Rheinbach

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Wappen Deutschlandkarte
Rheinbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rheinbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 38′ N, 6° 57′ OKoordinaten: 50° 38′ N, 6° 57′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Höhe: 173 m ü. NHN
Fläche: 69,72 km2
Einwohner: 27.102 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 389 Einwohner je km2
Postleitzahl: 53359
Vorwahlen: 02226, 02225, 02255
Kfz-Kennzeichen: SU
Gemeindeschlüssel: 05 3 82 048
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schweigelstraße 23
53359 Rheinbach
Website: www.rheinbach.de
Bürgermeister: Stefan Raetz (CDU)
Lage der Stadt Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis
KarteRheinland-PfalzBonnKölnKreis EuskirchenOberbergischer KreisRheinisch-Bergischer KreisRhein-Erft-KreisAlfterBad HonnefBornheim (Rheinland)EitorfHennef (Sieg)KönigswinterLohmarMeckenheim (Rheinland)MuchNeunkirchen-SeelscheidNiederkasselRheinbachRuppichterothSankt AugustinSiegburgSwisttalTroisdorfWachtbergWindeck
Karte

Rheinbach ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen und besitzt den SonderstatusMittlere kreisangehörige Stadt“. Rheinbach liegt 17 Kilometer südwestlich der Bonner Innenstadt.

Geographie

Geographische Lage

Rheinbach liegt im linksrheinischen Teil des Rheinlandes 18 km westlich der Innenstadt von Bonn und etwa 50 km südlich von Köln. Die Stadt selbst liegt in der Voreifel, größtenteils noch in der Ebene der Kölner Bucht, das Stadtgebiet umfasst aber auch einige Dörfer des Ahrgebirges, das sich südlich anschließt.

Höchster Punkt Rheinbachs ist der bei Todenfeld gelegene Vermessungspunkt () 406,5 m ü. NHN, welcher eine sehr gute Aussicht in die Eifel und in Richtung Vorgebirge und Ville bietet. Auch von der Ruine Tomburg oberhalb von Wormersdorf hat man eine Aussicht bis weit in die Kölner Bucht.

Stadtgliederung

Rheinbach mit seinen Ortsteilen und Nachbargemeinden
Blick über Rheinbach

Neben der Kernstadt mit etwa 17.000 Einwohnern bilden die „Ortschaften“ und „Wohnplätze“ die Ortsteile von Rheinbach.

Ortschaften
  • Ramershoven
  • Todenfeld
  • Wormersdorf

Die südlich und südwestlich von Rheinbach auf den Eifelhöhen gelegenen Ortschaften werden zusammenfassend auch als Höhenorte bezeichnet.

Wohnplätze

zu Neukirchen

  • Berscheid
  • Groß-Schlebach
  • Klein-Schlebach
  • Irlenbusch
  • Krahforst
  • Kurtenberg
  • Merzbach
  • Nußbaum
  • Scherbach
  • Vogelsang

zu Queckenberg

  • Eichen
  • Hardt
  • Haus Winterberg
  • Loch
  • Sürst

zu Ramershoven

  • Peppenhoven

zu Wormersdorf

  • Klein Altendorf
Nachbargemeinden
Swisttal Alfter
Euskirchen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Meckenheim
Bad Münstereifel Altenahr
(Rheinland-Pfalz)

Geschichte

Der Wasemer Turm der Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert wurde teilweise aus dem Gussmauerwerk des die Stadt durchquerenden Römerkanals erbaut
Fachwerkhäuser an der Hauptstraße

Der Name Rheinbach ist aus Reginbach entstanden. Der erste Teil des Namens leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „regan“ = Regen ab, so dass mit dem späteren Ortsnamen wohl zunächst ein Bach bezeichnet wurde, der nur bei Regen ausreichend Wasser führte.

