„Interstellar“ – Versionsunterschied

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Bei der Produktion von ''Interstellar'' wurde die Crew um Christopher Nolan von dem Nobelpreisträger und [[Astrophysik]]er [[Kip Thorne]] beraten. An seinen Theorien der [[Gravitationswelle]]n sowie den Möglichkeiten der Raumfahrt mit Hilfe von [[Wurmloch|Wurmlöchern]] orientierte sich Nolan bei ''Interstellar''. Thorne agierte im Filmprojekt auch als [[ausführender Produzent]].
Bei der Produktion von ''Interstellar'' wurde die Crew um Christopher Nolan von dem Nobelpreisträger und [[Astrophysik]]er [[Kip Thorne]] beraten. An seinen Theorien der [[Gravitationswelle]]n sowie den Möglichkeiten der Raumfahrt mit Hilfe von [[Wurmloch|Wurmlöchern]] orientierte sich Nolan bei ''Interstellar''. Thorne agierte im Filmprojekt auch als [[ausführender Produzent]].


Kip Thorne wurde 2017, gemeinsam mit seinen Kollegen [[Rainer Weiss]] und [[Barry Barish]], der [[Nobelpreis für Physik]] für den Nachweis und die Beobachtung von Gravitationswellen zugesprochen.<ref name="np" /> In ihrem Aufsatz „Gravitational Lensing by Spinning Black Holes in Astrophysics, and in the Movie Interstellar“ ({{enS}} für: ''[[Gravitationslinseneffekt]] durch rotierende Schwarze Löcher in der Astrophysik und im Film Interstellar'') beschreiben die Autoren den physikalischen Hintergrund des schwarzen Lochs Gargantua und wie die Szenen für den Film berechnet worden sind.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver James, Eugénie von Tunzelmann, Paul Franklin und Kip S. Thorne |url=https://arxiv.org/abs/1502.03808 |titel=Gravitational Lensing by Spinning Black Holes in Astrophysics, and in the Movie Interstellar |werk=arxiv.org |hrsg= |datum= |zugriff=2018-08-10 |sprache=en}}</ref>
Kip Thorne wurde 2017, gemeinsam mit seinen Kollegen [[Rainer Weiss]] und [[Barry Barish]], der [[Nobelpreis für Physik]] für den Nachweis und die Beobachtung von Gravitationswellen zugesprochen.<ref name="np" /> In ihrem Aufsatz „Gravitational Lensing by Spinning Black Holes in Astrophysics, and in the Movie Interstellar“ ({{enS}} für: ''[[Gravitationslinseneffekt]] durch rotierende Schwarze Löcher in der Astrophysik und im Film Interstellar'') beschreiben die Autoren den physikalischen Hintergrund des schwarzen Lochs Gargantua und wie die Szenen für den Film berechnet worden sind.<ref>{{Literatur|Autor=Oliver James, Eugénie von Tunzelmann, Paul Franklin, Kip S. Thorne|DOI=10.1088/0264-9381/32/6/065001|Titel=Gravitational lensing by spinning black holes in astrophysics, and in the movie Interstellar|Sammelwerk=Classical and Quantum Gravity|Verlag=[[Institute of Physics |IOP]] Publishing|Datum=2015-02-13|Band=32|Nummer=6}}</ref>


Im Gegensatz zu manch anderen Science-Fiction-Filmen wird die nicht vorhandene Schallübertragung im Vakuum korrekt berücksichtigt. So sind z.&nbsp;B. bei Explosionen im Weltraum oder dem Zünden von [[Steuerdüse]]n keine Geräusche zu hören.
Im Gegensatz zu manch anderen Science-Fiction-Filmen wird die nicht vorhandene Schallübertragung im Vakuum korrekt berücksichtigt. So sind z.&nbsp;B. bei Explosionen im Weltraum oder dem Zünden von [[Steuerdüse]]n keine Geräusche zu hören.

Version vom 26. März 2020, 01:25 Uhr

Film
Titel Interstellar
Produktionsland Vereinigte Staaten,
Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 169 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Christopher Nolan
Drehbuch Jonathan Nolan,
Christopher Nolan
Produktion Christopher Nolan,
Emma Thomas,
Lynda Obst
Musik Hans Zimmer
Kamera Hoyte van Hoytema
Schnitt Lee Smith
Besetzung
Synchronisation

Interstellar ist ein US-amerikanisch-britischer Science-Fiction-Film unter der Regie von Christopher Nolan aus dem Jahr 2014. Er spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschheit die Erde verlassen muss und ein neues Zuhause auf einem anderen Planeten sucht.

Nolan überarbeitete das Drehbuch seines Bruders Jonathan, das dieser 2007 für die Produzentin Lynda Obst und Paramount Pictures verfasst hatte[3], und produzierte den Film mit Obst und Emma Thomas. Die Finanzierung und Vermarktung übernahmen Paramount Pictures und Warner Bros. gemeinsam. Gedreht wurde der Film überwiegend in Kanada, Island und Los Angeles. Physiknobelpreisträger Kip Thorne wirkte als wissenschaftlicher Berater bei dem Film mit.

Der Film kam am 6. November 2014 in die deutschen Kinos.[4] In einer Auswahl von 243 US-amerikanischen Filmtheatern, die noch in der Lage sind, analoge Filmkopien vorzuführen, startete der Film bereits einen Tag vorher.[5]

Handlung

In der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts ist die irdische Biosphäre so stark geschädigt, dass die Zukunft der Menschheit bedroht ist. Die industrielle Zivilisation befindet sich im Niedergang. Die Menschheit konzentriert sich vorwiegend auf die Produktion von Nahrungsmitteln, deren Anbau jedoch durch sich immer weiter ausbreitende Pflanzenkrankheiten (u. a. Mehltau) zunehmend erschwert wird. Außerdem leiden die Menschen unter starken Staubstürmen und sich generell verschlechternden Umweltbedingungen.

Die NASA gibt es offiziell nicht mehr, sie operiert jedoch ohne Wissen der Öffentlichkeit weiter, da großtechnische Aktivitäten wie die Raumfahrt als schädlich und zu teuer angesehen werden. 48 Jahre vor dem Einsetzen der Filmhandlung wurde in der Nähe des Planeten Saturn ein Wurmloch entdeckt, das in eine andere Galaxie zu einem Planetensystem um ein Schwarzes Loch führt. Im Rahmen eines Programms namens Lazarus wurden zehn Jahre zuvor zwölf Wissenschaftler durch das Wurmloch geschickt. Sie sollten dort bewohnbare Planeten finden, auf denen Menschen siedeln können. Es können aus dem Wurmloch aber nur rudimentäre Signale empfangen werden. Von drei der Astronauten des Lazarus-Programms (Miller, Mann und Edmunds) wurden Daten empfangen, die darauf hindeuten, dass diese bewohnbare Planeten gefunden haben könnten.

Der ehemalige NASA-Pilot Cooper bewirtschaftet nach dem Ende des Raumfahrtprogramms eine Farm. Seine zehnjährige Tochter Murphy glaubt, in ihrem Zimmer Botschaften von einem „Geist“ zu empfangen. Die unterschiedlich breiten Lücken im Bücherregal, welche die vom „Geist“ herausgestoßenen Bücher hinterlassen haben, werden von ihr als Morsezeichen interpretiert. Eines Tages entdeckt sie nach einem Staubsturm in ihrem Zimmer unerklärliche Spuren im Staub. Durch einen Münzwurf zeigt Cooper, dass eine Schwereanomalie die Spuren hervorruft. In diesen erkennt Cooper binär dargestellte Koordinaten, welche ihn und seine Tochter zu einem geheimen NASA-Standort führen. Dort angelangt offenbart Professor Brand, der Leiter der NASA, dass es eine weitere Mission durch das Wurmloch mit dem NASA-Raumschiff Endurance geben wird, die von Cooper geleitet werden soll. Brand glaubt, dass der unbekannte Erzeuger der Schwereanomalien Cooper als Kommandanten der Endurance haben möchte. Die neue Mission soll den Signalen von Miller, Mann und Edmunds nachgehen und Gewissheit darüber bringen, ob die entdeckten Planeten tatsächlich für die menschliche Besiedlung geeignet sind.

Professor Brand arbeitet seit Jahrzehnten an einer Theorie, mit der Quantenphysik und Gravitation vereint werden sollen (siehe auch: Quantengravitation, Große vereinheitlichte Theorie). Dies würde es ermöglichen, eine große Zahl von Menschen mithilfe einer bereits auf der Erde gebauten Raumstation (siehe O’Neill-Kolonie) durch das Wurmloch auf einen neuen Planeten zu bringen. Dies ist der von Professor Brand erdachte Plan A zur Rettung der Menschheit. Allerdings hat Brand nach eigener Aussage die Theorie bislang nicht vollenden können. Falls dies nicht gelingt, tritt Plan B in Kraft, der lediglich vorsieht, tiefgefrorene befruchtete menschliche Eizellen zu einem neuen Planeten zu bringen und dort eine neue Population von Menschen heranzuziehen. Diese Eizellen werden von der Endurance mitgeführt.

Cooper tritt die Mission unter einer Voraussetzung an: Brand soll seine Theorie vollenden, damit Plan A umgesetzt und Coopers Familie gerettet werden kann. Seine Tochter Murphy will nicht, dass er weggeht. Auch der „Geist“ bekräftigt sie darin durch eine erneute Botschaft: „Bleib“. Murphy weigert sich, sich von ihrem Vater zu verabschieden, und sendet ihm, anders als sein Sohn Tom, zunächst auch keine Videobotschaften zur Endurance. Cooper wird auf der Mission von Brands Tochter Amelia, den Wissenschaftlern Romilly und Doyle sowie von den Robotern TARS und CASE begleitet.

Der zuerst angesteuerte, von Miller erforschte Planet befindet sich in der Nähe des Schwarzen Lochs Gargantua. Wegen der gravitationsbedingten Zeitdilatation entspricht eine Stunde auf dem Planeten sieben Jahren außerhalb des unmittelbaren Einflussbereichs der Gravitation des Schwarzen Lochs. Cooper, Amelia und Doyle begeben sich mit einem Shuttle auf den Planeten, und damit in den Einflussbereich der Zeitdehnung, während Romilly im Schiff zurückbleibt. Auf dem kniehoch mit Wasser bedeckten Planeten finden sie lediglich die Trümmer von Millers Raumschiff. Kurz darauf stellt sich heraus, was das Raumschiff zerstörte: Über die Oberfläche des Planeten ziehen stündlich berghohe Wellen. Als Cooper eine herannahende Welle bemerkt, will Amelia noch einen Datenträger aus den Trümmern von Millers Wrack bergen. Dabei wird sie von einem Trümmerteil eingeklemmt und muss von CASE gerettet werden. Zwar schaffen es CASE und Amelia rechtzeitig zurück ins Schiff, Doyle wird jedoch von der Welle davongespült, die auch das Schiff beschädigt. Knapp vor der nächsten Welle können Cooper und Amelia starten und zum Mutterschiff zurückkehren. Dort sind inzwischen mehr als 23 Jahre vergangen, die Romilly im Kälteschlaf und mit dem Studium des Schwarzen Lochs verbrachte.

Der nächste von der Endurance angesteuerte Planet ist nach den vom Astronauten Mann gesendeten Daten für eine Besiedlung geeignet. Mann hat im Kälteschlaf überlebt, doch die Eiswüste des Planeten erweist sich ebenfalls als unbewohnbar. Mann hatte bewusst falsche Daten gesendet, um eine weitere Mission anzulocken und gerettet zu werden.

Murphy, die inzwischen so alt ist wie ihr Vater bei seinem Aufbruch, arbeitet seit langem mit Professor Brand zusammen. Auf dem Sterbebett gesteht ihr Brand, bereits vor Jahrzehnten erkannt zu haben, dass seine Theorie nicht vollendet werden kann. Er hat dies geheim gehalten, weil er dem Überleben der Menschheit als Spezies durch Plan B Vorrang einräumt. Lediglich Mann hat davon gewusst. Durch eine Videobotschaft Murphys erfahren Cooper und Amelia von der Täuschung.

Mann gesteht Cooper, gefälschte Daten geschickt zu haben, und versucht, Cooper zu töten, der allerdings von Amelia in letzter Sekunde gerettet werden kann. Allerdings wird kurz darauf Romilly getötet, als er auf das Datenarchiv von Manns deaktiviertem Roboter KIPP zugreift. Dieser wurde augenscheinlich zuvor von Mann manipuliert und explodiert. Mann flieht mit einem Shuttle zur Endurance, die sich im Orbit um den Planeten befindet. Bei dem Versuch, manuell anzudocken, kommt Mann jedoch ums Leben. Durch das fehlgeschlagene Manöver wird die Endurance stark beschädigt. Cooper und Amelia gelingt es jedoch, mit ihrem Shuttle anzudocken und das Raumschiff wieder unter Kontrolle zu bringen.

