Bahnstrecke Münster–Rheine

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Münster–Rheine
Streckennummer (DB):2931
Kursbuchstrecke (DB):410
Streckenlänge:39 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Zweigleisigkeit:durchgehend
Betriebsstellen und Strecken[1]
Emslandstrecke von Emden, Strecke von Almelo
Strecke von Spelle
ehem. Strecke von Ochtrup
208,9 Rheine Bf
Strecke nach Osnabrück
Rheine Rbf
ehem. Strecke nach Dorsten
202,0 Rheine-Mesum
195,5 Emsdetten
193,2 Emsdetten Stadt (Anst)
190,6 Reckenfeld
185,2 Greven
A 1
179,6 Münster-Sprakel
Strecke von Enschede
173,1 Münster Zentrum Nord (betriebl. Nevinghoff)
Hauptstrecke von Hamburg
Warendorfer Bahn von Rheda-Wiedenbrück
170,3 Münster (Westf) Hbf
Strecke nach Lippstadt
Baumbergebahn nach Coesfeld
Hauptstrecke nach Wanne-Eickel
Strecke nach Lünen
Hauptstrecke nach Hamm

Die Bahnstrecke Münster–Rheine ist eine knapp 39 Kilometer lange, durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke von Münster nach Rheine in Nordrhein-Westfalen.

Sie wurde von der vom preußischen Staat finanzierten Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) gebaut.

Geschichte

Die KWE hatte in den 1850er Jahren zunächst ihre Stammstrecke von Hamm nach Warburg errichtet. Nachdem sie dann 1855 die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft samt ihrer Bahnstrecke nach Münster übernommen hatte, baute sie diese weiter Richtung Norden nach Rheine.

Mit der Eröffnung ihrer Strecke am 23. Juni 1856 bekam sie im Bahnhof Rheine Anschluss an die zur gleichen Zeit eingeweihte Hannoversche Westbahn und über die Emslandstrecke Zugang zum Nordseehafen in Emden.

Gut zehn Jahre später erreichte auch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft beim Bau ihrer Nordseestrecke von Duisburg Hauptbahnhof nach Quakenbrück den Bahnhof Rheine und machte diesen damit endgültig zu einem wichtigen Eisenbahnknoten in Nord-West-Deutschland.

Ausbau

Im Rahmen der Bahnsteigmodernisierung in Rheine wurde das stillgelegte Gleis 8 samt Bahnsteigkante wieder reaktiviert. Durch diese Maßnahme soll die Kapazität im Bahnhof Rheine erhöht werden, wodurch die Fahrplankonflikte zwischen Fern- und Nahverkehr reduziert werden. Durch diese Maßnahme kann die Regional-Express-Linie RE 7 ab Dezember 2015 wieder stündlich nach Rheine fahren.

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) schreibt in seinem Nahverkehrplan, dass die Schienenanbindung des Flughafen Münster/Osnabrück geprüft werden soll. Eine Variante sieht dabei einen Neubauabschnitt vor, der von der Strecke Münster - Rheine abzweigt und über Weichenverbindungen aus Richtung Münster und Rheine angefahren werden kann. Außerdem fordert der Zweckverband die Einrichtung einer zusätzlichen Bahnsteigkante in Münster Zentrum-Nord und die Einrichtung eines Gleiswechselbetriebes im Abschnitt Münster Hbf und Münster Zentrum Nord. Durch diese Maßnahmen soll die Kapazität des stark ausgelasteten Abschnitts gesteigert werden. Dies führt zusammen mit der höhengleichen Streckenausfädelung nach Enschede dazu, dass einige Regionalbahnen nicht in Münster Zentrum Nord halten können.[2]

Bedienung

IC 2333 verlässt Münster Hbf in Richtung Norddeich Mole

Fernverkehr

Im Schienenpersonenfernverkehr fahren zweistündlich Intercity-Züge der Linie 35 von Norddeich Mole bzw. Emden Außenhafen über Emden, Rheine, Münster, Wanne-Eickel, Gelsenkirchen, Oberhausen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Remagen und Andernach nach Koblenz auf ganzer Länge über diese Strecke. Einzelne Züge verkehren weiter über Mainz, Mannheim und Heidelberg nach Stuttgart oder Konstanz.

Regionalverkehr

Im Schienenpersonennahverkehr wird die Strecke in kompletter Länge bzw. auf dem Abschnitt zwischen Münster Hauptbahnhof und Münster Zentrum Nord von folgenden Regional-Express- und Regionalbahn-Linien bedient:

Linie Name bzw. Zuglauf Takt
RE 7 Rhein-Münsterland-Express:
Rheine – Emsdetten – Greven – Münster Hbf – Münster-Hiltrup – Drensteinfurt – Hamm (Westf) Hbf – Bönen – Unna – Holzwickede – Schwerte – Hagen Hbf – Ennepetal (Gevelsberg) – Schwelm – Wuppertal-Oberbarmen – Wuppertal Hbf – Solingen Hbf – Opladen – Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Dormagen – Neuss Hbf – Meerbusch-Osterath – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
RE 15 Emsland-Express:
(Emden Außenhafen –) (nur bei Schiffsverkehr) Emden Hbf – Leer (Ostfriesl) – Papenburg (Ems) – Aschendorf – Dörpen – Lathen – Haren (Ems) – Meppen – Geeste – Lingen (Ems) – Leschede – Salzbergen – Rheine – (Rheine-Mesum –)* Emsdetten – (Reckenfeld –)* Greven (← (Münster Zentrum Nord –)* Münster (Westf) Hbf
* nur einzelne Züge
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
RB 63 Baumberge-Bahn:
Coesfeld (Westf) – Coesfeld Schulzentrum – Lutum (stündlich) – Billerbeck – Havixbeck – Münster-Roxel – Münster-Mecklenbeck – Münster (Westf) Hbf (– Münster Zentrum Nord(nur wochentags)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
30 min (Coesfeld–Münster Hbf wochentags)
RB 64 Euregio-Bahn:
Enschede – Enschede De Eschmarke – Glanerbrug – Gronau (Westf) – Ochtrup – Metelen Land – Steinfurt-Burgsteinfurt – Steinfurt-Grottenkamp – Steinfurt-Borghorst – Nordwalde – Altenberge – Münster-Häger – Münster Zentrum Nord – Münster (Westf) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
30 min (Burgsteinfurt–Münster nachmittags an Wochentagen)
RB 65 Ems-Bahn:
Rheine – Rheine-Mesum – Emsdetten – Reckenfeld – Greven – Münster-Sprakel – Münster Zentrum Nord – Münster (Westf) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
25/35 min (HVZ)

Durch verschiedene europaweite Ausschreibungen gibt es seit Dezember 2015 deutliche Veränderungen bei den Nahverkehrslinien. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 betreibt National Express die Linie RE 7. Das Unternehmen übernahm die Linie von DB Regio und setzt neue Fahrzeuge vom Typ Bombardier Talent 2 ein. Mit der Betriebsaufnahme wurde zwischen Münster und Rheine wieder ein Stundentakt eingeführt, der im Jahr 2006 aufgrund von fahrplantechnischen Problemen mit nachfolgenden Intercitys auf einen Zweistundentakt ausgedünnt werden musste.

Ebenfalls im Dezember 2015 übernahm die Westfalenbahn den Betrieb der Linie RE 15 zwischen Münster und Emden von DB Regio und setzt neue Fahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT ein.

Außerdem konnte sich die eurobahn den Betrieb der Linien RB 65 und RB 68 im Rahmen der Ausschreibung des Teutoburger Wald-Netz für 15 Jahre sichern. Das Unternehmen übernimmt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 den Betrieb von der Westfalenbahn und setzt Fahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT ein. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 wurde die Linie RB 68 mit der Linie RB 65 verschmolzen, sodass nur noch eine Regionalbahn-Linie zwischen Münster und Rheine verkehrt, diese dafür aber unter der Woche auf einen Halbstundentakt verdichtet.


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  2. Nahverkehrsplan des Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. 1. Oktober 2009, S. 199-201, abgerufen am 8. November 2015.