Trebbin
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 52° 13′ N, 13° 13′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Teltow-Fläming | |
Höhe: | 39 m ü. NHN | |
Fläche: | 126,37 km2 | |
Einwohner: | 9541 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14959 | |
Vorwahl: | 033731 | |
Kfz-Kennzeichen: | TF | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 72 426 | |
Stadtgliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1–3 14959 Trebbin | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thomas Berger (CDU) | |
Lage der Stadt Trebbin im Landkreis Teltow-Fläming | ||
Trebbin ist eine amtsfreie Stadt im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Als ehemaliger Wohnort des märkischen Eulenspiegels Hans Clauert trägt sie den inoffiziellen Beinamen Clauertstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trebbin liegt zwischen Teltow und dem Fläming am Rande einer Niederung östlich der Nuthe 36 Kilometer südlich von Berlin. Die Stadt liegt an der östlichen Grenze des Naturparks Nuthe-Nieplitz bzw. mit einigen Ortsteilen auch im Naturpark. Der Ortsteil Blankensee befindet sich am gleichnamigen See. Der Ortsteil Glau liegt an den Glauer Bergen.
Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trebbin besteht aus den Ortsteilen[2]
- Blankensee
- Christinendorf
- Glau
- Großbeuthen mit dem bewohnten Gemeindeteil Kleinbeuthen
- Klein Schulzendorf
- Kliestow
- Löwendorf
- Lüdersdorf
- Märkisch Wilmersdorf
- Schönhagen
- Stangenhagen
- Thyrow
- Wiesenhagen
sowie den Wohnplätzen: Ebelshof, Eichenhof, Finkenberg, Forsthaus Altlenzburg, Forsthaus Lenzburg, Freie-Scholle-Siedlung, Kolonie Thyrow, Paulshöhe, Plantage, Priedel, Schönblick, Seeblick und Ziegelei[3].
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für den Stadtnamen Trebbin sind nach Gerhard Schlimpert zwei Deutungen möglich. Die polabische Form Trebin könnte als Ort des Treba gedeutet werden (vgl. den polnischen Personennamen Trzeba, davon abgeleitet Trzebin, oder tschechisch Třeba, davon abgeleitet Třebin). Möglich ist auch eine polabische Grundform Trebyn- = Siedlung auf der Rodung (vgl. niedersorbisch tŕebiś = reinigen, roden)[4]. Die Stadt selbst stützt sich in einer Informationsbroschüre ebenfalls auf den westslawischen Ursprung und leitet es von trzebienie = Rodung ab.[5]
Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trebbin ist eine frühdeutsche Herrschaftsbildung, die entweder durch das Erzbistum Magdeburg oder aber durch ein bisher nicht genau zu bestimmendes Adelsgeschlecht vorgenommen wurde. Als sicher gilt, dass es in Kliestow einen slawischen Burgwall gab, dessen Bewohner mit der Gründung der Burg sich nach und nach stärker nach Norden orientierten.[6] 1213 wurde Trebbin erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte Trebbins beginnt namentlich mit Arnoldus de Trebin, der 1213 die Burg Trebbin als Lehen besaß. Am 28. Dezember 1216 erschien Trebbin zusammen mit anderen Orten u. a. mit Luckenwalde in einer Urkunde des Bischofs zu Brandenburg. Zur Burg Trebbin gehörte auch ein kleiner Herrschaftsbereich, die Vogtei Trebbin, aus der sich im Spätmittelalter das Amt Trebbin bildete. Durch urkundlich nicht belegte Veränderungen schrumpfte das ursprüngliche Territorium der Vogtei Trebbin stark. Das spätermittelalterliche und frühneuzeitliche Amt Trebbin verwaltete neben der Stadt Trebbin nur noch vier Orte in der näheren Umgebung.
1315 erhielt die Stadt ihre selbstständige Gerichtsbarkeit. Um 1375 stand Trebbin unter Verwaltung des Ritters Nickel von Beckenburg. Die Stadt hatte ein bedeutendes Zollamt. 1505 erhielt sie das Marktrecht. Zu dieser Zeit umgab die Stadt eine Befestigung mit drei Stadttoren: das Luckenwalder Tor, das Berliner Tor sowie das Mühlentor. Um 1534 gab es eine Pest-Epidemie. Ihr fielen mehr als 300 Menschen zum Opfer. Trebbin wurde damals durch mehrere Brände in Schutt und Asche gelegt. Einen weiteren Stadtbrand gab es 1565, bei dem nur noch die Kirche und wenige Häuser übrigblieben. Zahlreiche Bewohner entschieden zu dieser Zeit, vor den Stadttoren zu siedeln: Die Trebbiner Neustadt entstand. 1566 brach wiederum die Pest aus.
Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 lebten in der Stadt 25 Einwohner, von 149 Häusern existierten nur noch 24.[6] Trebbin wurde 1722 Garnisonsstadt und blieb es bis 1918. 1797 fand die Grundsteinlegung des Rathauses statt, wo 1798 die erste Sitzung abgehalten wurde. Dieses Haus diente über 140 Jahre der Stadtverwaltung. Es entstanden ein Krankenhaus, die Post, ein Schulgebäude sowie ein Wasserturm.
Am 21. August 1813 fand hier ein siegreiches Gefecht des französischen Korps Oudinot gegen die preußische Brigade von Thümen statt. Der Anschluss an die Bahnstrecke Berlin–Halle erfolgte 1840. Um 1850 zählte Trebbin 1800 Bewohner. 1876 wurde ein neues Empfangsgebäudes am Bahnhof der Preußischen Staatsbahn errichtet. An produzierendem Gewerbe gab es Ende des 19. Jahrhunderts eine Zigarrenfabrik, Dampfdrechslerei und Ziegelbrennerei. 1885 lebten 2855 meist evangelische Einwohner im Ort.[7] Am 1. Dezember 1897 nahm ein Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf; kurze Zeit später das Wasserwerk.
20. und 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelte sich der Garten- und Möbelbau in Trebbin, damit wuchs die Stadt und die Einwohnerzahl stieg von 6594 im Jahr 1875 auf 7565 im Jahr 1910. Im gleichen Jahr erfolgte die Einweihung einer neuen Schule. Zwei Jahre später wurde die katholische Kirche errichtet. Der Zuzug setzte sich unvermindert fort.
In den 1920er Jahren entstanden die ersten Häuser der Siedlung „Freie Scholle“, erbaut vom Architekten Bruno Taut. Die Luchsiedlung kam Anfang der 1930er Jahre hinzu. Im gleichen Jahrzehnt wurde Trebbin als ein Zentrum des deutschen Segelflugs bekannt. So entstand im heutigen Ortsteil Schönhagen eine Reichssegelflugschule. Auf deren Gelände war 1939 auch vorübergehend die Ingenieurschule für Luftfahrttechnik (IfL) untergebracht. Im Februar 1939 war Grundsteinlegung für das heutige Rathaus. Im gleichen Jahr lebten bereits 9.069 Einwohner in der Stadt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wuchs die Zahl der Einwohner, auch bedingt durch den Zustrom von Vertriebenen auf über 11.000 an.
1960 gründete sich die GPG, die Trebbin für eine gewisse Zeit den Beinamen Blumenstadt einbrachte. Am 1. März 1962 ereignet sich auf der Anhalter Bahn nahe Kliestow ein Eisenbahnunfall bei dem mehr als 70 Personen getötet wurden.
Seit dem 1. Mai 1976 ist Löwendorf Teil des Stadtgebietes.[8] In den darauffolgenden Jahrzehnten nahm die Einwohnerzahl stetig ab und stabilisierte sich erst bei rund 8000 Einwohnern Anfang der 1990er Jahre. Seitdem steigt die Einwohnerzahl, auch bedingt durch die Eingemeindungen, stetig an und liegt heute bei rund 9300 Einwohnern.[8]
Zum 15. Juni 1992 schlossen sich Blankensee, Christinendorf, Glau, Großbeuthen, Kleinschulzendorf, Kliestow, Lüdersdorf, Märkisch Wilmersdorf, Schönhagen, Stangenhagen, Thyrow, Wiesenhagen und die Stadt Trebbin zum neuen Amt Trebbin zusammen[9]. 1995 beschloss der Rat der Stadt, das Stadtzentrum zu sanieren. Dabei stand die Umgestaltung des Marktplatzes im Vordergrund, der durch eine hohe Verkehrsbelastung geprägt war. Ein Architekturbüro aus dem italienischen Verona erhielt den Zuschlag zur Neugestaltung des Platzes, der unter anderem einen Brunnen mit einer Figur von Hans Clauert vorsah. Ab dem 27. September 1998 bediente sich das Amt Trebbin zum Erfüllen seiner Aufgaben der Verwaltung der Stadt Trebbin.[10]