Antike bis Mittelalter

Die Römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln, auch Römerkanal genannt und etwa ab 80 n. Chr. gebaut, führte durch das heutige Stadtgebiet Rheinbachs. Einige geborgene Teilstücke sind in der Stadt aufgestellt, so z. B. an der Pützstraße ein Teilstück, das aus Mechernich-Breitenbenden stammt, und am Kreisel Aachener Straße ein Teilstück, das in Rheinbach geborgen wurde und dessen Sohle und Wangen aus römischem Stampfbeton besteht. Die Wasserleitung verlief in Rheinbach unter der heutigen Münstereifeler Straße und der Bahnhofstraße. Nach der römischen Zeit wurde die Eifelwasserleitung in Rheinbach zur Gewinnung von Baumaterial ausgebeutet. So findet man z. B. am Wasemer Turm und am Hexenturm in Rheinbach aus römischem Stampfbeton bestehendes Baumaterial verbaut.[2]

Die erste Erwähnung der Ansiedlung als Reginbach erfolgte im Jahr 762, als der fränkische König Pippin und seine Frau Bertrada der Abtei Prüm Ländereien im Umfeld der heutigen Stadt Rheinbach schenkten.[3] Als die Abtei Prüm 892 von marodierenden Wikingern überfallen, ausgeraubt und alle Unterlagen angezündet wurden, ließ der Abt im Folgejahr ein Verzeichnis der Güter der Abtei erstellen. Dieses Prümer Urbar führt für Rheinbach (dort Rembahc genannt) fast fünfzig Bauernstellen im Besitz der Abtei auf und weist sie damit als größten Grundherrn der Region aus.[4]

Im 12. Jahrhundert wird ein Edelmann namens Emelricus als Herr von Rheinbach genannt. Das Geschlecht der Ritter von Rheinbach, die zunächst „Angestellte“ Prüms waren, lebte auf der Rheinbacher Burg und wurde in der Folgezeit immer mächtiger. Im Jahre 1246 übertrug Graf Friedrich von Hochstaden, der damals Prümer Vogt u. a. in Rheinbach war, die Vogteirechte an seinen Bruder Konrad, Erzbischof von Köln. Nach der Bestätigung durch den Prümer Abt war nun der Kölner Erzbischof Landesherr in Rheinbach. Als aber das Erzstift 1288 in der Schlacht von Worringen eine schwere Niederlage erlitt und dadurch stark geschwächt wurde, nahmen die Herren von Rheinbach das Heft in die Hand. Sie befestigten den Ort mit Mauern, Türmen und Halbtürmen. Widerrechtlich ohne Genehmigung des Landesherrn erbauten die Ritter von Rheinbach eine Stadt. 1298 wird der Ort erstmals als „oppidum“ bezeichnet. 1343, als ein Aussterben des Geschlechts von Rheinbach abzusehen war, erwarb der Kölner Bischof alle Rechte an Burg und Stadt Rheinbach zurück und die Stadt blieb bis zum Jahr 1789 Teil des Erzstifts Köln und so unter Kurkölner Kontrolle.

In der Folgezeit entwickelte sich Rheinbach auch zum Verwaltungsmittelpunkt für die kurkölnischen Einnahmen aus der Grafschaft Neuenahr. Nach dem Verlust Neuenahrs an Jülich sank die Bedeutung Rheinbachs für den Erzbischof enorm und er verpfändete die Stadt häufig an größere oder kleinere Herren. So wurde ein weiterer Ausbau der Stadt gehemmt. Das zunächst blühende Tuchhandwerk und das regional bedeutende Gerbereiwesen verloren zunehmend an Bedeutung.

Frühe Neuzeit

An die Hexenprozesse in Rheinbach, die zwischen 1631 und 1636 wüteten, erinnert der Hexenturm, der damals als Gefängnis diente und Teil der Rheinbacher Burg ist, die von den Herren von Rheinbach gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und heute noch in Teilen vorhanden ist. Unter den Hexenkommissaren Franz Buirmann und Jan Möden wurden etwa 130 Menschen aus Rheinbach, Flerzheim und Meckenheim als Hexen angeklagt, gefoltert und verbrannt.[5] In Rheinbach entpuppten sich die Hexenverfolgungen als mörderischer Machtkampf innerhalb der städtischen Führungsschicht. Fünf der sieben Schöffen mussten fliehen oder wurden ermordet. Hermann Löher, ehemaliger Bürgermeister und Chronist dieser Ereignisse, rettete sich nach Amsterdam. Den Vogt Schwegeler verbrannten die Hexenrichter vor den Stadttoren.

