Górnik Zabrze

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Górnik Zabrze
Wappen
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Sitz Zabrze, Polen
Gründung 14. Dezember 1948
Farben weiß, blau, rot
Präsident Adam Matysek
Website gornikzabrze.pl
Fußballunternehmen
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Name Górnik Zabrze Spółka Akcyjna
Geschäftsführerin Małgorzata Miller-Gogolińska
Erste Mannschaft
Cheftrainer Jan Urban
Spielstätte Ernst-Pohl-Stadion
Plätze 31.871
Liga Ekstraklasa
2022/23 6. Platz
Heim
Auswärts

Górnik Zabrze ist ein polnischer Fußballverein aus der oberschlesischen Stadt Zabrze. Entstanden ist Górnik Zabrze 1948 aus einer Fusion der vier lokalen Fußballvereine RKS Concordia, KS Pogoń, RKS Skra und KS Zjednoczenie. Mit 14 Meistertiteln ist Górnik Zabrze polnischer Vizerekordmeister, konnte jedoch seit 1988 nicht mehr an vergangene Erfolge anknüpfen. Seit jeher ist der Fußballverein ein Symbol der Bergarbeiter des Schlesischen Industriereviers.

Die Spielstätte des von Górnik Zabrze ist seit der Gründung das Ernst-Pohl-Stadion an der Ulica Roosevelta 81. Das Stadion wurde 2004 nach dem deutsch-polnischen Fußballspieler Ernst Pohl benannt. Internationale Spiele wurden zudem teilweise im Schlesischen Stadion im benachbarten Chorzów ausgetragen. Viele ältere Fans erinnern sich noch an Partien gegen Austria Wien oder AS Rom vor über 100.000 Zuschauern.

Geschichte

Górnik Zabrze ist nach Legia Warschau zusammen mit Ruch Chorzów polnischer Vizerekordmeister mit 14 Titeln in der Meisterschaft und sechs Pokalsiegen des PZPN. In den 1960er Jahren dominierte Górnik Zabrze im polnischen Fußball und sicherte sich in zehn Jahren gleich sechs Meistertitel und drei Pokalsiege. Am 29. April 1970 stand Górnik Zabrze im Finale des Europapokals der Pokalsieger, in dem es sich allerdings Manchester City in Wien mit 1:2 geschlagen geben musste. Der Fußballverein stellte somit die einzige polnische Mannschaft überhaupt, die ein europäisches Finale erreicht hat. In den 1980er Jahren gab es nochmals vier weitere Meistertitel für Górnik Zabrze. Viermal hintereinander beendete die Mannschaft die Saison als erste in der Tabelle und machte ihren Fußballverein zum Rekordmeister.

Nachdem Górnik Zabrze Mitte der 1990er Jahre noch international vertreten war, ging es anschließend aufgrund finanzieller Probleme ständig bergab. Der Fußballverein suchte jahrelang vergeblich nach neuen Sponsoren und musste mehrmals um die Lizenz bangen. Die finanzielle Misere wirkte sich auch auf die sportliche Situation aus, in den Jahren 2005, 2006 und 2007 konnte man sich nur knapp vor dem Abstieg retten. In den schwierigsten Zeiten waren die Fans diejenigen, die Górnik Zabrze gerettet haben. Beim Abstiegskampf 2006 und 2007 pilgerten bis zu 20.000 Fans ans Ernst-Pohl-Stadion. Górnik Zabrze konnte trotz schlechter Leistung zeitweise den höchsten Zuschauerzuspruch vor Ort verzeichnen.

2007 gewann Górnik Zabrze nach langer Suche mit dem Versicherer Allianz wieder einen zahlungskräftigen Sponsor und Miteigentümer, wodurch die finanzielle Zukunft des Fußballvereins bis auf Weiteres gesichert wurde.[1] Sportlich konnte jedoch vorerst kein neuer Erfolg erzielt werden. 2009 stieg Górnik Zabrze sogar bei einem Heimspiel gegen Polonia Warschau vor über 22.000 Fans von der Ekstraklasa in die zweitklassige 1. Liga ab. Damit besiegelte die Mannschaft den zweiten Abstieg des Fußballvereins nach 31 Jahren in der Ekstraklasa; das erste Mal war man 1978 abgestiegen. Nach nur einem Jahr in der 1. Liga konnte Górnik Zabrze allerdings den Wiederaufstieg in die Ekstraklasa feiern, obwohl es zwischenzeitlich aufgrund ausbleibender Siege nach nur sechs Monaten einen Trainerwechsel gab. Ryszard Komornicki wurde durch Adam Nawałka ersetzt, der von GKS Katowice zu Górnik Zabrze wechselte. Während der Rückrunde kam auch ein alter Bekannter wieder ans Ernst-Pohl-Stadion. Tomasz Wałdoch übernahm den Posten des Sportdirektors.

