Straßenbahn Düsseldorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. September 2016 um 21:48 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Datumsangabe korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Straßenbahn
Straßenbahn Düsseldorf
Bild
Bild
Wagen des Typs NF10 auf der Linie 709
Basisinformationen
Staat Deutschland
Stadt Düsseldorf, Neuss
Eröffnung 6. Februar 1876
Betreiber Rheinbahn
Verkehrs­verbund Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
Infrastruktur
Streckenlänge 78 km
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem 600 Volt = (Oberleitung)
Betriebsart Einrichtungsbetrieb
Haltestellen 180
Betriebshöfe 2
Betrieb
Linien 7
Linienlänge 140,6
Takt in der HVZ 10 Minuten
Fahrzeuge 48 NF6
15 NF8
36 NF10
Statistik
Einwohner im
Einzugsgebiet
1,016 Mio.
Netzplan
Netzplan
Überblick über das Straßenbahnnetz (gültig seit 21.02.2016)

Die Straßenbahn Düsseldorf ist ein Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Die heute verkehrenden sieben Linien werden von der Rheinbahn betrieben. Sie stellen neben dem Bussystem, der Stadtbahn und der S-Bahn den vierten Verkehrsträger und gehören wie diese zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Geschichte

Straßenbahnwagen 2501 und 2432 (Typ GT6)

Die Geschichte der Düsseldorfer Straßenbahn reicht zurück bis ins Jahr 1876. Seit dieser Zeit hat sich das System von einer Pferdebahn in der Anfangszeit zu einer heute bekannten Straßenbahn entwickelt. Teile des durch die Straßenbahn betriebenen Netzes wurden seit den 1970er Jahren zu einer Stadtbahn umgebaut. Die Gleise verfügen über eine Spurweite von 1435 mm (Normalspur).

In den Anfangsjahren wurden die Pferdebahn und die Straßenbahn in Düsseldorf von verschiedenen Unternehmen betrieben. Die erste Strecke der Rheinischen Bahngesellschaft war die Schnellbahn Düsseldorf–Krefeld, genannt K-Bahn, die am 15. Dezember 1898 eröffnet wurde. In den Jahren 1899 und 1900 eröffnete die Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn die Straßenbahnstrecke von Düsseldorf nach Duisburg. Am 1. April 1938 wurde die Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn aufgelöst und von der Duisburger Straßenbahnen und der Rheinbahn übernommen. Das Benrather Netz wurde durch die Bergische Kleinbahn betrieben und am 1. Oktober 1911 von der Stadt Düsseldorf aufgekauft und an die Rheinbahn verpachtet. Im Dezember 1921 erfolgte schließlich der Zusammenschluss der Düsseldorfer Straßenbahn mit der Rheinbahn, die heute die Straßenbahn und die Stadtbahn Düsseldorf betreibt. Am 1. April 1937 kaufte die Rheinbahn auch die Kreis Mettmanner Straßenbahn.

Am 7. August 1971 stellten die Stadtwerke Neuss ihre letzte Straßenbahnlinie 1 ein und die Rheinbahn übernahm die von der Linie 16 befahrene Strecke in Neuss sowie alle verbliebenen vier- und sechsachsigen Fahrzeuge.

Betrieb

Aktuelles Straßenbahnnetz

Mit der Eröffnung der Wehrhahn-Linie am 20. Februar 2016[1] ist es zu umfangreichen Linienwegsänderungen gekommen. Seitdem verkehren nur noch sieben Straßenbahnlinien. Drei Linien (703, 712, 713) sowie der Abschnitt Karolingerplatz–Benrath der bisherigen Linie 701 gehen in das Stadtbahnnetz über.

Die Linie 701 verkehrt seit dem ab Karolingerplatz auf dem Linienweg der vorherigen Linie 706 nach Am Steinberg, die Linie 706 übernahm dafür ab Graf-Adolf-Platz auf den Linienwegen der vorherigen Linien 704 und 708 nach Hamm, die Linie 704 verkehrt dafür ab Hauptbahnhof auf dem bisherigen Linienweg der vorherigen Linie 707 zur Universität, die Linie 707 ab Hauptbahnhof auf den Linienwegen der vorherigen Linien 708 und 719 zum Medienhafen.[2] Auf der Linie 708, die ursprünglich eingestellt werden sollte, gibt es auf Wunsch der Politik einen Probebetrieb für zunächst ein Jahr, ab Hauptbahnhof verkehrt sie dann zum Polizeipräsidium. Die Linie 715 erhielt die neue Liniennummer 705, die Linie 719 wurde in die Linie 709 integriert und verdichtet das Angebot in der Hauptverkehrszeit zwischen Staufenplatz und Südfriedhof zu einem 5-Minuten-Takt.