Zum 31. Dezember 1997 schlossen sich die Gemeinden Glau, Kliestow, Wiesenhagen und die Stadt Trebbin zur neuen Stadt Trebbin zusammen.[11] Zum 27. September 1998 schlossen sich der Stadt Trebbin die Gemeinden Stangenhagen, Blankensee und Klein Schulzendorf an[12]. Im Jahr 2000 erweiterte der Rat die Stadtsanierung um das Gebiet bis zum Berliner Tor. Es umfasste damit 171 Gebäude, von denen bis 2006 insgesamt 73 Bauwerke saniert werden konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden rund 5,7 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln verwendet. So wurde beispielsweise das Eckhaus an der Berliner Straße 43, aber auch die Bauten an der Puschkinstraße 9, der Beelitzer Straße 8 und 50 denkmalgerecht saniert.[5] Zum 26. Oktober 2003 wurden schließlich die Gemeinden Lüdersdorf, Schönhagen und Thyrow per Gesetz in die Stadt Trebbin eingegliedert, das Amt Trebbin aufgelöst, und die Stadt Trebbin wurde amtsfrei[13]. Die Gemeinde Thyrow erhob 2004 vor dem brandenburgischen Verfassungsgericht kommunale Verfassungsbeschwerde gegen ihre gesetzlich verordnete Eingliederung in die Stadt Trebbin, die jedoch zurückgewiesen wurde.[14]
Die Eingemeindungen in der Übersicht:
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Blankensee | 27. September 1998 | |
Christinendorf | 31. Dezember 1997 | Eingemeindung nach Thyrow |
Glau | 31. Dezember 1997 | |
Großbeuthen | 31. Dezember 1997 | Eingemeindung nach Thyrow |
Kleinbeuthen | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Großbeuthen |
Klein Schulzendorf | 27. September 1998 | |
Kliestow | 31. Dezember 1997 | |
Löwendorf | 1. Mai 1976 | |
Lüdersdorf | 26. Oktober 2003 | |
Märkisch Wilmersdorf | 31. Dezember 1997 | Eingemeindung nach Thyrow |
Schönhagen | 26. Oktober 2003 | |
Stangenhagen | 27. September 1998 | |
Thyrow | 26. Oktober 2003 | |
Wiesenhagen | 31. Dezember 1997 |
Im Jahr 2013 feierte die Stadt eine Woche lang ihr 800-jähriges Jubiläum mit einem historischen Festumzug und einem Festprogramm. Dabei fand das mit 574 Teilnehmern bislang größte Freiluft-Turnier im Damespiel statt, was zu einem entsprechenden Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde führte.[15]
- Meteoriteneinschlag am 1. März 1988
Am 1. März 1988 hörten Mitglieder der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Blumenstadt Trebbin ein zischendes Geräusch. Kurze Zeit später nahmen sie einen Laut wahr, der nach zersplitterndem Glas klang. Sie vermuteten einen Schaden an einem ihrer Gewächshäuser, konnten aber keine Veränderung feststellen. Erst am nächsten Tag entdeckten sie eine zersplitterte Scheibe sowie einige Gesteinsbrocken. Sie übergaben die Bruchstücke einem Mineralogen, der wiederum den Rat des Bezirkes in Potsdam informierte. So gelangten die Stücke zur Akademie der Wissenschaften der DDR, die insgesamt 16 Fragmente einsammelte. Sie haben ein Gesamtgewicht von 1,25 kg. Das größte Stück wiegt rund 300 Gramm. Die Wissenschaftler identifizierten die Bruchstücke als Chondriten. Der Einschlag gehört damit zu den bislang 46 nachgewiesenen Funden von Meteoriten in Deutschland (Stand 2014). Anlässlich des 5. Deutschen Meteoriten-Kolloquiums in Trebbin enthüllte der Bürgermeister gemeinsam mit Teilnehmern des Kolloquiums eine Informationstafel in der Bahnhofstraße von Trebbin.[16]
Geschichte der Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Glau wurde 1368 erstmals urkundlich als Gloych erwähnt. Das Wort bedeutet Kopf und ist als Metapher für Berg zu verstehen. 1920 bis 1935 ließ Joseph Weißenberg das christliche Siedlungswerk Friedensstadt mit vierzig Gebäuden errichten, die etwa 500 Menschen Platz boten. Die Siedlung war zur damaligen Zeit die größte und modernste Privatsiedlung Deutschlands. 1938 übernahm die SS das Gelände und nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Rote Armee. 1994 erhielt die Johannische Kirche das Gelände zurück.
Märkisch Wilmersdorf hieß bis 20. Oktober 1937 Wendisch Wilmersdorf[4], Wiesenhagen bis 8. Januar 1938 Neuendorf.[17]
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres Einwohnerzahl[18][19][20]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadtverordnetenversammlung von Trebbin besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 setzt sie sich wie folgt zusammen:
Partei / Gruppierung | Stimmen 2014[21] | Stimmen 2019[22] | Sitze 2014 | Sitze 2019 | |
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CDU | 29,3 % | 23,3 % | 5 | 4 | |
Wählergruppe Frischer Wind | – | 16,7 % | – | 3 | |
AfD | 7,0 % | 13,6 % | 1 | 2 | |
Unabhängige Freie Wähler | 14,3 % | 11,7 % | 3 | 2 | |
Neue Liste | 13,6 % | 9,3 % | 3 | 2 | |
SPD | 13,0 % | 9,0 % | 2 | 2 | |
Bündnis 90/Die Grünen | 4,3 % | 8,0 % | 1 | 1 | |
DIE LINKE | 8,0 % | 5,3 % | 1 | 1 | |
DIE PARTEI | – | 3,2 % | – | 1 | |
Einzelbewerber Hendrik Bartl | 10,5 % | – | 1 | – |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit 1998: Thomas Berger (CDU)[23]
Berger wurde in der Bürgermeisterwahl am 14. September 2014 ohne Gegenkandidat mit 82,8 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[24] gewählt (Wahlbeteiligung 49,4 %).[25]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Wappen wurde am 7. Januar 1999 genehmigt.
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt in drei Reihen zu vier Plätzen von Schwarz und Silber geschacht.“[26]
In öffentlichen Präsentationen wird das Wappen regelmäßig durch eine ausgesetzte rote Mauerkrone ergänzend dargestellt.
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Liste der Baudenkmale in Trebbin und in der Liste der Bodendenkmale in Trebbin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die evangelische Kirche St. Marien entstand in den Jahren 1740 bis 1744 als Erweiterung eines Baus aus dem 13. Jahrhundert. Ihre Architektur und Einrichtung wurde auf Geheiß Friedrich II. im Jahr 1740 an die Garnisonkirche in Potsdam angelehnt.
- Die St.-Annen-Kapelle entstand im 14./15. Jahrhundert vermutlich neben dem Annenhospital als Krankenhauskapelle. Das spätgotische Bauwerk mit einem dreischiffigen Grundriss sowie einem Chor ist der Heiligen Anna gewidmet und wird im 21. Jahrhundert als Winterkirche genutzt.
- Wohnhäuser Luckenwalder Straße 4 und Beelitzer Straße 47
- Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager an der Ecke Berliner Straße / Bahnhofstraße
- Dorfkirche Christinendorf mit Pfarrhaus
- Die Dorfkirche Stangenhagen ist eine Saalkirche aus dem Jahr 1727 mit einer Patronatsloge derer von Thümen. Neben einem hölzernen Kanzelaltar gehören zur Kirchenausstattung drei Gemälde aus dem Ende des 16./17. Jahrhunderts, die Szenen aus dem Neuen Testament zeigen.
- Die Dorfkirche Thyrow ist eine romanische Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert. Der mehrfach umgebaute Turm stammt aus dem Jahr 1794. Im Innern befinden sich eine barocke Empore sowie eine Dinse-Orgel aus dem Jahr 1908.
- Das Eichberg-Haus ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Ortsteil Thyrow, das vermutlich im Jahr 1923 errichtet wurde. In dem Haus wohnte zunächst der Schachspieler Emanuel Lasker, später der Filmproduzent und Namensgeber Richard Eichberg
- Friedensstadt Weißenberg im Ortsteil Glau
- NaturPark Zentrum am Wildgehege Glauer Tal mit einer Erlebnisausstellung, Naturführungen, Kräuterkate und einem Wildgehege im Naturpark Nuthe-Nieplitz.
- Schloss Blankensee mit Schlossgarten
- Schloss[27] und Flugplatz Schönhagen
- Der Europäische Fernwanderweg E 10 führt zum Aussichtsturm auf den Löwendorfer Berg. Weitere regionale Wanderwege führen durch die Stadt und Ortsteile, darunter auch der 66-Seen-Wanderweg.
Clauert-Rundweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Clauert-Rundweg verbindet insgesamt zwölf Orte in der Stadt, die mit dem Leben Clauerts in Verbindung stehen. Sie führen beispielsweise zu Clauert-Plastiken aus Holz und Bronze, leiten den Betrachter aber auch zu denkmalgeschützten Gebäuden wie die St.-Annen-Kapelle oder zu weiteren, historisch interessanten Punkten wie beispielsweise in die Fischerstraße, die als die älteste Straße der Stadt gilt.
Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Trebbin beteiligt sich an der Aktion 48 Stunden Nuthe-Nieplitz, bei der Besucher mit Hilfe des ÖPNV auf eine Entdeckungsreise durch den Naturpark gehen können. Der Bahnhof in Trebbin ist dabei der Start- und Endpunkt der Tour.
- Musikveranstaltung Pop meets Classic
- Blankenseer Musiksommer
- Konzertreihe in der Dorfkirche in Blankensee
- Offene Höfe im Naturpark Nuthe-Nieplitz in den Ortsteilen Blankensee und Wiesenhagen
- Veranstaltungsreihe Kultur in Kliestow
- Sonderausstellungen im Bauernmuseum in Blankensee sowie in der Heimatstube Trebbin
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vattenfall Europe betreibt ein Gasturbinenkraftwerk in Thyrow mit einem 380-kV-Umspannwerk und Bahnstrom-Umrichterwerk.
Seit der Wende in der DDR liegt der wirtschaftliche Schwerpunkt eher in der Landwirtschaft. So haben sich in der Region beispielsweise etwa zwanzig landwirtschaftliche Unternehmen zu einer Vermarktungsgesellschaft Offene Höfe zusammengeschlossen. Sie öffnen im Mai und November an je einem Tag ihre Betriebe, um Interessierten einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Daneben existieren einige Unternehmen des Fahrzeugbaus, Gärtnerei- und Druckereibetriebe sowie Unternehmen der Luftfahrttechnologie. Zahlreiche Gewerbetreibende sind im Gewerbeverband Trebbin e.V. organisiert. Auf ihre Initiative hin wurde eine Ausbildungsinitiative ins Leben gerufen, aber auch die Trebbin-Card ist eine Idee des Vereins. Das Ziel ist, die Kaufkraft durch Rabatte und andere Aktionen in der Region zu halten.
Die medizinische Versorgung übernehmen ein Medizinisches Versorgungszentrum in Trebbin sowie ein Gesundheitszentrum in Glau.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Östlich des Stadtkerns von Trebbin verläuft die Bundesstraße 101 zwischen Berlin und Luckenwalde. Die Ortsumgehung Trebbin wurde 2006 freigegeben.[28] Sie wird von der Bundesstraße 246 Beelitz–Zossen gekreuzt. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Ludwigsfelde-Ost an der A 10 (südlicher Berliner Ring).
Der Bahnhof Trebbin liegt an der Bahnstrecke Berlin–Halle. Dort verkehrt der Regionalexpress der Linie RE 3 Stralsund – / Schwedt – Berlin – Falkenberg (Elster) / – Lutherstadt Wittenberg. An gleicher Strecke hat der Ortsteil Thyrow einen Haltepunkt.
In Trebbin-Schönhagen befindet sich der größte Verkehrslandeplatz Brandenburgs.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fünf Kindertagesstätten sowie vier Kindergärten existieren in der Stadt. Daneben gibt es drei Schülerhorte und vier Jugendclubs.