Am 11. Juni 2012 distanzierte sich der Rat der Stadt Rheinbach einstimmig von den im 16. und 17. Jahrhundert auf Rheinbacher Stadtgebiet geschehenen Gräueltaten und bedauerte, dass unschuldige Frauen und Männer als Hexen und Zauberer denunziert, gefoltert, durch die Folter getötet oder schließlich hingerichtet worden seien; Folter und Todesstrafe seien früher wie heute Unrecht.[6]

Im Jahre 1673 stand der Prinz von Oranien mit vier Regimentern vor der Stadt. Nachdem sich Bürgermeister Averdunck geweigert hatte, Rheinbach freiwillig zu übergeben, plünderten die Truppen des Prinzen die Stadt und steckten sie in Brand. Nur 20 der ca. 150 Häuser blieben vom Feuer verschont. 25 Rheinbacher Bürger und 23 Bauern aus den umliegenden Ortschaften kamen um.

Französische Revolution bis Zweiter Weltkrieg

Nach dem Einmarsch französischer Truppen 1794 ins Rheinland wurde Rheinbach Teil eines neugebildeten Département de Rhin-et-Moselle. Ab 1802, als die deutschen Gebiete westlich des Rheins in den französischen Staat integriert wurden, waren auch die Rheinbacher französische Staatsbürger. Durch diese Eingliederung in den französischen Staat blieb die zuvor erfolgte Ausrufung der Republik „Freies Land Rheinbach“ durch den Publizisten Johann Baptist Geich nur eine Fußnote der Geschichte. Geich und seine Mitstreiter hatten beabsichtigt, eine eigenständige Rheinische Republik nach französischem Vorbild zu errichten. In dieser Zeit wurden auch die noch heute zu Rheinbach gehörenden Ortschaften verwaltungsmäßig mit der Kernstadt verbunden.

Nach den erfolgreich geführten Befreiungskriegen – insbesondere aber infolge des Wiener Kongresses – fiel Rheinbach 1815 an Preußen und wurde zunächst Teil des Großherzogtums Niederrhein und dann bis 1945 Teil der Rheinprovinz. In der Potsdamer Konferenz wurde diese in einen französischen und in einen britischen Sektor geteilt. Rheinbach lag direkt an der Sektorengrenze, jedoch noch im britischen Bereich. Die damalige Sektorengrenze ist identisch mit der Grenze zum Landkreis Ahrweiler, der im Land Rheinland-Pfalz liegt, und ist damit zugleich Landesgrenze.

1820 wurde mit dem Abriss der Rheinbacher Stadtbefestigung begonnen. Anfang der 1850er Jahre begann in Rheinbach die Förderung und Verhüttung von Eisenerz. Aber schon nach wenigen Jahren wurde dieser Bergbau eingestellt.[7] Der seit Jahrhunderten in den rheinbacher Höhenorten betriebene Kupfer- und Bleierzbergbau – zuletzt auf der Grube Hedwigsglück – endete mit dem Ersten Weltkrieg.[8]

Als preußischer Kreishauptort, später Kreisstadt, entwickelte sich Rheinbach zu einem wichtigen Behördenstandort. Die hiesige Beamtenschaft legte Wert auf gute Schulbildung ihrer Kinder, so dass 1852 bereits eine höhere städtische Lehranstalt errichtet wurde, die 1909 als Vollgymnasium anerkannt wurde. 1862 durfte sich Rheinbach wieder „Stadt“ nennen, nachdem es diese Rechte in der Franzosenzeit infolge der Gleichstellung von Stadt und Land verloren hatte.

1866 wurde in Rheinbach eine Filiale der Armen Dienstmägde Jesu Christi eröffnet. Die Schwestern widmeten sich der Krankenpflege und richteten eine Kinderbewahrstelle und eine Handarbeitsschule für Mädchen ein. Ab 1869 entwickelte sich daraus das Rheinbacher Krankenhaus, welches 2006 jedoch seine Tore schloss und nun zu einer Pflegestation mit dem angrenzenden Seniorenheim Marienheim umgebaut wurde.