Die Haltestelle Jan-Wellem-Platz wurde in Schadowstraße umbenannt, ab hier verkehren die Linien 701, 705 und 706 direkt zur Berliner Allee statt durch die Altstadt. Die geplante Verlängerung der Linie 701 zum ISS Dome wird erst später fertiggestellt.[3]

Linie Verlauf Haltestellen Fahrzeit Takt Mo.–Fr./Sa./So.
701 D-Rath S-Bahn – Rotdornstraße – D-Rath Mitte S-Bahn – Am Schein – Haeselerstraße – Heinrichstraße – D-Derendorf S-Bahn – Rather Straße/Hochschule HSD – Münsterplatz – Dreieck – Venloer Straße – Nordstraße Stadtbahn (nur in Fahrtrichtung Am Steinberg →) – Marienhospital (nur in Fahrtrichtung D-Rath ←) – Sternstraße – Schadowstraße StadtbahnSteinstraße Stadtbahn – Berliner Allee – Luisenstraße – Corneliusstraße – Morsestraße – Färberstraße – Karolingerplatz – Kopernikusstraße – Am Steinberg (nur in Fahrtrichtung Am Steinberg →) – Merowingerstraße (nur in Fahrtrichtung D-Rath ←) – Moorenstraße (nur in Fahrtrichtung D-Rath ←) – Merowingerplatz (nur in Fahrtrichtung D-Rath ←) 28 31 min 10/10/15
(20/20/30)
704 Merziger Straße – Straßburger Straße – Alter Schlachthof – Rather Straße/Hochschule HSD – St.-Vinzenz-Krankenhaus – Lennéstraße – Stockkampstraße – Rochusmarkt – Adlerstraße – Pempelforter Straße Stadtbahn – Worringer Platz – Hauptbahnhof S-Bahn Stadtbahn – Mintropplatz – Helmholtzstraße – Fürstenplatz – Morsestraße – Färberstraße – Karolingerplatz – Auf’m Hennekamp – Uni-Kliniken – Universität Nord/Christophstraße – (Südpark (nur an Sonn- und Feiertagen) – Universität Ost/Botanischer Garten (nur an Sonn- und Feiertagen)) 21 30 min 10/15/15
(–/–/15)
705 D-Unterrath S-Bahn – Am Röttchen – Eckenerstraße – Elsässer Straße – An der Piwipp – Großmarkt – Johannstraße – Tannenstraße – Spichernplatz – Essener Straße – Dreieck – Venloer Straße – Nordstraße Stadtbahn (nur in Fahrtrichtung Vennhauser Allee →) – Sternstraße – Schadowstraße StadtbahnSteinstraße Stadtbahn – Berliner Allee – Luisenstraße – Helmholtzstraße – Sonnenstraße – Kruppstraße – Gangelplatz – D-Oberbilk S-Bahn Stadtbahn – Am Stufstock – Schlesische Straße – Am Hackenbruch – Jägerstraße – D-Eller Mitte S-Bahn – Alt Eller – Vennhauser Allee Stadtbahn 32 45 min 10/10/15
(20/20/30)
706 D-Hamm S-Bahn – Hammer Dorfstraße – Hemmersbachweg – Franziusstraße – Wupperstraße – Bilker Kirche – Stadttor – Landtag – Kniebrücke – Poststraße – Graf-Adolf-Platz Stadtbahn – Berliner Allee – Steinstraße StadtbahnSchadowstraße Stadtbahn – Sternstraße – Marienhospital – Stockkampstraße – Tußmannstraße – D-Zoo S-Bahn – Schillerplatz (nur in Fahrtrichtung Am Steinberg →) – Brehmplatz – Schumannstraße – Lindemannstraße – Lindenstraße – D-Flingern S-Bahn – Stadtwerke/Düsselstrand – Kettwiger Straße Stadtbahn – Fichtenstraße – Oberbilker Markt Stadtbahn – Flügelstraße – Kruppstraße – D-Volksgarten S-Bahn – Redinghovenstraße – Auf’m Hennekamp – Kopernikusstraße – Am Steinberg (nur in Fahrtrichtung Am Steinberg →)– Merowingerstraße (nur in Fahrtrichtung Hamm S ←)– Merowingerplatz (nur in Fahrtrichtung Hamm S ←)– Moorenstraße (nur in Fahrtrichtung Hamm S ←) 35 48 min 10/15/15
707 D-Unterrath S-Bahn – Am Röttchen – Eckenerstraße – Elsässer Straße – An der Piwipp – Großmarkt – Johannstraße – Tannenstraße – Spichernplatz – Essener Straße – Dreieck – Venloer Straße (nur in Fahrtrichtung Unterrath ←) – Marienhospital – Schloss Jägerhof – Jacobistraße – Klosterstraße – Charlottenstraße/Oststraße – Hauptbahnhof S-Bahn Stadtbahn – Mintropplatz – Helmholtzstraße – Fürstenplatz – Morsestraße – Bilker Allee/Friedrichstraße – Kronprinzenstraße – Bilker Kirche – Wupperstraße – Franziusstraße – Speditionstraße – Medienhafen, Kesselstraße 29 43 min 10/10/15
708 Heinrichstraße – Hansaplatz – Grunerstraße – Brehmplatz – Schillerplatz – Uhlandstraße – Birkenstraße – Worringer Platz – Hauptbahnhof S-Bahn Stadtbahn – Stresemannplatz – Berliner Allee – Graf-Adolf-Platz Stadtbahn – Poststraße – Landtag/KniebrückePolizeipräsidium 15 24 min 20/–/–
709 Gerresheim, Krankenhaus – Heinrich-Könn-Straße – Auf der Hardt/LVR-Klinikum – Pöhlenweg – (Grafenberg, Staufenplatz) – Burgmüllerstraße – Schlüterstraße / Arbeitsagentur – Engerstraße – Hoffeldstraße – D-Flingern S-Bahn – Wetterstraße – Birkenstraße – Worringer Platz – Hauptbahnhof S-Bahn Stadtbahn – Stresemannplatz – Berliner Allee – Graf-Adolf-Platz Stadtbahn – Poststraße – Landtag/Kniebrücke – Stadttor – Bilker Kirche – D-Völklinger Straße S-Bahn – Georg-Schulhoff-Platz – SüdfriedhofD-Josef-Kardinal-Frings-Brücke – Rheinpark-Center Süd – Langemarckstraße – Neuss Stadthalle/Museum – Landestheater – Neuss Markt – Glockhammer – Niedertor – Neuss Hbf S-Bahn – NE Theodor-Heuss-Platz 33 54 min 10/10/15
(20/20/30)