- Grundschule in Trebbin und Blankensee
- Goethe-Oberschule in Trebbin
- Stadtbibliothek Hans Clauert[15]
- Clauerthaus mit Bühne und einem Veranstaltungssaal
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Stadt sind rund 50 Vereine aktiv. Im Jahr 1882 wurde die Freiwillige Feuerwehr Trebbin gegründet. Sie ist damit die drittälteste Feuerwehr im Landkreis Teltow-Fläming und besteht aus insgesamt vier Löschzügen. Seit dem 2. Dezember 1992 existiert in Trebbin der Sportclub Trebbin e.V. (SC Trebbin), bestehend aus den Abteilungen Handball, Leichtathletik und Fitness/Tanzgruppen.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wilhelm Hensel (1794–1861), Maler und Zeichner, verheiratet mit Fanny Mendelssohn Bartholdy
- Gustav Schulze (1880–1968), Radrennfahrer
- Hugo Schottmüller (1897–1936), Bakteriologe
- Hans-Dietrich Disselhoff (1899–1975), Ethnologe
- Gerhard Kneifel (1927–1992), Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter
Mit Trebbin verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hans Clauert (um 1506–1566), märkischer „Eulenspiegel“
- Bartholomäus Krüger (um 1540–nach 1597), Stadtschreiber und Organist in Trebbin
- Karl Friedrich Ebel, Kaufmann in Trebbin, erbeutete in den Befreiungskriegen eine Kriegskasse der napoleonischen Truppen und vermachte nach seinem Tod sein Vermögen in Höhe von 36.000 Mark an die Stadt, die mit diesen finanziellen Mitteln Bedürftige unterstützen sollte. Mit dem Geld wurde unter anderem der Henriettenstift gebaut und die Ebelstiftung gegründet.[29]
- Fritz Graf von Schwerin (1856–1934), Dendrologe, Schriftsteller und Rittergutsbesitzer (lebte in Märkisch Wilmersdorf)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 2: Die Mittelmark und Ukermark enthaltend. Berlin 1805, S. 345–348.
- Manfred Bensing u. A. / Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik, VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1985, 3. Aufl.
- Lutz Heydick, Günther Hoppe, Jürgen John (Hrsg.): Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder), Urania-Verlag, Leipzig Jena Berlin 1987, 1. Aufl., ISBN 3-332-00089-6.
- Thomas Berger – Bürgermeister der Stadt Trebbin (Hrsg.): Stadt Trebbin und seine Ortsteile, Broschüre der Stadt Trebbin 2004.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


- Offizielle Homepage der Stadt
- Schönhagen in der RBB-Sendung Landschleicher vom 9. Oktober 2005
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2018 (XLSX-Datei; 223 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Trebbin vom 18. Februar 2009 (Memento vom 15. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 44 kB)
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesregierung – Stadt Trebbin
- ↑ a b Gerhard Schlimpert: Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow. 368 S., Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1972.
- ↑ a b Stadt Trebbin (Hrsg.): Der Rote Teppich in Trebbin – Eine Informationsbroschüre zur Stadtsanierung, August 2006, S. 20.
- ↑ a b Heimatverein Trebbin (Hrsg.): Geschichte der Burg Trebbin, Faltblatt, ohne Datumsangabe, S. 8
- ↑ Beleg fehlt
- ↑ a b Quelle für die Einwohnerzahlen der Stadt ist das Historische Gemeindeverzeichnis des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, 2005 PDF
- ↑ Bildung des Amtes Trebbin. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 13. Mai 1992. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 38, 15. Juni 1992, S. 744.
- ↑ Änderung der Vereinbarung für die Bildung des Amtes Trebbin. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 14. Juli 1998. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 32, 14. August 1998, S. 714.
- ↑ Zusammenschluss der Gemeinden Glau, Kliestow, Wiesenhagen und der Stadt Trebbin (Amt Trebbin) zu einer neuen Stadt Trebbin. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 23. Dezember 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 2, 17. Januar 1998, S. 26.
- ↑ Bildung einer neuen Gemeinde aus den Gemeinden Stangenhagen, Blankensee, Klein Schulzendorf, und der Stadt Trebbin. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 18. Mai 1998. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 22, 11. Juni 1998, S. 506.
- ↑ Viertes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming (4.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003
- ↑ Kommunales Verfassungsbeschwerdeverfahren der Gemeinde Thyrow wegen der Eingemeindung in die Stadt Trebbin VfGBbg 204/03 Beschluss vom 18. November 2004 S-Nr. 1338
- ↑ a b Stadt Trebbin (Hrsg.): „Clauertstadt Trebbin“, Trebbin 2014, S. 40.
- ↑ Der Meteor von Trebbin, Webseite der Stadt Trebbin, abgerufen am 13. Juli 2014.
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Teltow-Fläming. S. 26–29
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Teltow-Fläming (Memento vom 9. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 14. September 2014
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Ansichten des Schlosses Schönhagen (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei; 773 kB)
- ↑ Ortsumgehung bei Trebbin freigegeben. In: Berliner Morgenpost, 14. November 2006
- ↑ Stadt Trebbin (Hrsg.) Clauerstadt Trebbin, 2014, S. 40