Der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1880 ermöglichte in der Folgezeit die Entwicklung einer bedeutenden Keramikindustrie, die um 1960 ihren künstlerischen Höhepunkt fand. Heute arbeiten hier noch zwei Betriebe.

1914 wurde in Rheinbach die Strafanstalt, heute Justizvollzugsanstalt Rheinbach, gegründet. Einige Jahrzehnte lang befand sich dort eine Abteilung für Langzeitgefangene, die der Haftanstalt aufgrund einiger spektakulärer Ausbrüche, aber auch aufgrund prominenter Insassen wie dem „Kanzlerspion“ Günter Guillaume zu einer Bekanntheit über die Grenzen Rheinbachs hinaus verhalfen. Von 1918 bis 1929 wurde die Stadt zunächst von Briten, dann von Franzosen besetzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen. 1901 lebten hier 113 Juden, die auch eine Synagoge, einen eigenen Friedhof und eine eigene Schule unterhielten. 1942 wurden die letzten jüdischen Bürger Rheinbachs nach Osteuropa deportiert. 34 davon wurden dort ermordet. Viele Gebäude, darunter die Pfarrkirche, wurden durch Bombardierungen aus der Luft völlig zerstört. Nahezu 700 Kriegstote hatten Rheinbach und das Amt Rheinbach-Land in diesem Krieg zu beklagen. Die Hälfte davon fiel als Soldaten an der Front, die andere durch Artilleriebeschuss oder Bombenabwürfe in der Heimat. Rheinbach wie auch die Stadt Meckenheim lagen an der Vormarschroute der 9. US-Panzerdivision auf dem Weg zur berühmten Ludendorff-Brücke („Brücke von Remagen“).

Gegenwart

Aus dem Sudetenland vertriebene Glasveredler siedelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Rheinbach an. Bis September 1947 hatten sich acht Glasfachbetriebe aus Böhmen in der Stadt niedergelassen, die den Ruf Rheinbachs als „Glasstadt“ begründeten. Bereits 1948 wurde eine Staatliche Glasfachschule in Rheinbach eröffnet, die heute unter dem Namen „Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen“ firmiert und internationale Anerkennung gefunden hat.

Im Rahmen des Bonn-Berlin-Ausgleichs wurde in Rheinbach 1995 eine Abteilung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eingerichtet. 1968 eröffnete der Förderverein „Freunde des edlen Glases“ das Glasmuseum Rheinbach mit dem Ausstellungsschwerpunkt „Böhmisches Hohlglas“, das seit 1989 im Himmeroder Hof etabliert ist.

Am 1. August 1969 wurden die Stadt Rheinbach und die bisher selbständigen und zum Amt Rheinbach-Land gehörenden Gemeinden Flerzheim, Hilberath, Neukirchen, Niederdrees, Oberdrees, Queckenberg, Ramershoven, Todenfeld und Wormersdorf zur neuen Stadt Rheinbach zusammengeschlossen.[9]

Rheinbach als Bundeswehrstandort

1957 wurde Rheinbach Bundeswehrstandort. Dazu wurde die Tomburg-Kaserne (), die nach der beim Ortsteil Wormersdorf gelegenen Tomburg benannt ist, von den belgischen Streitkräften übernommen.

Zuerst wurde eine Führungsfernmeldekompanie untergebracht, die schnell zum Bataillon und zum Fernmelderegiment oberste Bundeswehrführung und letztlich zur Führungsunterstützungsbrigade 900 unter Brigadegeneral Eckard Lisec aufwuchs. Der Fernmeldeverband wurde nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin verkleinert, mehrfach restrukturiert und verlegt.

Rheinbach war aber auch Stationierungsort für das Fernmeldekommando 900, das am Stadtpark 14 (), heute Albert-Schweitzer Schule, stationiert war. Es war der Vorläuferverband des Kommandos Strategische Aufklärung, das am 17. Januar 2002 in der Tomburg-Kaserne in Dienst gestellt wurde. Das Kommando verlegte 2007/2008 die Hauptkräfte nach Grafschaft-Gelsdorf.