Fahrzeuge

Typ Baujahr Fahrzeug-
nummer
Bauform Türart Anzeigen Einsatz (Linie) Bemerkungen
GT6
GT6
1956–1965 2301–2320, 2401–2440, 2501–3520, 2601–2515, 2621–2623 Hochflur Falttür Rollbandanzeigen alle Fahrzeuge wurden ausgemustert oder sind jetzt im Betrieb in Polen oder im Iran, einige sind heute als Museumsbahn unterwegs
GT8
GT8 (hier mit Beiwagen)
1956–1961, 1968/69 2310, 2351–2358, 2451–2458, 2552–2559, 2497–2499, 2651–2673 Hochflur Falttür Rollbandanzeigen alle Fahrzeuge wurden ausgemustert oder sind jetzt im Betrieb in Polen oder im Iran, einige sind heute als Museumsbahn unterwegs, letzte Personenfahrt am 21. Mai 2012
GT8S
GT8S
1973–1974 3001–3065, 3101–3104 Hochflur Falttür Rollbandanzeigen Typ Mannheim, 1981 Umbau aus GT8S 3001–3036 in GTSU, teilweise abgestellt, Wagen 3211 nach Brand im Betriebshof Duisburg-Grunewald am 16. Februar 1983 verschrottet, letzte Personenfahrt am 10. Juni 2011
NF6
NF6
1996–1999 2101–2148 Niederflur Schwenkschiebetür Matrixanzeigen 701, 704, 705, 706, 708 erste Niederflurstraßenbahn der Rheinbahn
NF8
NF8
2003 2201–2215 Niederflur Schwenkschiebetür Matrixanzeigen 706, 707 kleinere Fahrzeuggattung zum NF10, 8-Achser
NF10
NF10
2000–2002 2001–2036 Niederflur Schwenkschiebetür Matrixanzeigen 701, 705, 707, 709 größere Fahrzeuggattung zum NF8, 10-Achser
NF8U
NF8U
2006–2007,
2010–2012
3301–3315,
3316–3376
Niederflur Schwenkschiebetür Wagen 3301–3315 Matrixanzeigen,
Wagen 3316–3376 LED–Anzeigen
zweite Bauserie verfügt über neue Linienwegmonitore in Form von LED–Anzeigen, Videoüberwachung und Ticketautomaten
seit 2016 auf der Wehrhahn-Linie im Stadtbahn-Einsatz

