Hésingue

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Hésingue
Hésingue (Frankreich)
Hésingue (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Mulhouse
Kanton Saint-Louis
Gemeindeverband Saint-Louis Agglomération
Koordinaten 47° 35′ N, 7° 31′ OKoordinaten: 47° 35′ N, 7° 31′ O
Höhe 248–343 m
Fläche 9,14 km²
Einwohner 2.859 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 313 Einw./km²
Postleitzahl 68220
INSEE-Code
Website www.ville-hesingue.fr

Rathaus

Hésingue (deutsch Häsingen, elsässisch Häsiga) ist eine französische Gemeinde mit 2859 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Saint-Louis.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hésingue liegt am östlichen Rande des Sundgaus, sechs Kilometer nordwestlich des Basler Stadtzentrums und etwa 25 Kilometer südöstlich von Mülhausen.[1] Nachbargemeinden sind Blotzheim im Norden, Saint-Louis im Osten, Hégenheim im Süden, Buschwiller im Südosten, Attenschwiller im Westen sowie Michelbach-le-Bas im Nordwesten. Ein Teil des Flughafens Basel-Mülhausen liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Hésingue.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Gemeindegebiet wurden Artefakte aus der Jungsteinzeit (5500 bis 4500 v. Chr.) und der Bronzezeit (2200 bis 1200 v. Chr.) entdeckt. Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. siedelte der keltische Stamm der Rauriker in der Region. In gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 5. Jahrhundert) lag Hésingue an der Römerstraße von Basel (Arialbinnum) nach Illzach (Uruncis).[2] Laut Joseph Schmidlin (1876–1944) steht die Kirche von Hésingue auf dem Platz eines römischen Wachturms. Bei Erdarbeiten wurden Depotfunde gemacht, die römische Münzen enthielten, die vor allem das Konterfei der römischen Kaiser Aurelian (214–275) und Maximinus Thrax (um 172–238) trugen. Im 5. Jahrhundert war die Region von Alamannen besetzt, später folgten ihnen die Franken.

Die Entstehung des Ortsnamens fällt in die Zeit der Fränkischen Landnahme, er setzt sich aus dem germanischen Namen „Hasso“ und der Ortsnamensendung -ingen zusammen. Die älteste erhaltene Erwähnung als Hassinga stammt von 831.[3] Der Ort gehörte zur Fürstabtei Murbach und bildete eine Exklave, die zu keinem der drei Ämter der Fürstabtei gehörte.[4]

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Häsingen als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Mülhausen im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016
Einwohner 1.379[5] 1438 1499 1657 1632 1713 1921 2370 2694

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hésingue unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit Grenade-sur-l’Adour in der Region Aquitanien.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haupterwerbszweige der Hésinguois sind Gemüsebau, Ackerbau, Weinbau, Obstbau und die Zucht von Hausrindern und Hausschweinen. Es gibt eine Landwirtschaftsgenossenschaft und eine Cidrerie vor Ort.[6] Die Cidrerie befindet sich in einer ehemaligen Mühle, die schon 1493 urkundlich erwähnt wurde. Das heutige Gebäude wurde 1780 erbaut und 1928 in eine Cidrerie umgewandelt.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 1. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 615–617.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hésingue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hésingue. (Memento des Originals vom 12. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cc-3frontieres.fr Offizielle Webpräsenz der CC Trois Frontières (französisch); abgerufen am 17. Januar 2010
  2. VR25,6. Itinéraires romains en France (französisch); abgerufen am 17. Januar 2010
  3. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 978-2-600-00133-5, S. 780 (französisch, Google Books).
  4. Philippe Legin: Die Abteikirche von Murbach. S. A. E. P., Colmar-Ingersheim 1979, Karte im Rückumschlag (S. 25).
  5. Kreis Mülhausen. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900.
  6. Liste des commerces (Memento des Originals vom 7. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ville-hesingue.fr ville-hesingue.fr (französisch).
  7. Hésingue. In: Base Mérimée des Ministère de la culture (französisch); abgerufen am 17. Januar 2010