Stenay

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Stenay
Stenay (Frankreich)
Stenay (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meuse (55)
Arrondissement Verdun
Kanton Stenay
Gemeindeverband Pays de Stenay et du Val Dunois
Koordinaten 49° 29′ N, 5° 11′ OKoordinaten: 49° 29′ N, 5° 11′ O
Höhe 163–303 m
Fläche 27,16 km²
Einwohner 2.471 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 91 Einw./km²
Postleitzahl 55700
INSEE-Code
Website http://www.stenay.fr/

Rathaus (Hôtel de ville)

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Stenay ist eine französische Gemeinde im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 2471 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) zählende Gemeinde Stenay deckt eine Fläche von etwa 27 Quadratkilometern ab. Sie liegt am Rand der Ardennen am Ufer der Maas (frz.: Meuse) in von jeher französischsprachigem Gebiet. Der Ort wird auch vom Schifffahrtskanal Canal de la Meuse (früher: Canal de l’Est, branche Nord) erschlossen, der von der kanalisierten Maas gebildet wird. Hier mündet auch ein kleiner Nebenfluss der Maas, die Wiseppe.

Nachbargemeinden von Stenay sind Martincourt-sur-Meuse im Norden, Olizy-sur-Chiers, Nepvant und Brouennes im Nordosten, Baâlon im Osten, Mouzay im Südosten, Saulmory-Villefranche im Süden, Wiseppe im Südwesten, Laneuville-sur-Meuse im Westen sowie Cesse im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Niederlassung bestand bereits zur Zeit des Römischen Reichs um 50 v. Chr. In der Nähe von Stenay wurde am 23. Dezember 679 der Merowingerkönig Dagobert II. ermordet, der dann in einem Kloster im Ort beerdigt wurde. Weder darüber ist eine Urkunde erhalten noch über die Erwähnung 714 als "Sathanagium" (Liénhard, Dictionaire, 1872). Ob die Erwähnungen 877 als "Astanidum" und 888 als "Astanid" auf Stenay oder auf das belgische Esneux bezogen werden können, ist unter Historikern umstritten. Sicher ist, dass König Arnulf im Jahre 888 unter den Besitztümern des Marienstifts in Aachen auch "Astanid" erwähnt (MGH DArn Nr. 031).

Durch die Bestimmungen im Friede von Vincennes kam die Propstei Stenay 1661 zu Frankreich.

Nach dem Pariser Frieden von 1815, als die Truppen der gegnerischen Parteien Napoleons fünf Jahre lang in Frankreich verbleiben sollten, bezog der Chef der 3. Brigade, der preußische Generalmajor Gustav Xaver Reinhold von Ryssel, das Hauptquartier in Stenay. Er befehligte das 9. Infanterie-Regiment (Colbergisches), das 16. Infanterie-Regiment (3. Westphälisches) und das 5. Dragoner-Regiment (Brandenburgisches) sowie die sechspfündige reitende Batterie Nr. 13.[1]

Stenay ist der Geburtsort des 1879 in Kabul ermordeten britischen Gesandten Louis Cavagnari.

Während des Ersten Weltkriegs richtete der deutsche Kronprinz Wilhelm sein Hauptquartier im Schloss der Familie Verdier ein. Von September 1914 bis Februar 1918 hielt er sich dort als Befehlshaber des Armee-Oberkommandos 5 mit seinem Stab auf. Am 11. November 1918 wurde die Stadt wenige Stunden vor dem Inkrafttreten des Waffenstillstands von der 89. Infanteriedivision der USA unter hohen eigenen Verlusten durch das Artillerieabwehrfeuer der deutschen Truppen besetzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2019
Einwohner 3829 4125 3767 3693 3202 2952 2768 2507

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Joseph in Cervisy

Partnerstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Meuse. Flohic Editions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-074-4, S. 960–972.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stenay – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl von Damitz: Geschichte des Feldzugs von 1815 in den Niederlanden und Frankreich. Zweiter Teil. Berlin/Posen/Bromberg 1838. S. 419.