Audi A6 C4
Audi | |
---|---|
![]() Audi A6 (1994–1997)
| |
A6/ S6 | |
Produktionszeitraum: | 1994–1997 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi |
Motoren: | Ottomotoren: 1,8–4,2 Liter (74–240 kW) Dieselmotoren: 1,9–2,5 Liter (66–103 kW) |
Länge: | 4797–4799 mm |
Breite: | 1783–1810 mm |
Höhe: | 1430–1453 mm |
Radstand: | 2687–2760 mm |
Leergewicht: | 1345–1745 kg |
Vorgängermodell | Audi 100 C4 |
Nachfolgemodell | Audi A6 C5 |
Der Audi A6 C4 ist ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse von Audi. Er kam Mitte 1994 als Nachfolger und Facelift des Audi 100 C4 auf den Markt. Er ist damit das erste Modell der Modellreihe nach der Umbenennung von Audi 100 nach A6. Die entsprechende Sportversion wurde von S4 nach S6 umbenannt.
Modellgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Audi 100 C4 erscheint in seiner überarbeiteten Form in unterschiedlichen Details modifiziert und wurde als Audi A6 ab Juni 1994 ausgeliefert. Das grundsätzliche technische Layout ist mit dem Vorgängermodell identisch. Der Baureihencode „C4“ (aber nun Typ 4A) für die vierte Generation dieser Baureihe wurde beim Audi A6 weiterverwendet, da es sich nicht um eine technische Neuentwicklung, sondern im eigentlichen Sinne nur um ein Modellüberarbeitung handelt. In dieser Form konnte er bis Oktober 1997 bestellt werden. Der A6 C4 verfügt wie die Vorgängermodelle über die 1985 eingeführte vollverzinkte Karosserie, ist mit Vier-, Fünf-, Sechs- und Achtzylindermotoren (nur S6) ausgestattet und bietet in ausgewählten Motor- und Ausstattungsvarianten optional das Allradsystem Quattro. Nachfolgemodell ist der vollständig neu entwickelte Audi A6 C5.
Design und Änderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die auffälligste Änderung gegenüber dem Vorgänger Audi 100 C4 ist neben zahlreichen Bearbeitungen am Design die Einführung des bislang stärksten Dieselmotors bei einem Audi. Es handelt sich dabei um einen Reihen-Fünfzylinder mit Direkteinspritzung, Verteilereinspritzpumpe, Turboaufladung (Bypass-Turbolader), Luftmassenmesser, elektronisch gesteuerter Abgasrückführung und Abgasreinigung mittels Katalysator. Dieses Aggregat leistet 103 kW (140 PS) und stellte technisch eine Weiterentwicklung des 84-kW-Motors aus dem Audi 100 dar. Mit diesem Antrieb überschreitet erstmals ein Diesel-PKW von Audi in Serienausstattung die 200-km/h-Marke. Dieser Motor konnte mit einem Automatikgetriebe oder erstmals einem Schaltgetriebe mit sechs Vorwärtsgängen bei einem Dieselfahrzeug bestellt werden. Erstmals waren die Diesel-Motorisierungen auch wahlweise mit dem permanenten quattro-Allradantrieb erhältlich.