Cooper und Amelia beschließen nun, den von dem Astronauten Edmunds entdeckten Planeten anzusteuern. Da nur wenig Treibstoff verblieben ist, kann der Planet nur mittels eines Swing-by-Manövers um Gargantua erreicht werden. Um die erforderliche Geschwindigkeit zu erreichen, müssen während des Swing-by außerdem zwei Shuttles abgestoßen werden. An Bord dieser Shuttles befinden sich jeweils der Roboter TARS und Cooper. TARS soll bei dem Manöver versuchen, Daten über das Schwarze Loch zu sammeln, die doch noch zur Vollendung der Theorie von Prof. Brand führen können. Amelia verbleibt mit CASE ungewollt allein in der Endurance auf dem Weg zu Edmunds’ Planeten. Cooper und TARS dringen mit ihren Shuttles in den Ereignishorizont von Gargantua ein. Statt durch die Gezeitenkraft des Schwarzen Lochs zerrissen zu werden, finden sie sich in einem riesigen Tesserakt wieder, in dem das Zimmer von Coopers Tochter Murphy im Farmhaus zu sehr vielen verschiedenen Zeitpunkten vorhanden zu sein scheint. Cooper spekuliert, dass der Tesserakt und das Wurmloch nicht von unbestimmten „Wesen“ geschaffen wurden, sondern von Menschen der Zukunft, die sich zu fünfdimensionalen Wesen weiterentwickelt haben und dadurch in der Lage sind, sich nach Belieben durch die Zeit zu bewegen und die Gravitation zu manipulieren.

Cooper begreift, dass er durch Manipulation der Schwerkraft mit seiner Tochter in der Vergangenheit kommunizieren kann: Murphys „Geist“ ist kein anderer als er, Cooper, selbst. Cooper übermittelt die Botschaften, welche die zehnjährige Murphy empfangen hat, darunter das „bleib“ und die Koordinaten der NASA-Zentrale. Dann meldet sich TARS bei Cooper. TARS hat im Inneren des Schwarzen Lochs die Daten gesammelt, die zur Vollendung von Prof. Brands Theorie notwendig sind. Cooper übermittelt diese der erwachsenen Murphy über den Sekundenzeiger einer Armbanduhr, die er ihr vor seinem Weggang geschenkt hatte und die sie als Andenken an ihren Vater aufbewahrt hatte. Nachdem die Botschaften übermittelt worden sind, verschwindet der Tesserakt. Murphy gelingt tatsächlich die Vollendung der Theorie und damit eine Vereinigung von Relativität und Quantenphysik, wodurch die Menschen von der Erde evakuiert werden können. Cooper und TARS stranden am Eingang des Wurmlochs in der Nähe des Saturn.

Cooper kommt kaum gealtert in einem Krankenbett zu sich. Er erfährt, dass er sich auf einer riesigen Raumstation befindet. Ein Arzt sagt ihm, er sei inzwischen 124 Jahre alt, obwohl auf seinem Raumflug für ihn relativ gesehen nur wenig Zeit vergangen ist. Viele Menschen konnten die Erde verlassen und leben nun auf Raumstationen im All, auf denen ein komfortables Leben möglich ist. Murphy, inzwischen über 90 Jahre alt, befindet sich auf einer anderen Station als jener, auf der Cooper erwachte. Als Cooper sie besucht, liegt sie auf dem Sterbebett, umgeben von ihren Nachkommen. Cooper erhält die Gelegenheit, sich von ihr zu verabschieden. Murphy schickt ihn zu Amelia, die nun allein auf Edmunds’ Planeten ist.

In den Schlussszenen des Films stiehlt Cooper zusammen mit dem reaktivierten TARS ein Raumschiff – vermutlich um zu Amelia aufzubrechen. Man sieht sie in der letzten Einstellung ohne Schutzhelm und bei guter Gesundheit in einer kargen Landschaft am Grab von Edmunds. Im Hintergrund steht eine kleine, funktionierende Planetenstation.