NF6

1996 begann die Rheinbahn zu ihrem 100. Jubiläum, die Düsseldorfer Straßenbahn mit Niederflurfahrzeugen auszustatten. Als erstes Modell wurde der Wagentyp NF6 beschafft. Dieser wurde von Siemens und der Düwag produziert und ist die erste Niederflurstraßenbahn der Stadt Düsseldorf. Die Fahrzeuge haben eine Länge von 28,62 Metern und eine Wagenkastenbreite von 2,40 Metern. Im Fahrzeug finden 76+1 Fahrgäste auf Sitzen Platz sowie weitere 79 im Stehen. 1999 wurde das letzte der 48 Fahrzeuge fertiggestellt und 2000 in Betrieb genommen. Die NF6 tragen die Fahrzeugnummern 2101–2148.

NF10

Auch der NF10 ist ein Niederflurfahrzeug, das 2000–2002 in den Werken von Siemens und Düwag produziert wurde. Mit 39,98 Metern ist es das längste einteilige Straßenbahnfahrzeug in den Diensten der Rheinbahn. Hier finden 234 Fahrgäste Platz, die sich auf sieben Wagenteile verteilen. Die Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h wird im Stadtbetrieb kaum erreicht. Eingesetzt wird das Fahrzeug auf den Linien 701, 707 und 709. Im Volksmund wird der NF10 auch „Silberpfeil“ genannt. Die Fahrzeugnummern lauten 2001–2036.

NF8

Die Niederflurstraßenbahn NF8 wurde 2003 in den Werken von Siemens und Kiepe produziert. Seinem Vorgängermodell NF10 gleicht dieser Wagentyp sowohl technisch als auch äußerlich. Der einzige Unterschied liegt in der Anzahl der Wagenteile: Statt aus sieben besteht er lediglich aus fünf Wagenteilen und wird daher auch „kleiner Silberpfeil“ genannt. Der NF8 hat auch mit acht Achsen zwei weniger als der NF10. Insgesamt hat das Fahrzeug 56 Sitz- und 112 Stehplätze. Die Fahrzeugnummern lauten 2201–2215.

NF8U

Der NF8U ist das neuste Fahrzeug der Rheinbahn und wurde bei Siemens und Kiepe von 2006 bis 2007 und von 2010 bis 2012 eigens für die niederflurige U-Stadtbahnstrecke gebaut. Das 30,40 Meter lange und 2,40 Meter breite Fahrzeug schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Bei einer Antriebsleistung von 400 Kilowatt wird dieses Tempo auch schnell im Stadtverkehr erreicht.

Seine Bezeichnung „Silberpfeil II“ verdankt er dem Fahrzeugmodell NF10. Es gibt 170 Plätze, davon 50+4 Sitzplätze stehen den Fahrgästen zur Verfügung. Die Fahrzeugnummern lauten 3301–3376.

Vor der Eröffnung der Wehrhahn-Linie war das Fahrzeug auf den Linien 703, 704, 706–709, 712, 713 und 715 unterwegs. Seitdem werden die NF8U nicht mehr der Straßenbahnflotte sondern den Stadtbahnfahrzeugen zugeordnet.

Betriebshöfe

Betriebshof Heerdt

Betriebshof Heerdt

Der von 1928 bis 1929 errichtete Betriebshof entstand nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Eduard Lyonel Wehner und steht seit 1997 unter Denkmalschutz.[4] Das im gleichnamigen Stadtteil am Handweiser gelegene Depot beherbergt – seit der ausschließlichen Bedienung der Strecke nach Neuss Hauptbahnhof mit Stadtbahnen – überwiegend Stadtbahntriebwagen der Typenreihen B80 und GT8SU. Daneben sind einzelne Straßenbahntriebwagen, die auf den Linien 704 und 709 zum Einsatz kommen, in Heerdt stationiert. Das Kennzeichen des Betriebshofs in den Fahrzeugumläufen ist „H“.

Betriebshof Lierenfeld

Der Betriebshof Lierenfeld befindet sich an der Lierenfelder Straße und ist derzeit der neueste Betriebshof der Rheinbahn. Er hat die ehemaligen Betriebshöfe Derendorf und Wersten ersetzt. Der Betriebshof besitzt Ausfahrten zur Erkrather Straße und zur Karl-Geusen-Straße. Sein Kennzeichen in den Fahrzeugumläufen ist „LS“ (für Lierenfeld Schiene).

Betriebshof Am Steinberg

Historisches Straßenbahndepot „Am Steinberg“

Bis zum Fahrplanwechsel am 12. Juni 2011 war dieser der älteste noch im Betrieb befindliche Betriebshof. Bedingt durch das hohe Alter des Betriebshofs ist er für zweiachsige Triebwagen ausgelegt und nicht mehr für breitere Niederflurwagen der heutigen Zeit. Das führte dazu, dass nur die Gelenktriebwagen GT8/8S und die historische Flotte der Rheinbahn zusammen mit einigen NF6 im Betriebshof Am Steinberg beheimatet waren. Für Fahrzeuge der Typen NF8/10/8U waren nur wenige Gleise freigegeben, GT8SU durften aufgrund der verbreiterten Frontpartie nur in Gleis 8 einfahren – und das auch nur von der Ausfahrseite aus. Zwar fanden sich in den Gleisen des Betriebshof immer wieder Fahrzeuge der letztgenannten Typen, allerdings waren diese dort nicht beheimatet. Aufgrund dieser Einschränkungen verlor der Betriebshof mit der Abgabe der letzten DüWag-Gelenktriebwagen oder deren Überführung in den Oldtimerdienst seine Existenzberechtigung. Mit Erweiterung des Betriebshofs Lierenfeld war genug Platz vorhanden, um den Betriebshof zu schließen.

Am 19. Juni 2011 wurde der Betriebshof mit einem öffentlichen Fest verabschiedet. Über die zukünftige Nutzung wurde lange diskutiert. Im Gespräch waren unter anderem Ateliers für Künstler sowie ein Bürgerzentrum für den Stadtteil Bilk. Mit dem verkehrspolitischen Umschwenken von Düsseldorfs neuem Oberbürgermeister Thomas Geisel wurde die Diskussion um den Betriebshof in ein anderes Licht gerückt. Im August 2015 wurden die Verkaufsbemühungen der Rheinbahn AG abgebrochen. Durch geplante Netzerweiterungen, Taktverdichtungen sowie der Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie sind in den verbliebenen Betriebshöfen Heerdt und Lierenfeld mehr Kapazitäten erforderlich. Diese wurden kurzfristig durch die Wiederinbetriebnahme der Werkstatthalle mit den Gleisen 1 bis 6 erbracht, dort sind seit dem 20. Dezember 2015 die Teile der Oldtimerflotte stationiert, die sich nicht im regelmäßigen Einsatz befinden. Es ist in der Diskussion weitere Teile des Betriebshofs zu reaktivieren um den gesamten Oldtimerverkehr der Rheinbahn vom Betriebshof Am Steinberg aus abzuwickeln. Bei Sonderfahrten der Linie D wird als Kennzeichnung des jeweiligen Kurses ein "S" verwendet.

Betriebshof Derendorf

Bis 1992 existierte der Betriebshof Derendorf im Norden der Düsseldorfer Innenstadt. Er lag an der Münsterstraße in unmittelbarer Nähe des Mörsenbroicher Eis.[5]

Betriebshof Erkrather Straße

Betriebshof Erkrather Straße

Geplanter Betriebshof

In den ursprünglichen Stadtbahnplanungen der 1970er Jahre war ein neuer Betriebshof im Stadtteil Itter vorgesehen. Der Anschluss an diesen sollte über die Stammstrecken 1 und 3 erfolgen. Die Planungen wurden in den 1990er Jahren wieder diskutiert. Der Widerstand in der Bevölkerung führte zu einer verkleinerten Version, welche einige Jahre später präsentiert wurde. Dieses Projekt scheiterte letztlich an der Finanzierung. Zwischenzeitlich wurden auch andere Standorte für den absehbar größer werdenden Wagenpark der Stadtbahn diskutiert, dazu zählten Standorte in den Stadtteilen Holthausen und Bilk. Im letztgenannten Stadtteil befindet sich der bestehende Betriebshof Am Steinberg. Hier sollte in direkter Nähe an einer Autobahnanschlussstelle das neue Depot errichtet werden. Auch eine Erweiterung des bestehenden Betriebshofes wurde zu diesem Zeitpunkt erwogen. Der hohe finanzielle Aufwand bei gleichzeitig ausbleibender Förderung durch das Land NRW führte zu einer kostengünstigeren Lösung. So wurde bis 2010 der Betriebshof Lierenfeld erweitert.