Äußerlich sichtbare Veränderungen des als A6 verkauften Modells gegenüber dem Audi 100 sind geänderte Stoßfänger (ohne aufgesetzt wirkende, schwarze Kunststoffleisten), nun in Wagenfarbe lackiert, ebenfalls im Farbton der Außenlackierung gehaltene Seitenleisten an den Türen/ Kotflügeln, die sich dadurch in der optischen Wirkung stark zurücknehmen und dem Fahrzeug einen völlig neuen, klar strukturierten Gesamtcharakter verleihen. Daneben wurden Front und Heck überarbeitet und visuell an die ebenfalls 1994 eingeführten Audi-Neuentwicklungen A4 und A8 angepasst. Die Neigung des Kühlergrills und der Scheinwerfer ist flacher ausgeprägt als beim Audi 100. Die vorderen Blinker wurden in der Form ebenfalls geändert und sind nun weiß. Der rechte Außenspiegel ist jetzt etwas kleiner als der linke, dies verkleinert die Stirnfläche (und indirekt den Luftwiderstandsbeiwert). Daneben weisen viele der einfacheren Modellausführungen schon Ausstattungsdetails auf, die zuvor beim Audi 100 erst in den höherwertigen Varianten angeboten wurden. Darunter zählen elektrische Spiegelverstellung, Vorwählautomatik beim Schiebedach und Fensterheber vorn oder Zusatzinstrumente im Kombiinstrument. Wie bei A4 und A8 sind Kilometerzähler und Tageskilometerzähler jetzt in LCD-Technik ausgeführt. Die Rahmenbauweise der Kopfstützen, die Audi im Jahr 1980 mit dem Modell Audi 200 C2 eingeführt hat, wird aufgegeben und durch ein neues, geschlossenes Design ersetzt. Die Scheinwerfern sind nun ausschließlich in DE-Technik für das Abblend- und Nebellicht ausgestattet, dazu kommt die Abkehr von der Zweifaden-Halogentechnik; eine Entladungslampe für Abblendlicht (Xenon) nun auch in einigen ausgewählten Modellen mit kleinerer Motorisierung lieferbar. Ein Seitenblinker im Kotflügel ist nun ebenfalls vorhanden. Die nun dritte Version des Fahrer- und Beifahrerairbags, mit nun Gurtstraffern per Zündladung, von Audi lösen procon-ten ab.
Weite Änderungen sind, ein neues Dreispeichen-Airbag-Sport sowie Vierspeichen-Lenkrad, eine anderer Heckklappengriff beim Avant oder moderner wirkende Rückleuchten.
Technische Unterschiede gibt es größtenteils in der Ausführung diverser Steuergeräte und Elektronik. So wurde bspw. die Servotronik-Steuerung geändert und über ein verkleinertes Steckrelais realisiert. Außerdem wurde die Steuerung der Elektrischen Fensterheber 1995 geändert zu einer dezentralen Reglung per Steuerteil direkt an den Fensterheber-Motoren. Das ABS wurde überarbeitet und hat nun vier, statt drei geregelten Kreisen. Eine Wegfahrsperre wurde ebenfalls Serie. Der Zigarettenanzünder im Fond kann nun auch nicht mehr über einen Sperrschalter vom Fahrer deaktiviert werden. Diverse Teile und ganze Systemkomponenten (u. a. Airbag ab 1995, Zentralverriegelung ab 1997) wurden für das Modell vom A4 B5, A3 8L bzw. A8 D2 entliehen, was man an Teilenummern statt mit 4A0 nun beginnend mit 4D0 oder 8L0 erkennt.
Audi S6 und lokale Modellvarianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gegen Ende des Bauzeitraums präsentiert Audi im März 1996 neben dem Audi S6 (C4) eine weitere Sportversion des A6: Den Audi S6 Plus, ausschließlich mit kraftvollem 4,2-Liter-V8-Motor. Der normale S6 war erhältlich wahlweise mit einem 2,2-Liter-Fünfzylindermotor mit 4 Ventilen pro Zylinder und Turboaufladung oder mit einem V-Achtzylinder (ebenfalls mit 4 Ventilen pro Zylinder), der 213 kW (290 PS) leistete. Der S6 plus wurde als Limousine und Kombi (Avant) von der quattro GmbH im Werk Neckarsulm gefertigt. Beide Karosserievarianten teilten sich den 4,2-Liter-V8-Motor aus dem S6; dessen Leistung wuchs teils durch Verwendung eines geänderten Kennfeldes in der Motorsteuerung, teils durch Einsatz klassischen Motortunings auf 240 kW (326 PS). Vom S6 plus wurden bis 1997 nur 97 Limousinen und 855 Kombis gebaut. Angeblich gibt es zurzeit nicht einmal mehr 20 angemeldete Limousinen in Deutschland.