Motive

In dem Film wird das häufig zitierte Gedicht Do not go gentle into that good night von Dylan Thomas (deutsche Übersetzung: „Geh nicht gelassen in die gute Nacht“) zu einem Leitmotiv.

Produktion

Der Svínafellsjökull-Gletscher in Island diente als Drehort für Szenen auf Manns Planet.

Interstellar spielte bei einem Budget von etwa 165 Millionen US-Dollar weltweit über 675 Millionen US-Dollar ein.[6]

Casting und Besetzung

Im April 2013 wurden Matthew McConaughey und Anne Hathaway für die Besetzung der Hauptrollen bestätigt.[7][8] Nachdem Michael Caine in jedem Film von Nolan seit Batman Begins mitgespielt hat, wurde er im Mai 2013 auch für Interstellar bestätigt.[9] Ende Juni 2013 stieß Casey Affleck dazu.[10]

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten zum Film begannen am 13. August 2013 in Alberta, Kanada.[11] Da Wally Pfister, Nolans üblicher Kameramann, der bisher bei jedem seiner Filme die Kamera führte, selbst mit der Regie für Transcendence beschäftigt war, wurde stattdessen Hoyte van Hoytema engagiert. Für den Dreh wurden 35-mm-Kameras und 65-mm-IMAX-Kameras benutzt, letztere wurden für manche Szenen an der Spitze eines Learjets befestigt.[12] Im Dezember 2013 wurden die Dreharbeiten beendet.[13]

Visuelle Effekte

Für die visuellen Effekte ist die Firma Double Negative verantwortlich, die auch schon bei Inception und The Dark Knight mitgewirkt hat. Der VFX Supervisor ist Paul Franklin und der VFX Producer ist Ann Podlozny.

Musik

Wie auch schon bei der Dark-Knight-Trilogie und Inception komponierte Hans Zimmer die musikalische Untermalung zu Interstellar. Schon im Juni 2013 hatte er erste Stücke fertiggestellt.[14] Zimmer hat den kompletten Soundtrack komponiert, ohne je das Drehbuch gelesen zu haben. Er hat nur einen von Nolan verfassten Text erhalten, durch den die Kreativität gesteigert werden sollte. „Die eine Seite, die Chris an diesem Tag für mich schrieb, hatte eigenartigerweise kaum etwas mit dem Film zu tun. Es war ein sehr persönlicher Text, der eher auf meine eigene Geschichte abzielte. Er weiß, wie er mich berühren kann“, so Zimmer.[15]

Wissenschaftliche Berücksichtigung

Bei der Produktion von Interstellar wurde die Crew um Christopher Nolan von dem Nobelpreisträger und Astrophysiker Kip Thorne beraten. An seinen Theorien der Gravitationswellen sowie den Möglichkeiten der Raumfahrt mit Hilfe von Wurmlöchern orientierte sich Nolan bei Interstellar. Thorne agierte im Filmprojekt auch als ausführender Produzent.

Kip Thorne wurde 2017, gemeinsam mit seinen Kollegen Rainer Weiss und Barry Barish, der Nobelpreis für Physik für den Nachweis und die Beobachtung von Gravitationswellen zugesprochen.[16] In ihrem Aufsatz „Gravitational Lensing by Spinning Black Holes in Astrophysics, and in the Movie Interstellar“ (englisch für: Gravitationslinseneffekt durch rotierende Schwarze Löcher in der Astrophysik und im Film Interstellar) beschreiben die Autoren den physikalischen Hintergrund des schwarzen Lochs Gargantua und wie die Szenen für den Film berechnet worden sind.[17]

Im Gegensatz zu manch anderen Science-Fiction-Filmen wird die nicht vorhandene Schallübertragung im Vakuum korrekt berücksichtigt. So sind z. B. bei Explosionen im Weltraum oder dem Zünden von Steuerdüsen keine Geräusche zu hören.

Synchronisation

Die deutsche Synchronfassung wurde durch die Film- & Fernseh-Synchron GmbH (FFS) erstellt, die Dialogregie übernahm Tobias Meister.[18]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Cooper Matthew McConaughey Benjamin Völz
Dr. Amelia Brand Anne Hathaway Marie Bierstedt
Romilly David Gyasi Dennis Schmidt-Foß
Doyle Wes Bentley Robin Kahnmeyer
Murphy, jung Mackenzie Foy Léa Mariage
Murphy, Erwachsene Jessica Chastain Manja Doering
Getty Topher Grace Timmo Niesner
Grandpa Donald John Lithgow Jürgen Kluckert
Tom, Erwachsener Casey Affleck Tim Sander
Prof. Brand Michael Caine Jürgen Thormann
Williams William Devane Reinhard Kuhnert
Dr. Mann Matt Damon Simon Jäger
CASE Josh Stewart, Stimme Torsten Sense
TARS Bill Irwin, Stimme Frank Röth

Trivia

  • Das Design der Roboter CASE und TARS wurde den Monolithen aus 2001: Odyssee im Weltraum nachempfunden.
  • Ebenfalls eine Anlehnung an 2001: Odyssee im Weltraum ist die Platzierung des Wurmlochs in der Nähe des Saturns. In Clarkes Roman führt die Reise ebenfalls zum Saturn, bei seiner Verfilmung war es jedoch noch nicht möglich, den Riesenplaneten mit seinen Ringen optisch überzeugend darzustellen. Deshalb entschied sich Regisseur Stanley Kubrick damals, die Reise zum Jupiter zu verlegen.

Rezeption

Kritiken

Interstellar erhielt von der internationalen und nationalen Presse viel Beachtung. Die Meinungen der Kritiker unterschieden sich teilweise stark. Während manche ein Meisterwerk sahen und Vergleiche mit Stanley Kubrick zogen, sahen andere einen zwar visuell sehr guten Film, der sich aber an bekannte Muster halte. Einige äußerten Unmut über das Ende des Films und beanstandeten Logiklöcher.

Scott Foundas schrieb in Variety, Interstellar sei die „bisher beste Arbeit des Regisseurs“. Ferner lobte er das „Visionäre“ des Films und setzte ihn in eine Reihe mit Der Zauberer von Oz und 2001: Odyssee im Weltraum.[19]

Todd McCarthy vom Hollywood Reporter sah in Interstellar „Nolans persönliche Antwort auf seinen Lieblingsfilm 2001: Odyssee im Weltraum“. Der Film sei voller „wundersamer Bilder und grundlegender Gefühle“, auch wenn nicht alle gleich gut funktionierten.[20]

Kritischer betrachtete Henry Barnes vom Guardian das Werk. So lobte er zwar die „beste Einbettung wissenschaftlicher Theorien in einen Blockbuster“ seit Nolans Inception, kritisierte aber, Nolan habe „bei all seinen Ambitionen“ vergessen, „Spaß an dem Ganzen zu vermitteln“.[21]

Gregor Wossilus vom Fernsehmagazin Kino Kino nahm den Film zwiespältig auf. Er sah „ein zumindest visuell ausgesprochen starkes Weltraumabenteuer“ und auch die Actionmomente und Effekte seien packend. Wossilus sah die „hochphilosophischen Ansätze“ in ein „typisches Unterhaltungs-Sci-Fi-Szenario“ eingebettet, das klar den Regeln des Genres folge. Weiterhin schrieb der Kritiker, dass das Finale an Logik zu wünschen übrig lasse.

Wie auch bei The Dark Knight und Inception empfand Gregor Wossilus Interstellar als „Hochglanz-Unterhaltungskino, das tiefgründiger sein will, als es am Ende ist“.[22]

In der deutschen Filmzeitschrift epd Film urteilt Frank Schnelle, dass das Problem von Interstellar „im großen dramaturgischen Bogen“ liegt, „den Nolan und sein Bruder Jonathan diesmal zu sehr überfrachten.“[23]

In der IMDb-Top-250-Liste lag der Film Mitte April 2019 mit knapp 1,3 Mio. Stimmen auf Platz 31 mit einer Durchschnittswertung von 8,6. Rotten Tomatoes wertet den Film mit 72 Prozent positiver Kritiken, der Kritikerkonsens dort lautet: „Interstellar repräsentiert mehr vom spannenden, nachdenklich-provozierenden und visuell glänzenden Filmemachen, welches Kinobesucher mittlerweile vom Autor und Regisseur Christopher Nolan erwarten, auch wenn die intellektuelle Reichweite des Films ein wenig seine Fassungskraft überschreitet.“[24][25]

