Wittendörp

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Wappen Deutschlandkarte
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Wittendörp
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wittendörp hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 32′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 53° 32′ N, 11° 4′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Wittenburg
Höhe: 34 m ü. NHN
Fläche: 104,73 km2
Einwohner: 2909 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19243
Vorwahlen: 03869, 038852, 038853
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 153
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Molkereistraße 4
19243 Wittenburg
Website: [1]
Bürgermeister: Ankele, Bernd (SPD)
Lage der Gemeinde Wittendörp im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Wittendörp ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Wittenburg mit Sitz in der Stadt Wittenburg verwaltet.

Geografie

Die Schilde bei Döbbersen

Die Gemeinde liegt etwa 25 Kilometer südwestlich von Schwerin im Nordwesten des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Im Norden grenzt Wittendörp an den Landkreis Nordwestmecklenburg. Auf dem Gemeindegebiet durchfließt die Schilde den Woezer See. Ein weiterer Fluss ist die Motel, die zunächst als Grenzfluss zum Amt Hagenow-Land Richtung Osten fließt, um dann zu wenden und aus der Gemarkung Parum kommend in Richtung Westen auf Wittenburg zu die Gemeinde durchquert.

Größere zusammenhängende Wälder findet man im Norden um den Woezer See. Außerdem findet man in der Mitte der Gemeinde den Düsterbecker Forst. Er erstreckt sich zwischen Karft und Boddin sowie Raguth/Döbbersen und Püttelkow. Eine weitere Waldfläche, der Pogreßer Wald befindet sich zwischen Boddin, Perlin, Dümmer und Pogreß. Am Oberlauf der Motel findet man noch ein Bruchwaldgebiet, den Luckwitzer Bruch.

Ortsteile

  • Boddin
  • Döbbersen
  • Dodow
  • Dreilützow
  • Drönnewitz
  • Harst
  • Karft
  • Luckwitz
  • Pogreß
  • Püttelkow

Geschichte

Die Gemeinde entstand am 13. Juni 1999 mit der Auflösung der bis dahin eigenständigen Gemeinden Boddin, Dodow, Dreilützow, Drönnewitz, Karft, Luckwitz, Parum (Ortsteil Pogreß), Tessin b. Wittenburg und Waschow.[3]

Geschichte der Ortsteile

Döbbersen: Nach der Bestätigungsurkunde des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen besaß das Benediktinerinnen-Kloster Zeven 1226 die Kirche und das Dorf Döbbersen.[4] Die Kirche in Döbbersen wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet.

Dodow war seit 1245 Tafelgut der Bischöfe von Ratzeburg und blieb als Teil des Fürstentums Ratzeburg eine zu Mecklenburg-Strelitz gehörende Exklave. Erst 1931 kam es per Staatsvertrag im Austausch gegen das Forstgut Langhagen (heute Ortsteil von Neustrelitz) an Mecklenburg-Schwerin.

Dreilützow: Das Gut war Eigentum der Familie von Lützow (von 1333). 1725 erwarb der Geheime Rat Andreas Gottlieb Freiherr von Bernstorff das Gut und baute das zweigeschossige, 17-achsige Herrenhaus, ein Backsteinbau mit Seitenflügeln und Mittelrisalit, nach Plänen von Johann Paul Heumann. Das Gut wurde 1929 von den Erben verkauft und aufgesiedelt. Das Herrenhaus war nach 1947 katholisches Kinderheim, ab 1969 Heim für behinderte Kinder und ist ab 1995 Schullandheim der katholischen Caritas.

Luckwitz war u.a. Gut der Familien von Lützow (bis 1725) und von Bernstorff (bis um 1919), danach größtenteils aufgesiedelt. Das Herrenhaus stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, war nach 1945 Heim für behinderte Kinder und ist seit 2006 ein Ferienwohnhaus.

Pogreß wurde 1194 als Pogresse im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt.

Püttelkow wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Putlekowe zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es war ursprünglich eine als Rundling angelegte Siedlung.

Raguth wurde 1194 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gut war u.a. im Lehen der Familien von Pentz (ab 12./13. Jh.), Rantzow (ab 1735), von Brandenstein (ab 1795) sowie Besitz von Willinck (ab 1808), von Bassewitz zu Perlin (1849–1878) und von Bernstorff-Gyldensteen (bis 1945). Das zweigeschossige, sanierungsbedürftige Gutshaus, eine umgebaute Dreiflügelanlage, stand seit 1991 leer.

Bei Waschow fand am 25. Mai 1200 (oder 1201) eine Schlacht zwischen den Grafen Adolf I. von Dassel und Adolf III. von Schauenburg und Holstein einerseits und der mecklenburgischen Fürsten und dänischen Vasallen Heinrich Borwin I. und Nikolaus I. sowie den Grafen von Schwerin andererseits statt. In dieser Schlacht ging es um den Bestand der seit 1200 von Adolf von Dassel regierten Grafschaft Ratzeburg. Sie endete mit dem Sieg der mecklenburgischen Fürsten, die sich damit die Vogteien Boitin, Gadebusch, Wittenburg und Boizenburg sicherten. Für den Fürsten Nikolaus I. endete die Schlacht tödlich.[5]

Tessin wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Bistum Ratzeburg. Gutsbesitzer waren u.a die Familien von Blücher (bis 1616), von Husan, von Lützow (1779 bis 1888) und von Isenberg (1921–1938); es wurde dann aufgesiedelt. Das Gutshaus stammt von um 1835 und war nach 1945 bis 1954 Krankenhaus, nach 1971 bis 1990 Pflegeheim und ist ab 1995 eine Fachklinik für Drogenabhängige.

Sehenswürdigkeiten

  • Gotische Dorfkirche in Döbbersen aus Backstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts mit zweijochigem Langhaus, eingezogenem Chor und dem massiven Turm.
  • Wassermühle in Dodow
  • Zweigeschossiges Herrenhaus (Schloss) Dreilützow aus dem 18. Jahrhundert mit Mittelrisalit und zwei dreigeschossigen Seitenflügel, der eindrucksvollen 17-achsigen Hofseite sowie der Gutsanlage mit dem mehrere Hektar großen Park, Stall sowie Wirtschaftsgebäude. Heute ist hier ein Schullandheim der Caritas untergebracht.
  • Gutskapelle aus Feldstein mit Backsteingiebel vom 15. Jahrhundert in Dreilützow mit einem quadratischen Holzturm vom 18. Jh.
  • Herrenhaus Drönnewitz mit der Gutsanlage (Kutscherhaus, Wagenremise, Stutenstall, Wirtschaftshaus, Speicher, Ackerpferdestall) und dem Park.
  • Herrenhaus Luckwitz
  • Zwei niederdeutsche Hallenhäuser in Püttelkow am Dorfplatz
  • Herrenhaus Raguth mit Park
  • Herrenhaus Tessin von 1835 mit Gutsanlage, Katzenturm und Park der Familie von Bülow

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 2 der Hauptsatzung (PDF; 257 kB) der Gemeinde
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  4. Mecklenburgisches Urkundenbuch Band I, Nr. 320 weblink
  5. Wilhelm Meyer: Adolf von Dassel, Graf von Ratzeburg; in: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 76 (1911), S. 62

Weblinks

Commons: Wittendörp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien