Julia Gajer

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Triathlon
Triathlon
Deutschland 0 Julia Gajer
Julia Gajer auf dem Weg zur Silbermedaille beim Ironman Germany 2015
Julia Gajer auf dem Weg zur Silbermedaille beim Ironman Germany 2015
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 5. August 1982
Geburtsort Hannover
Größe 1,67 m
Gewicht 53 kg
Vereine
aktuell AST Süßen
2008 AHS Uni Freiburg
Erfolge
2013, 2014 Deutsche Triathlonmeisterin Langdistanz
2013, 2014, 2015 Deutsche Triathlonmeisterin Mitteldistanz
2012 Europameisterin Mitteldistanz
2012 Platz 3 Triathlon-EM Langdistanz
2012 Platz 1 Ironman Arizona
2012 Platz 1 Ironman 70.3 Austria
2015 Platz 1 Ironman 70.3 Luxemburg
2015 Platz 2 Ironman Frankfurt
2014 Platz 2 Ironman Texas
Status
aktiv

Julia Gajer (* 5. August 1982 in Hannover als Julia Mareike Wagner) ist eine deutsche Triathletin, Duathletin und Langstreckenläuferin. Sie ist Triathlon-Europameisterin auf der Mitteldistanz (2012), Deutsche Meisterin auf der Mittel- (2013, 2014, 2015) und Langdistanz (2013, 2014), Ironman-Siegerin (2013), sowie Zweite bei der Ironman European Championship in Frankfurt (2015). Sie wird in der Bestenliste deutscher Triathletinnen auf der Ironman-Distanz geführt.

Werdegang

Als Erstklässlerin begann Julia Wagner im Verein zu schwimmen und führte dies bis zum Abitur fort. Durch einen studienbedingten Wohnortwechsel beendete sie in der Anfangszeit ihres Pharmazie-Studiums zunächst ihre sportlichen Aktivitäten. Eine Hochschulsportgruppe, mit der sie joggen ging, brachte sie wieder zum regelmäßigen Training. Mitglieder dieser Laufgruppe motivierten sie, es einmal mit Triathlon zu versuchen. 2007 kaufte sich Julia Wagner ihr erstes Triathlonrad und absolvierte ihre ersten Duathlons. 2008 gewann sie in Heuchelberg gleich ihren ersten Triathlon auf der Olympischen Distanz.[1] Es folgten noch im selben Jahr weitere Siege auf der Olympischen Distanz am Schluchsee und auf der Mitteldistanz beim Breisgau-Triathlon in Malterdingen.[2]

2009 begann die Apothekerin am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Freiburg mit ihrer Dissertation. Nebenher gewann sie 2010 in 2:47 h den Marathon in Luzern. Seit 2010 gehört Julia Wagner dem Team Erdinger Alkoholfrei an. 2011 startete sie in Roth erstmals auf der Ironman-Distanz. In 8:56:23 h – der zweitschnellsten Zeit, die bis dahin jemals eine Deutsche weltweit auf dieser Distanz erreichte – wurde sie in einem prominenten Starterfeld Zweite vor u.a. Belinda Granger und Rebekah Keat.[3] Drei Monate später wurde sie in 2:47:42 h Zweite beim München Marathon.[4]

Ende 2011 schloss sie ihre Promotion ab[5] und heiratete im November 2011 Markus Gajer, der zeitweise am gleichen Institut, an dem sie promovierte, als Postdoc tätig war und ebenfalls begeisterter Triathlet ist. Seit 2012 lebt sie in Ditzingen, einem Vorort von Stuttgart und tritt – von einigen Stunden wöchentlicher Arbeit in einer Apotheke abgesehen – unter ihrem neuen Namen Julia Gajer als Vollzeitprofi im Triathlon an.[6]

Im Mai 2012 holte sich Gajer im österreichischen St. Pölten – als zweite deutsche Athletin nach Sandra Wallenhorst (2009) – den Sieg auf der Mitteldistanz und im Juni wurde sie Triathlon-Europameisterin auf der Mitteldistanz.

Im Juni 2013 wurde Julia Gajer im Kraichgau Deutsche Meisterin auf der Triathlon-Mitteldistanz und im Juli in Roth auch auf der Langdistanz. Im November gelang ihr in Tempe (Arizona) ihr erster Sieg auf der Ironman-Distanz, wobei sie in 8:52:49 h bereits zum vierten Mal die magische Neun-Stunden-Marke unterbot – häufiger als jede andere Deutsche bisher.

Im Juni 2014 konnte sie ihren Erfolg in Kraichgau wiederholen und wurde wieder Deutsche Meisterin auf der Mitteldistanz. Im Juli 2014 gelang ihr in Roth auch die Wiederholung auf der Langdistanz. Im Oktober startete sie erstmals bei der Ironman World Championship und kam als Sechste und schnellste Deutsche nach 9:16:58 h auf Anhieb in die Preisgeldränge.

Von ihren ersten Triathlon-Aktivitäten bis zum Herbst 2014 wurde Julia Gajer von Jochen Frech trainiert.[7] Seither betreut sie der frühere U-23-Bundestrainer Wolfram Bott, der aktuell luxemburgischer Nationaltrainer ist und außer Gajer z.B. die Langdistanzathleten Christian Brader, Nils Frommhold und die Brüder Andreas und Michael Raelert trainiert.[6]

Im Kraichgau errang sie im Juni 2015 zum dritten Mal in Folge die deutsche Meisterschaft auf der Mitteldistanz. Im Juli wurde sie in Frankfurt hinter der Schweizerin Daniela Ryf Zweite bei der „Ironman European Championship“.

Am 31. Juli 2015 wurde bekanntgegeben, dass Julia Gajer als fünftplatzierte Frau im Kona Points Ranking System zum zweiten mal einen Pro-Startplatz für die Ironman World Championship im Oktober in Kailua Kona erhält. Die 35 höchstplatzierten Profi-Triathletinnen, die in der zwölfmonatigen Qualifikationsperiode bis 31. August die meisten Punkte mit ihren Platzierungen bei Ironman-Wettkämpfen weltweit sammelten, sind – zusätzlich zu den Hawaii-Siegerinnen der letzten fünf Jahre sowie den Siegerinnen in Frankfurt, Texas, Florianópolis, Melbourne und Port Elizabeth – jeweils für den Ironman Hawaii qualifiziert.[8] Neben Julia Gajer stehen aus dem Lager der deutschen Profi-Triathletinnen noch Diana Riesler als neunzehnte, Britta Martin als dreiundzwanzigste, Mareen Hufe als siebenundzwanzigste sowie Eva Wutti (18.) aus Österreich und die Schweizerinnen Daniela Ryf (1.) und Caroline Steffen (3.) auf der Startliste.

Sportliche Erfolge

Julia Gajer am Weg zum Sieg im Ironman 70.3 Austria 2012

Weblinks

Commons: Julia Gajer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Florian von Stackelberg: Eine Apothekerin mit großer Ausdauer. In: Stuttgarter Zeitung. 8. Oktober 2014;.
  2. a b Karl-Hermann Murst: Julia Wagner startet durch. In: Badische Zeitung.
  3. Julia Wagner glückte ein Traum-Debut. In: Nürnberger Zeitung.
  4. Triathletin Julia Wagner Zweite beim München-Marathon. In: Südwest Presse. 13. Oktober 2011;.
  5. Julia Wagner: Zelluläre Charakterisierung von Hemmstoffen der Histon-Acetyltransferasen und -Desacetylasen, urn:nbn:de:bsz:25-opus-83527
  6. a b Thorsten Radde: Der Weg an die Spitze. In: tri-mag.de.
  7. Klaus Arendt: Jochen Frech: Ich schwitze Blut und Wasser bei Julia Gajers Wettkämpfen! In: TriTime. 4. Oktober 2014;.
  8. Kona Points Ranking System Women. In: ironman.com.
  9. Ladykracher beim Ironman 70.3 Kraichgau: van Vlerken fordert Gajer (19. Februar 2016)
  10. Christine Waitz: Ironman 70.3 Luxemburg: Gajer souverän, bei Küng klappt’s. In: triathlon.de.
  11. sid: Triathlon – EM: Raelert und Beranek feiern EM-Titel in Rekord-Zeit. In: Focus.
  12. Alexander Kaindl: 19. Stadttriathlon Erding: Entscheidung auf den letzten Metern. In: Münchner Merkur.
  13. Challenge Kraichgau: Raelert zeigt allen, wo der Hammer hängt
  14. Kienle und Ryf als Highlight in Frankfurt (14. April 2015)
  15. 74 Pros Accept Ironman World Championship Slots (14. August 2014)
  16. Doppelter Weltrekord für Roth
  17. Challenge Roth: Die Stimmen zum Rekordrennen
  18. René Penno: Porträt: Julia Gajer. In: tri2b.com. 14. Oktober 2014;.
  19. Triathlon: Julia Wagner. In: Südwest Presse.
  20. 2. Platz für Triathletin Julia Wagner beim München Marathon