Lyssytschansk
Lyssytschansk | ||
Лисичанськ | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Luhansk | |
Rajon: | Rajon Sjewjerodonezk | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 95,64 km² | |
Einwohner: | 103.459 (2014) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.082 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 93100–93190 | |
Vorwahl: | +380 6451 | |
Geographische Lage: | 48° 55′ N, 38° 25′ O | |
KOATUU: | 4411800000 | |
Verwaltungsgliederung: | 3 Städte | |
Bürgermeister: | Leonid Kryssanow | |
Adresse: | вул. Комсомольська 7 93100 м. Лисичанськ | |
Statistische Informationen | ||
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Lyssytschansk (ukrainisch Лисичанськ; russisch Лисичанск Lissitschansk, englisch Lysychansk) ist eine Großstadt mit etwa 100.000 Einwohnern (2014)[1] im Norden der Oblast Luhansk in der Ukraine. Es liegt etwa 70 km nordwestlich von Luhansk und 100 km nordöstlich der in der angrenzenden Oblast liegenden Stadt Donezk.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lyssytschansk liegt am Ufer des Siwerskyj Donez, dem größten Zufluss auf der rechten Seite des Dons. Gemeinsam mit der östlichen Nachbarstadt Sjewjerodonezk bildet es eine kleine Agglomeration im nördlichen Donbass (Donezbecken).
Die Stadtgemeinde gliedert sich administrativ in die Stadt Lyssytschansk und in die beiden weiteren in den 1960er Jahren eingemeindeten Städte Nowodruschesk und Prywillja.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Juli 1710 erstmals schriftlich erwähnte Ortschaft[2] war 1786 Standort des ersten Bergwerks im Donezbecken. Im Dezember 1917 wurde Lyssytschansk sowjetisch und 1938 erhielt der Ort das Stadtrecht.
In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 125 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[3]
Vom 22. Mai bis 24. Juni 2014 war die Stadt im Verlauf des Ukrainekrieges unter der Kontrolle von Separatisteneinheiten der Volksrepublik Lugansk, wurde aber durch die Ukrainische Armee zurückerobert.
Lyssytschansk war und ist ein Kriegsschauplatz des russischen Überfalls auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 auf Befehl von Staatspräsident Putin begann.[4] Die russischen Streitkräfte versuchen seit etwa Mitte Mai 2022, die ukrainischen Gruppen rund um Sjewjerodonezk und Lyssytschansk vom Nachschub aus dem Gebiet Donezk abzuschneiden. Am 21. Mai 2022 zerstörten sie laut ukrainischen Angaben mit 240-Millimeter-Mörsern eine Brücke über den Siwerskyj Donez zwischen den Zwillingsstädten Lyssytschansk und Sjewjerodonezk.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lyssytschansk ist ein bedeutender Standort der Chemieindustrie in der Region.
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kliment J. Woroschilow (1881–1969), sowjetischer Politiker und Verteidigungsminister; Marschall der Sowjetunion
- Fedir Abramow (1904–1982), Geologe und Bergbauingenieur
- Igor Sergejew (1938–2006), russischer Offizier und Verteidigungsminister; Marschall der Russischen Föderation
- Nina Morgunowa (* 1951), Leichtathletin[6]
- Hennadij Masljuk (* 1952), Politiker[7]
- Olena Prus (* 1986), Badmintonspielerin
- Jewhen Potschtarjow (* 1987), Badmintonspieler
- Artem Potschtarjow (* 1993), Badmintonspieler
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1923 | 1926 | 1939 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2005 | 2014 |
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4.122 | 6.624 | 26.181 | 37.878 | 117.752 | 119.487 | 126.503 | 115.229 | 111.451 | 103.459 |
Quelle: [1]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org
- ↑ Ortsgeschichte Lyssytschansk in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 15. November 2017 (ukrainisch)
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
- ↑ Ukrainform.net: Heavy fighting for Lysychansk ongoing enemy firing weapons, März 2022
- ↑ Meldung vom 22. Mai 2022 12:05 Uhr
- ↑ Nina Morgunova, olympedia.org
- ↑ Маслюк Геннадій Євгенович, static.rada.gov.ua (ukrainisch)