn aber stilistisch klar, mit der bestbewerteten Leistung. Der nachmalige Sieger Hugstedt (65 m) erhielt ansprechende Noten. Im zweiten Durchgang sprang Schjelderup 67 m und erhielt ausgezeichnete Noten. Pietikäinen sprang 69 m, kam jedoch stilistisch nicht an die Norweger heran. Ruud sprang 67 m und wurde mit ausgezeichneten Stilnoten belohnt. Hugstedt gelang mit 70 m die Bestweite des Tages und entschied die Konkurrenz für sich. Zwar flog der Jugoslawe Polda einen Meter weiter, konnte den Sprung aber nicht stehen und stürzte.[3][4]

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Athlet Skilanglauf Skispringen Gesamt
Zeit [h] Pkte. (Pl.) Pkte. (Pl.) Punkte
01 Finnland FIN Heikki Hasu 1:16:43 240,00 0(1) 208,8 (=8) 448,80
02 Finnland FIN Martti Huhtala 1:19:28 224,15 0(2) 220,5 0(6) 433,65
03 Schweden SWE Sven Israelsson 1:21:44 211,50 0(4) 221,9 0(1) 433,40
04 Schweiz SUI Niklaus Stump 1:22:15 208,50 0(7) 213,0 0(5) 421,50
05 Finnland FIN Olavi Sihvonen 1:22:26 207,00 0(8) 209,2 0(7) 416,20
06 Norwegen NOR Eilert Dahl 1:22:52 205,50 (10) 208,8 (=8) 414,30
07 Finnland FIN Pauli Salonen 1:22:28 207,00 0(9) 206,3 (10) 413,30
08 Norwegen NOR Olav Dufseth 1:21:50 211,50 0(5) 201,1 (16) 412,60
09 Schweden SWE Erik Elmsäter 1:22:12 208,95 0(6) 202,0 (15) 410,95
10 Schweden SWE Clas Haraldsson 1:24:21 197,35 (15) 213,4 0(4) 410,75
13 Schweiz SUI Alfons Supersaxo 1:24:29 196,50 (16) 203,9 (13) 400,40
16 Osterreich AUT Josef Gstrein 1:25:04 193,50 (17) 188,2 (25) 381,70
17 Schweiz SUI Theodor Allenbach 1:23:54 199,50 (12) 176,6 (32) 376,10
18 Schweiz SUI Gottlieb Perren 1:26:27 186,00 (20) 187,8 (26) 373,80
21 Osterreich AUT Karl Martitsch 1:31:19 162,00 (27) 198,2 (17) 360,20
23 Osterreich AUT Hubert Hammerschmidt 1:32:47 154,50 (30) 202,4 (14) 356,90

Datum: 31. Januar, 10:00 Uhr (Langlauf, als Teil des 18-km-Rennens)
1. Februar 1948, 14:30 Uhr (Skispringen)[5]

39 Teilnehmer aus 13 Ländern, davon 38 in der Wertung

In den Anfangsjahrzehnten wurde die Nordische Kombination in nur einer Variante ausgetragen. Immer noch wurde das Laufen als erste Teildisziplin durchgeführt, wobei die Teilnehmer auch hier in St. Moritz wie bei den vier vorangegangenen Spielen am Rennen der Langlaufspezialisten über 18 Kilometer teilnahmen und gesondert auch für die Nordische Kombination gewertet wurden. Der Sieger des Langlaufs erhielt 240 Punkte, für alle folgenden gab es entsprechende Punktabzüge. Der am Tag darauf durchgeführte Sprunglauf bestand erstmals aus drei Versuchen, von denen die besten zwei Sprünge in die Wertung kamen.[5]

Überraschend konnte Norwegen, das bisher immer den Sieger gestellt und darüber hinaus alle weiteren olympischen Medaillen gewonnen hatte, erstmals kein Edelmetall gewinnen. Das allerdings hatte sich schon im Vorjahr bei den Wettkämpfen am Holmenkollen in Oslo angedeutet, als der beste Norweger nur Platz drei hinter dem Schweden Sven Israelsson und dem Schweizer Niklaus Stump belegt hatte.

39 der 84 Starter beim 18-km-Langlauf waren gleichzeitig Teilnehmer der Nordischen Kombination. Hier gab es einen weiteren Schock für die Norweger, diesmal von ihren finnischen Nachbarn. Einer der jüngsten Teilnehmer des Wettbewerbs, der 21-jährige bisher kaum bekannte Heikki Hasu deklassierte seine Gegner und lag fast drei Minuten vor seinem Landsmann, dem bekannteren Martti Huhtala. Olav Odden hatte als bester Norweger auf Platz drei schon fast fünf Minuten Rückstand. Israelsson und Stump, die beide zu den besten Springen gehörten, lagen dicht hinter Odden.

Vor dem Kombinationsspringen hatte es von 11 bis 12.30 Uhr heftig geschneit, den aufkommenden Nebel fegte ein leichter Nordwind weg. Ab 13 Uhr gab es ein Trainingsspringen. Schon im ersten Durchgang fiel eine große Uneinheitlichkeit in der Notengebung auf. Im zweiten Durchgang verdarb sich der Finne Pauli Salonen seine gute Ausgangsposition durch einen Sturz im Übergang zur Ebene. Außer den Schweizern gab es bei den weiteren Mitteleuropäern nur wenige wirklich gute Athleten in dieser Konkurrenz.[6]

Die größte Weite erzielte der US-Amerikaner Gordon mit 68,5 m im zweiten Durchgang, was ihm den zweiten Platz im Springen einbrachte. Sein Landsmann Corey Engen beeindruckte mit Platz drei im Springen, doch Wren und Engen hatten im Langlauf zu weit zurückgelegen, um eine Top-Platzierung in der Endwertung zu erreichen.

Israelsson war der beste Springer von allen, konnte Huhtala im Kampf um Silber aber nicht einholen und musste sich mit Bronze begnügen. Die beiden führenden Finnen hatten beim Springen einen guten Tag und verteidigten ihre Platzierungen aus dem Lauf. Hasu wirkte bei seinen 64 Metern im dritten Sprung sicher. Stump begann sehr gut, doch im zweiten Durchgang erhielt er zu viel Luft unter die Latten, konnte aber die Landung gerade noch stehen. Seine Noten waren niedrig, sodass er im dritten Durchgang nicht alles riskieren wollte. Dennoch rückte er in der Endabrechnung vom siebten auf den vierten Platz vor. Für die Norweger verlief das Springen noch schlechter als der Langlauf. Odden fiel auf den elften Platz zurück. Eilert Dahl belegte als bester Norweger im Springen den achten Platz und konnte in der Endwertung immerhin noch auf Rang sechs vorrücken.[5]

Eine Fußnote noch zur Siegerehrung:
Die Siegerehrung für diesen Wettbewerb war vorgesehen für den 3. Februar im Eisstadion als erste von drei Ehrungen in den beiden Drittelpausen des Eishockey-Matches Schweiz gegen England. Weil das Spiel verschoben werden musste, wurden die Zeremonien in der Nordischen Kombination sowie der Herren- und Damen-Abfahrt gleich zu Anfang präsentiert. Dabei war es wohl nicht so selbstverständlich, dass zwei finnische Fahnen zur Hand waren für die beiden Erstplatzierten der Nordischen Kombination. Doch schließlich konnte die Ehrung – mit entsprechenden Fahnen – stattfinden.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Skilanglauf bei den Olympischen Winterspielen: Liste der Olympiasieger im Skilanglauf. Hrsg. Bucher Gruppe, Verlag General Books, 2010, 188 Seiten

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Protest gegen Österreichs Staffel. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 4. Februar 1948, S. 4.
  2. Der Schweizer Protest abgewiesen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 5. Februar 1948, S. 4.
  3. «Norwegens Skispringer gewinnen erwartungsgemäß drei Medaillen». In: Sport Zürich, 9. Februar 1948, S. 2/3.
  4. «Unerreichte nordische Springer». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Februar 1948, S. 5.
  5. a b c Olympic Winter Games 1948, Nordic Combined, olympedia.org (englisch). Abgerufen am 27. August 2023
  6. «Finnischer Doppelsieg in der nordischen Kombination!». In: Sport Zürich, 2. Februar 1948, S. 1–3
  7. «Siegerehrung der Skidisziplinen». In: Sport Zürich, 4. Februar 1948, S. 7, ab Spalte 3, unten