Aydın (Provinz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aydın
Nummer der Provinz: 09
BulgarienGriechenlandZypernGeorgienArmenienAserbaidschanIranIrakSyrienEdirneTekirdağİstanbulÇanakkaleYalovaBalıkesirBursaKocaeliSakaryaBilecikKütahyaİzmirManisaAydınMuğlaUşakDenizliDüzceBoluEskişehirAfyonkarahisarBurdurAntalyaIspartaZonguldakBartınKarabükÇankırıAnkaraKonyaKaramanMersinNiğdeAksarayKırşehirKırıkkaleÇorumKastamonuSinopSamsunAmasyaYozgatKayseriAdanaOrduTokatSivasGiresunOsmaniyeHatayKilisMalatyaK. MaraşGaziantepAdıyamanŞanlıurfaMardinBatmanDiyarbakırElazığErzincanTrabzonGümüşhaneTunceliBayburtRizeBingölArtvinArdahanKarsIğdırErzurumMuşAğrıBitlisSiirtŞırnakVanHakkari
Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 37° 44′ N, 27° 56′ OKoordinaten: 37° 44′ N, 27° 56′ O
Provinzhauptstadt: Aydın
Region: Ägäisregion
Fläche: 8.117 km²
Einwohnerzahl: 1.148.241[1] (2022)
Bevölkerungsdichte: 141,5 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: Hüseyin Aksoy[2]
Sitze im Parlament: 8
Strukturelles
Telefonvorwahl: 0256
Kennzeichen: 09
Website
www.aydin.gov.tr (Türkisch)

Aydın ist eine Provinz/Großstadtgemeinde an der Küste der Ägäis, im Westen der Türkei. In der Antike war die Region ein Grenzgebiet von Karien mit Lydien und Phrygien. Hauptstadt der Provinz ist die Stadt Aydın. In den heutigen Grenzen zählt sie mit 8117 km² zu den kleineren Provinzen des Landes, ist aber mit mehr als 1,1 Millionen Einwohnern relativ dicht besiedelt (etwa 141 Einwohner pro km²).

Sie grenzt an die Provinzen İzmir im Norden, Manisa im Nordosten, Denizli im Osten und Muğla im Süden.

Verwaltungsgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Provinz ist in 17 İlçe gegliedert, die vom Siedlungsbild in ländlichen Bereichen einem Landkreis, in städtischen Ballungsräumen einem Stadtbezirk ähneln. 2012 wurde die alte Gemeinde Aydın aufgelöst und an ihrer Stelle eine Großstadtgemeinde (Aydın Büyükşehir Belediyesi) errichtet. Zu diesem Zweck wurde das alte Stadtgebiet auf mehrere Gemeinden (Belediye) aufgeteilt und mit diesen und angrenzenden Gemeinden die Großstadtgemeinde gebildet. Sukzessive wurde durch Gründung und Auflösung von Gemeinden und Überführungen von Dorf (Köy) -Organisationen in Mahalle-Organisationen eine Einräumigkeit von Kommunalverwaltung (durch die Belediye) und staatlicher Verwaltung (durch das İlçe) hergestellt, so dass sich im Ergebnis das Gebiet der Einzelgemeinden mit dem jeweils gleichnamigen staatlichen Verwaltungsbezirk deckt. Nach einer Verwaltungsreform 2014 umfasst das Gebiet der Großstadtgemeinde die gesamte Provinz. Die kommunalen Selbstverwaltungsorgane auf Provinzebene (İl Meclisi) wurden aufgelöst und ihre Zuständigkeiten auf die Verwaltung der Großstadtgemeinde übertragen. Die Provinz wurde damit zu einem rein staatlichen Verwaltungsbezirk. Die 17 İlçe sind:

Kreis-
code 1
Landkreis
İlçe
Fläche 2
(km²)
Bevölkerung am 31.12.2022 3 Anzahl
der
Mahalle
Bevölke
rungs
dichte
(Einw./km²)
Sex Ratio 4
Frauen
auf 1000
Männer
Grün-
dungs
datum 5, 6
Gesamt männlich weiblich
1206 Bozdoğan 859 32.607 16.294 16.313 55 38,0 1001
1781 Buharkent 124 13.022 6.456 6.566 14 105,0 1017 1987
1256 Çine 820 48.466 24.032 24.434 72 59,1 1017
2000 Didim 424 97.000 49.149 47.851 16 228,8 974 1990
2076 Efeler 624 303.772 149.234 154.538 83 486,8 1036 2012
1348 Germencik 394 44.172 21.944 22.228 36 112,1 1013 1948
1807 İncirliova 188 55.848 27.715 28.133 28 297,1 1015 1987
1435 Karacasu 727 17.620 8.681 8.939 38 24,2 1030
1957 Karpuzlu 286 10.590 5.269 5.321 23 37,0 1010 1990
1479 Koçarlı 455 21.832 10.986 10.846 52 48,0 987 1946
1968 Köşk 187 28.235 14.341 13.894 28 151,0 969 1990
1497 Kuşadası 265 130.835 65.097 65.738 23 483,7 1010
1498 Kuyucak 544 26.111 12.975 13.136 36 48,0 1012 1953
1542 Nazilli 691 162.737 79.744 82.993 82 235,5 1041
1637 Söke 1.064 123.301 61.740 61.561 49 115,9 997
1640 Sultanhisar 220 20.230 9.897 10.333 18 92,0 1044 1958
1724 Yenipazar 245 11.863 5.737 6.126 18 48,4 1068 1957
PROVINZ 09 Aydın 8.117 1.148.241 569.291 578.950 671 141,5 1017
1 
Interner Kreiscode des Innenministeriums
2 
Fläche 2014[3]
3 
Bevölkerungsfortschreibung am 31. Dezember 2021[4]
4 
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Frauen auf 1000 Männer (berechnet)
5 
PDF des Innenministeriums[5]
6 
Landkreise, die erst nach Gründung der Türkei (1923) gebildet wurden.

Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Zusätzlich sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (Sex Ratio d. h. die rechnerisch ermittelte Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt. Der Zensus von 2011 ermittelte 999.131 Einwohner, das sind über 48.000 Einwohner mehr als zum Zensus 2000.[6]

Jahr Bevölkerung am Jahresende Wachstums-
rate der Be-
völkerung
(in %)
Geschlechter
verhältnis
(Frauen auf
1000 Männer)
Rang
(unter den 81 Provinzen)
gesamt männlich weiblich
2022 1.148.241 569.291 578.950 1,25 1017 19
2021 1.134.031 563.037 570.994 1,34 1014 20
2020 1.119.084 557.066 562.018 0,73 1009 20
2019 1.110.972 552.626 558.346 1,20 1010 20
2018 1.097.746 546.092 551.654 1,56 1010 20
2017 1.080.839 539.726 541.113 1,18 1003 20
2016 1.068.260 533.004 535.256 1,40 1004 20
2015 1.053.506 525.267 528.239 1,11 1006 20
2014 1.041.979 519.900 522.079 2,06 1004 20
2013 1.020.957 510.512 510.445 1,43 1000 20
2012 1.006.541 502.337 504.204 0,74 1004 20
2011 999.163 499.194 499.969 0,94 1002 20
2010 989.862 495.363 494.499 1,09 998 20
2009 979.155 489.857 489.298 1,41 999 20
2008 965.500 482.434 483.066 1,96 1001 20
2007 946.971 473.481 473.490 1000 20
2000 950.757 475.817 474.940 998 20


Die Provinz wird durch die Autobahn O31 (E87) über Selçuk mit İzmir an der Ägäisküste, verbunden. Landeinwärts führen die E87 und die Bahnlinie weiter über Aydın und biegen später (nach Denizli) südwärts ins Taurusgebirge bis an die türkische Südküste ab.

Geografie und Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zentral gelegene Provinzhauptstadt Aydın hat rund 180.000 Einwohner. Etwa 80 km vom Ägäischen Meer entfernt liegt sie im Tal des Großen Mäander (türkisch Büyuk Menderes), des mit 550 km längsten Flusses von Westanatolien.

Dessen Tal durchzieht die gesamte Provinz in Ost-West-Richtung. Darin liegen die meisten Städte und Orte (z. B. Söke und Nazilli), sein Oberlauf liegt in der östlich angrenzenden Provinz Denizli.

Die Grenze zur nördlichen Provinz İzmir wird vom Aydın-Gebirge (Aydın Dağları) gebildet, das parallel zum Großen Mäander verläuft und mehrmals 1800 m Höhe erreicht. Die Südhälfte der Region ist durch vier große Seitentäler quer dazu gegliedert.

Zwischen Söke und Aydın liegt das alte Magnesia, flussaufwärts bei Sultanhisar die Reste des antiken Nysa.

Die Küstenebene des Großen Mäander hat sich seit der griechisch-ionischen Zeit durch die Sedimente des Flusses um einige Kilometer zum Meer verbreitert. Etwa 15 km nördlich und südlich der Mündung kann man die Reste der Städte Priene, Milet und Didyma besichtigen.

Diese heute nur dünn besiedelte Landschaft war durch zweieinhalb Jahrtausende ein Siedlungszentrum der ionischen Griechen. Die ganze Region wurde von Ephesos geprägt. Die Hauptstadt der römischen Provinz Asia liegt heute einige Kilometer nördlich der Provinzgrenze an der Mündung des Kleinen Mäander (türkisch Küçük Menderes), der im Altgriechischen Kaÿstros genannt wurde. Der Name der Provinz rührt von der turkmenischen Dynastie der Aydın-Oğulları her, die Anfang des 14. Jahrhunderts während des Zerfalls des rumseldschukischen Staates diese vormals byzantinischen Gebiete in Südwestkleinasien eroberten und ein Reich mit den Zentren in Ephesos (Ayasoluk) und Birgi (Pyrgion) gründeten, das 1390 und endgültig 1425/1426 dem Osmanischen Reich einverleibt wurde.

Die heutige Provinz Aydın darf nicht mit der gleichnamigen osmanischen Großprovinz, dem Vilâyet Aydın, des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts verwechselt werden. Hauptort dieser Großprovinz, die einen Großteil des westlichen Anatolien umfasste, war Izmir. Innerhalb dieser Provinz lag als untergeordnete Verwaltungseinheit der Sandschak Aydın, der Vorläufer der heutigen Provinz. Hauptort dieses Sandschaks war die Kleinstadt Güzelhisar, die den Namen des Sandschaks dann übernahm.

Die Provinz Aydın ist berühmt für ihre Feigen, so kommt auch der überwiegende Teil der türkischen Feigenproduktion aus Aydın.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nufusu.com: Aydın Nüfusu - Türkiye Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 1. Mai 2023
  2. Gouverneursporträt auf der Webseite der Provinz Aydın
  3. Directorate General of Mapping@1@2Vorlage:Toter Link/www.harita.gov.tr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Excel-Tabelle; 48 KB)
  4. Nufusu.com: Aydın Nüfusu - Türkiye Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 1. Mai 2023
  5. illeridaresi.gov.tr (PDF; 1,4 MB).
  6. Aydın Nüfusu, abgerufen am 16. März 2021
Commons: Aydın Province – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien