Lichtenberg (Bas-Rhin)

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Lichtenberg
Lichtenberg (Frankreich)
Lichtenberg (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Ingwiller
Koordinaten 48° 55′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 48° 55′ N, 7° 29′ O
Höhe 195–411 m
Fläche 12,12 km²
Einwohner 539 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 44 Einw./km²
Postleitzahl 67340
INSEE-Code
Website http://www.lichtenberg.fr/
Karl Albert von Schott (1840–1911): „Die Berennung von Lichtenberg“ im preußisch-französischen Krieg 1870/1871
Gesamtansicht der Gemeinde
Lutherische Kirche

Lichtenberg ist eine Gemeinde mit 539 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Kanton Ingwiller im Département Bas-Rhin in der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine in Frankreich. Sie ist Mitglied des Gemeindeverbandes Pays de La Petite-Pierre.

Geografie

Lichtenberg liegt in den Nordvogesen 1,5 Kilometer südöstlich von Reipertswiller nahe an der Grenze zu Lothringen im Naturpark Nordvogesen.

Geschichte

Mittelalter

Die Stadt Lichtenberg gehörte als Allod[1] zum ältesten Bestand der Herrschaft Lichtenberg[2], im 13. Jahrhundert zunächst zu deren Amt Buchsweiler. Als dieses aufgrund verschiedener Erwerbungen zu umfangreich wurde, wurde daraus 1330 das Amt Ingweiler ausgegliedert. Lichtenberg kam dabei zum Amt Ingweiler.[3] Ursache für diese neue Organisation war auch, dass es um 1330 zu einer ersten, 1335 zu einer zweiten Landesteilung zwischen den drei Linien des Hauses Lichtenberg kam. Lichtenberg fiel dabei je zur Hälfte an Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, und an die Nachkommen des früh verstorbenen Johann III. von Lichtenberg, die die mittlere Linie des Hauses begründeten.[4]

1305 erhielt Lichtenberg Stadtrecht, und zwar das von Hagenau.[5]

Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, wurde die Herrschaft geteilt und das Amt Ingweiler fiel zunächst an Zweibrücken-Bitsch.[6]

Neuzeit

Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Ingweiler nun zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte. Die Grafen von Hanau-Lichtenberg führten ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation in ihrer Grafschaft ein, die nun lutherisch wurde.

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs, so auch das Amt Ingweiler und Lichtenberg.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Als Folge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Lichtenberg – an Frankreich.

Bevölkerungsentwicklung

1798[7] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2012
750 500 503 568 553 513 510 551 559

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist das historische Wappen der Herren von Lichtenberg.

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Charles Roesch (1922–2015), Tischtennistrainer, Nationaltrainer in der Schweiz, Frankreich und Deutschland

Literatur

  • Jean-Claude Brumm: Quelques dates importantes dans l’histoire …. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 10f.
  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts = Schriften der Erwin von Steinbach-Stiftung 10. 2. Aufl. Bad Neustadt an der Saale 1985 [Nachdruck des Werks von 1938]. ISBN 3-922923-31-3
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks

Commons: Lichtenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 48, 53, 111, 141.
  2. Eyer, S. 113.
  3. Eyer, S. 238.
  4. Eyer, S. 79.
  5. Eyer, S. 228f.
  6. Brumm, S. 11.
  7. Matt, S. 7.


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