Nach erneuten finanziellen Problemen und einer teilweisen Übernahme des Fußballvereins durch die Stadt Zabrze wurde 2011 die Umfirmierung in eine Aktiengesellschaft und der Komplettumbau des Ernst-Pohl-Stadions bekannt gegeben. Aufgrund der Baueinschränkungen wurde die Stadionkapazität zwischenzeitlich auf 3.000 Sitzplätze begrenzt. Seit den Umbaumaßnahmen fasst das Ernst-Pohl-Stadion nun rund 32.000 Zuschauer.

In der Saison 2015/16 wurde Górnik Zabrze mit einem Punkt Rückstand auf Górnik Łęczna Vorletzter und musste damit zum dritten Mal in die 1. Liga absteigen. In der nächsten Saison gelang als Vizemeister hinter Sandecja Nowy Sącz der direkte Wiederaufstieg. In der Saison 2017/18 wurde der Fußballverein als Aufsteiger Dritter und durfte daher an der Qualifikation zur UEFA Europa League 2018/19 teilnehmen, wo er in der zweiten Runde am slowakischen FK AS Trenčín scheiterte.

Zur Saison 2021/22 unterschrieb Lukas Podolski einen Einjahresvertrag bei Górnik Zabrze, dessen Fan der Wahlkölner und im benachbarten Gliwice geborene Spieler seit seinem Kindesalter ist.[2]

Erfolge

Platzierungen von Górnik Zabrze in der Ekstraklasa von 1955 bis 2014

Anmerkung: Im Superpokal stehen sich der Meister und der Pokalsieger des jeweiligen Spieljahres gegenüber.

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1961/62 Europapokal der Landesmeister Vorrunde England Tottenham Hotspur 05:10 4:2 (H) 1:8 (A)
1963/64 Europapokal der Landesmeister Vorrunde Osterreich FK Austria Wien 3:2 1:0 (H) 0:1 (A)
2:1 in Wien
1. Runde Tschechoslowakei FK Dukla Prag 3:4 2:0 (H) 1:4 (A)
1964/65 Europapokal der Landesmeister Vorrunde Tschechoslowakei FK Dukla Prag 004:4(L) 1:4 (A) 3:0 (H)
0:0 n. V. in Duisburg
1965/66 Europapokal der Landesmeister Vorrunde Osterreich LASK 5:2 3:1 (A) 2:1 (H)
1. Runde Tschechoslowakei Sparta Prag 1:5 0:3 (A) 1:2 (H)
1966/67 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Deutschland Demokratische Republik 1949 FC Vorwärts Berlin 6:4 2:1 (H) 1:2 (A)
3:1 in Budapest
1967/68 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Schweden Djurgårdens IF 4:0 3:0 (H) 1:0 (A)
2. Runde Sowjetunion 1955 Dynamo Kiew 3:2 2:1 (A) 1:1 (H)
Viertelfinale England Manchester United 1:2 0:2 (A) 1:0 (H)
1968/69 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Bulgarien 1967 Spartak Sofia  1    
1969/70 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Königreich Griechenland Olympiakos Piräus 7:2 2:2 (A) 5:0 (H)
2. Runde Schottland Glasgow Rangers 6:2 3:1 (H) 3:1 (A)
Viertelfinale Bulgarien 1971 Lewski-Spartak Sofia (a)4:4(a) 2:3 (A) 2:1 (H)
Halbfinale Italien AS Rom (L)4:400 1:1 (A) 2:2 (H)
1:1 n. V. in Straßburg
Finale England Manchester City 1:2 1:2 in Wien
1970/71 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Danemark Aalborg BK 9:1 1:0 (A) 8:1 (H)
2. Runde Turkei Göztepe Izmir 4:0 1:0 (A) 3:0 (H)
Viertelfinale England Manchester City 3:5 2:0 (H) 0:2 n. V. (A)
1:3 in Kopenhagen
1971/72 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Frankreich Olympique Marseille 2:3 1:2 (A) 1:1 (H)
1972/73 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Malta Sliema Wanderers 10:00 5:0 (A) 5:0 (H)
2. Runde Sowjetunion 1955 Dynamo Kiew 2:3 0:2 (A) 2:1 (H)
1974/75 UEFA-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Partizan Belgrad 2:5 2:2 (H) 0:3 (A)
1977/78 UEFA-Pokal 1. Runde Finnland Valkeakosken Haka 5:3 5:3 (H) 0:0 (A)
2. Runde England Aston Villa 1:3 0:2 (A) 1:1 (H)
1985/86 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Deutschland Bundesrepublik FC Bayern München 2:6 1:2 (H) 1:4 (A)
1986/87 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Belgien RSC Anderlecht 1:3 0:2 (A) 1:1 (H)
1987/88 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Griechenland Olympiakos Piräus 3:2 1:1 (A) 2:1 (H)
2. Runde Schottland Glasgow Rangers 2:4 1:3 (A) 1:1 (H)
1988/89 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Luxemburg Jeunesse Esch 7:1 3:0 (H) 4:1 (A)
2. Runde Spanien Real Madrid 2:4 0:1 (H) 2:3 (A)
1989/90 UEFA-Pokal 1. Runde Italien Juventus Turin 2:5 0:1 (H) 2:4 (A)
1991/92 UEFA-Pokal 1. Runde Deutschland Hamburger SV 1:4 1:1 (A) 0:3 (H)
1994/95 UEFA-Pokal 1. Runde Irland Shamrock Rovers 8:0 7:0 (H) 1:0 (A)
2. Runde Osterreich FC Admira/Wacker 3:6 2:5 (A) 1:1 (H)
1995 UEFA Intertoto Cup Gruppenphase Danemark Aarhus GF 1:4 1:4 (A)  
Schweiz FC Basel 1:2 1:2 (H)  
England Sheffield Wednesday 2:3 2:3 (A)  
Deutschland Karlsruher SC 1:6 1:6 (H)  
2018/19 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Moldau Republik FC Zaria Bălți 2:1 1:0 (H) 1:1 (A)
2. Qualifikationsrunde Slowakei FK AS Trenčín 1:5 0:1 (H) 1:4 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 80 Spiele, 32 Siege, 16 Unentschieden, 32 Niederlagen, 134:128 Tore (Tordifferenz +6)