Mit Veröffentlichung der Jahresbilanz 2015 wurde bekannt, dass die Rheinbahn den Betriebshof Am Steinberg veräußern will.[6] Eine weitere Nutzung der kleinen Wagenhalle für historische Straßenbahnen soll dabei berücksichtigt werden. Um noch zu beschaffende Fahrzeuge, die seitens der örtlichen Politik anvisierten Angebotserweiterungen bzw Taktverdichtungen benötigt werden, abzustellen und zu warten, wird sich die Rheinbahn nun doch auf die Suche nach einem Standort für einen neuen Betriebshof begeben.

Projekte

Fertiggestellte Projekte

Anschluss Medienhafen

Medienhafen bei Nacht
Hafenbahn
707
weiter in Richtung Düsseldorf Hbf S-Bahn Stadtbahn
Wupperstraße
Franziusstraße
706 weiter in Richtung D-Hamm S-Bahn Rhein-Ruhr
Speditionstraße
Medienhafen, Kesselstraße
Wendeschleife Kesselstraße

Der Medienhafen sollte besser mit der Straßenbahn erreichbar werden. Es wurde über zwei verschiedene Varianten nachgedacht. Nachdem 2003 die Variante durch die Hammer Straße aufgrund von Anwohnerprotesten zurückgestellt wurde, sollte die Straßenbahn nun durch die Gladbacher Straße fahren. Zusätzlich wurde geplant, eine Straßenbahn vom Hauptbahnhof zum Medienhafen am Hafenbecken entlangzuführen. Diese Linie sollte mit Oldtimer-Wagen bedient werden und eine Touristenattraktion darstellen. Jedoch wurde diese Linie aufgrund von hohen Baukosten und Befürchtungen der Wirte am Hafenbecken wieder verworfen.

Im Oktober 2012 wurde endgültig mit dem Bau der Verlängerung begonnen.[7] Die Neubaustrecke verläuft über die Franziusstraße und die Holzstraße in die Kesselstraße. Es entstanden die neuen Haltestellen Speditionstraße und Kesselstraße. Diese werden auf Niederflurniveau gebaut. Am Ende der Strecke schließt sich eine zweigleisige Wendeschleife an. Die Kosten beliefen sich auf 6,5 Millionen Euro.

Nach der Inbetriebnahme der Strecke am 8. Januar 2014 befuhr zunächst die Linie 719 die neue Strecke. Seit der Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie am 20. Februar 2016 und der Neustrukturierung des Liniennetzes fährt nun die Linie 707 auf dieser Strecke.

Geplante Projekte

Für die nähere Zukunft werden zurzeit mehrere Ausbauplanungen diskutiert. In Teilen sind diese auch im aktuellen Nahverkehrsplan niedergeschrieben.

Anschluss Universität

Darüber hinaus soll die Linie 706 von ihrem bisherigen Endpunkt „Am Steinberg“ über die Himmelgeister Straße bis Universität-West verlängert werden, was die ÖPNV-Erschließung dieser bisher in erster Linie für den Autoverkehr gut erschlossenen „Campus-Universität“ noch einmal deutlich verbessern würde. Die gemeinsame Endstelle von 706 und U79 soll dann voraussichtlich im zentralen Bereich der Universität nahe der Mensa liegen, wobei der Zeitpunkt der Realisierung allerdings noch ungewiss ist.

Anschluss ISS Dome

ISS Dome
Anschluss ISS Dome
701
weiter in Richtung Jan-Wellem-Platz
D-Rath S-Bahn Rhein-Ruhr
Theodorstraße
Am Hülserhof (ISS Dome)
Wendeschleife Theodorstraße

Im Sommer 2006 wurde in Rath der ISS Dome, Multifunktionsarena und neue Heimspielstätte des Eishockeyclubs Düsseldorfer EG, errichtet. Die schon im Vorfeld geplante Anbindung an das Düsseldorfer Straßenbahnnetz, durch die Verlängerung der Linie 701 über die bisherige Endstelle Rath S-Bahn hinaus,[8] wird voraussichtlich 2015 in Betrieb gehen.

Am 8. Februar 2013 erschien ein Bericht in der Rheinischen Post, aus dem hervorging, dass die Stadt Düsseldorf nun nach mehrjährigen Verhandlungen das letzte Grundstück kaufen kann, um die Strecke der Linie 701 endgültig vom Rather S-Bahnhof bis zur Veranstaltungshalle ISS Dome zu verlängern. Der Bau des neuen Streckenabschnitts soll voraussichtlich rund ein Jahr dauern. Die Planung für die Verlängerung gebe es bereits, die Trasse in der Mitte der Theodorstraße sei bereits vorbereitet für die neuen Gleise. Bis zur Fertigstellung der Verlängerung müssten die Besucher des ISS Dome noch mit Bussen vom Rather oder Unterrather S-Bahnhof zur Halle des ISS Dome fahren. Neben der Anbindung des ISS Dome sei es auch wichtig, dass die Mitarbeiter der Unternehmen, die an der Theodorstraße bereits seien oder bald sein würden, möglichst schnell durch die neue Straßenbahnverlängerung zu ihrem Arbeitsplatz kämen. Auch die Verantwortlichen des Eishockey-Klubs DEG unterstützen laut dem Bericht die neue Verlängerung zum ISS Dome.[9]

In einem weiteren Artikel der Rheinischen Post am 28. März 2013 stellte Verkehrsdezernent Stephan Keller auch den Zeitplan nach dem Kauf des letzten Grundstückes vor: Bis die Baugenehmigung der Bezirksregierung vorläge könne es bis zu sechs Monaten dauern. Die anschließende europaweite Ausschreibung des 28 Millionen Euro teuren Bauvorhabens erfordere ebenfalls bis zu sechs Monate. "Wir streben an, dass die 701 ab 2015 endlich bis zur Theodorstraße fahren kann." Dieser Termin sei besonders wichtig, da dann auch die Wehrhahn-Linie fertiggestellt werden soll.[10] Der Termin konnte nun nicht eingehalten werden. Stattdessen soll die neue Trasse nun von Juni 2016 bis Dezember 2017 realisiert werden.[11][12] Am Montag, den 29. Februar 2016 wurden die Weichen für einen Straßenbahnanschluss gestellt. Der Finanzausschuss will die nötigen Mittel für die Verlängerung der Linie 701 freigeben. Baubeginn für das 30 Millionen-Projekt wurde der 29. September 2016.[13] Die Züge sollen spätestens 2018 fahren.

Laut Nahverkehrsplan Düsseldorf war auch vorgesehen, die Straßenbahnlinie 707 vom S-Bahnhof Unterrath zum ISS Dome zu verlängern, sodass der ISS Dome auch im Straßenbahnnetz an die Eisenbahnstrecke Köln–Duisburg angebunden würde. Dieses Vorhaben wurde jedoch aufgrund hoher Kosten durch den Bau zwei neuer Brücken (eine über die Eisenbahn im Bereich des Bahnhofs Unterrath und die andere im Bereich der Anschlussstelle Düsseldorf-Rath) sowie anderer städtebaulicher Schwierigkeiten abgelehnt. Was auch abgelehnt wurde, war die Verlängerung der 701 vom ISS Dome zum Flughafenbahnhof.[14][15]

Anschluss Ratingen-West

Darüber hinaus ist vorgesehen, die Straßenbahnlinie 701 in einer zweiten Ausbauphase von der Endstelle Am Hülserhof nach Ratingen-West zu verlängern. Ratingen-West ist ein von dichter Bebauung geprägter Stadtteil Ratingens, der verkehrlich stark auf Düsseldorf ausgerichtet ist. Dessen Verbindung nach Düsseldorf wird durch eine Verlängerung der 701 noch einmal gut ausgebaut.[14][15]

Anschluss Fachhochschule

Vom Bündnis 90/Die Grünen wurde vorgeschlagen, die Linie 708 zum Campus der Fachhochschule Düsseldorf zu verlängern.[16] Sie soll vom jetzigen Endpunkt in Düsseltal u. A. durch die Münsterstraße zur Merziger Straße verlängert werden, wo die Endhaltestelle ausgebaut werden würde. Die Stadtverwaltung hält diese Verlängerung mit Kosten von 1,4 Millionen Euro für zu teuer, während SPD und Linke neben den Grünen auch mit der Strecke sympathisieren.[17] Die Parteien haben vor, die Verlängerung im Stadtrat durchzusetzen.

Der Hintergrund der Verlängerung ist die geplante Stilllegung der Linie, als deren Ersatz auf der Strecke die neue Stadtbahn U71 fahren soll: Da die Anwohner des Stadtteils Düsseltal dagegen Sturm gelaufen sind, hat die "Ampelkoalition" vor, die 708 zumindest zu erhalten; um für die Linie aber zusätzlichen Verkehrswert und einen attraktiveren ÖPNV zu erreichen, müsse die 708 jedoch laut den Grünen verlängert werden. Zunächst haben jene Parteien jedoch vor, einen Probelauf der Linie bis zum Polizeipräsidium zu starten.[18]

Trivia

Düsseldorf war einer der wenigen deutschen Straßenbahnbetriebe, der für kurzgeführte Fahrten beziehungsweise E-Wagen früher gestrichene Liniennummern verwendete.

Literatur

  • Herbert Dörnemann: 100 Jahre Rheinbahn / Im Rheinbahnland. DuMont Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-3705-1.
  • Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland Band 4: Ruhrgebiet von Dortmund bis Duisburg. EK-Verlag, 1994, ISBN 3-88255-334-0.
  • Dieter Höltge, Michael Kochems: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 9: Niederrhein ohne Duisburg. EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 3-88255-390-1.
  • Landeshauptstadt Düsseldorf Amt für Verkehrsmanagement: Nahverkehrsplan 2002–2007. Veröffentlichung, Düsseldorf 2003.
  • Reinhard Manter: 100 Jahre Rheinbahn / Unter dem Flügelrad. DuMont Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-3705-1.
  • Hans G. Nolden: Die Düsseldorfer Straßenbahn. GeraMond Verlag, München 1998, ISBN 3-932785-02-9.
  • Rheinische Bahngesellschaft: Kleine Chronik des Düsseldorfer Nahverkehrs. Rheinische Bahngesellschaft AG, Düsseldorf 1956.
  • Axel Schild, Dieter Waltking: Die Rheinbahn Stadtverkehr in und um Düsseldorf. alba, Düsseldorf 1981, ISBN 3-87094-327-0.
  • Axel Schild, Dieter Waltking: Die Rheinbahn Stadtverkehr in und um Düsseldorf. 2. Auflage. alba, Düsseldorf 1985, ISBN 3-87094-331-9.
  • Axel Schild, Dieter Waltking: Die Rheinbahn Stadtverkehr in und um Düsseldorf. 3. Auflage. alba, Düsseldorf 1996, ISBN 3-87094-355-6.
  • Richard Jacobi, Dieter Zeh: Die Geschichte der Düsseldorfer Straßenbahn Von der Pferdetram zur Stadtbahn. EK-Verlag, Freiburg 1986, ISBN 3-88255-401-0.
  • Richard Jacobi, Dieter Zeh: Die Geschichte der Düsseldorfer Straßenbahn Von der Pferdetram zur Stadtbahn. 2. Auflage. EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-401-0.

Weblinks

Commons: Straßenbahnen in Düsseldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christian Herrendorf: Wehrhahn-Linie startet am 20. Februar 2016. Rheinische Post, 4. Dezember 2014, abgerufen am 5. Mai 2015.
  2. René Schleucher: Linien-Netz 2015: So sollen die Bahnen fahren. Westdeutsche Zeitung, 21. März 2012, abgerufen am 6. Juni 2015.
  3. Großes Tam-Tam um’s „Netz met Häzz“ – Rheinbahn ganz auf Linie. 13. Juli 2015, abgerufen am 14. Juli 2015.
  4. Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege
  5. Lage des ehemaligen Betriebshofes
  6. René Schleucher: Rheinbahn will wachsen: Platz für neuen Betriebshof gesucht. In: http://www.wz.de/. Westdeutsche Zeitung, 2. Mai 2016, abgerufen am 25. Mai 2016.
  7. Landeshauptstadt Düsseldorf, 3. Oktober 2012: Haushalt 2011 – Die geplante Verkehrserschließung Öffentlicher Verkehr – Straßenbahn MedienHafen
  8. Ausbauplanungen des Netzes in und um Düsseldorf - Wehrhahn-Linie - in Bau
  9. Artikel aus der Rheinischen Post vom 8. Februar 2013: "Düsseldorf – Bahnen fahren bald bis zum ISS Dome"
  10. Artikel aus der Rheinischen Post vom 28. März 2013: "Düsseldorfer Stadtteile – Rath wird besser angebunden"
  11. Meldung von Lokalzeit Düsseldorf über die Verlängerung zum ISS Dome
  12. Planungen zur Verlängerung der 701 zum ISS Dome auf duesseldorf.de
  13. [1]
  14. a b Nahverkehrsplan Düsseldorf 2010–2015
  15. a b Fortschreibung des NVP
  16. Artikel aus der Rheinischen Post am 27. August 2014: "Bahnlinie 708 verlängern statt streichen"
  17. Artikel aus der Rheinischen Post am 10. September 2014: "Stadt hält Ausbau der Linie 708 für zu teuer"
  18. Artikel aus der Rheinischen Post vom 12. September 2014: "Linie 708 bleibt in voller Länge erhalten"