Gemäß Stationierungskonzept 2011[10] ist vorgesehen, die Anzahl der Dienstposten in Rheinbach von 610 (2011) auf 720 (2013) anzuheben. Danach werden in Rheinbach stationiert

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Delta Quelle
1867 01.867 [11]
1872 01.889 +00022 [12]
1971 20.000 +18.111 [13]
Jahr Einwohner Delta
1996 25.381 +418
1997 25.846 +465
1998 25.579 −267
1999 25.688 +109
2000 25.943 +255
Jahr Einwohner Delta
2001 25.986 +43
2002 26.044 +58
2003 26.149 +105
2004 26.273 +124
2005 26.533 +260
Jahr Einwohner Delta
2006 26.345 −188
2007 26.779 +434
2008 26.924 +145
2009 27.098 +174
2010 28.372 +1274
Jahr Einwohner Delta
2011 28.590 +578
2012 28.742 +152
2013 28.888 +146
2014 28.918[14] Stand 31. Oktober
2015

Einwohner ab 1995 (24.963) jeweils zum 31. Dezember mit Haupt- und Nebenwohnung

Religionen

Katholische Gemeinden

Pfarrkirche Sankt Martin in Rheinbach

Klöster und Niederlassungen religiöser Gemeinschaften in Rheinbach

Evangelische Gemeinden

  • Ev. Gemeinde Rheinbach, Gnadenkirche
  • Freie Ev. Gemeinde, FEG

Politik

Stadtrat

Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 58,54 % (+1,04 %p.)
 %
50
40
30
20
10
0
45,60
28,26
9,46
7,99
8,69
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−1,39
+7,07
−2,51
−2,71
+0,94
−1,4

Von 22.058 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern wurden am 25. Mai 2014 12.677 gültige Stimmen abgegeben. Im Folgenden die Stimmenverteilung und die Anzahl der auf die Parteien fallenden Mandate von insgesamt 36 zu vergebenden Ratssitzen:

Partei Prozent Sitze
CDU 45,46 17
SPD 28,26 10
UWG 9,46 3
FDP 7,99 3
Grüne 8,69 3

Wappen

Blasonierung: „Im geteilten Felde, oben in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, unten gespalten, links in Silber ein mit dem Barte linkshin gewendeter blauer Schlüssel, rechts auf rotem Grund ein blau bewehrter halber silberner Adler am Spalt.“

Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund steht für das Erzstift Köln. Der Schlüssel deutet auf den hl. Petrus als Patron der Kirche oder des Erzstiftes. Der Adler aus dem Wappen der Grafen von Are-Hochstaden knüpft an die Übertragung von 1246/47 an und ignoriert die widerrechtliche Aneignung des Besitzes durch die Ritter von Rheinbach. Das Stadtwappen geht zurück auf das zweite Schöffensiegel, das mit Abdruck seit 1344 existiert. Die Wappenverleihung fand 1915 durch König Wilhelm II von Preußen statt und wurde 1970 durch den Regierungspräsidenten von NRW bestätigt. Die Flaggenfarbe der Stadt ist schwarz weiß.[20][21]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten, Freizeit

Museen

Bauwerke

Gruss aus Rheinbach (1900)
  • Pfarrkirche St. Martin Rheinbach
  • Burgruine Tomburg bei Wormersdorf
  • Hexenturm
  • Wasemer Turm
  • Kallenturm
  • Windmühlenturm
  • Bocksturm
  • Himmeroder Hof (Rheinbach)
  • Waldhotel Rheinbach
  • Waldkapelle
  • Römische Wasserleitung („Römerkanal“)
  • „Altes Bürgerhaus“ (nicht erhalten, Grundriss im Pflaster des Plätzchens „Am Bürgerhaus“ – Hauptstraße/Ecke Bachstraße – nachempfunden)
  • Haus Am Bürgerhaus 5 (Raths), eines der älteren Gebäude Rheinbachs mit Kellerteilen aus dem 16. Jh., ehemals Gerberei, Lederhandel, Sägewerk/Holzhandel, Stellmacherei, Restaurant
  • ehemalige „Herberge zum Heiligen Geist“, Martinstraße 12
  • Der Hans-Wischeler-Turm war ein 16 m hoher hölzerner Aussichtsturm auf dem südwestlich von Rheinbach gelegenen 291,9 m ü. NHN[22] hohen Beuelskopf, der 2002 durch Brandstiftung zerstört wurde. Seit einigen Jahren existieren Pläne für den Wiederaufbau.[23]
  • ehemaliger Wasserturm aus den 1890er Jahren, heute Atelier eines Studioglaskünstlers