1 
Beide Mannschaften aus Protest zurückgezogen.

Kader 2023/24

Stand: 5. Februar 2024[3][4]

Nr. Position Name
1 Polen TW Daniel Bielica
2 Slowakei AB Boris Sekulić
5 Polen AB Kryspin Szcześniak
6 Polen MF Damian Rasak
7 Slowakei ST Adrián Kaprálik
8 SpanienSpanien MF Dani Pacheco
9 Polen ST Sebastian Musiolik
10 Deutschland ST Lukas Podolski
11 Deutschland ST Lawrence Ennali
13 Griechenland AB Konstantinos Triantafyllopoulos
16 Polen AB Paweł Olkowski
17 Polen ST Kamil Lukoszek
19 Polen AB Norbert Barczak
21 Polen ST Piotr Krawczyk
Nr. Position Name
24 Polen MF Krzysztof Kolanko
25 Slowakei AB Michal Siplak
26 Polen AB Rafał Janicki
27 Polen AB Dominik Szala
29 Polen AB Kacper Capiga
32 Polen TW Michał Szromnik
32 Portugal MF Filipe Nascimento
35 Polen TW Kamil Soberka
41 JapanJapan ST Soichiro Kozuki
55 Polen MF Szymon Czyż
64 Slowenien AB Erik Janża
- Polen AB Maksymilian Gandziarowski
- Polen TW Mateusz Jelen

Trainer

Spieler

Fans

Fanchoreographie
Górnik-Zabrze-Fans im Stadion

Besondere Unterstützung erhält die Mannschaft von den Fangruppierungen Torcida und Stara Gwardia, die bei Heimspielen je nach Gegner mit 1500–4000 Personen auftreten. Ihr Standort war früher Block 13 in der Kurve unter der Anzeigetafel, seit dem Jahr 2000 stehen die Fans geschlossen auf der Gegengeraden (Block 9–10). Die Torcida hat große Sektionen in ganz Oberschlesien. Außerhalb Schlesiens und im Ausland lassen sich kleinere Fangruppen finden.

Fanfreundschaften werden gepflegt mit ROW Rybnik, Wisłoka Dębica, GKS Katowice, Torcida Split. Verfeindet sind die Górnik-Fans mit Ruch Chorzów, Widzew Łódź, Wisła Kraków, Legia Warschau, Zagłębie Sosnowiec, Śląsk Wrocław

Commons: Górnik Zabrze – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sport.pl: Allianz Polska sponsorem Górnika Zabrze!
  2. Lukas Podolski wechselt zu Gornik Zabrze nach Polen. In: Der Spiegel. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  3. Drużyna I. Abgerufen am 5. Februar 2024 (polnisch).
  4. Górnik Zabrze - Vereinsprofil. Abgerufen am 5. Februar 2024.