Im Audi A6/ S6 wurde erstmals eine sehr präzise Produktzyklus-Steuerung über die definierte Korrosion einzelner Karosserieteile umgesetzt. Darauf aufbauend konnte Audi eine zwölfjährige Garantie gegen Durchrostung gewähren, die allerdings mit verschiedenen Auflagen (penibles Einhalten von Service-Intervallen) verbunden war.
In der Volksrepublik China hatte FAW-Volkswagen den Audi A6 C4 von 1998 bis 2003 als Nachfolger des Audi 200 Lang produziert.
Bildübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Limousine
-
Limousine (Heckansicht)
-
Audi A6 2.6 Avant
-
2.6 Avant (Heckansicht)
-
Audi A6 in US-Spezifikation mit gelbem Blinkerglas
-
Audi A6 Avant in US-Spezifikation
-
Audi S6 Plus
-
Audi S6 (US-Spec)
Motoren und Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neuerungen beim A6 C4 stellen einige deutliche Veränderungen in der Auswahl der Motorisierung dar. Zum einen wurde der bereits aus dem Audi 100 C3 bekannte 2,3 Liter Fünfzylinder Motor mit 98 kW (133 PS) weitestgehend aus dem Angebot genommen. Ebenfalls entfiel der 2,0 Liter Vierzylinder mit 74 kW (101 PS). Neu in die Palette wurden erstmals zwei Motorvarianten mit Fünfventil-Technik aufgenommen. Zum einen ein 1,8 Liter Vierzylinder-Motor mit 92 kW (125 PS) und ein 2,8 Liter 142 kW (193 PS) V6, welcher auf dem weiterhin zur Auswahl stehenden 128 kW (174 PS) Motor basiert. Der 128 kW V6-Motor erfuhr eine Überarbeitung mit nun „leichtem“ Ventiltrieb und leicht geänderten Steuerzeiten. Der S6 C4 V8 erhielt im Vergleich zum Vorgänger im S4 10 PS mehr, nun 213 kW (290 PS).
Ein Saugdiesel-Motor stand nach dem Facelift nicht mehr zu Verfügung. Dafür wurde ein 66 kW (90 PS) Vierzylinder eingeführt. Der bisher bekannte 85 kW (115 PS) Turbo-Diesel blieb weiter im Angebot, wurde jedoch auch zu einer neuen Version mit 103 kW (140 PS) verbessert.
Benziner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Modell | Kenn- buchstaben |
Ventile | Hubraum | Leistung bei 1/min | Drehmoment bei 1/min | 0–100 km/h | Vmax | Bauzeitraum[1] |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Reihenvierzylindermotor | ||||||||
1.8[2] | ADR | 20 | 1781 cm³ | 92 kW (125 PS) / 5800 | 168 Nm / 3500 | 11,5 s | 198 km/h | 09.1994 – 07.1997 |
2.0 | AAE | 8 | 1984 cm³ | 74 kW (101 PS) / 5500 | 157 Nm / 2750 | 12,6 s | 182 km/h | 11.1990 – 08.1996 |
2.0E | ABK | 85 kW (115 PS) / 5400 | 168 Nm / 3200 | 11,0 s | 191 km/h | 08.1992 – 05.1996 | ||
2.0E[2] | ACE | 16 | 103 kW (140 PS) / 5900 | 185 Nm / 4500 | 10,1 s | 204 km/h | 01.1992 – 08.1996 | |
Reihenfünfzylindermotor | ||||||||
S6 2.2[3] | AAN | 20 | 2226 cm³ | 169 kW (230 PS) / 5900 | 350 Nm / 1950 | 6,8 s | 244 km/h | 07.1991 – 07.1997 |
2.3[2][4] | AAR | 10 | 2309 cm³ | 98 kW (133 PS) / 5500 | 186 Nm / 4000 | 10,2 s | 202 km/h | 11.1990 – 05.1994 |
Sechszylinder-V-Motor | ||||||||
2.6[2] | ABC | 12 | 2598 cm³ | 110 kW (150 PS) / 5500 | 225 Nm / 3500 | 9,5 s | 210 km/h | 03.1992 – 07.1997[1] |
2.8[2] | AAH | 2771 cm³ | 128 kW (174 PS) / 5500 | 245 Nm / 3000 | 9,1 s | 218 km/h | 11.1990 – 07.1997 | |
ACK | 30 | 142 kW (193 PS) / 6000 | 280 Nm / 3200 | 8,1 s | 229 km/h | 10.1995 – 07.1997 | ||
Achtzylinder-V-Motor | ||||||||
S6 4.2[3] | AEC | 32 | 4172 cm³ | 213 kW (290 PS) / 5800 | 400 Nm / 4000 | 5,9 s | 249 km/h | 09.1994 – 10.1997 |
S6 Plus[3] | AHK | 240 kW (326 PS) / 6500 | 400 Nm / 3500 | 5,6 s | 250 km/h | 03.1996 – 10.1997 |
Diesel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Modell | Kenn- buchstaben |
Ventile | Hubraum | Leistung bei 1/min | Drehmoment bei 1/min | 0–100 km/h | Vmax | Bauzeitraum[1] |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Reihenvierzylindermotor | ||||||||
1.9 TDI (VEP) | 1Z | 8 | 1896 cm³ | 66 kW (90 PS) / 4000 | 202 Nm / 1900 | 11,1 s | 195 km/h | 07.1994 – 06.1996 |
AHU | 07.1996 – 10.1997 | |||||||
Reihenfünfzylindermotor | ||||||||
2.5 TDI (VEP) | AAT | 10 | 2461 cm³ | 85 kW (115 PS) / 4000 | 265 Nm / 1900 | 07.1991 – 07.1997 | ||
2.5 TDI (VEP)[2] | AEL | 103 kW (140 PS) / 4000 | 290 Nm / 1900 | 09.1994 – 07.1997[1] |
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d H.R.Etzold: Audi 100, Audi A6 So wird's gemacht. 7. Auflage. Delius Klasing Verlag (Bauzeiten vor 1994 sind direkt dem Audi 100 C4 zuzuordnen. Die Motorenpalette war hier ein nahtloser Übergang vom Audi 100 in den Audi A6.).
- ↑ a b c d e f Auch mit Quattro-Antrieb erhältlich.
- ↑ a b c Nur mit Quattro-Antrieb erhältlich.
- ↑ Nur in einigen Märkten bis 1995.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Technische Daten von vergangenen Modellen
- Linkkatalog zum Thema Audi A-Modelle bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Infoseite über den Audi S6 Plus
- verbaute Motoren (inkl. technischer Daten)
Zeitleiste der Audi-Elektromodelle seit 2016 | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Typ | Aktuelle Serie | 2010er | 2020er | ||||||
6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | ||
Oberklasse | e-tron GT | e-tron GT (F8) | |||||||
RS e-tron GT | RS e-tron GT (F8) | ||||||||
Sportwagen | R8 e-tron | R8 e-tron (4S) | |||||||
Sport Utility Vehicle | Q2L e-tron | ![]() | |||||||
Q4 e-tron | Q4 e-tron (FZ) | ||||||||
Q4 Sportback e-tron | Q4 Sportback e-tron (FZ) | ||||||||
Q5 e-tron | ![]() | ||||||||
Q8 e-tron | e-tron (GE) | Q8 e-tron (GE) | |||||||
SQ8 e-tron | e-tron S (GE) | SQ8 e-tron (GE) | |||||||
Q8 Sportback e-tron | e-tron Sportback (GE) | Q8 Sportback e-tron (GE) | |||||||
SQ8 Sportback e-tron | e-tron Sportback S (GE) | SQ8 Sportback e-tron (GE) |