Freizeit

  • Neben dem Freizeitpark mit Kinderspielplatz, Seen, Minigolfanlage und Grillplätzen zählt das monte mare Freizeitbad und Saunaparadies mit seinem 10 Meter tiefen Indoor-Tauchbecken zu den beliebten Ausflugszielen.
  • Immer am dritten Wochenende im Juli finden in Rheinbach die Rheinbach Classics statt, ein überregionales Oldtimerfestival, welches jährlich über 30.000 Zuschauer aus ganz Deutschland und den Nachbarländern anzieht.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Schienenverkehr

Ehemaliges, heute privatisiertes Empfangsgebäude des Bahnhofs Rheinbach

Der Bahnhof Rheinbach liegt an der Voreifelbahn (Bonn Hbf–Rheinbach–Euskirchen(–Bad Münstereifel)), auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die S-Bahnlinie 23 verkehrt.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB-Regio NRW, die für die Voreifelbahn Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 644 in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h einsetzt.

Busverkehr

Buslinien der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) verbinden Rheinbach sternförmig mit Bonn über Witterschlick, Euskirchen, verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Swisttal sowie im Schülerverkehr auch mit Meckenheim. Der VRM (Verkehrsverbund Rhein-Mosel) verbindet Rheinbach und seine Höhenorte mit mehreren Ortsteilen von Altenahr sowie mit Ersdorf und Altendorf.

Straßen

Rheinbach liegt an der Bundesautobahn 61 KölnLudwigshafen am Rhein. Der zentrale Bereich Rheinbachs und mehrere Ortsteile werden zudem von der Bundesstraße 266 erschlossen.

In Rheinbach waren am 1. Januar 2012 17.696 Kraftfahrzeuge zugelassen, davon 15.073 Pkw.[24]

Radwege

Die Stadt ist an mehrere Radwanderwegen angeschlossen:

Bildung

Die Stadt beherbergt fünf Grundschulen, die Albert-Schweitzer-Schule, eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, eine Gesamtschule, sowie drei Gymnasien. Das Städtische Gymnasium Rheinbach ist die öffentliche und zugleich älteste Schule Rheinbachs, das Erzbischöfliche St.-Joseph-Gymnasium (zuvor für Mädchen, jetz bi-edukativ) und das Vinzenz-Pallotti-Kolleg (für Jungen, schließt 2016) sind die zwei privaten Gymnasien der Stadt. Die Gemeinschafts-Hauptschule Am Dederichsgraben und die Tomburg-Realschule befinden sich zugunsten der Gesamtschule in Auflösung. Darüber hinaus beherbergt Rheinbach das Staatliche Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, welche einen zweiten Standort mit dem rechtsrheinischen Sankt Augustin besitzt.

Telefonvorwahlen

Die Stadt hat die Vorwahl 02226. Abweichend hiervon gelten in Flerzheim und Wormersdorf die 02225 sowie in Queckenberg, Loch und Hardt-Sürst die 02255.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Joseph Müller (1768–1850), Domherr in Köln und Wohltäter seiner Heimatstadt Rheinbach
  • Andreas Gau (1800–1862), katholischer Theologe, Dozent und Subregens in Köln, Stiftsherr in Aachen, Abgeordneter im preußischen Landtag für den Wahlkreis Bonn-Rheinbach
  • Elke Erb (* 1938, Scherbach), Schriftstellerin
  • Ute Erb (* 1940, Scherbach), Dichterin
  • Frank Kolb (* 1945, Merzbach), Althistoriker (Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen)
  • Bernd Schumacher (* 1952), Kriminalromanautor und Liedermacher
  • Barbara Ruscher (* 1969), Kabarettistin[25]
  • Tim Lobinger (* 1972), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
  • Stefan Parinussa (* 1974), Radrennfahrer
  • Antoine Monot, Jr. (* 1975), Schauspieler
  • Markus Pröll (* 1979), Fußballspieler
  • Jérôme Becher (* 1979), Europarekordhalter im 24-Stunden-Schwimmen

