Rüdesheim (Nahe)

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Wappen Deutschlandkarte
Rüdesheim (Nahe)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Rüdesheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 7° 49′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 7° 49′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche: 3,49 km2
Einwohner: 2654 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 760 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55593
Vorwahl: 0671
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 117
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: ruedesheim-nahe.de
Ortsbürgermeister: Jürgen Poppitz
Lage der Ortsgemeinde Rüdesheim im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte
Rüdesheim, ehemalige Schule

Rüdesheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Rüdesheim, der sie auch angehört.[2] Rüdesheim ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rüdesheim liegt am Übergang von Rheinhessen zum Hunsrück an der Mündung des Katzenbaches in den Ellerbach, einen Zufluss der Nahe. Es befindet sich ca. 4 km westlich der Kreisstadt Bad Kreuznach und ist mittlerweile mit dieser zusammengewachsen. Weitere Nachbarorte und -gemeinden sind Weinsheim, Hüffelsheim, Roxheim, Mandel und Hargesheim.

Zu Rüdesheim gehören die Wohnplätze Lohrer Mühle, Rüdesheimer Hof und Zum Hargesheimer Pfad.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1100 wird Rüdesheim als Schenkung an das Kloster Sponheim erwähnt. Im Jahr 1125 wütete die Pest in Rüdesheim. Zur selben Zeit brach eine Hungersnot aus. Der Ort wurde im Jahr 1334 neben Bockenau, Weinsheim und Sponheim in einem Konflikt zwischen den Grafen von Sponheim und Erzbischof Balduin von Trier eingeäschert.

Die Reformation wurde in Rüdesheim ab 1556 angenommen. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wie im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) wurde Rüdesheim wie weiter Orte im Naheraum schwer verwüstet.

Ab dem Jahr 1799 gehörte Rüdesheim zur Mairie Mandel und von 1801 bis 1814 zum französischen Département de Rhin-et-Moselle. Nach dem Zusammenbruch der Herrschaft Napoleons und dem Wiener Kongress fiel Rüdesheim von 1815 bis 1946 an das Königreich Preußen und kam durch die Neugliederung zum Kreis Kreuznach im Regierungsbezirk Koblenz.

1794 wurde der Ort von französischen Truppen besetzt. Im Jahr 1893 wurde eine Kleinbahnstrecke der Kreuznacher Kleinbahnen gebaut und 1939 ein Schwimmbad eröffnet. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945, marschierten amerikanische Truppen in den Ort ein.

Am 7. Juni 1969 erfolgte die Eingemeindung nach Bad Kreuznach, die jedoch am 17. Dezember desselben Jahres wieder aufgehoben wurde. Seit 1970 ist Rüdesheim Hauptort der neugegründeten Verbandsgemeinde Rüdesheim. 1994 wurde die B-41-Ortsumgehung eingeweiht, die den innerörtlichen Verkehr aufnimmt.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rüdesheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

Jahr Einwohner
1815 204
1835 371
1871 451
1905 550
1939 689
1950 834
1961 1.196
Jahr Einwohner
1970 1.539
1987 2.115
1997 2.287
2005 2.358
2011 2.472
2017 2.654
2022 2.654

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Rüdesheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat 16 Ratsmitglieder an.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG FBL Gesamt
2019[5] 3 4 13 20 Sitze
2014[6] 4 4 12 20 Sitze
2009 3 3 1 9 16 Sitze
2004 3 3 1 9 16 Sitze
  • FBL = Freie Bürgerliste Rüdesheim

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Jürgen Poppitz. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 84,25 % in seinem Amt bestätigt.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen von Rüdesheim stellt St. Martin auf einem Pferd, seinen Mantel mit einem Schwert teilend, dar. Links davor ist ein kniender Bettler zu finden. Die Figuren sind weiß, der Mantel ist blau, der Grund ist grün und der Hintergrund ist rot. Das Wappen wurde, nach dem Vorbild eines Gerichtssiegels aus dem Jahr 1569, 1950 vom Rheinland-pfälzischen Innenministerium genehmigt.

Verkehr und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Rüdesheim gibt es eine Grundschule, eine Kindertagesstätte, eine Gemeindebücherei, eine Apotheke, zwei Arztpraxen, eine Zahnarztpraxis, sowie drei Supermärkte bzw. Discounter. Am westlichen Ortsrand in Richtung Weinsheim befindet sich ein Seniorenwohnheim sowie ein betreutes Wohnen vom Deutschen Roten Kreuz. Der Ort hat eine direkte Anbindung an die B 41, welche den Ort seit 1994 nördlich umgeht und zur nahegelegenen A 61 führt.

Der nächstgelegene Bahnhof ist Bad Kreuznach an den Bahnstrecken Mainz-Saarbrücken und Bingen–Kaiserslautern.

Rüdesheim besaß von 1895 bis 1936 einen Bahnhof an der schmalspurigen Strecke Bad Kreuznach–Winterburg. Omnibusse und ein Lastkraftwagen lösten deren Verkehr ab.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Toepfer: Beilagen V. Die adeligen Geschlechter von Wachenheim, Reipolzkirchen, Rüdesheim und Hilchin von Lorch. In: ders. (Bearb.): Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein. Bd. III. Fr. Campe, Nürnberg 1872, S. 249–264 (Google-Books)
  • Edeltrud Boos: Die Einwohner der Bürgermeisterei Mandel 1798–1910. Ein Ortsfamilienbuch ab 1798 bis 1910 der Gemeinden Rüdesheim (Nahe), Roxheim, Mandel, Braunweiler, Gutenberg, St.Katharinen in 3 Bänden. 2023, Band I (A–H): ISBN 978 94 037 1130 0, Band II (H–R): ISBN 978 94 037 1131 7, Band III (R–Z): ISBN 978 94 037 1132 4.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Rüdesheim auf vg-ruedesheim.de Abgerufen am 15. April 2023.
  3. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 28. Juli 2022.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 22 (PDF; 3,3 MB).
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Rüdesheim. Abgerufen am 15. September 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 15. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rüdesheim – Sammlung von Bildern