Auszeichnungen

Oscarverleihung 2015

Golden Globe Award 2015

British Academy Film Awards 2015

Saturn Award 2015

Empire Award 2015

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Interstellar. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2014 (PDF; Prüf­nummer: 148 011 K).
  2. Alterskennzeichnung für Interstellar. Jugendmedien­kommission.
  3. Christopher Nolan’s ‚Interstellar‘ to Be Paramount-Warner Bros Co-Production and Joint Distribution. In: deadline.com. 8. März 2013, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  4. Neuer deutscher Trailer zu Christopher Nolans "Interstellar" mit Matthew McConaughey. In: filmstarts.de. 5. August 2014, abgerufen am 23. März 2018.
  5. Pamela McClintock: How Christopher Nolan’s Crusade to Save Film Is Working. In: hollywoodreporter.com. 10. Januar 2014, abgerufen am 4. November 2014 (englisch).
  6. Box office / business for Interstellar. In: imdb.com. Abgerufen am 19. November 2014.
  7. Matthew McConaughey bestätigt Hauptrolle in Christopher Nolans Sci-Fi-Epos „Interstellar“. In: filmstarts.de. 3. April 2013, abgerufen am 6. Oktober 2014.
  8. „Interstellar“: Anne Hathaway steht erneut für Christopher Nolan vor der Kamera. In: filmstarts.de. 10. April 2013, abgerufen am 6. Oktober 2014.
  9. Michael Caine für Christopher Nolans Sci-Fi-Epos „Interstellar“ bestätigt. In: filmstarts.de. 4. Mai 2013, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  10. Casey Affleck übernimmt Rolle in Christopher Nolans Sci-Fi-Thriller „Interstellar“. In: filmstarts.de. 21. Juni 2013, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  11. Christopher Nolan dreht wieder: Produktion vom Sci-Fi-Thriller „Interstellar“ hat begonnen. In: filmstarts.de. 13. August 2013, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  12. „Interstellar“ wird groß: Christopher Nolan setzt für Dreharbeiten auf IMAX-Kamera in luftiger Höhe. In: filmstarts.de. 19. November 2013, abgerufen am 9. Oktober 2014.
  13. Star of Christopher Nolan’s ‚Interstellar‘ notes film’s ‚major scope‘. In: latimes.com. 19. Dezember 2013, abgerufen am 9. Oktober 2014 (englisch).
  14. Hans Zimmer macht die Musik zu Christopher Nolans „Interstellar“ und arbeitet bereits dran. In: filmstarts.de. 3. Juni 2013, abgerufen am 11. Oktober 2014.
  15. Nicht einmal Hans Zimmer kennt Plot von Interstellar. In: moviepilot.de. 7. April 2014, abgerufen am 11. Oktober 2014.
  16. Nobelpreis für Physik 2017. Abgerufen am 3. Oktober 2017.
  17. Oliver James, Eugénie von Tunzelmann, Paul Franklin, Kip S. Thorne: Gravitational lensing by spinning black holes in astrophysics, and in the movie Interstellar. In: Classical and Quantum Gravity. Band 32, Nr. 6. IOP Publishing, 13. Februar 2015, doi:10.1088/0264-9381/32/6/065001.
  18. Interstellar. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 26. November 2014.
  19. Scott Foundas: Film Review: ‚Interstellar‘. In: variety.com. 27. Oktober 2014, abgerufen am 31. Oktober 2014 (englisch).
  20. Todd McCarthy: Christopher Nolan aims for the stars in this brainy and gargantuan sci-fi epic. In: hollywoodreporter.com. 27. Oktober 2014, abgerufen am 31. Oktober 2014 (englisch).
  21. Henry Barnes: Interstellar Review. In: theguardian.com. 28. Oktober 2014, abgerufen am 31. Oktober 2014 (englisch).
  22. Gregor Wossilus: Interstellar. Kino Kino – das Filmmagazin im Bayerischen Fernsehen, 27. Oktober 2014, archiviert vom Original am 8. November 2014; abgerufen am 1. Dezember 2014.
  23. Frank Schnelle: Filmkritik zu Interstellar. In: epd-film.de. Abgerufen am 5. November 2014.
  24. Interstellar (2014). In: imdb.com. Abgerufen am 6. April 2019.
  25. Interstellar (2014). Rotten Tomatoes, abgerufen am 6. April 2019.