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Klaus Fink: Geschichte der Burg, der Stadt und des Amtes Rheinbach: von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Roehrscheid Verlag, Bonn 1965.
  • Klaus Fink: Rheinbach unterm Krummstab. Stadt Rheinbach, Rheinbach 2005, ISBN 978-3-9806176-1-1.
  • Klaus Grewe: Auf Römerspuren rund um Rheinbach. Wasserleitungen und Fernstraßen von der Römerzeit bis zum Mittelalter. (=Rheinische Kunststätten, Heft 466). 1. Auflage. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.), Köln 2001, ISBN 3-88094-884-4.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Klaus Grewe: Aquädukte. Wasser für Roms Städte. Der große Überblick – vom Römerkanal zum Aquäduktmarmor. Regionalia Verlag, Rheinbach 2014, ISBN 978-3-95540-127-6, S. 295.
  3. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 20.
  4. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 189.
  5. Hexenverfolgung in Rheinbach, abgerufen 2. Oktober 2012.
  6. Stadt Rheinbach distanziert sich von Hexenverfolgung. In: General-Anzeiger Bonn vom 13. Juni 2012.
  7. Mario Quadt: Goldgräberstimmung in der Glasstadt. In: General-Anzeiger (Bonn). 11. April 2016, abgerufen am 13. April 2016.
  8. Stadtgeschichte: Kupfer- und Bleierzförderung
  9. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 107824388, S. 83.
  10. Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. (PDF; 3,3 MB) Bundesministerium der Verteidigung, , S. 103, abgerufen am 2. März 2015.
  11. Rheinbacher Kreisblatt, Nr. 1, vom 4. Jan. 1868
  12. Rheinbacher Kreisblatt, Nr. 45, vom 9. Nov. 1872
  13. Das „Heftchen“ hat Jubiläum. In: - kultur und gewerbe - Stadt Rheinbach - Amtliches Mitteilungsblatt -. Jahrgang 50, Oktober 2014, S. 9 (online (PDF) [abgerufen am 14. November 2014]).
  14. Stadt Rheinbach, Sachgebiet Bürgerbüro, SGL Volker G., Stand September 2014 (Gesamteinwohnerzahl: Hauptwohnung = 26.981; Nebenwohnung = 2.000)
  15. Amtsblatt des Erzbistums Köln, Stück 1, 1. Januar 2010, Nr. 38
  16. Marcus Bierlein: Deutscher Orden schickt drei Pfarrer. In: Kölnische Rundschau. 13. Juni 2012, abgerufen am 2. März 2015.
  17. Mario Quadt: Erzbistum zieht Patres ab. In: General-Anzeiger (Bonn). 18. Oktober 2014, abgerufen am 2. März 2015.
  18. Pallottiner. In: Orden im Erzbistum Köln – Männerorden. Erzbistum Köln, abgerufen am 2. März 2015.
  19. Daughters of Divine Love (Töchter der göttlichen Liebe). In: Orden im Erzbistum Köln – Frauenorden. Erzbistum Köln, abgerufen am 2. März 2015.
  20. Hauptsatzung der Stadt Rheinbach vom 16. November 1999, § 2 Absatz 2
  21. Klemens Stadler: Deutsche Wappen: Bundesrepublik Deutschland, Band 7. Angelsachsen-Verlag Bremen 1972, S 82.
  22. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  23. Der Beuelskopf - Hans-Wischeler-Turm auf beuelskopf.de
  24. Mobilität in Nordrhein-Westfalen – Daten und Fakten 2013.[veraltet] In: Straßenverkehr. Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW, S. 64 (PDF; 5,3 MB).
  25. Kurzvita. Barbara Ruscher. Abgerufen am 5. Januar 2015.